Doping in der BRD – 1970er Jahre
- Dopingbestimmungen/ -debatte 1970er Jahre
- Dopingkontrollpraxis, -vorfälle 1970er Jahre
- Olympische Spiele in Montreal 1976
- Trainer und Dopingvorwürfe
- DLV-Dopingvorfälle 1970er Jahre
- Doping im Fußball 1970er und 1980er Jahre
- Doping im deutschen Radsport 1970-1989
- Horst Klehr
- 1970-1979 Presseartikel
- 1970 Rosseck/Mellerowicz: Nebenwirkungen von Anabolika
- 1970 / 1977 DSB-Rahmenrichtlinien zur Bekämpfung des Dopings
- 1971 Theodor Hettinger: Krafttraining und Anabolika
- 1972 Schriftwechsel Trainer H. Kofink mit DLV und NOK
- 1972/1973 Anabolic steroids at the 1972 Olympics!
- 1974 Wolfgang Wolf: Zur Frage des Dopings
- 1976 TV-Diskussion ‚Der manipulierte Athlet‘
- 1977 Brigitte Berendonk, 26.2.1977: Der Sport geht über den Rubikon
- 1977 Werner Franke: Anabolika im Sport
- 1977 Josef Keul/Wilfried Kindermann: Antwort auf W. Franke 1977 ‚Anabolika im Sport‚
- 1977 CDU/Schäuble-Stellungnahme Humanität im Leistungssport
- 1977 Dt. Bundestag, Fragestunde – Antworten zu Montreal und Doping
- 1977 SZ-Interview mit Willi Daume, 16.4.1977
- 1977 Ludwig Dotzert, 7.5.1977: Ein Geruch von Apotheke
- 1977 Sportausschuss, Öffentli. Sachverständigen-Anhörung (Doping)
- 1977/1983 DSB/NOK Grundsatzerklärung für den Spitzensport
- 1977 Max-Planck-Institut Gesprächsrunde zu Doping, 3.8.1977
- 1977 Brigitte Berendonk, 31.12.1977: Der Athlet lernt zu schweigen
- 1978 Brigitte Berendonk, Januar 1978: Brutalisierung im Frauensport
- 1979 Dt. Bundestag ‚Leistungssportförderung und Dopingmißbrauch…‘
Sportärzte wurden in den 1970er Jahren immer wichtiger für den Leistungssport. Etliche begannen ihre Karriere in dieser Hochanabolikazeit und mischten in der Diskussion um das Für und Wieder von Doping kräftig mit. Noch Jahrzehnte später wurden Koriphäen wie Prof. Klümper, Prof. Keul oder Prof. Heinz Liesen mit ihrer damaligen Haltung kritisch konfrontiert. Insbesondere traf und trifft es ganz aktuell die Freiburger Sportmedizin. Einiges Zusammenhänge finden sich in folgendem Dossier
>>> Historie westdeutscher Sportärzte
deutsch-deutsches …
Günter Schaumburg, Diskuswerfer und Trainer in der DDR, berichtete 1989 über seine Dopingerfahrungen und -praxis.
„Ich kann mich genau entsinnen, als es Ende der 70er Jahre im Fernsehen der Bundesrepublik losging und dort über Anabolikakonsum sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR berichtet wurde. Ich war damals ab 1980 Übungsleiter eines Trainingszentrums. Da sind die Eltern an mich herangetreten und haben gefragt: Herr Schaumburg, was war in dem Zeug? Müssen die Kinder das nehmen? Ich habe versucht abzuwiegeln. Ich habe mit den Leuten Einzelgespräche geführt. Ich habe erreicht, daß es Leute gegeben hat, die ihre Kinder nicht zur Kinder- und Jugendsportschule geschickt haben, obwohl es gar nicht meine Aufgabe gewesen ist. Das war eine sehr diffizile Sache.“
Wolfgang Thüne,
1975 mit Hilfe von Eberhard Gienger in den Westen geflüchteter Turner:
„Wer sich gut fühlt, verzichtet manchmal darauf“, sagt Thüne. … Trainer, Arzt und Psychologe, dieses Dreigespann im Dunstkreis des Athleten, kann ihn zum siegenden Roboter machen.Fühlt sich der Sportler gar nicht als Handwerkszeug einer Mafia mißbraucht, deren zwielichtiges Geschäft die Leistung ist? „Das kann mir doch egal sein“, beteuert Thüne. „Wenn sie eine Pille haben, die mir das Siegen leichter macht, dann nehme ich die. Vorausgesetzt, ich habe die Gewähr, daß ich nicht meine Gesundheit total ruiniere. Wenn ich dadurch aber zwei Jahre früher ganz oben bin, kann ich auch zwei Jahre früher aufhören.“ (die Welt, 27.8.1976)