BMI 9.2006:
Maßnahmenpaket der Bundesregierung gegen Doping im Sport
Dezember 2006
>>> Maßnahmenpaket der Bundesregierung gegen Doping im Sport
Ausgangslage/Problem
Die Bundesregierung sieht sich den ethisch-moralischen Werten des Sports verpflichtet. Doping zerstört diese Werte, täuscht die Mitstreiter im Wettkampf, die Öffentlichkeit sowie die Veranstalter und gefährdet nicht zuletzt die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler. Die Glaubwürdigkeit und die öffentliche Akzeptanz des Sports insgesamt stehen auf dem Prüfstand. Politik und Sport, aber auch die Sponsoren und die Medien stehen in der Verantwortung, den Kampf gegen Doping noch entschiedener zu führen, um Fair Play im Sport wiederherzustellen und die Sportethik zu erhalten. Wie die jüngsten Dopingfälle belegen, verläuft die unerlaubte Leistungssteigerung im Spitzensport zunehmend in organisierten Strukturen, die nur durch gezielte, auch strafrechtliche Maßnahmen aufgebrochen werden können.
Der Medienfocus liegt beim Doping naturgemäß auf dem Leistungs- und Spitzensport. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Doping auch im Breitensport bis hin zu sportlichen Betätigungen im Fitness-Bereich anzutreffen ist. Doping ist damit ein Problem des Sportes insgesamt und bedarf auch breit angelegter und gemeinsamer Bekämpfung durch die Sportverbände, Politik, Justiz, Wirtschaft und nicht zuletzt die Gesellschaft. Der Sport kann nur dann für Jugend und Zuschauer attraktiv bleiben, wenn er glaubwürdig ist. Ein fairer Wettkampf und sauberer, manipulationsfreier Sport entsprechen nicht nur dem olympischen Gedanken, sondern sind zugleich Voraussetzung für die Sportförderung durch Bund, Länder und Gemeinden.
Bisherige Maßnahmen …
Derzeitige Rechtslage …
Handlungsbedarf/-grundlagen …
Folgende Maßnahmen des Bundes sollen umgesetzt werden:
1. Gesetzliche Regelung
• Erweiterung der Strafbarkeit im AMG um besonders schwere Fälle
• Einführung einer Kennzeichnungspflicht für dopingrelevante Arzneimittel
• Erweiterung der Telefonüberwachung bei schwerwiegenden Dopingdelikten
• Ratifizierung des Europarats-Zusatzprotokolls zum Übereinkommen gegen Doping
2. Weitere Maßnahmen
• Einsetzung eines Runden Tisches zum Gendoping im Sport
• Förderung von Forschungsmaßnahmen gegen Blutdoping sowie zur Verbesserung der EPO-Analytik
Maßnahmen der Länder
Die Bundesregierung schlägt den Ländern folgende Maßnahmen zur Umsetzung vor:
• Einführung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Dopingstraftaten
• Ausbildung / Prävention im Rahmen der staatlichen Ausbildungs-verantwortung der Länder für Sportlehrer, Ausbilder, Sportärzte
• Prävention in Fitnessstudios
Maßnahmen der Sportverbände
Die Bundesregierung schlägt den Sportverbänden folgende Maßnahmen zur Umsetzung vor:
• Stärkere Mitverantwortung der Verbände / Einhaltung der Informations- pflichten gegenüber der NADA
• Aufwertung der Anti-Doping-Beauftragten durch Ansiedelung auf Vorstands-/Präsidiumsebene
• Verschärfung der Regelungen zur Dopingkontrolle
• Verankerung von Sportschiedsgerichten für Dopingstreitigkeiten
Gemeinsame Maßnahmen
• Unterstützung der NADA