Oktober 2011
UCI und UK Anti-Doping vereinbarten eine Zusammenarbeit in Sachen Biologischer Pass. Die britische NADA verspricht sich davon ein wirkungsvolleres Vorgehen gegen Dopingmissbrauch. 31.10.2011:
UK Anti-Doping: UK Anti-Doping and UCI sign anti-doping agreement
Im Mai 2011 wurde eine mit Bundesmitteln erstellte Studie – die KOLIBRI-Studie – über den Konsum leistungsbeeinflussender Mittel in Alltag und Freizeit vorgestellt, deren Ergebnisse bereits bei der Vorstellung Zeifel an der Gültigkeit der Arbeit weckte. Nun scheint sich zunehmend zu bestätigen, dass hier nicht wissenschaftlich korrekt gearbeitet wurde. 29./30.10.2011:
daniel drepper: Wird Doping im Breitensport vom Staat verharmlost?
dradio: Niedrige Ergebnisse gewollt?
Auch vor der jüngsten Beschluss, die Sportausschusssitzungen nicht mehr öffentlich abzuhalten, gab es eine Reihe von Sitzungen, die hinter verschlossenen Türen stattfanden. Darunter auch die 34. Sitzung im Juni, auf der eine Reihe von Experten zu Fragen der Dopingbekämpfung unter rechtlichen Gesichtspunkten und zur nationalen und internationalen Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden wie Polizei und Zoll zu Wort kamen. Das entsprechende Sitzungsprotokoll wurde anschließend nicht als öffentlich sondern unter ‚vertraulich‘ eingestuft. Dank Grit Hartmann (s. u) können diese Diskussionsbeiträge öffentlich nachgelesen werden.
Sportausschuss; Wortprotokoll; 34. Sitzung
Insgesamt kann festgehalten werden, dass bezogen auf die Veröffentlichung von Protokollen des Sportausschusses die Transparenz gering ist. Insofern ist die Aussage des FDP-Medienpolitikers Michael Kurth nicht korrekt, der im Gespräch mit dem Deutschlandfunk angibt, es gäbe von allen Sitzungen zugängliche Protokolle und damit sei auch eine gewisse Öffentlichkeit hergestellt.
dradio: „Ein Abgeordneter muss auch frei reden können“
Michael Vesper, DOSB, versprach, dass der DOSB darüber beschließt, ob der DOSB beim IOC einen Antrag auf Öffnung der eingefrorenen Proben der Olympischen Spiele 2004 in Athen prüfen wird. 27.10.2011:
sid: DOSB erwägt Anfrage an das IOC
Die NADA will 2012 ihr Antidopingprogramm ausbauen und professionalisieren. Neben der Übernahme von Wettkampfkontrollen aus den Händen der Verbände ist der Ausbau des Blutpass- sowie eines Steroidprofil-Programmes geplant. Nähere Angaben lassen sich jedoch aus den Meldungen nicht herauslesen. Viele Hoffnungen werden in die Zusammenarbeit mit Polizei- und Zollbehörden gesetzt. 27./28.10.2011:
NADA: KÜNFTIGE GENERATION SOLL „NEIN“ ZU DOPING SAGEN
tri-mag.de: Anti-Doping: NADA will effizienter werden
In Spanien darf zukünfitg nicht mehr nachts zwischen 23 und 6 Uhr auf Doping kontrolliert werden. Damit hatte der Einspruch des spanischen Radsportverbandes Erfolg. 26.10.2011:
orf.at: Keine nächtlichen Kontrollen in Spanien
Grit Hartmann fasst die Diskussion um den deutschen Beitrag für die WADA zusammen und untersuchte die Gründe, die von Seiten der Regierungskoalition gegen die infaltionsbedingte Erhöhung des Beitrages an die Antidoping-Agentur vorgetragen wurden. 25.10.2011:
dradio: Eklatant widersprüchlich
Alexandr Kolobnev, während der Tour de France 2011 positiv auf ein Diuretikum getestet, soll verwarnt, nicht gesperrt werden. 25.10.2011:
cn: Kolobnev, only Tour de France doping positive, gets warning
Thomas Dekker, niederländischer Radsportler, vor zwei Jahren wegen Dopings gesperrt und jetzt wieder auf Teamsuche, hat sich bereit erklärt mit der WADA zusammen zu arbeiten. 24.10.2011:
cn: Dekker to provide information to WADA
Claudia Lepping, ehemalige Läuferin und Dopinggegnerin mit Teamdoping-Erfahrungen unter Trainer Spilker, gründet eine Antidoping-Initiative namens „Doping-Alarm“, mittels derer Sportler und Sportlerinnen sich gegen Doping wehren können. 23.10.2011:
dradio: Claudia Lepping: „Doping-Alarm“
Victor Conte, Balco Affaire, fährt mit seinen öffentlich geäußerten verdachtigungen gegenüber erfolgreichen Leichtahleten. Er gibt entsprechende Hinweise erhalten zu haben bzw. selbst beteiligt gewesen zu sein. Zudem sagte er, die WADA hätte es abgelehnt, von ihm genauere Aussagen weiter zu verfolgen bzw. diese seien verschwunden. 20.10.2011:
TAZ: „Ich habe starke Zweifel an Usain Bolt“
AFP: Doping master suspects Bolt cheats – report
Im Sportausschuss des Deutschen Bundestages standen die Fördergelder für NADA und WADA zur Diskussion ebenso wie das Verhältnis Datenschutz und Dopingkontrollsystem. 19./20.10.2011:
FAZ: Der Bund spart an der Nada
dradio: Disziplinlosigkeit im Sportausschuss?
FAZ: Sportlerbeschwerden vor Sportausschuss
In Österreich kam es in den letzten 2 Jahren zu 30 Festnahmen von Personen die mit illegalen anabolen Steroiden, überwiegend in Untergrundlaboren hergestellt, handelten. 19.10.2011:
vienna.at: Sieben Festnahmen wegen Anabolikahandels in Ostösterreich
Im Zuge der Diskussion um die Ergebnisse der Studie ‚Doping in Deutschland‘ werden auch Fragen nach dem unkritischen Umgang des deutschen Sports mit bekanntermaßen dopingbelasteten Personen, wie Trainern Westdeutschlands wieder aktuell. So ist Heinz-Jochen Spilker seit 1990 Rechtswart im Präsidium des LSB Thüringen. Claudia Lepping, die dafür gesorgt hatte, das Spilker wegen Dopings verurteilt wurde, sorgte dafür, das dieser Fall erneut angesprochen wird. Der LSB Thüringen sah sich jetzt zu einer Erklärung veranlasst. 19.10.2011:
TA: Doping im Westen beschäftigt Thüringen
Märk. Allgemeine: Aufräumen im Doping-Keller
Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart entschied, dass eine Klage gegen Stefan Schumacher wegen Betrugs durch Doping zulässig ist. Schumacher, der mit CERA überführt wurde, sieht sich nun einem von der Staatsanwaltschaft Stuttgart angestrengtem Verfahren gegenüber. 18./19./20.10.2011:
OLG Stuttgart: Hauptverfahren im Strafprozess gegen Straßenradprofi wegen Betruges eröffnet
Stuttgarter Nachrichten: Schumacher wird nun doch angeklagt
Stuttg. N.: Fall Schumacher entzweit die Experten
Grit Hartmann befragte Mitglieder des Sportausschusses des Dt. Bundestages nach ihrer Haltung berzüglich des Einfrierens der Gelder für die WADA. Darüber sollen diese 19.10. beschließen. 16.10.2011:
dradio: Ausflüchte und Ablehnung
109 Spieler bei der U17-WM in Mexiko waren positiv auf Clenbuterol getestet worden. Konsequenzen gibt es nicht, da die Wahrscheinlichkeit auf kontaminiertes Fleisch hoch ist. Zu fragen ist, warum die WADA keine Warnung heraus gab. 16./17.10.2011:
dradio: Dopingfälle bei U17-WM
dradio: Wieder Clenbuterol – Positive Dopingproben im Junioren-Fußball
Auf der Vollversammlung des Beirats der Aktiven im DOSB plädierten die Sportler und Sportlerinnen für umfassende Kontrollen und wandten sich damit gegen Forderungen mit weitreichenden Datenschutzauflagen die Kontrollpraxis zu verändern. Entsprechende Forderungen würden die Dopingrealität nicht berücksichtigen. Zudem sprechen sie sich gegen Mittelkürzungen bei Dopingkontrollen (WADA) aus. 15.10.2011:
DOSB: Athleten wollen keinen Doperschutz durch Datenschutz
Michael Krüger, Universität Münster, im Interview über die Studie Doping in Deutschland. 13.10.2011:
der Westen: Historiker spricht über Doping im Ost-West-Vergleich
Dopingmittel-, Drogen- und andere illegale Handel können eng miteinander verzahnt sein, wie Ergebnisse einer Razzia in drei Bundesländern zeigen. 13.10.2011:
FR: 14 Festnahmen bei Drogenrazzien
Der Prozess gegen den Österreicher Michail Botwinow wegen Falschaussage in Sachen Humanplasma wurde erneut vertagt. Es ergeben sich weiterhin Widersprüche in den Aussagen. 13.10.2011:
APA: Mayer beteuert in Botwinow-Prozess Unschuld
kurier.at: Mayer: „Blutdoping moralisch legitim“
Die WADA sieht nach Einsicht der Unterlagen keine Hinweise darauf, dass 5 mexikanische Fußballspieler, denen Clenbuterol nachgewiesen worden war, gedopt hätten. Ursache sei kontaminiertes Fleisch gewesen, Mexiko habe damit ein großes Problem. 12.10.2011:
WADA: WADA withdraws CAS appeal in case of Mexican footballers
Die Athleten-Kommission des IOC setzt sich für einen lebenslangen Auschluss von Sportlern/innen von Olympischen Spielen ein, die wegen Dopings gesperrt waren. Nach dem Kippen der Osaka-Regel durch das CAS müsste dafür der WADA-Code geändert werden. Dies scheint jedoch nicht vorgesehen. 6./11.10.2011:
sid: Athleten fordern Olympia-Bann für Doping-Sünder
WADA: WADA statement on CAS opinion for IOC Rule 45
Am Kölner Dopinganalyse-Labor wurde ein Test auf synthetisches IGF-1 entwickelt. 9./12.10.2011:
NZZ: Der Modedroge auf der Spur
dradio: Erster Test für Modedroge
Giselher Spitzer berichtet über den Stand der Forschungen des Projektes Doping in Deutschland, Teil der Humbold Universität. Es wurden vielfältige neue Hinweise und Quellen gefunden, doch der Zugang zu Archiven der meisten Sportverbände gestaltet/e sich schwierig. 8./9.10.2011:
dradio: „Puzzlearbeit aus Mosaiksteinchen“
die presse: BRD: „Ärzte haben Anabolika verharmlost“
Während der Amgen Tour of California werden keine Bluttests durchgeführt. Ursprünglich sollten von der USADA als unabhängiger Organisation die gesamten Tests, auch Bluttest durchgeführt werden, doch aus nicht ganz klaren kommunizierten Gründen ist jetzt die UCI als Veranstalter wieder dafür verantwortlich und verzichtet aus angeblich organisatorischen Gründen darauf. 7.10.2011:
cn: UCI performed no blood tests during Amgen Tour of California
Claudia Lepping, in den 1980er Jahren mehrmals deutsche Jugend- und Juniorenmeisterin über 100 und 200 Meter, lernte unter Trainer Spilker u.a. die Dopingpraxis kennen, möchte eine Kampagne ins Leben rufen, bei der Sportler/innen eine Anlaufstelle finden, wenn sie unter Druck geraten. Lepping hatte schon während ihrer aktiven Zeit Doping abgelehnt und war an den DLV und an die Öffentlichkeit gegangen. Mit einer Strafanzeige hatte sie dafür gesorgt, dass Trainer Spilker verurteilt wurde. Auf dem Internationalen Symposium „Sportmedizin und Doping in Europa“ berichtete sie jüngst wieder von Ihren Erfahrungen. 7.10.2011:
ksta: Doping ermögliche Weltrekord
mehr Informationen zu >>> Trainer Spilker und Kinzel – das Hammer-Modell
Der italienische Radsportverband wird trotz CAS-Urteil an seinem eigenen Entschluss festhalten und Fahrer, die wegen Dopings gesperrt waren, nicht im Nationaltrikot fahren lassen. Dies verlange der eingeschlagenen konsequente Antidopingweg. 7.10.2011:
sid: Italiener ignorieren CAS-Urteil
Das CAS urteilt gegen die Beibehaltung der OSAKA-Regel des IOC, wonach Sportler nach Ablauf einer Dopingsperre von mehr als 6 Monaten nicht an den nächsten Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. 6./8.10.2011:
dradio: Umstrittene Osaka-Regel
CAS/TAS: das vollständige Urteil
FAZ: Cas lässt ehemalige Doper laufen
Fußballklubs in der DDR entwickelten andere Strukturen als der sonstige DDR-Sport, so das Ergebnis einer Doktorarbeit. Insbesondere in Jena war man in der Unterstützung und Förderung der Spieler schon ab den 1960 Jahren auf eher kapitalistischen Weg, da er durch das finanziell potente Unternehmen Carl Zeiss Jena erheblich profitierte. Doping gab es auch, doch das bekannte systematiche Staatsdoping betraf nur die Nationalmannschaft. 6.10.2011:
otz: Doktorarbeit über Schattenseiten im Thüringer DDR-Fußball
weitere Infos zum >>> Doping im DDR-Fußballr
Doping, eine Variante der Korruption, war auch Thema in Köln auf der Konferenz von Play the Game. Einige Vorträge sind online, so zur Doping-Prävention am 3.10. und Stand und Herausforderungen des Antidopingkampfes am 5.10..
dradio: Forderung nach Reformen
Doping im Breitensport ist keine Seltenheit, doch das Thema wird ebeso wie die Folgen des Medikamentenmissbrauchs aus der öffentlichen Diskussion weitgehend ausgeklammert, so das Fazit einer ZDF-Sendung. 5.10.2011:
ZDF: Die tägliche Dröhnung, Video, 29.40 Min
weiteres Hintergrundmaterial zu >>> Doping im Amateur-/Breitensport
Das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln wendet sich scharf gegen Erkenntnisse der Berliner Dopingforscher (Projekt Doping in der BRD), wonach in früheren Jahrzehnten unter Leitung von Prof. Hollmann an ihrem Institut dopingrelevante Forschung betrieben worden sei. 5.10.2011:
dshs-köln: Keine dopingrelevante Forschung
Claudia Pechstein will wegen ihrer Dopingsperre eine Schadensersatzklage einreichen. 5.10.2011:
FAZ: Pechsteins Streitlust „Astronische Ausmaße“
Während der Olympischen Spiele in London sind neben den Tests eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen geplant, mit einbezogen werden Kontroll- und Reinigungspersonal. 5.10.2011:
BBC: London 2012: Cleaners set to spy on dopers
spiegel: Putzpersonal soll Dopingsünder entlarven
weitere Infos zu >>> Doping im Fußball Deutschland (BRD)
Dopingmittel auf der Grundlage von Testosteron zuhause selbst herzustellen und einen lukrativen Handel damit aufzuziehen, scheint nicht schwer zu sein. Doch bei Entdeckung warten Haftstrafen, wie jetzt ein Ehepaar in Reutlingen erfahren hat. 5.10.2011:
GEA.de: Vor Gericht: Dopingmittel im Keller produziert
1966 wurden 3 deutsche Fußballer während der WM in England positiv auf geringe Mengen Ephedrin getestet. Ephedrin stand auf der Dopingliste. Ein entsprechender Brief an den DLV-Vorsitzenden wurde von den Forschern der Humboldt-Universität gefunden. Konsequenzen gab es damals keine. Die folgenden Artikel gehen auf eine Notiz im Spiegel vom 1.10.2011 zurück. 4./6.10.2011:
SZ: Forscher erheben Doping-Vorwürfe gegen WM-Spieler von 1966
Ein verbesserter Nachweis von Wachstumshormonen auf Basis von Biomarkern steht vor der endgültigen Validierung. Damit kann das Medikament 10 bis 21 Tage nach Einnahme nachgewiesen werden. 3./4.10.2011:
AP: Scientists back improved HGH test
Giselher Spitzer spricht im Interview über das Forschungsprojekt Doping in der BRD. 4.10.2011:
ZDF: Spitzer: „Politik unterstützte Doping“
Referat von Gunter Gebauer über das sich verändernte Verhältnis Sport und Gesellschaft und sich daraus ergebende Konsequenzen. 2.10.2011:
dradio: Sportgespräch: „Deutschland, dein Sport“ – Überlegungen von Prof. Dr. Gunter Gebauer
Eine ausreichende Finanzierung der WADA und damit auch eine weltweit effektive Dopingbekämpfung scheinen keine hohe Priorität bei der Bundesregierung zu haben. 2.10.2011:
dradio: Die Kontroverse um die WADA-Finanzierung eskaliert
Klaus Blume stellt einige Dopingverstrickungen von Trainern und Funktionären vergangener Jahrzehnte vor, die zwar weitgehend seit Langem bekannt sind, aber nie zu ernsthaften Konsequenzen im Sinne der Dopingbekämpfung führten. 2.10.2011:
dradio: Dopingverwicklung westdeutscher Funktionäre und Trainer
Richard Westerhoff, ab den 1950er Jahren Leichtathletik-Vereinstrainer, im Interview über den verbreiteten und bekannten Anabolika-Missbrauch in den 60er, und 70er Jahren. 2.9.2011:
FAZ: „Sie haben das Zeug nicht gegessen, sondern gefressen“
Hans-Dietrich Genscher (FDP) wehrt sich gegen den Vorwurf, er habe Anfang der 1970er Jahre Doping befürwortet auf dass Westdeutschland möglichst viele Medaillen 1972 bei den Olympischen Spielen in München erziele. 1.10.2011:
September 2011
Ein Madrider Gericht ordnete Untersuchungen in der Sache Operacion Galgo bei der Guardia Civil an, da es bei deren Ermittlungen zu Unregelmäßigkeiten bzw. nicht vorschriftsmäßigem Vorgehen bei der Sicherstellung von Ampullen und deren Übermittlungen in das Kölner Analyselabor gekommen sein soll. 30.9.2011:
espn: Madrid judge orders Galgo investigation
abc.es: Juez declara nulos los análisis de sustancias de la Operación Galgo
Der Zoll deckte in Süddeutschland ein Anabolika-Netzwerk auf. 30.9.2011:
Südkurier: Zoll sprengt großen Anabolikaring im Südwesten
Kommentar von Anno Hecker zur Doping-Studie und deren Relevanz auch für die heutige Situation. 30.9.2011:
Kommentar von Gerhard Steines, in den 1970er Jahren Kugelstoßer und Anabolika-Konsument und heute Journalist, zu den Ergebnissen der Dopingstudie und dem Umgang mit längst bekannten Fakten. 29.9.2011:
Steines: Auch bei uns gab es Staatsdoping
>>> Gerhard Steines, Sport-Leben
Die journalistische Berichterstattung über Doping stößt auf manche Hürden, so verweigert die UCI den öffentlich-rechtlichen Sendern Interviews, aber auch von Seiten einiger anderer Sportverbände scheint das Thema gerne generell ausgeblendet zu werden. 29.9.2011:
journalistik journal: “Man bekommt null Informationen, das Thema wird ausgegrenzt!”
Die Ankündigungen der UCI und Armstrongs gerichtlich gegen Floyd Landis, wegen dessen Aussagen vorzugehen, wurden bislang nicht wahr gemacht. 28.9.2011:
cn: UCI vs Landis: the missing lawsuit
Am 2. Tag der Vorstellung des Forschunsgberichtes Doping in der BRD wurden die Informationen und Analysen konkreter benannt. 27./28.9.2011:
>>> die Präsentationstexte der beiden Forschergruppen
ND: Wie förderte die BRD Doping?
RPO: Die rheinische Doping-Historie
TAZ: „Chancengleichheit der Westathleten“
„Little dog“ heißt die jüngste Antidoping-Operation in Italien, mittels der ein Dopingnetz zerschlagen wurde. Ausgehend von der Staatsanwaltschaft in Turin unter Federführung der Staatsanwälte Raffaele Guariniello und Gianfranco Colace bezogen sich die Ermittlungen auf ganz Italien. 12 Verhaftungen wurden durchgeführt. Betroffen sind Radsportler, Läufer, Schwimmer und Fußballer. Im Zentrum stehen aber Radsportamateure. 23./26./27.9.2011:
dotcycle.it: il caso di Torino, il mondo del ciclismo amatoriale sconvolto
la stampa: La banda dei ciclisti dopati smascherata grazie a Facebook
leggo.it: MAXI INCHIESTA ANTI-DOPING, ARRESTATI EX SPORTIVI
Quot. piemontese: Guariniello, operazione contro il doping: 12 arresti, 102 indagati
Die Möglichkeiten steigen, dass nach Gendoping routinemäßig bis zu den Olympischen Spielen 2012 gesucht werden kann. Neueste Technik ermöglicht immer feiner werdende Blutanalysen, die nicht allein zur Dopingkontrolle sondern auch zur Leistungsdiagnistik und Krankeitsvorsorge genutzt werden können, so Perikles Simon, Mainz. 27.9.2011:
FAZ: Den DNA-Junkies auf der Spur
Pat McQuaid, UCI, weist den Vorwurf zurück, die UCI würde aus Kostengründen keine Verfahren mehr gegen Fahrer mit auffälligen Blutwerten eröffnen. Es gäbe keine Fälle mehr. Allerdings werde heute mit Mikrodosen gedopt, die nicht nachweisbar seien. 27.9.2011:
cn: McQuaid warns riders against micro-dosing
Genauere Informationen über die Studienergebnisse über Doping in der BRD liegen noch nicht vor, doch nach einer Pressekonferenz scheint klar, dass Doping in der BRD von vielen Seiten geduldet und gefördert wurde. 26./27.9.2011:
dradio: Doping in West-Deutschland?
FAZ: Staatlich gefördertes Doping
FAZ: Doping kennt keine Grenzen
ftd: Staatsknete für Doping – auch im Westen
Tagesspiegel: Staatsdoping auch in der Bundesrepublik
Ergebnisse des Forschungsprojektes ‚Doping in Deutschland von 1950 bis heute …‘ scheinen voller Brisanz sein. So soll es in der Bundesrepublik sytemisches Doping gegeben haben. Diese Ergebnisse werden vom 26.-27.9. in Berlin vorgestellt. Befürchtet wird nun, dass von Seiten der Auftraggeber des Projektes versucht wird, diese Ergebnisse nicht vollständig der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. 25.9.2011:
dradio: Staatsdoping auch im Westen
spiehel online: Bonner Regierung soll Doping forciert haben
Interview mit der neuen NADA-Vorstandsvorsitzenden Andrea Gotzmann. 24.9.2011:
dradio: Interview mir der neuen NADA-Vorsitzenden Andrea Gotzmann
Die WADA veröffentlichte Dopingfall-Statistiken. 22./24.9.2011:
WADA: 2010 Statistics of Analysis by Laboratories and Testing by Anti-Doping Organizations
kurier.at: Im Vorjahr laut WADA 27 Dopingfälle in Österreich
Der kanadische Universitäts-Football hat erneut einen Dopingfall zu bearbeiten. 23.9.2011:
radio canada: RSEQ – Carabins – Un cas de dopage chez les Carabins
Im Vorfeld der Play the Game-Koferenz Anfang Oktober in Köln sind einige Kommentare zu Korruption, Doping und Verantwortung im Sport online.
play the game: Anti-corruption comments
Die Themen stehen auch wegen der Konfernz auf der Tagesordnung des Sportausschusses des Dt. Bundestages am 28.9.2011.
Dt. Bundestag: Ausschuss befasst sich mit Korruption im Sport
Matthias Jahn (42), Professor für Strafrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wird im Auftrag der Bundesregierung das deutsche „Anti-Doping-Gesetz“ bis Ende Oktober 2012 evaluieren. Diese Wahl stößt jedoch auch auf Kritik, da Jahn bereits im den vergangenen Jahren an der Gestaltung der aktuellen Gesetzgebung maßgeblich mit beteiligt war. 22.9.2011:
idw: Erlanger Professor begutachtet „Anti-Doping-Gesetz“
dradio: Wenn der Prüfer seine eigenen Regeln prüft
Durch eine Novellierung des österreichischen Sicherheitspolizeigesetzes (SPG) sollen auch die Ermittlungsmöglichkeiten gegen Doping erweitert werden. 22.9.2011:
noen.at: Mehr Polizeibefugnisse gegen Terror und Doping
Abschluss, Fazit Freiburger Symposium:
Auf dem Freiburger Symposium wurden viele Probleme des Antidopingkampfes angesprochen und Fragen aufgeworfen, doch am meisten öffentliche Ausmerksamkeit fanden die Reaktionen der Freiburger Sportmedizin auf die Arbeit der Evaluierungskommission, auch wenn hierüber nur wenig bekannt werden konnte. 22.9.2011:
NZZ: Licht im Breisgauer Schattenreich
Sportgespräch des Deutschlandfunks mit Perikles Simon, Wolfgang Stockhausen und Hellmut Mahler zum Abschluss des Freiburger Symposiums „Sportmedizin und Doping“. 18.9.2011:
dradio: Sportgespräch – “ Hyppokkrates hilf“ Sportmedizin und Doping in Europa, 26.43Min
Herbert Fischer-Solms, Deutschlandfunk, zieht ein ernüchterndes Fazit aus dem Freiburger Symposium. Danach ist Doping längst kein Randproblem im Leistungssport. Die Rolle der Sportmedizin an der Freiburger Universität dürfte aber an Bedeutung verlieren bzw. sich ändern. 17.9.2011:
dradio: Gespräch mit Herbert Fischer-Solms über das Freiburger Doping-Symposium
>>> Pressespiegel Symposium ‚Sportärzte und Doping in Europa‘
Italienische Ermittler der Staatsanwaltschaft Padua haben Mitglieder eines Dopingringes im Visier, die große Mengen Dopingmittel an Sportler vertrieben haben sollen und hohe Geldsummen in der Schweiz hinterlegten. Die Ermittlungen konzentrieren sich u. a. auf Michele Ferrari und Radsportler wie Scarponi und Menchov. Sie stehen in Zusammenhang mit den internationalen Recherchen um Lance Armstrong. Dreißig Verdächtige sind betroffen, darunter auch erstmalig Banken bzw. Bankangestellte. 21./22.9.2011:
tuttobiciweb/corriere della sera: Ricchi con gli atleti dopati
cn: Italian newspaper reveals details of Ferrari investigation
sid: Dopingskandal: 20 Millionen Euro deponiert
espn: Lance Armstrong paid doctor
Der Wiener Kinderkrebsarzt Andreas Zoubek wurden wegen Weitergabe von EPO an Lisa Hütthaler und finanzieller Schädigung des Kinderkrankenhauses, an dem er arbeitete, schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe verurteilt. Ein früherer Lebensgefährte von Lisa Hütthaler erhielt eine Geldstrafe über 1.400 Euro, weil er einem befreundeten Läufer 90.000 Einheiten EPO weitergegeben hatte. 21.9.2011:
kurier.at: „Iron Doc“ Zoubek verurteilt
orf.at: Doping-Arzt zu Geldstrafe verurteilt
Die Fahndung nach Substanzen die bereits in der Dopinszene kursieren, aber den Kontrolleuren nicht bekannt sind, weist mit Hilfe des neuen Institut „Europäischen Beobachtungsstelle für neue Dopingsubstanzen“ in Köln erste Erfolge auf. 21.9.2011:
ARD: Mario Thevis: „Wissensvorsprung der Sünder verringert“
Eine Langzeitstudie erbrachte, dass Nikotin als Dopingmittel einzustufen wäre. 20.9.2011:
Peter Wedde, Frankfurter Professor für Arbeitsrecht und Direktor der Europäischen Akademie für Arbeit, hält das Meldesystem für Sportler für rechts- und teils sittenwidrig. Er erstellte ein entsprechendes Gutachten im Auftrag der Basketballspielervereinigung Spin. 20.9.2011:
FAZ: „Sehr schnell, sehr klar: Rechtswidrig“
Zwei deutsche 19jährige Gewichtheber der Nordliga wurden positiv auf Anabolika getsteste. 19.9.2011:
Michael Lehner, Sportrechtsanwalt, sieht Claudia Pechstein aufgrund ihrer Selbstanzeige in gutem Licht und glaubt an deren Unschuld. Er sieht eine Pflicht des Verbandes, ein neues Verfahren zu eröffnen. 17.9.2011:
dradio: Interview Michael Lehner, Fachanwalt für Sportrecht, zu Selbstanzeige Pechstein
Die WADA verabschiedete die neue Liste der verbotenen Substanzen und fordert von den Verbänden und Organisatoren mehr Bluttests. 17.9.2011:
WADA: WADA Executive Committee approves 2012 Prohibited List and funding for new scientific research
Negative Tests sind nicht gleichbedeutend mit wenig Doping. Die Möglichkeiten sich mit nicht nachweisbaren verbotenen Sunstanzen zu dopen, sind groß. 16.9.2011:
FAZ: Wie positiv sind negative Tests?
Hans-Michael Holczer wird Generalmanager von Katjuscha und will in dieser Posdition den russischen Radsport voran bringen. Seine strikte Antidoping-Haltung will er beibehalten. 15.9.2011:
FR: „Die Chance war einfach zu verlockend“
Alex Rasmussen wurde wegen drei missed tests vorläufig gesperrt. Der Fahrer fuhr während dieser Zeit für Saxo Bank-SunGard und HTC-Highroad. 15.9.2011:
cn: Alex Rasmussen fired for missing doping controls
3. Tag/Abschluss Freiburger Symposium:
Werner Franke, Gerhard Treutlein und Andreas Singler gehen konkret auf deutsche Dopingrealitäten ein und werden deutlich in Bezug auf die Rolle der Freiburger Sportmedizin. Insbesondere Hinweise auf Verhalten von Klümper wecken heftigen Widerspruch bei heutigen Medizinern der Universität aufkommen. 14.9.2011:
Bad. Z.: Brisante Tagung über dopende Sportärzte in Freiburg
SZ: Ringen mit der Vergangenheit
Bad.Z.: Gollhofer Stellungnahme
Bei Claudia Pechstein offiziell im Rahmen des Biologischen Passes vorgenommene Blutanalysen weisen erneut erhöhte Retikulozyten-Werte auf. Nun will sie sich selbst anzeigen um danmit ein erneutes Dopingverfahren einzuleiten. 14.9.2011:
RPO: Pechstein stellt Selbstanzeige
Der englische Fußball scheint ein Drogenproblem zu haben. Kokain, Ecstasy und Cannabis sind unter Spielern verbreitet. Auch scheinen missed tests nicht selten vorzukommen. 12./14.9.2011:
telegraph: Eight clubs fined for doping offences by FA
2. Tag Freiburger Symposium:
Perikles Simon begründete, warum Doping kein Phänomen einzelner Sportler, sondern weit verbreitet ist. Ivan Waddington durchleuchtete beispielhaft die Rolle der Sportärzte im englischen Fußball. 13./15.9.2011:
sid: Doping-Jäger kämpfen mit Zweifeln
Bad. Z.: „Doping ist eine Epidemie“
Der Handball-Weltverband IHF hat ein ernsthaftes Dopingproblem. Weniger aufgrund dopender Sportler, als aufgrund seiner führenden Funktionäre, insbesondere seines Präsidenten Mustafa, der ein unabhängiges Anti-Dopingsystem im Verband boykotiert. Professor Hans Holdhaus, geschasster Leiter der Anti-Doping-Unit des Verbandes, schildert die Problematik und seine Erfahrungen. 13.9.2011:
nadball-world.com: „Die IHF tut zu wenig im Anti-Doping-Kampf“: Hans Holdhaus im Interview
Jeannie Longo, Frankreich bekannteste Radsportlerin, sieht sich einem Dopingverfahren gegenüber. Die 52jährige, noch aktive Radsportlerin hat drei Mal gegen die Meldepflicht verstoßen. Nun gibt es noch glaubwürdige Aussagen wonach Ihr Ehemann und ihr Trainer für sie EPO besorgt haben. 9./13.9.2011:
VeloNation: Joe Papp accepts he may be called to give evidence in Longo doping hearing
france24: „Si Longo rime avec EPO, ce sera la fin du cyclisme propre“
france soir: Jean-Pierre de Mondenard : „Le dopage est presque inéluctable“
1. Tag Freiburger Symposium:
Richard Pound mahnt verstärkte Anstrengungen bei Regierungen und Organisationen im Antidopingkampf an. Er stellt Lustlosigkeit und Halbherzigkeit fest und wirft auch der WADA vor, nicht konsequent zu handeln. 13.9.2011:
FAZ: Pound: „Sportverbände und Regierungen unwillig“
Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin kündigt eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping, ähnlich bereits in Bayern vorhanden, an. 13.9.2011:
swr: Regierung will Doping stärker bekämpfen
An der Freiburger Universität begann das dreitäge internationale Symposium „Sportmedizin und Doping in Europa“. 12./13.9.2011:
Bad.Z.: Doping-Staatsanwaltschaft nach Freiburg?
dradio: „Viele gute Ergebnisse“
junge Welt: Reden statt bohren
ärzteblatt: Nachhaltige Konsequenzen aus Freiburger Dopingskandal gefordert
Bad. Z.: Doping-Symposium: Bewährungsprobe für die Uni
Bad. Z.: Gefeiert und umstritten: die Freiburger Sportmedizin
Der Missbrauch von Schmerzmitteln kann schwere gesundheitliche Schäden bewirken. Insbesondere in Verbindung mit anderen Mitteln oder Drogen wie Alkohol kann es zum Tod kommen, wie es ein Fall in Kanda beweist. Dieser Mix scheint weit verbreitet, zumindest im kanadischen Eishockey, wo das Problem jetzt thematisiert wird. 9.9.2011:
radio-canada: Consommation d’analgésiques : les tabous tombent
Die Leistungsfähigkeit von Springpferden lässt sich durch Schläge auf die Beine erhöhen. Diese Tierquälerei ist verboten, kann auch festgestellt werden, wird aber nicht explizit bestraft. Denis Lynch, der bei den Olympische Spielen 2008 mit einem gedoptenPferd angetreten war, war jetzt in Rio de Janeiro einer von drei Reitern, deren Pferde wegen überempfindlicher Beine ausgeschlossen wurd. 7.9.2011:
FAZ: Ausschluss wegen überempfindlicher Beine
In Bonn begann der Prozess gegen das deutsche Mitglied eines international operierenden Dopingmittelringes, der im Dezember 2010 weltweit gesprengt wurde. 7.9.2011:
GAB: Schwunghafter Doping-Vertrieb von Bonn aus
KR: Größter Prozess um Dopinghandel
Nach Hans Geyer vom Zentrum für präventive Dopingforschung in Köln, erfüllen Schmerzmittel alle Voraussetzungen eines Dopingmittels. Allerdings ist die Verbreitung, insbesondere auch im Fußball, so groß, dass ein Verbot nicht durchgesetzt werden kann. Insgesamt sieht er einige Gründe, warum auch im Fußball Doping sinnvoll sein kann. 6.9.2011:
die Zeit: „Ohne Schmerzmittel könnten Fußballer ihre Leistung nicht abrufen“
weitere Infos über >>> Schmerzmittel im Fußball
Die griechischen Sprinter Kostas Kenteris und Katerina Thanou wurden in einer Berufungsverhandlung von dem Vorwurf des Meineides frei gesprochen. Beide hatten sich während der Olympischen Spiele 2004 in Athen Dopingkontrollen entzogen, einen Unfall verursacht und dafür abenteuerliche Geschichten erzählt. 6.9.2011:
der Spiegel: Freispruch für Sprinter Kenteris und Thanou
Der plötzliche Herztod unter Sportlern tritt nicht selten auf. Er wird auch mit Doping in Verbindung gebracht. Ursache kann einen genetische Prädisposition sein, die, rechtzeitig erkannt, das Schlimmste verhüten könnte. Die Sportverbände sind gefragt. 5.9.2011: