Februar 2020
Global Athlete veröffentlichte Ergebnisse einer Umfrage unter Sportler*innen, an der sich 491 Athleten aus 48 Ländern beteiligten, vertreten sind 40 Sommer- und 16 Wintersportarten. Im ersten Teil des Berichts geht es um Beteiligungsrechte, Transparenz und Fürsorge/Berücksichtigung sozialer Belange. In Teil zwei des Berichts, der Mitte März erscheinen wird, wird es um das Feedback auf das Anti-Doping-System gehen. 24./27.2.2020:
2020 Survey Results – Athlete rights, Athlete welfare, Athlete representation
Global Athlete: Global Athlete Survey Results: Athlete Rights, Welfare and Representation , Zusammenfassung
insidethegames.biz: Liam Morgan: Responses to athlete survey paint worrying picture for sport
Wie weit verbreitet ist Amphetamin-Doping im eSport? Es sollen vor allem ADHS-Medikamente mit Amphetaminen sein, die sehr häufig eingesetzt werden. 28.2.2020:
cbr.com: eSports Has Its Own Doping Problem
Der Einspruch der französischen Marathonläuferin Clémence Calvin vor dem obersten Verwaltungsgericht Frankreichs, dem Conseil d’État, gegen ihre 4Jahressperre wurde abgewiesen. Ihr Dopingfall hatte viel Aufmerksamkeit hervor gerufen, da es sehr unterschiedliche Varianten der Vorgänge um das Erlangen einer Dopingprobe und die anschließenden Vorgänge gab und die AFLD sich dabei schwerern Vorwürfe ausgesetzt sah. Gegen Clémence Calvin und ihre Lebensgefährten wurden auch juristische Verfahren eröffnet. 28.2.2020:
Le Monde: Dopage : le Conseil d’Etat valide la suspension provisoire qui avait visé Clémence Calvin
Michael Ask, Leiter der Dänischen Anti-Doping-Agentur und Vorsitzender der iNADA im Interview. U.a. äußert er sich zur möglichen Rolle der ITA und bezweifelt die Sinnhaftigjkeit der UCI-Strategie, ihre sehr effektiv arbeitende Anti-Doping-Einheit CADF aufzulösen und diese Arbeit der ITA zu übertragen. Diese vom IOC ins Leben gerufene internationale Anti-Doping- Einheit hätte durchaus gute Möglichkeiten, iim Kampf gegen Doping positiv wirken zu können, sei aber in der ihr zugedachten Rolle als führende Einheit völlig überfordert. Seiner Meinung nach seien die IAAF mit ihrer AIU und die UCI mit ihrer CADF Weg weisend. Ask ist überzeugt davon, dass die Anti-Doping-Seite den Betrügern immer näher kommt. Was die Rückkehr in den Radsport von Bjarne Riis anbelangt, meint er, da finde sich dieser in entsprechender Gesellschaft. Das Hauptproblem aus seiner Sicht sei, dass Riis Rolle im Falle des CSC-Teams nie genau aufgeklärt werden konnte. Es bestehen viele Verdachtsmomente, doch es reichte nicht aus für Sanktionen. Daher sei er moralisch angreifbar und nicht vertrauenswürdig. Die WADA ist seiner Meinung nach noch immer nicht unabhängig genug. Im Ausbau ihrer wahren Unabhängigkeit sieht er die wichtigste Aufgabe der Zukunft. Insbesondere der politische Einfluss kommt immer wieder zum Tragen. Hier zeigte sich auch, dass viele Nationen dem Anti-Doping-Kampf keine sehr große Bedeutung zumessen. 28.2.2020:
velonews: Q&A with Michael Ask, Chairman of the Institute of National Anti-Doping Organizations
Der Vorsitzende der Athletics Integrity Unit AIU Brett Clothier hält die Doping-Situation im Marathon für gravierend und vergleicht sie mit der Doping-Realität des Radsports in den 1990er Jahren und im Baseball ein Jahrzehnt später, als Doping fast flächendeckend war. Eine eigene statistische Ergebung ergab, dass 2018 70% to 80% der Läufer*innen, die weltweit in Rennen außer den 6 Haupt-Marathons auf das Podium gelangten, keine Trainingskontrollen während der 9 Monate, die dem Rennen voran gingen, hatten. Das sei desaströs zumal hohe Geldsummen gewonnen werden können. Allerdings seien die NADO in Ländern wie Kenia und Äthiopien überfordert, die sehr große Zahl an Läufer*innen adäquat kontrollieren zu können. In diesen Ländern steht die Versorgung der Familien noch im Mittelpunkt der Athleten. Es seien der AIU auch die Doping-Strukturen/ -netzwerke vor Ort noch zu wenig bekannt, um wirksam eingreifen zu können. Die 6 wichtigsten Marathonveranstalter konnten aber überzeugt werden, mehr Geld bereit zu stellen, mit dem u.a. ein neues Bluttest-Labor in Nairobi errichtet wird. Alle 167 akkredidierten Marathons leisten in der kommenden Saison einen Geldbeitrag zum Anti-Doping-Programm, ebenfalls konnten Laufer und deren Management davon überzeugt werden, einen Beitrag zu leisten. Damit konnte der Testpool von 150 auf 300 Personen verdoppelt werden. Clother erwartet einige spektakuläre Dopingfälle im Marathon vor den OS in Tokio 2020. Der AIU stehen jährlich mehr als 8 Mio € zur Verfügung, wenig gegen den Verdienst mancher Topläufer. Ihre Testphilosophie ist vor allem auf Verdachtsmomente ausgerichtet, weniger auf eine Zufallsauswahl. 27./28.2.2020:
telegraph.co.uk: Exclusive: Anti-doping chiefs target marathon runners in new war on cheats
BBC: Tokyo 2020: Pre-Olympic doping cases will ’shock people‘, says AIU chief
Der italienische Ex-Schwimmer Filippo Magnini wurde vom CAS frei gesprochen. Er hatte in Italien im November 2018 eine 4-Jahressperre erhalten, da der Verdacht bestand, er habe von dem Ernährungsberater Guido Porcellini Dopingmittel erhalten. Ein Beweis hierzu gab es jedoch nicht. Porcellini wurde im Juli 2018 für 30 Jahre gesperrt und zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. 27.2.2020:
cas-tas.org: CAS upholds the appeal of Italian swimmer Filippo Magnini – annuls four-year ban
swimmingworldmagazine.com: Filippo Magnini Doping Ban: CAS Sets Appeal Date After Porcellini Jailing, 24.9.2019
Die WADA veröffentlichte zu den Afrika-Spielen 2019 ihren Bericht der unabhängigen Beobachter. 27.2./2.3.2020:
WADA: WADA publishes Independent Observer Team Report from 2019 African Games
Causa Russland: Das Verfahren zwischen der WADA und RUSADA vor dem CAS wird nicht vor Ende April beginnen und nicht öffentlich sein, da keine Einigung unter den Beteiligten erzielt werden konnte. Die WADA hatte den Antrag auf Öffentlichkeit gestellt. 27.2.2020:
sportsintegrityinitiative.com: The CAS procedure between WADA and RUSADA
insidethegames.biz: WADA fail with bid to hold Russia doping case hearing in public
Demgegenüber führt das CAS führt im Fall des Radsportlers André Cardoso zum zweiten Mal nach dem Verfahren zu Schwimmer Sun Yang eine öffentliche Anhörung durch. 24.2.2020:
AP: Sports court holds open hearing in cyclist’s doping case
Die afrikanische Menschenrechtsorganisation Africa Alliance for Health, Research and Economic Development (AAHRED) beklagt unwürdige Behandlungen afrikanischer, insbesondere kenianischer Sportler durch das Welt-Anti-Doping-System. Deren Lebensumstände, soziale und biologische Voraussetzungen, würden nicht genügend berücksichtigt, sodass Sanktionen und deren Folgen unverhältnismäßig seien. Die Organisation fordert die kenianische Regierung auf, die kenianische Anti-Doping-Agentur und den kenianischen Leichtathletikverband finanziell bei deren Anti-Doping-Kampagnen zu unterstützen, und Forschungen zu den dopingfördernden biologischen und sozialen Faktoren zu ermöglichen. 27.2.2020:
natio.co.ke: Human rights group pleads for banned athletes
In Spanien konnte erneut ein Händlerring von Dopingprodukten festgenommen werden. 27.2,2020:
cyclingweekly: Spanish police take down doping wholesaler and seize 1.6 million drug doses
Operation Aderlass: Ein Prozesstermin am Oberlandesgericht München ist noch nicht abzusehen. Der Mitte des Jahres angedachte Prozessbeginn zkann wohl nicht eingehalten werden. 26.2.2020:
dpa: Noch kein Prozesstermin für «Operation Aderlass»
Eine Auswertung von Blutproben für den Biologischen Pass der Sportler*innen, die an den Leichtathletik-WM 2011 und 2013 teilgenommen haben, ergab Hinweise auf Doping bei 18% in 2011 und 15% in 2013 der Ausdauerathleten. Die Prävalenz bei den Frauen war 2011 höher als bei den Männern. 25.2.2020:
runningmagazine.ca: The shockingly high prevalence of blood doping in endurance track events
Fußballer Artem Byesyedin, Spieler von Dynamo Kiew, wurde von der UEFA für 1 Jahr gesperrt, die Begründung fehlt. 25.2.2020:
fcdynamo.kiev.ua: Artem Besedin gets one-year ban from UEFA
RFE: UEFA Suspends Dynamo Kyiv Striker One Year For Doping
Eine weitere Athletin, die albanische 200m Läuferin Klodiana Shala, wurde durch Nachtets des Dopings an den OS 2012 in London überführt. 25.2.2020:
IOC: Liste der Dopingfälle an Olympischen Spielen
IOC: Liste der durch Nachanalysen überführtem Sportler*innen 2004 – 2018
Letizia Paoli, Professorin am Institut für Kriminologie der Universität Leuven, Belgien, leitete die Evaluierungskommission der Freiburger Sportmedizin, der die Aufgabe oblag, die Sportmedizin des Freiburger Universitätsklinikums bis zurück in die 1970er Jahre vor dem Hintergrund der Doping-Problematik zu untersuchen. Sie veröffentlichte in dem Buch ‚Doping in Cycling‘, herausgegeben von B. Fincoeur, J. Gleaves und F. Ohl einen Beitrag zum Doping-Markt im Hochleistungssport, beruhend auf einigen Studien. Ihre dargelegten Erkenntnisse lassen sich bestens auf das jüngst aufgeflogene Netzwerk der Operation Aderlass anwenden, auch wenn der universitäre Bezug fehlt.
In Südfrankreich, Toulouse, gelang es nach zweijährigen Ermittlungen einen Dopingring zu sprengen, der über die Ukarine, Slovakei und Polen große Mengen von Materialien für die Herstellung von Dopingmitteln, aber auch Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamente wie Wachstumshormone und anabolen Steroiden aus China nach Frankreich schleuste. Gedacht waren die Waren zum Vertrieb über das Internet vor allem für Konsumenten aus dem Fitness- und Bodybuildingbereich. 24.2.2020:
Nike Oregon Project: DIe Affaire um Mo Farah und den Britischen Leichtathletikverband und deren Verbindungen zu Salar und andere des NOP nimmt neue Wendungen. Nach und nach werden immer mehr Auissagen Betroffener, insbesondere auch Frahs, als unwahr aufgedeckt. Die Wahrheut kommt U.a. steht der Britische Leichtathletikverband unter Kritik, seinem Athleten Mo Farah nach den ersten Vorwürfen gegen Salazar 2015 nicht gedrängt zu haben, das NOP zu verlassen. Farah behauptet immer wieder, hätte er von den Vorwürfen gewusst, hätte er reagiert. Nun behauptet der ehemalige Leiter von UKA Warner, er habe Farah informiert und versucht ihn davon zu überzeugen, dass es besser wäre zu wechseln, aber er hatte keinen Erfolg. 21./22./24./25.2.2020:
BBC: Panorama: Alberto Salazar’s spectacular fall from grace
BBC: Panorama: Fresh questions over Mo Farah’s relationship with Alberto Salazar
the guardian: Leaked reports show Mo Farah changed account to US anti-doping investigators
FAZ: Gedächtnislücken und eine Lüge
sportsintegrtyinitiative.com: BBC Panorama: Farah changed his L-Carnitine story
IBU-Generalsekretär Carlsson im Interview über die anhängigen Dopingermittlungen, die Erwartungen an die unabhängige Biathlon Integrity Unit, die jüngst in Anlehnung an die AIU der WA (IAAF) gegründet wurde, und die Hoffnung, dass die Untersuchungen zu dem ehemaligen IBU-Präsidentin Anders Besseberg und Generalsekretärin Nicole Resch den Verband nicht weiter stark belasten. Besseberg soll bis 2017 über Jahre 65 Dopingfälle gegen Geldzahlung vertuscht haben. 24.2.2020:
spiegel.de: „Die Jagd nach Medaillen wird so wichtig, dass alle Werte in der Tonne landen“
Könnte ein Anti-Doping-Gesetz mit einer Strafbarkeit des Eigendopings wie in Deutschland die (unbekannte) Dopinghäufigkeit in der Schweiz verringern und abschreckend wirken? 24.2.2020:
NZZ: Die «Operation Aderlass» erreicht die Schweiz – und belegt Mängel im Antidopingkampf
Operation Aderlass: Ein Berner Sportarzt, der bereits vor 2 Jahren unter Dopingverdacht geraten war, hat nach Vernehmungsprotokollen, die der NZZ vorliegen, in den Jahren 2012/2013 Arzt Mark Schmidt mit einer Substanz versorgt, die weder in der Human- noch in der Tiermedizin zugelassen ist. Laut Schmidt soll es sich um TB-500 oder TB-1000 gehandelt haben, ein Wirkstoff, der die Ausdauerfähigkeit der Muskeln fördern soll. In Bern läuft seit Jahren ein Verfahren gegen den Arzt, Informationen hierzu werden von der Generalstaatsanwaltschaft zurück gehalten. Ein Zusammenarbeit mit antidoping Schweiz gibt es nicht, so liegt der Agentur noch keine Kundenliste des Arztes vor. Der Arzt betreibt seine Praxis weiter. 22.2.2020:
NZZ: Ein Schweizer Arzt soll eine verbotene Substanz nach Deutschland geschickt haben
Hintergrund Berner Arzt republik.ch: Geheimsache Doping: Die Akte Bern, 29.1.2028
NZZ: Schwere Doping-Vorwürfe gegen einen Schweizer Sportarzt – Hausdurchsuchung in Bern, 31.2.2018
NZZ: Ein Berner Sportarzt soll sein Diplom manipuliert haben, 3.2.2018
Das Parlament der Belgischen Region Wallonie-Bruxelles (la Fédération Wallonie-Bruxelles) setzte ein Gesetz aus dem Jahr 2018 in Kraft erlaubt der nationalen Anti-Doping-Agentur (ONAD) bei Amateuren Dopingkontrollen durchzuführen. Insbesondere betrifft dies die Bereiche Bodybuilding, Fitness und Laufveranstaltungen, in denen der Griff zu Dopingmitteln stark ansteigt. Die ONAD kann autonom agieren, die Sanktionen werden von der den Pregionen übergeordneten CIDD (commission interfédérale disciplinaire en matière de dopage) ausgesprochen. Vorgesehen ist zudem, dass alle betroffenen Personen eine Geldsumme in Relation zum Vergehen zahlen sollen, Geld, das in die Prävention junger Menschen fließen wird. 22.2.2020:
Bei der Biathlon-WM wurde die Zimmer des russischen Weltmeisters Alexander Loginow und seines persönlichen Trainers Alexander Kasperowitsch von der Polizei durchsucht. 23./25.2.2020:
dpa: Doping-Razzia bei Biathlon-Weltmeister Loginow
SZ: Selbst der Kreml ist alarmiert
insidethegames.biz: IBU denies instructing Italian authorities to conduct raid on Loginov
Operation Aderlass: Der Schweizer Ex-Radprofi Pirmin Lang gesteht Teil des Doping-Netzwerkes gewesen zu sein und gedopt zu haben. Das gestand er auf Nachfragen der NZZ an ihn. Die Zeitung besitzt Unterlagen der Staatsanwaltschaft München, der Fall wird hier ermittelt. 21./22.2.2020:
NZZ: «Operation Aderlass»: Ehemaliger Schweizer Radprofi gesteht Doping
twitter: Erklärung Pirmin Lang
cyclingnews.com: Ex-pro Pirmin Lang confesses involvement in Aderlass doping ring
Die CHINADA nimmt mit Unterstützung der WADA das Dopingkontrollprogramm für Elite-Athletwn/innen wieder auf. 21.2.2020:
WADA: WADA update regarding testing of Chinese athletes in light of coronavirus
Anmerkung: Das Goldman-Dilemma: Gerne wird in Artikeln über Doping im Spitzensport, dessen Gefahren und die Einstellung der Sportler hierzu, immer noch das Goldman-Dilemma zitiert (Beispiel). Von 1982 bis in die 1990er Jahre befragte Robert Goldman Hochleistungssportler, ob sie bereit wären für den Gewinn einer Goldmedaille in Kauf zu nehmen, innerhalb von 5 Jahren zu sterben. Ca. 50% der Befragten waren danach dazu bereit. 2012 stellten australische Forscher Goldmans Ergebnisse infrage. Sie fanden bei der Befragung nordamerikanischer Leichtathleten keine solch verbreitete Tendenz. Nach ihren, durchaus auch noch eine alarmierende Zahl, würden 5,5 bis 6,8 % der Befragten einen Tod nach 5 Jahren akzeptieren, sofern die „Wunderdroge“ legal wäre. Sie stellten Goldmans Studien in Zweifel und fanden einiges daran unplausibel. Sie wiesen ihr höchstens noch einen historischen Wert zu, aber bezweifelten eine Relevanz für die Beurteilung gegenwärtigen Dopingverhaltens.
oliverfinalay.com: Would they dope? Revisiting the Goldman dilemma, 25.9.2012
Research Gate: Would they dope? Revisiting the Goldman dilemma, 1.2013
Abenteuerlich und oft nur schwer zu glaubende Entschuldigungen/Ausreden für positive Dopingproben gibt es viele. Die Geschichte, die sich um die positive EPO-Probe der französischen Mittelstreckenläuferin Ophélie Claude-Boxberger, rankt, gehört dazu. Doch sie geht über die sonstigen kleinen persönlichen abstrusen Geschehnisse hinaus. Ihre Geschichte weist auf Vieles hin, was im Sport und anderen gesellschaftlichen Gruppierungen falsch läuft. Unabhängig davon, ob alles, was sie berichtet, der Wahrheit entspricht, können ihre Erfahrungen mit sexueller Gewalt im Sport und den Umgang damit in Familie und sozialem Umfeld, den Abhänigkeiten, dem Machtmissbrauch verallgemeinert werden. Die Sportlerin berichtete der Times darüber. Zitate aus dem Times-Artikel, Abuse, drugs, revenge: a scandal in French sport:
doping-archiv.de: Ophélie Claude-Boxberger – sexueller Missbrauch, Doping und mehr, 19.2.2020
Der Fall Bernard Sainz („Dr. Mabuse“) und Cash Investigation wird erneut vor Gericht verhandelt. Das vorliegende Verfahren bezieht sich auf eine Fernsehreportage des Jahres 2016, in der Sainz mit versteckten Mikrofon aufgenommen wurde als er Dopingratschläge erteilte. Sainz hat Gegenklage erhoben und beklagt vor allem eine ungerechtfertigte lange Untersuchungshaft. Anfang Februar 2019 war Sainz in Caen in einer anderen Dopingaffaire zu 12 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. (Anfang September 2020 scheiterte Sainz in der Berufung gegen das Urteil in der Caen-Affaire: ouest-france,fr, 3.9.2020). 19./20./21.2.2020:
lequipe.fr: Justice : nouveau procès pour Bernard Sainz
dhnet.be: Dopage: un nouveau procès pour Bernard Sainz, le „Docteur Mabuse“ du cyclisme
ladepeche.fr: Dopage : procès en vue pour le „Dr Mabuse“
Operation Aderlass: Der Prozess gegen Ex-Trainer Walter Mayer und eine unbenannte Sportlerin wurde vertagt. Mayer wurde zwar von Dürr und heigl schwer belastet, doch die Sportlerin zog ihre Aussage zurück und behauptete bei den Vernehmungen durch die Polizei und Druck gestellt worden zu sein. Nun müssen weitere Zeugen vernommen werden. 19./20.2.2020:
kleinezeitung.at: DopingprozessProzess gegen Mayer wurde vertagt
derstandard.at: Prozess gegen Ex-ÖSV-Trainer Mayer liefert desaströses Sittenbild
SZ: Gutes Doping, schlechtes Doping
In Estland werden nun folgende Vergehen in Zusammenhang mit Doping gesetzlich verboten und können strafrechtlich geahndet werden: Verschreibung und Verabreiichung von verbotenen Substanzen und Methoden sowie deren Herstellung und Vertrieb einschließlich der Unterstützung hierzu. Zuvor war dies nur in Zusammenhang mit illegalen Substanzen verboten. Diese Änderung ist eine Folge der Operation Aderlass. 18.2.2020:
news.err.ee: New law combats sports doping, codifies sporting grants and scholarships
Causa Russland: Der Leiter der RUSADA Ganus hatte eine Überprüfung der Finanzsituation und -vorgänge der letzten Jahre bei der international tätigen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft bakertilly in Auftrag gegeben. Der vorliegende Bericht legt offen, dass die Organisationsverantwortlichen ein breit gefächertes Korruptionsnetz mit ehemaligen Exekutivmitgliedern der Agentur und eingebundenen Firmen aufgebaut hatten, in das hohe Geldsummen flossen. Z.B. wurden Materialien zu bis zu 50% überhöhten Preisen eingekauft. 18.2.2020:
New Yprk Times: Report Reveals Insider Dealing at Russia’s Antidoping Agency
Alte Geschichten: Es betrifft viele Sportarten, nach einigen Jahren kommen Autobiografien auf den Markt bekannter Sportler, die darin auch Andeutungen über vermutetes Doping von Gegnern und unterstützenden Funktionären beinhalten. Damit weren oft Gerüchte und alte Vermutungen bestätigt, aber belastbare Beweise sind sie nicht. Jüngstes Beispiel: Marcelo Rios und die Situation im Tennis während der 20-30 Jahren. 18.2.2020:
ubitennis. net: Andre Agassi’s Failed Doping Tests Covered Up By ATP, Claims Former Rival
Die Dopinghäufigkeit bei Fahrern aus Mittel- und Südamerika bleibt weiterhin beachtenswert. Häufige positive Test bei Rennen sind meist auch ein Hinweis auf verbreitetes Doping in Trainingszeiten und damit auch auf Hoffnung auf wenige Trainings- und Wettkampfkontrollen. Darauf könnte auch die Überführung des Sohnes eines Funktionärs des Radsportverbands von Costa Rica hindeuten. 17.2.2020:
sportsintegrtyinitiative.com: Further Costa Rica Vuelta suspensions indicate continued doping
cyclingtips.com: Two riders added to long list of doping suspensions from Vuelta a Costa Rica
Der 24jährige Baseballspieler Francis Martes, neu eingekaufter Ptcher des Major Legue Baseball-Clubs Houston Astros, wurde wegen Anabolika noch vor dem Start der neuen Saison im Marz für die gesamte Saison, 162 Spiele, gesperrt. Es ist seine zweite Sperre nach der über 80 Spiele in 2019, in der er in der Minor League spielte. Die Baseball-Regeln sehen eine Sperre für eine ganze Saison bei wiederholtem Dopingvergehen vor. 17./18.2.2020:
nasdaq.com: Baseball-Astros‘ Martes suspended 162 games for doping violation
dpa: Dopingskandal im Baseball: Houston-Profi Francis gesperrt
Doping im Motorsport einschließlich Drogenkonsum ist durchaus ein beachtenswertes Problem. 16.2.2020:
motorsport.radio: The Case of Doping in Motorsport
Operation Aderlass: >>> Ex-ÖSV-Trainer Walter Mayer und eine Ex-Leichathletin stehen kommende Woche in Innsbruck vor Gericht. Mayer soll zwischen 2012 und 2019 Sportler beim Dopen unterstützt haben und verschiedene Dopingmittel wie Wachstumshormone, Testosteron und Humanalbumin weitergegeben haben, ebenfalls soller Blutdoping an Athleten praktiziert haben. Die Leichtathletin soll 2018/2019 Dopingmittel weiter gegeben haben und 2014, 2015 und 2019 selbst gedopt haben. 16.2.2020:
APA: Ex-ÖSV-Trainer Walter Mayer am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht
Viele Syteme haben die Tendenz, sich immer kleinteiliger nachzuregulieren oder nachreguliert zu werden. Dies trifft insbesondere auch auf das relativ kleine, uberschaubare und durchregulierte Antidoping-System zu. Ständig gibt es Bemühungen, in allen Bereichen Verbesserungen und mehr Informationen zu erhalten, international wie national. Das führt selten zu Lockerungen, dafür meist zu Verschärfungen der Kontroll-, Nachweis – und Überführungsmethoden. Insbesondere auch durch die Einbindung nationaler Rechtssysteme. Damit steigt die Gefahr der Verletzung grundlegender Freiheits- und Rechtsgrundsätze, auch durch die Akzeptanz leistungsstarker, stänig neuer und wenig transparenter IT-Speicher- und Kontrollsysteme. Nicht nur in eher diktatorisch geprägten Gesellschaften sondern auch in demokratischen. Diese Gefahr entwickelt sich schleichend und wird häufig nicht erkannt. Ein jüngstes Beispiel kommt aus Australien, hier gibt es Bemühungen, Menschen zu zwingen, alles zu sagen, was sie über mögliche Sportrechtsverletzungen wissen. Sollte sich herausstellen, dass sie geschwiegen haben, droht eine empfindliche Strafe. Dies wäre in Australien eine Verletzung bisheriger Grundsätze. Es dürfte langsam an der Zeit sein, die Entwicklungen hin zu immer schärferen Repressionen und Einschränkung freiheitlicher Rechte im Anti-Doping-Kampf vor allem auch auf nationaler Ebene zu diskutieren. Einschränkungen von Freiheits- und Bürgerrechten bleiben selten nur auf einen Bereich beschränkt. 14.2.2020:
Brisbane Times: When you don’t have the right to remain silent
Causa Russland: Den Biathleten Svetlana Sleptsova und Evgeny Ustyugov wurden wegen Unregelmäßigkeiten im Biol. Pass aufgrund von Daten aus der LIMS-Datenbank, die von der WADA nach Verbänden geordnet an diese weitergereicht wurden zur Überprüfung, Plazierungen und Goldmedaillen der OS in Sotschi aberkannt. Obwohl beide nicht mehr aktiv sind, erhielten sie eine zweijahres-Sperre. 13./15.2.2020:
IBU: Biathlon Integrity Unit (BIU) Charges Russian Biathlete with an Anti-Doping Rule Violation
Causa Russland: Das Russische Olympische Komitee hat eine Gruppe bestimmt, die während der Sperre der RusAF deren Aufgaben für Veranstaltungen übernimmt. 14.2.2020:
Russian Olympic Committee Working Group to oversee athletics events during RusAF suspension
Causa Russland: Pro und contra öffentliche Anhörung vor dem CAS. 13.2.2020:
Liam Morgan: The pros and cons of holding a CAS hearing in public
Hajo Seppelt im TV-Gespräch. 13.2.2020:
br.de: Ringlstetter, Hajo Seppelt im Talk
rbb: Talk aus Berlin, Hajo Seppelt
Operation Aderlass: Der österreichische Triathlet Florian Lienhart, Sohn des Ex-Radprofis Hans Lienhart, wurde für 4 Jahre gesperrt, davon wurden ihm 6 Monate auf Bewährung erlassen wegen Kooperation. Ermittlungen in Verbindung mit der Operation Aderlass ergaben, dass er von Januar bis März 2019 EPO und Genotropin erworben und angewendet hat sowie versucht hat, sich Epo mittels einer Infusion zu verabreichen. 13.2.2020:
ÖADR: Entscheidung Florian LIENHART (Triathlon) wegen Verstoß gegen die Anti-Doping Bestimmungen
orf.at: Lienhart nach positivem Dopingtest gesperrt
tt.com: Triathlet Lienhart nach positivem Dopingtest gesperrt
Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2020 in Tokio ist noch Vieles ungeklärt. Zum einen wer von den russischen Sportler*innen starten darf, der CAS-Termin zum Ausschluss der RUSADA steht noch nicht fest, und wie die in China aufgrund der Corona-Epidemie ausgesetzten Doping-Kontrollen anderweitig ausgeführt werden können. 13.2.2020:
FAZ: Keine Transparenz im Anti-Doping-Kampf
Medikamente, die neben den offiziellen und/oder gesetzlichen Vertriebsnetz im Handel landen, sind längst ein großes Problem für Gesundheitssystem vieler Länder und verursachen riesige Kosten. Das betrifft neben vielen Medikamenten, die seit Längerem in großen Mengen illegal hergestellt und vertrieben werden, wie Schmerzmittel auf Opioid-Basis, z.B. Tramadol und Fentanyl, vor allem auch Substanzen, die nach ihrer legalen und ordnungsgemäßen Produktion in Pharmafirmen auf den freien Markt gelangen. Medikamente wie EPO, für die bis zur Anwendung strenge Lagerungs-, Transport- und Anwendungsvorschriften einzuhalten sind, können bei Nichteinhaltung dieser Anforderungen zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Solches ist nicht selten. Der Dopingbereich ist Teil dieser Schattenwelt. Seit Langem ist bekannt, dass für Dopingzwecke z.B. häufig aus Apotheken und Krankenhäuser Mittel wie EPO entwendet und dann weiter vertrieben werden. Dies wurde erst vor Kurzem wieder einmal durch die spanische Operacion Hypoxianet deutlich. Die Aufdeckungen solcher Handelswege durch Polizei- und Zollermittlungen wie Razzien und Internetrecherchen und Sportlergeständnisse zeigen jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Diese Aktionen zäumen das Pferd eher von hinten auf, als dass das Problem grundsätzlich angepackt wird. Umfassendere Ermittlungssysteme, wie sie in einigen Bereichen zur Aufdeckung von Handelsumlenkungen und Fälschungen von Produkten (anti-diversion) bereits zur Anwendung kommen bzw. weiter entwickelt werden müssten, könnten angewendet auf den medizinischen und pharmazeutischen Bereich, nebenbei auch im Anti-Doping.Kampf weiterhelfen. Anmerkung: Problemlos dürfte das nicht sein, denn es müssten divergierende nationale und internationale Gesetze harmonisiert werden. 12.2.2020:
velonews: The Outer Line: How drug anti-diversion techniques can be used to curb doping
Die Diskussion um Sportler*innen, die wegen Dopings gesperrt wurden und in den Leistungssport, insbesondere Profileistungssport zurückkehren, ist allgegenwärtig. Insbesondere in der (deutschen) Triathlonszene gibt es prominente Kämpfer für den lebenslangen Ausschluss von Exdopern. Rechtlich ist solch ein lebenslanges Startverbot nicht vorgesehen und internantional einheitlich auch nicht durchzusetzen, es ist auch für Veranstalter nur schwer durchzuführen. 12.2.2020:
tri-mag.de: Der Umgang mit einer fragwürdigen Vergangenheit: Einmal Doper, immer Doper?
Der britische Sportdachverband UK Sport hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, mit der die Strukturen und Handlungen des britischen Leichtathletikverbands UK Athletics überprüft werden sollen. Führende Personen des Verbands waren in letzter Zeit wegen Unregelmäßigkeiten und zweifelhaften Verhaltens in die Diskussion geraten, u.a. musste der Leistungssportdirektor Neil Black im Oktober 2019 zurücktreten, da er trotz vorliegender ernsthafter Kritik am Nike Oregon Project und Salazar diese jahrelang vorbehaltlos öffentlich unterstützte. Die Führungskrise dauert an. 12./14.2.2020:
insidethegames.biz: „Major concern“ with UK Athletics sparks independent review by UK Sport
An der kanadischen Universität Montreal wurde ein Anti-Doping-Lehrstuhl eingerichtet, mitfinanziert von der WADA. 11./12.2.2020:
WADA: WADA and the Université de Sherbrooke launch a Research Chair on Anti-Doping in Sport
DLF: Anti-Doping-Lehrstuhl in Kanada gegründet
Der Dänische Schwimmverband sieht sich Dopingvorwürfen gegenüber, die sich auf die Amtszeit von Paulus Wildeboer, Leiter des nationalen Schwimmprogramms von 2001 bis 2008, beziehen. Ein Untersuchungsbericht, initiiert von einem Radio-Sender, erbrachte Hinweise auf Verletzungen der Anti-Doping-Richtlinien. Die Vorsitzende der Dänischen Schwimmunion Pia Holmen ist bereits zurück getreten. Nun soll die Dänische Anti-Doping-Agentur aktiv werden. 11.2.2020:
swimswam.com: Anti Doping Denmark Investigating Possible WADA Breach During Wildeboer Era
swimsportnews.de: Heimliche Medikamente: Dopingermittlungen im dänischen Schwimmen
Causa Team Sky/BC: UKAD scheint auf den Artikel der Times zu reagieren. Es gibt Hinweise darauf, keine öffentliche Reaktion von UKAD, dass die Agentur aufgrund der drohenden Verjährung doch mit ihrem sportrechtlichen Verfahren nicht abwartet bis MPTS das Verfahren abgeschlossen hat. Sollte diese Meldung stimmen, wäre das das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass UKAD ihre Haltung nach Medienberichten und damit verbundenem öffentlichen Druck ändert bzw. relativiert, so bei der Frage um Nachtests von Proben des Läufers Mo Farah. 9./10.2.2020:
Operation Aderlass: Der Prozess von Servicemann Emanuel Moser vor dem Landgericht Innsbruck wurde erneut vertagt. 10.2.2020:
tt.com: Dopingprozess gegen Servicemann abgesagt und auf April verschoben
Operation Aderlass: HIF-Stabilisatoren wurden auch im Rahmen der Operation Aderlass eingesetzt. Sie regulieren den EPO-Haushalt und sind als Tabletten leichter als EPO anzuwenden. Als Dopingmittel finden sie schon lange Anwendung. Ein Nachweisverfahren gibt es seit 2011, doch die Vielfalt der Stabilisatoren lässt nur schwer ddie angewandte Struktur finden. 9.2.2020:
Operation Aderlass: Den Kern des Dopingnetzwerks bilden persönliche Beziehungen, auch und insbesondere langjährige Beziehungen innerhalb des ÖSV und anderer Verbände. Arzt Schmidt, ursprünglich nur im Radsport aktiv, konnte dann mit Hilfe von Dürr und seinem Freund Servicemann Emanuel Moser seine Aktivitäten auf den Wintersport ausweiten. Es war ein Geben und Nehmen. Durch die Beschaffung eines Spezialkühlschranks für Schmidt, in dessen Verlauf neben Moser auch andere Langläufer eingebunden waren, erhielten Dürr und wohl auch Max Hauke und Dominik Baldauf, in Gegenleistung kostenfreie Dopingbehandlungen.
Versäumte das Gericht diesen Zusammenhängen näher nachzugehen und die speziellen österreichischen Dopingstrukturen zu untersuchen? Hätte es genauer die dahinter liegenden Absichten und Strukturen aufdröseln müssen, zog sich aber statt dessen auf verschiedentlich vorgebrachte realativierende Äußerungen der Angeklagten, Doping sei eben verbreitet, ohne Doping ginge im internationalen Hochleistungssport nichts, zurück?
Die Fragen an den ÖSV nehmen zu, auch wenn der öffentliche Druck noch gering ist. Aber allein die Rolle, die der ehemalige Verbandstrainer Gerald Heigl spielte, dürfte mit einer Einzeltäterhypothese nicht mehr zu erklären sein.
Der Autor des Artikels stellt die Frage, ob die Justiz in den Ländern, in denen sie in den Anti-Doping-Kampf aktiv werden kann, die damit verknüpften Erwartungen erfüllen kann oder will. Z.B. wird in der Schweiz zwar bei Besitz und Erwerb von Dopingmitteln ermittelt, eine Zusammenarbeit mit Antidoping Schweiz findet nicht statt, wohl auch, weil kein Bewusstsein für die Problematik vorliege (Beispiel Berner Arzt 2018). Ein Bewusstsein, das möglicherweise auch in anderen Ländern in Justizkreisen fehlt. 8.2.2020:
NZZ: Doping in Österreich: Eine Geschichte von Nationalstolz und Filz
Causa Team Sky/BC: Arzt Richard Freeman muss sich vor dem Gericht MPTS der britischen Ärztekammer zu dem Vorwurf verantworten, er habe Testosteron geordert, wohl wissend, dass dieses für Sportler zu deren Leistungssteigerung gedacht ist. Freeman leugnet dies, doch musste er zugeben, dass er einen Angestellten der Lieferfirma dazu überredete, eine Email zu schicken, die Testosteron-Lieferung sei fälschlich erfolgt. Sein Verfahren wurde in den Oktober 2020 verschoben. Die britische Anti-Doping-Agentur UKAD ist ebenfalls gefragt. Die Dopingvorwürfe müssen nach dem WADA-Code untersucht werden. Doch UKAD möchte mit eigenen Ermittlungen warten, bis die des MPTS abgeschlossen sind. Damit riskiert die Agentur aber eine Verjährung, die nach 10 Jahren eintritt. 8.2.2020:
The Times: Former Sky doctor Richard Freeman set to face charges of anti-doping
Sportrecht und staatliche Gesetzgebung agieren nicht konfliktfrei miteinander. Es wird zwar in Analysen der Dopingsysteme immer wieder auf die zunehmende Bedeutung staatlicher Ermittlungen für die Arbeit und Urteilsfindung der Sportgerichtsbarkeit hingewiesen, doch die Anforderungen für Urteilsfindungen sind unterschiedlich. Insbesondere Dopingfälle, die nicht auf dem Nachweis verbotener Substanzen beruhen, wie Verweigerungen und möglicher Flucht vor Kontrollen, sind oft nur schwer zu beweisen, wie es z. B. die Affaire um Clémence Calvin zeigt. Die Aussagen der Kontrolleure der AFLD stehen in Widerspruch zu den Angaben der Sportlerin und ihrem Trainer. Ihr wurde im sportrechtlichen Verfahren nicht geglaubt und sie wurde für 4 Jahre gesperrt. Die Sache wird nun aufgrund der französischen Anti-Doping-Gesetzgebung vor Gericht verhandelt mit ungewissem Ausgang. Doch es wird deutlich, dass Aussage gegen Aussage steht und es schwierig ist, die tatsächlichen Vorgänge zweifelsfrei nachzuweisen. Entsprechende Fälle dürften in Zukunft zunehmen und Anwälte sich darauf spezialisieren. Es zeichnet sich ab, dass die Kontrollorgane des Sports finanziell und technisch wesentlich besser ausgerüstet werden müssten, z. B. mit Kameras um zweifelsfreie Resultate liefern zu können. Doch hier kommen schnell Fragen zur Verhältnismäßigkeit auf und der Wahrung der Athleten-Rechte. Ein weiteres Problem, nicht nur in Frankreich, ist die zunehmende Abhängigkeit der Anti-Doping-Agenturen von den staatlichen Ermittlungen in Dopingfällen. Oft können die NADO erst weiter tätig werden, wenn sie von den Behörden Ergebnisse erhalten. Das kann dauern, aber oft werden sie auch nicht informiert, da die Behörden ihre Informationen (Ermittlungsgeheimnis) nicht weiter geben. 7.2.2020:
Le Monde: Dopage : une information judiciaire ouverte contre la marathonienne Clémence Calvin, 12.12.2019
Zwei weitere SAtzhleten wurden aufgrund von Nachtests von Proben der OS 22012 positiv getestet und vorläufig suspendiert. 7.2.2020:
insidethegames.biz: Another Turkish athlete caught for doping in London 2012 re-tests
Edwin Moses, US-Weltklassesprinter in den 1970-1980er Jahren, u.a. zur allgemeinen Dopingsituation während dieser Zeit. 6.2.2020:
the guardian: Edwin Moses: ‘We all knew doping was happening … it was a dark period in athletics’
Der Anti-Doping-Einheit CADF der UCI lagen im letzten Jahr Informationen vor, wonach die Beiden Astana-Fahrern Jakob Fuglsang und Alexey Lutsenko in Kontakt standen mit dem lebenslang gesperrten Arzt Michele Ferrari. Dies wäre ein Vergehen, das sanktioniert werden könnte, wenn es sich im eine Zusammenarbeit handeln würde. Die CADF hatte aufgrund von Whistleblower-Informationen, wonach Ferrari und sein Sohn weiterhin in der Radszene aktiv seien, im Raum Nizza und Monaco ermittelt. Ein nicht öffentlicher CADF-Bericht, der im Sommer endet, wurde der Presse zugespielt.
Jetzt teilte die CADF mit, dass zwar eine Untersuchung stattfand, aber keine Ergebnisse vorliegen, die ein weiteres Vorgehen erzwingen. Die UCI sei daher nicht informiert worden. Jetzt erde untersucht, wie die vertraulichen Informationen an die Presse gelangten. 2./3./4./5.2.2020:
politiken.dk: Secret report connects Jakob Fuglsang with infamous banned doping doctor
velonews.com: Reports suggest Ferrari active again in peloton
cyclingnews: Vinokourov picks holes in report of alleged Astana connection to Michele Ferrari
CADF: CADF statement on allegations against Jakob Fuglsang, Alexey Lutsenko and Dr Michele Ferrari
Die WADA präzisierte ihre Einwände gegen den US-Rodchenkov-Act in einem Brief an den US-Senat. Sie lehne das Gesetz nicht vollständig ab, befürchte aber, dass die eröffneten Möglichkeiten für US-Behörden, international aktiv werden zu können, die notwendigen Bemühungen, das Anti-Doping-System weltweit zu harmonisieren, behindern wird. Zumal andere Nationen sich diesem Wege anschließen dürften und damit Konfusionen vorprogrammiert seien. 4./6.2.2020:
AP: WADA: U.S. bill could ‘shatter the anti-doping system’
sportsintegrtyinitiative.com: Sense of perspective needed over Rodchenkov Act hysteria
Frage, nicht nur an die WADA: Wie verträgt sich mit den im Brief geäußerten Befürchtungen die Forderung des WADA-Präsidenten Witold Banka nach Einbindung der Geheimdienste? Diese sind, ob Russland, USA, oder sonstwo, nicht dafür bekannt, vor nationalen Grenzen aufzuhören und rechtstaatliche Gesetze, gerne auch im Zusammenspiel mit anderen Behören, besonders zu achten. Ein besonders krasses Beispiel von beängstigendem Ausmaß, zwar nicht den Sport betreffend, aber Whistleblowing, ist die Angelegenheit um Julian Assange und Wikleaks. Realität schlägt Fiktion:
RND: Prominente fordern Menschlichkeit für Julian Assange
Causa Russland/WA: Das Executive Committee des Russischen Leichtahtletik-Verbands RusAF trat geschlossen zurück. Der Verband war letzten Monat zum wiederholten Male vom Weltleichtathletik-Verband suspendiert worden, woraufhin das Russische Sportministerium eine Sperre von einem Monat aussprach. 4.2.2020:
Ob es klug ist, einen Ex-Sportdirektor des Bund Deutscher Radfahrer, der in verschiedenen Dopingaffairen verwickelt war, an vorderer Stelle des Organisationskomitees der Bahnrad-WM in Berlin 2020 einzusetzen? Burkhardt Bremer ist kein unbeschriebenes Blatt. 3.2.2020:
tagesspiegel.de: Bahnrad-WM in Berlin: Warum der Spitzensport dem Senat viel Geld wert ist
Hintergrund doping-archiv.de: Doping und der Bund Deutscher Radfahrer
Causa Russland: Die WADA beantragte beim CAS eine öffentliche Verhandlung im Verfahren um Doping in Russland, in dessen jüngstem Verlauf die RUSADA erneut gesperrt wurde.
Athleten-Vereinigungen verschiedener Länder schlossen sich dieser Frderung an. 3./5.2.2020:
WADA: WADA asks for RUSADA dispute hearing to be held in public
dpa: Wada beantragt öffentliche Anhörung zu Russland-Doping
Wegen der Corona-Virus-Epidemie stoppt China sein Dopingkontrollprogramm.
Die WADA wird aber die CHINADA dabei unterstützen, während der Corona-Epidemie ein wirkungsvolles Kontrollprogramm aufrecht zu erhalten bzw. aufzubauen.3./4.2.2020:
AFP: Coronavirus: China stoppt Anti-Doping-Kontrollen
Causa IWF: Der Vorstand des thailändischen Amateur-Gewichtheberverbands, Thai Amateur Weightlifting Association (TAWA), einschließlich der Präsidentin trat zurück. In der ARD-Dokuimentaion berichtete die Bronzemedaillengewinnerin Siripuch Gulnoi, wie sie und andere ab 13 Jahren gedopt wurden.
Das IOC ernannte eine Komission, die die Vorwürfe rund um den thailändischen Verband untersuchen soll. 30.1./3.2.2020:
Matt Englar-Carlson:
… This chapter has focused on the clean cyclist and the sport of cycling by putting forth the notion that a goal of anti-doping is to create spaces where clean athletes are protected and valued, but at first clean athletes and the networks around them need to be understood. The question is how can this change occur in professional cycling? It seems apparent that true change within cycling can only occur when there is a cultural change/shift that emphasises clean athletes and sport, meaning that the context itself has to shift. That shift occurs when anti-doping is less reactive to violations and more focused on the bigger issue of doping prevention. This chapter suggests one place to start is to shift from thinking about primarily doping and beviance to broadening the anti-doping focus to include elevating clean athletes, behaviours, and sporting cultures.
Anti-doping cannot primarily be about deterrence and testing, rather it could be expanded to include more prevention efforts. One tool to help better understand clean sport is offered by the field of positive psychology. Positive psychology research is broad in scope, but incorporates concepts such as resiliency, self-efficacy, wellness, optimal and peak performance with an emphasis on health and adaptability as opposed to dysfunction and illness. A positive psychology perspective posits that anti-doping is best comprehended by a clear understanding of both doping and clean behaviour with a focus on the well-being of athletes and the conditions, strengths, and virtues that allow clean athletes to thrive.
For anti-doping, the definition of success has to be both relevant and achievable. Ultimately, success is not measured on whether anti-doping efforts stop all cheaters or eradicate doping completely. Rather success is achieved when professional spaces exist where clean athletes are protected and valued and feel that hard work and talent and luck will be enough to compete and train successfully. If anti-doping accomplishes that goal, it does not have ro stop every doper. The cheaters will exist, but they’ll be the anomaly, the outlier and not the norm. Sports culture will prize not just great competition, but great, clean, competition.
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Operation Aderlass: Der Prozess gegen Ex-Profi Stefan Denifl wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Weitere Zeugen müssen einbestellt werden. Offen ist die Frage, ob die Teams vom Doping gewusst haben. Das behauptet der Angeklagte. Seiner Meinung nach seien die geforderten Leistungen im Profiradsport ohne Doping nicht möglich, 90% aller Fahrer würden davon profitieren, seitens der Teams sei das bekannt. Daher hätte er niemanden betrogen, die Anklage wegen schweren Sportbetrugs sei unbegründet. – Vor 15-20 Jahren hörte man entsprechende Worte ständig, ist es immer noch so? Was ist mit der viel beschworenen Änderung der Dopingkultur im Radsport? 3.2.2020:
ORF: Prozess gegen Stefan Denifl vertagt
Die UCI löst ihre Anti-Doping-Einheit CADF ab 2021 auf und schließt sich der vom IOC gegründeten International Testing Agency (ITA) an. 1.2.2020:
ITA: UCI UNANIMOUSLY DECIDES TO JOIN FORCES WITH ITA
cyclingtips: UCI partners with new independent anti-doping agency
cyclingnews.com: UCI to shift anti-doping away from CADF in 2021
Januar 2020
Operation Aderlass: Für den ÖSV wird es in der Affaire immer enger. 31.1.2020:
Causa IWF: Richard McLaren wird die WADA-Ermittlungen zu den zur IWF vorliegenden Vorwürfen übernehmen. 31.1.2020:
Pierre Sallet, anerkannter Sportwissenschaftler, Anti-Doping-Experte und Präsident von Athlete for Transparency (QUARTZ-Programm), weist auf den hohen Konsum von psychotropen Medikamenten wie Anti-Depressiva und ADHS-Therapeutika hin. Auch wenn sie keine direkte Wirkung auf leistungssteigernde Wirkung haben, könnten sie in einigen Sportarten von Vorteil sein. Sie lösen Angstzustände und helfen bei der Konzentration. Zur Erreichung von ‚marginal gains‘ sind sie beliebt und gut, stehen aber meist nicht auf der WADA-Liste der verbotenen Mittel. 30.1.2020:
spe15.fr: Les anti-dépresseurs, nouveaux dopants sportifs ??
Causa Russland: Die AIU der WA drohte dem Russischen Leichtatheltikverband den Ausschluss und die Aussetzung des ‚authorised neutral athlete‘-Prozesses (ANA scheme) an, wonach einem besonderen Kontrollprogramm unterworfene Sportler*innen als neutrale Athleten starten können. RuSAF hat bislang nicht auf Forderungen der AIU zur Aufklärung verschiedener Vorwürfe reagiert. RusAF sieht die Vorwürfe jedoch als unbegründet und unbewiesen an.
Allerdings reagierte das russische Sportministerium und suspendierte die RusAF für einen Monat. 29./30./31.1.2020:
sportsintegrtyinitiative.com: RusAF: AIU’s charges are ‘unfounded and unproven’
sportsintegrtyinitiative.com: Ministry of Sport suspends Russian Athletics Federation
insidethegames.biz: Russian Government suspends RusAF recognition after AIU report
Prof. Werner Franke wurde 80 Jahre. 30./31.1.2020:
ÄrzteZeitung: Doping-Bekämpfer Werner Franke wird 80
Causa IWF: Global Athlete fordert Gewichtheber*innen auf, sich für eine Reform der IWF einzusetzen und bietet eine Resolution an, die unterschrieben werden kann. Bislang gab es kaum Reaktionen auf den Skandal seitens Athleten. 31.1.2020:
Global Athlete: Athletes Call for IWF President to Stand Down and Submit to Full Investigation
>>> Resolution: Athletes Call for IWF President to Stand Down and Submit to Full Investigation
Die spanische Polizei Guardia Civil hob einen europaweit agierenden Doping-Ring aus und beschlagnahmte neben verschiedenen Dopingsubstanzen die angeblich bislang höchste EPO-Menge europaweit. Gegen sechs Personen werde ermittelt. Die Ermittlungen und Razzia liefen unter dem Namen Operacion HIPOXIANET. Zwischen Januar 2016 und Juni 2019 sollen 5.103 EPO-Packungen, die von einer Krankenschwester aus einem Krankenhaus entwendet wurden, gehandelt worden sein. Sichergestellt wurden auch mehr als 800.000 €. Rund 250 Sportler sollen Kunden gewesen sein, überwiegend Amateursportler, Radfahrer. Leichtathleten, Triathleten, Fußballer und andere, auch Deutsche und Österreicher. Die WADA wird informiert. 30./31.1.2020:
cadenaser.com: Desarticulada en Cádiz una red dedicada a traficar con esteroides para deportistas
tour-magazin.de: 250 Athleten in EPO-Doping verwickelt
Richard Pound, Ex-WADA-Präsident wendet sich gegen pauschaule Kritik an der WADA und dem mit ihr verbundenen Anti-Dopingsystem. 30.1.2020:
Interview mit WADA-Chefermittler Günter Younger zu den Ermittlungen in der Causa Russland und der Arbeit mit Whistleblowern. 29.1.2020:
FAZ: „Russen löschten im großen Stil“
dpa: Wada-Chefermittler: Werden „alle 298 Fälle ausermitteln“
Ketone werden als Nahrungsergänzungsmittel immer beliebter, da sie ein Leistungssteigerung versprechen, aber nicht verboten sind. Insbesondere im Radsport sind sie verbreitet. Zugegeben hatte dies das Team Jumbo-Visma. In der Dopingprävention wird der Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln, insbesondere solchen die einen direkten Einfluss auf die Leistung haben sollen, als klaren Einstieg in ein Dopingverhalten bewertet. Der Schritt zu harten Substanzen wird damit immer kleiner. Herman Ram, Leiter der Anti-Doping-Agentur der Niederlande, verurteilt daher den Konsum und warnt vor bislang unbekannten gesundheitlichen Gefahren.Von Seiten des Teams kommt als Antwort, Ketone seien natürliche Substanzen ( ! ) und daher wohl auf lange Sicht ungefährlich. Und da es wenige Erfahrungen gäbe über Wirkung und Nebenwirkungen, mache man eigene Versuche, allerdings vor allem nur während Rennen. Daher könne es Jahre dauern, bis Ergebnisse vorlägen.
Immerhin, unkontrollerte Experimente im Namen eines Teams, sicher gängige Praxis, hier aber offen geäußert – solche Verhalten müssen diskutiert werden, sollte Anti-Doping je greifen. 29.1.2020:
cyclingnews.com: Ketones: Dutch Anti-Doping Authority ‚uncomfortable‘ with Jumbo-Visma’s use
Wie kommen Dopingsanktion zustande? Im Zusammenspiel von Strict Liability, ‚im Zweifel für den Angeklagten‘, ehrlichen und taktischen Aussagen, Experten- und Laienmeinungen, finanziellen Resourcen und Erfolgszwang ergeben sich viele Möglichkeiten. Faire vergleichbare Beurteilungen können da leicht auf der Strecke bleiben. Der Fall des britischen Boxers Liam Cameron. 28./29.1.2020:
sportsintegrtyinitiative.com: Strict liability in anti-doping is punishing the innocent*
UKAD: Statement from UK Anti-Doping (UKAD)
In einem 20seitigen Bericht des Executive Boards des IWF wird die ARD-Dokumentation über Präsident Ajan und der IWF als weitgehend falsch erklärt. Es gibt jedoch Widerstand innerhalb derr IWF. 28./29.1.2020:
Operation Aderlass: Das im April 2019 von der Thüringer Landesärztekammer eingeleitete berufsrechtliches Verfahren gegen Arzt Mark Schmidt ruht bis zur Enrtscheidung im Strafprozess. 28.1.2020:
dpa: Doping: Kammer wartet auf Urteil im Strafprozess gegen Arzt
Operation Aderlass: Johannes Dürr und Gerald Heigl waren vor Gericht weitgehend geständig. Ex-Servicemann Emanuel Moser bestätigt im Grunde ebenfalls deren Aussagen. Zudem wurde der deutsche Arzt Dr. Ulrich Haegele, wohnhaft Nähe Rosenheim, von Heigl der Beihilfe beschuldigt. Er war gesamtverantwortlicher Teamarzt im Österreichischen Skiverband für den Ausdauerbereich. Hägeles Haus war Anfang August von der Polizei durchsucht worden. Arzt Mark Schmidt verweigerte eine Aussage. Vermittelt zu Mark Schmidt wurde Dürr von seinem Schwager, dem Biathleten Daniel Taschler.
Johannes Dürr erhielt eine Gefängnisstrafe auf Bewährung von 15 Monaten, Gerald Heigl 12 Monate auf Bewährung, zusätzlich müssen beide zusätzlich Geldbußen bezahlen. 27./28.1./1.2.2020:
tt.com: Dürr und Ex-Trainer Heigl großteils geständig: „Er brachte mich zum Doping“
orf.at: Dürr zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt
NZZ: Wie Johannes Dürr zum Doping anderer beitrug
sportschau.de: Nach Urteil: Dopingsünder Johannes Dürr droht Privatinsolvenz
orf.at: Doping-Urteile werfen Fragen zu ÖSV auf
SZ: Ganz viel Stoff im Doping-Prozess
DLF: Welche Rolle spielte der deutsche Arzt?
derstandard.de: Doping: Hoffnung schlägt Haft
Triathlet Michael Weiss veröffentlicht ebenso wie Jan Frodeno und Sebastian Kienle seine Dopingkontrolldaten. 28.1.2020:
trinews.at: Michael Weiss veröffentlicht Doping Tests
Anabole Steroide waren 1972 auch neuseeländischen Athleten nicht fremd. Eine aktuelle Studie fand heraus, dass an den Olympischen Spielen 1972 in München neuseeländische Gewichtheber und Leichtathleten diese angewandt hatten. 26.1.2020:
stuff.co.nz: Documents reveal ‚embedded steroid culture‘ in NZ Olympic team at 1972 Munich Games
Hintergrund doping-archiv.de: Anabolika: Eine lange, nicht enden wollende Geschichte
doping-archiv.de: 1953-1993 Anabolika-Reglements – eine Zusammenstellung
Langstreckenläufer aus Afrika sind die Grundlage eines weltweiten Business, an dem vor allem westliche Manager bestens verdienen. Für die Athleten ist es hart und für die meisten höchstens eine Hoffnung auf ein besseres Leben. 25.1.2020:
spiegel.de: Das Geschäft mit den Marathonläufern aus Afrika
Hintergrund doping-archiv.de: Reform Anti-Doping, Herstellung international vergleichbarer Bedingungen
Causa Russland: Seitens der RUSADA wurde bekannt, das der lebenslang gesperrte Lauftrainer Viktor Chegin weiterhin aktiv ist. Er umgebe sich mit Bodyguards und wechsle den Aufenthaltsort. Um ihn aufzuspüren, müssten Polizei und Staatsanwaltschaften eingreifen z. B. mit Abhör- und Ortungsmaßnahmen. 24.1.2020:
Reuters: Doping-Banned Russian race walking coach still working with athletes, official says
Das Internationale Paralympische Komitee IPC sperrte den Südafrikanischen Tennisspieler Lucas Sithole für 2 Jahre wegen dreier fehlender Whereabout-Angaben innerhalb eines Jahres. 24.1.2020:
IPC: Lucas Sithole admits to Anti-Doping Rule Violation
Einem New Yorker Labor gelang erstmals der Nachweis von IOX-2, einem HIF-Transkriptionsfaktor, welche die Sauerstoffversorgung von Mensch und Tier stabilisieren. Diese Faktoren könnten sowohl im Pferdesport als auch bei Menschen große Dopingbedeutung gewinnen. 23.1.2020:
ARCI: New York Lab Finds ‘Major Doping Threat’ In Pair Of Standardbred Horses
Operation Aderlass: Nun steht Ex-Langlauf-Cheftrainer Walter Mayer, einschlägig vorbelastet durch die Dopingaffairen OS 2002 und 2006, erneut vor Gericht. Er wurde von Ex-ÖSV-Trainer Gerald Heigl stark belastet. Er soll zwischen Sommer 2012 und April 2019 verschiedene Amateur- und Profisportler mit verbotenen Substanten Wirkstoffen (EPO, Wachstumshormone, anabole Substanzen) versorgt haben, u. a. Johannes Dürr, Harald Wurm (bei denen er auch Bluttransfusionen haben soll), eine Marathonläuferin und einen Triathleten. 23./24.24.1.2020:
sn.at: Doping: Ex-ÖSV-Trainer belastet Walter Mayer
tirol.orf.at: Doping: Ex-Trainer Walter Mayer angeklagt
tt.com: Doping-Skandal: Auch Ex-Trainer Walter Mayer angeklagt
Hintergrund doping-archiv.de: Österreich: Humanplasma und mehr
Die UCI verschärft ihr Anti-Doping-Kontrollprogramm für Frauen in der World Tour. 23.1.2020:
UCI: The UCI strengthens anti-doping programme for UCI Women’s WorldTeams
cyclingnews: UCI raises anti-doping requirements for Women’s WorldTour
Rudy Pevenage, enger Vertrauter von Jan Ullrich, hat seine vielfältigen Dopingerfahrungen und -aktivitäten in seiner Biografie veröffentlicht.
Er hält zu seinen alten Weggefährten, wartete mit den Enthüllungen, bis alles verjährt ist, begrüßt die Rückkehr von Bjarne Riis, und pflegt den Kontakt mit Eufemiano Fuentes. Seine Dopingerlebnisse seien nichts gegen die des spanischen Arztes, der durchaus Lust habe, alles zu erzählen. 22./23.1.2020:
sporza.br: Rudy Pevenage geeft details over dopinggebruik Ullrich in biografie
grenzecho.net: Rudy Pevenage plante Dopingprogramm in Kelmis
spiegel.de: Ullrich-Betreuer Pevenage plaudert Dopingdetails aus
wielerflits.nl: Rudy Pevenage: “UCI lichtte US Postal vooraf in over controles”
Operation Aderlass: Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat Anklage gegen Ex-Langlauftrainer Gerald Heigl und Ex-Langläufer Harald Wurm erhoben. Heigl soll 2012/13 und 2013/14 u.a. Johannes Dürr mit Wachstumshormonen versorgt und zum Blutdoping vermittelt haben, zudem soll er 2016 und 2017 die Trainingspläne von Dominik Baldauf und Max Hauke auf deren Eigenblutdoping abgestimmt haben. Sein Verfahren wird gemeinsam mit dem von Johannes Dürr stattfinden. Wurm soll die Lieferung eines Spezialkühlschrankes, geeignet zur Lagerung von Blutbeuteln, zu Arzt Mark Schmidt organisiert haben. 22.1.2020:
tt.com: Anklage gegen Ex-ÖSV-Trainer und Ex-Langläufer Wurm erhoben
Causa IWF: Präsident Tamás Aján wurde vom IWF Executive Komitee für 90 Tage suspendiert. 22.1.2020:
insidethegames.biz: Aján suspended for 90 days – United States‘ Papandrea takes lead role at IWF
Causa Russland: Das Moskauer Anti-Doping-Labor wurde von der WADA vorläufig suspendiert. Untersagt wird im die Analyse von Blutproben in Vebindung mit dem Biologischen Pass. 22.1.2020:
WADA: WADA provisionally suspends approved status of Moscow Laboratory
spiegel.de: Wada entzieht Moskauer Testlabor erneut die Zulassung
Causa Russland: Nach der Umstrukturierung der russischen Regierung ist Oleg Matytsin, Präsident des Internationalen Universitäts Sportverbands (FISU) meuer Sportminister und löst damit Pavel Kolobkov ab. Dessen Vorgänger Vitaly Mutko, Teil des russischen Dopingskandals, ist gegenwärtig ohne Funktion. 21./23.1.2020:
insidethegames.biz: FISU President Matytsin appointed Russian Sports Minister
sportsintegrtyinitiative.com: Russia’s new Minister of Sport: a State stooge?
Nike Oregon Project: Nach heftiger Kritik an der Weigerung der UKAD, Nachtests an Mo Farahs Urinproben vornehmen zu lassen, rudert diese zurück und verspricht volle Unterstützung der WADA, sollte sie eine Untersuchung der Vorgänge in die Wege leiten. Noch sei kein Ersuchen eingegangen. 22./27.1.2020:
insidethegames.biz: UKAD claims WADA yet to ask for samples to be retested for Salazar investigation
the guardian: Yes, Ukad needs more powers – but it also needs to catch more drugs cheats, Sean Ingle
Nike Oregon Project: Die Britische Anti-Doping-Agentur UKAD wird die Urinproben von Mo Farah ohne begründeten Verdacht nicht an die WADA zu Nachtests herausgeben, sollte diese wie angekündigt, weiterführende Untersuchungen in der NOP-Angelegenheit durchführen. UKAd hatte sich bereits geweigert, der USADA Proben zu überlassen. Sie besteht darauf, dass die Proben ihr alleiniges Eigentum seien und möchte sie für eigene Retests im Laufe der möglichen 10jahres-Spieicherdauer nutzen können. Jeder durchgeführte Test vermindere die Qualität der Probe und verhindere spätere Erfolge bei neueren Analysen. 17./19./21.1.2020:
BBC: Mo Farah says he is ‚happy‘ for any anti-doping body to retest his samples
Stimmen über Doping aus dem Tennis über Tennis leugnen dessen Vorhandensein ständig mit dem altbekannten Argument, Doping bringe ja nichts. Eine genauere Betrachtung der aktuellen Tennisszene zeigt jedoch, dass einige Personen mit Dopingvergangenheit als Trainer arbeiten. 20./21.1.2020:
telegraph.co.uk: Revealed: The leading coaches with doping pasts
sportschau.de: Wie groß ist das Doping-Problem im Tennis?
Causa IWF: Nachtests von Proben der Olympischen Spiele 2008 und 2012 überführten bis heute 60 Gewichtheber. Rumänien steht vor einem Ausschluss von den OS in Tokio.
Derweil häufen sich die Stimmen, die eine Absetzung von Ajan als IWF-Präsident für nötig halten und Untersuchungen der Vorwürfe fordern. 20./21.1.2020:
Causa IWF: Noch steht nicht fest, ob oder wie in der Schweiz gegen Tamás Aján vermittelt wird. Intern nimmt die Kritik zu. 19.1.2020:
sportschau.de: Nach ARD-Doku: IWF-Präsident fürchtet Olympia-Bann für Gewichtheben
Causa Russland: IOC und IPC intervenierten schriftlich beim CAS bezüglich der Klage Russlands gegen die 4-Jahressperre durch die WADA. Der einzige Zweck sei die Forderung nach einer klaren Entscheidung, die „keinen Raum für Interpretationen lassen und ohne weitere Verfahren angewendet
werden könnte“. 17.1.2020:
IPC: IOC and IPC to file intervention in CAS case
AP: IOC, Paralympics Join Russian Doping Court Case
Jährliche Wiederholungen ähnlicher Erkenntnisse, Medienberichte und Pressemitteilungen der britischen Anti-Doping-Agentur: Der Missbrauch von vor allem Steroiden in Freizeit- und Fitnessbereichen nimmt zu und schwört eine Zeitbombe für das nationale Gesundheitswesen herauf. UKAD legt nun hierzu einen aktuellen Bericht vor (farblich durchgestylt aber nur schwer lesbar) und fordert eine Allianz vieler gesellschaftlicher Gruppen und Instanzen, um die Probleme zu lösen. 17.1.2020:
UKAD: UKAD warns against IPED use among Gen Z males looking to get a better body in 2020
Craig Fry, Melbourne, fordert eine Ethik/Kultur der Fairness, mit deren Hilfe langfristig die Dopingkultur im Radsport gebrochen werden könnte. Fairness sollte zum zentralen Begriff des Radsports im Kampf gegen Doping werden. Sportler, Sportlerorganisationen, Radsport-Organisationen und-Verbände, Teams und Medien sollten gemeinsame Standards entwickeln, wie sie das Fairnessgebot hochhalten und im Umgang mit Dopinggeschehen anwenden. Eine positive Kultur der Fairnessanforderungen müsse geschaffen werden. Doping werde zwar aufgrund nationaler und internationaler Regeln geahndet, aber langfristig bleibt das ohne Konsequenzen. Involvierte Personen kommen nach der Sperre zurück, behalten ihren Einfluss und ihre Reputation und profitieren weiterhin von alten und neuen Verträgen und finanziellen Vorteilen. Macht das Sinn? Das Anti-Doping-System verliert zudem immer mehr an Glaubwürdigkeit, da zu viel Inkonsistenzen, Fragwürdigkeiten wie Ungerechtigkeiten auftreten. 16.1.2020:
cyclingtips.com: Fry: Why an ‘ethics of fairness’ is a better way of looking at doping
Erneut wurde ein bekannter kinianischer Läufer wegen Dopingverdachts suspendiert. Zur Zeit sind 43 kenianische Läufer*innen gesperrt. Von 2004 bis August 2018 waren es 138. 16./25.1.2020:
insidethegames.biz: Former world junior 800m champion joins list of suspended Kenyans
reuters: Kenyan athletics authority says top athlete escaped from anti-doping testers
spe15.fr: Le Kenya devrait-il être banni comme la Russie ?
spe15: Les athlètes du Kenya, attrapés lors des contrôles en compétition
Tennisspieler Robert Farah, Kolumbien, Grand Slam-Sieger im Doppel von Wimpleton und New York 2019, wurde positiv auf Boldenon getestet. Er spricht vom Konsum möglicherweise kontaminiertem Fleisches.
Ebenfalls vorläufig gesperrt wurd der Chilene Nicolas Jarry wegen einer positiven Dopingprobe. 14./15.1.2020:
tennismagazin.de: Doping: Wimbledonsieger Robert Farah positiv getestet
tennisworldusa.org: Nicolas Jarry suspended for doping violation
insidethegames.biz: Wimbledon doubles champion Farah provisionally suspended for doping violation
Operation Aderlass: Radprofi Georg Preidlers Prozess wurde vertagt, da die Person, die Preidler 2017 mit „24 Einwegspritzen mit Wachstumshormonen“ versorgt haben soll, jetzt festgenommen wurde und somit vernommen werden kann. Preidler gestand zwar, Spritzen erhalten zu haben, leugnet aber, gewusst zu haben, worum es dabei ging. 15.1.2020:
tt.com: Preidler gestand Blutdoping und bekannte sich teilweise schuldig, Prozess vertagt
>>> Nike Oregon Project: Konstanze Klosterhalfen hält an ihrem Trainer Pete Julian fest. Er gilt als Vertrauter des gesperrten Leiters des NOP Alberto Salazar, ihm wurde jedoch nichts nachgewiesen, was zu einer Sperre geführt hätte. Dem NOP werden nicht nur Dopingvorwürfe entgegengebracht sondern auch demütigender Umgang mit Athletinnen mit dem Zwang zur Gewichtsreduktion. Das NOP wurde mittlerweile aufgelöst, Nike zog sich zurück, doch Mitarbeiter arbeiten anscheinend weiterhin mit Topathleten. 14.1.2020:
spiegel.de: Klosterhalfen setzt weiter auf umstrittenen US-Trainer
DLF: Klosterhalfen-Trainer im Visier der USADA, 10.11.2019
Operation Aderlass: Langläufer Dominik Baldauf erhielt vom Landgericht Innsbruck eine 5monatige Haftsrafe auf Bewährung wegen gewerbsmäßigen schweren Sportbetrugs.
Der Ex-ÖSV-Cheftrainer Gerald Heigl wusste nach eigener Aussage seit 2016 von Baldaufs Doping, der Servicemann des Sportlers Emanuel Moser habe ihn informiert. Dieser gab an, dem Sportler Wachstumshormon beschafft zu haben. 14.1.2020:
APA: Bedingte Haftstrafe für Baldauf
FAZ: Gedopt, aber angeblich nichts gespürt
Causa Russland/IAAF-WA: Nachdem seitens der AIU der WA gegen Funktionäre des Russischen Leichtathletikverbands RusAF ermittelt wird und der Verband weiterhin von der WA gesperrt ist, fordern 4 russische Leichtathleten grundlegende Änderungen im Verband, u.a. verlangen Sie eine stärkeres Mitspracherecht der Athleten.
Die RusAF weist die Einmischung der Athleten zurück und betont, dass ihr allein das Recht zukommt, über die Athletenkommission zu bestimmen und damit deren Zusammensetzung ihr untersteht. 9./14.1.2020:
insidethegames.biz: Russian athletes call for fresh RusAF elections amid doping crisis
sportsintegrityinitiative.com: RusAF Order cements control over Athlete Commission
Hochsprung-Star Lassizkene : „Es ist einfach blamabel, ein erbärmlicher Zustand“, 23.1.2020
Víctor Guzman vom mexikanischen Club Deportivo Guadalajara, genannt Chivas, wurde positiv getestet, möglicherweise auf ein Alkaloid (Droge), und vorläufig suspendiert. 13./14.1.2020:
goal.com: Doping de Víctor Guzmán: qué sustancia tomó, duración del castigo y qué sigue
as.com: Doping cases that have rocked Mexican football
Causa Russland/IAAF-WA: Der Prozess gegen Lamine Diack und andere wurde kurzfristig auf den 3. bis 22. Juni 2020 vertagt. Die Staatsanwaltschaft habe erst kurz vor Beginn des Prozesses neue Beweise und Dokumente erhalten. 13.1.2020:
occrp.org: France: Russian Doping Trial Postponed until June #
insidethegames.biz: Diack trial delayed until June after prosecutors receive new documents
FAZ: Kurzer Prozess im Fall Diack in Paris
Causa Russland/IAAF-WA: Vom 13. bis zum 23. Januar ist in Paris der Prozess gegen Ex-IAAF-Präsident Lamine Diack und weitere hohe Funktionäre und Verantwortliche in der Weltleichtathletik während der Ära Diack angesetzt. Habib Cissé, juristischer Berater, und Dr. Gabriel Dollé, IAAF-Anti-Doping-Chef, werden anwesend sein, Papa Massata Diack, Diacks Sohn und Finanzmanager, Alexeï Vladimirovitch Melnikov, russischer Ex-Langstrecken-Cheftrainer und Valentin Vassiliévitch Balakhnitchev, RusAF-Ex-Präsident, werden zwar mit einem internationalen haftbefehl gesucht, werden aber von ihren Heimatländern, Senegal und Russland, nicht ausgeliefert.
Die Ermittlungen der Pariser Finanzstaatsanwaltschaft Parquet National Financier (PNF) erfassten auch Zahlungen durch Papa Massata Diack im Vorfeld der Vergabe der Olympischen Spiele an Rio und Tokio und offenbaren weitreichende Korruptionsvorgänge innerhalb des IOC. 12./13.1.2020:
sportschau.de: Prozess gegen ehemaligen Leichtathletik-Präsidenten Diack startet
sportschau.de: Anklageschrift gegen Diack und Co. – Leichtathletik-Skandale: Chronik des Unfassbaren, 30.6.2019
lefigaro.fr: Lamine Diack, ancien patron de l’athlétisme mondial, jugé pour «corruption»
theguardian.com: Claims of Russian doping deal as trial begins of former IAAF president Diack
insidethegames.biz: Trial of former IAAF President Lamine Diack set to open in Paris
spe15.fr: L’IAAF demande 40 millions à Lamine Diack et consorts
Hintergrund doping-archiv.de: Russland-IAAF Pressechronik
Gespräch mit dem Anti-Doping-Beauftragten der Deutschen Triathlon Union Christoph Simsch. Podcast. 12.1.2020:
tri-mag.de: triathlon talk: Christoph Simsch und der Traum vom Anti-Doping-Euro
Ein weiterer bekannter kenianische Marathonläufer könnte wegen Dopingvergehens sanktioniert werden. Wilson Kipsang wurde von der IAU vorläufig gesperrt wegen Verletzung des Dopingreglements, nicht wegen der Einnahme verbotener Mittel. 11.1.2020:
insidethegames.biz: Former world marathon record holder suspended for breaking anti-doping rules
IOC-Nachtests von Peking 2008 und London 2012 überführten 59 Gewichtheber. Nationen mit 3 und mehr überführten werden für ein Jahr gesperrt, so bislang China, Türkei, Ukraine, Armenien, Weißrussland, Moldavien, Aserbaidschan, Russland und Kasachstan. Verbände mit 20 und mehr überführten können nur 2 Athleten zu den Spielen in Tokio 2020 schicken, bei 10 bis 19 können 4 Athleten teilnehmen (IWF Anti-Doping-Reglement). 10.1.2020:
insidethegames.biz: Romania faces ban after two London 2012 weightlifting medallists test positive
Causa IWF: Präsident Tamás Aján weist alle Vorwürfe als unhaltbar zurück, kündigt aber an, nächstes Jahr nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung zu stehen. 10.1.2020:
hungarytoday.hu: IWF Claims: Aján Not to Run for Reelection But Denies Wrongdoing
Causa IWF: Die ARD-Dopingredaktion hat erhärtende Informationen erhalten, mit der die Aussagen der Dokumentation untermauert werden.
Weitere inhaltliche Ergänzungen. 8./9.1.2020:
sportschau.de: Neues belastendes Material erhärtet ARD-Vorwürfe gegen IWF
SZ: „Im Namen des IOC-Präsidenten versandt“
tagesanzeiger.ch: Das spektakuläre Funktionärsleben des Dr. Dr. Dr. Ajan
sportsintegrtyinitiative.com: Pressure builds on IWF as corruption claims are corroborated
Bjarne Riis ist zurück im Männer-Radsport der ersten Liga als Manager und Miteigentümer des NTT Pro Cycling Teams. Kaum eine andere Person im Radsport begleiteten beginnend bei seiner eigenen Radsportaktivitäten bis zum Ende seiner Top-Managerkarriere im Männerradsport so viele Dopingvorwürfe und -Skandale. 7./8./14./22.1.2020:
cyclingnews.com: Bjarne Riis confirmed as manager and co-owner of NTT Team
cyclingnews.com: Campenaerts not concerned about Riis‘ doping history
FAZ: Rückkehr trotz Doping-Vergangenheit
SZ: Eine besondere Provokation
Hintergrund: Anti-Doping Dänemark veröffentlichte 2015 einen Untersuchungsbericht über Doping im dänischen Radsport zwischen 1998 und 2015. (Ab Seite 88 Punkt 9 gibt es die Schlussfolgerungen/Zusammenfassung auf Englisch.) 23.6.2015:
>>> ADD: RAPPORT OM DOPING I DANSK CYKELSPORT1998-2015
cyclingnews: Danish doping report: Riis, Team CSC and the main revelations, 23.6.2015
FAZ: Anti-Doping-Behörde stellt Riis an den Pranger, 23.6.2015
doping-archiv.de: Team Telekom/T-Mobile und Doping – Geständnisse, Zeugenaussagen, Berichte
Der belgische Veterinär José Landuyt war jahrelang als Doping-Arzt bei Radsportlern beliebt, spielte in den Fällen um Johan Museeuw und Mario De Clercq 2003 eine entscheidende Rolle. Er steht seit 2015 zusammen mit anderen Medizinern auf die Schwarzen Liste der UCI (11.2018), ist allerdings nicht auf der aktuellen WADA-Liste des gesperrten Personals zu finden.. Ab 2011 wurde im Rahmen von Pferdedoping erneut gegen in ermittelt. Nun wurde er zu 15 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt. Er soll zwei Pferde gedopt haben mit Medikamenten, die für Menschen mit Schizophrenie bestimmt sind. 6.1.2020:
Belga: Doping-veearts José Landuyt opnieuw veroordeeld
Belga: Affaire de dopage: le vétérinaire José Landuyt de nouveau devant la justice
Hintergrund doping-archiv.de: die Landuyt/Versele/Museeuw und Co. – Affaire
Operation Aderlass: Die FIS sperrte die Skilangläufer Karel Tammjärv (EST), Andreas Veerpalu (EST) und Alexey Poltoranin (KAZ) je für 4 Jahre ebenso wie Trainer Mati Alaver (EST). 6.1.2020:
FIS: Four-Year Suspensions of three Cross-Country skiers and one staff
Anti-Doping absurd oder wo bleibt die Verhältnismäßigkeit: der Fall des deutschen Ringers Peter Öhler. 6.1.2020:
FAZ: Der Fall Peter Öhler: Das große Ringen um Gerechtigkeit
Die USADA hat ein Pilottestprogramm zur Oral fluid-Testmethode im Rahmen des UFC Anti-Doping Programms begonnen. Mit dieser Methode können Opiode, Marijuana und Kokain nachgewiesen werden. Der Vorteil gegenüber anderen Methoden ist, dass ein aktueller Konsum erfasst wird und nicht lange zurückliegender, so dass der für Dopingkontrollen gültige Zeitraum während Wettkämpfen erfasst wird. Der Konsum dieser Drogen ist außerhalb von Wettkämpfen erlaubt. 5./6-1-2020:
mmafighting.com: USADA announces piloting of oral fluid testing as part of UFC Anti-Doping Program
bloodyelbow.com: USADA introduces pilot phase of oral fluid testing for UFC fighters
Causa IWF: Reaktionen auf die ARD-Doku. 6./7./9.1.2020:
WADA: WADA statement on German documentary concerning the International Weightlifting Federation
dpa: Ungarns Anti-Doping-Agentur: „Keine schweren Regelverstöße“
IOC: Statement by the IOC regarding the situation of the IWF
global athlete: Statement based on the new ARD Documentary “Secret Doping – The Lord of the Lifters”
Causa IWF: Korruption und Doping im IWF unter den jahrzehntelangen Machenschaften des Präsidenten Tamas Ajan, die allerdings intern im einschlägigen Weltsport nicht alle unbekannt waren, aber niemanden zum Handeln veranlassten, insbesondere auch das IOC nicht. 4./5.1.2020:
sportschau.de: Geheimsache Doping: Der Herr der Heber
youtube: Geheimsache Doping: Der Herr der Heber/ The Lord of the Lifters, englische Untertitel
sportschau.de: Korruptionsverdacht: Gewichtheber-Präsident Aján droht Strafverfolgung
SZ: „Ich hatte einen Kiefer wie ein Mann und einen Schnurrbart“
FAZ: Eine „Kultur der Korruption“ im Gewichtheben
Bei der Diskussion um Doping im Leistungssport wird gerne vergessen, dass der Konsum leistungssteigernder Mittel, insbesondere Anabolika, ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, vergleichbar mit anderen Drogen, die abhängig machen. Kontrollprogramme und Androhung von Strafen erweisen sich längst als Papiertiger, insbesondere Jugendliche lassen sich davon nicht abhalten und die Produktion, der Handel und Erwerb steigen stetig und sind nicht mehr kontrollierbar und zwar weltweit. Einige Länder haben darauf reagiert und entwickelten alternative Antidrogen-/Antisuchtprogramme jenseits der Strafverfolgung, weg vom Schwerpunkt Repression. Ihr Ziel ist die Hilfe für Betroffene, deren Gesundheit und Lebensqualität und sie haben Erfolge. Solche Programme, Präventions-, Hilfs- und Rehaprogramme müssten schnellstmöglich sowohl für Drogen- als auch Anabolikaabhängige entwickelt und ausgebaut werden, zu diesem Schluss kommen viele Drogenexperten, auch in Deutschland.
Eine Situationsbeschreibung aus Neuseeland, 4.12.2020:
stuff.co.nz: Steroids, suicide and stigma: The dangers of doping
Hintergrund ardmediathek.de: Drogenkonsum – Wie gehen wir damit um?, 17.6.2019
Das Intelligence and Investigations Department der WADA erfährt jährlich ein Audit. 19.12.2019/2.1.2020:
WADA: WADA publishes conclusions of annual audit of Intelligence and Investigations Department
Im Oktober 2019 suspendierte das Ägyptische Olympische Komitee den Ägyptischen Gewichtheberverband EWF für zwei Jahre wegen zahlreicher Dopingvorfällen, auch einige Jugendliche, darunter zwei 14jährige Mädchen, wurden positiv getestet. sollen. Unter Leitung des Sportministerium wurde eine Untersuchung eingeleitet, während der nun zwei Trainer vorläufig festgenommen wurden. U.a. scheint nach Aussagen einer Sportlerin der Verkauf von Steroiden offen im Team stattgefunden haben. Sie gab auch an, das Sportministerium schon vor längerer Zeit über das Dopingverhalten im Verband informiert zu haben, doch geschehen sei nichts. 1.1.2020:
insidethegames.biz: Egypt’s top weightlifting coaches jailed during inquiry into doping scandal
Doping – Archiv – Dopinggeschichte – Dopinghistory – Dopingdokumente – Dopingprävention