Doping im Amateur- und Freizeitsport
2017 Beispiel aus dem Radsport
lagruyere.ch: Amateur et dopé, réalité d’une minorité ignorée, 18.5.2017
2013 S. Borloz, G. Gremion: Dopage chez les sportifs amateurs
Nach Durchsicht vorliegender internationaler Studien zu Doping im Freizeitsport wird deutlich, dass noch viel Forschungsbedarf besteht. Es scheint, dass 5 bis 15 % der Freizeitsportler*innen zu Dopingmitteln greifen, Männer häufiger als Frauen. Genommen werden vor allem Stimulanzien, Anabolika, Narkotika, Corticosteroide und Diuretika. Die Mittel werden über das Internet, Fitnessclubs, Apotheken und Verschreibungen von Ärzten beschafft.
2013 S. Borloz, G. Gremion: Dopage chez les sportifs amateurs
Schweiz: Doping im Freizeitsport
Am 6.10.2006 ließ das Magazin le Temps einige Experten zur Dopingproblematik im Freizeitsport zu Wort kommen. Daten fehlen demnach weitgehend, aber es wird von allen Befragten unterstellt, dass der Mittelkonsum sehr hoch ist bzw. ein steigender Trend zu verzeichnen ist: >>> zur Übersetzung
Die NZZ berichtete am 4.1.2009 über die Dopingkultur im Fitnessbereich, die so scheint es kaum mehr einzudämmen scheint:
Schlucken und Spritzen für das Spiegelbild
Einen kleine Überblick über die Motive der Sportler gibt der am 6.11.2003 in der Wochen Zeitung erschienene Artikel Der Espresso vor dem Joggen:
(…)„Bodybuilder B. H., der mit 16 Jahren erstmals Anabolika spritzte und sich nach einer Erholungspause nun wieder professionell auf einen internationalen Wettkampf vorbereitet, bezeichnet den «Ehrgeiz» als Motor des Dopings. Für ihn ist klar, dass dieser in allen Sportarten zum Einsatz von illegalen Mitteln führen kann, ja sogar muss. «Stell dir vor, du kommst irgendwann nicht mehr weiter, willst aber schneller, stärker, geschickter werden. Du hörst dich um und findest jemanden, der dir zu irgendeinem Zeug rät.» Sich dieses bei Kollegen oder übers Internet zu besorgen, sei leichter, als man denke.
B. H. glaubt nicht, dass sich Doping auf die Fitnesscenter und Krafträume beschränkt. Schon mehrmals hat er für befreundete Biker, Triathletinnen oder Hockeyspieler Programme zusammengestellt, wo neben Nahrungstabellen und Trainingsplänen auch das «Gasgää» – so nennt er den Dopinggebrauch – eine zentrale Rolle spielte. Und diese Freunde seien bei weitem nicht alles ProfisportlerInnen gewesen, sondern auch der eine oder andere dreissigjährige Banker, der Sport nur in der Freizeit betreibe. Das Ganze schildert der breit gebaute Mann mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit. Für ihn scheint das «Gasgää» zum Alltag zu gehören wie für unsereins das Zähneputzen. Er gehe jedenfalls von einer enorm grossen Dunkelziffer aus.
Auf die Frage, weshalb diese Geschichten nicht ans Tageslicht kämen, hat er eine einleuchtende Erklärung parat: «Hierzulande nimmt jeder das ‚Material‘ für sich alleine, treibt es selber auf und bestreitet gegenüber Mitsportlern, dass er nachhilft. Würde jemand davon wissen – es würde irgendwann auskommen, und die Konkurrenz würde mit dem Zeigefinger auf den betreffenden Athleten zeigen.“ (…)