Andreas Singler, Gerhard Treutlein
Doping im Spitzensport
Sportwissenschaftliche Analysen zur nationalen und internationalen Leistungsentwickung
Meyer & Meyer, 6. Auflage 26.04.2012
Die Autoren arbeiten die Geschichte und Entwicklung des Dopings im internationalen und bes. im deutschen Hochleistungssport auf. Als Grundlage dienen ihnen u.A. ausführliche Interviews mit ehemaligen Sportlern. Daneben wurden umfangreiche Archiv- und Presserecherchen durchgeführt. Dabei wird deutlich, dass man Doping nicht mit der DDR gleichsetzen sollte, sondern dass der Westen u. gerade auch die BRD dem Osten in Vielem nicht nachstand. Eindrucksvoll das Aufzeigen der Rolle der deutschen Sportmedizin sowie der gesamten Sportfunktionärsriege. U.a. konnten die Autoren auf eigene Interviews mit 13 deutschen Spitzensportlern mit Dopingvergangenheit zurück greifen, in denen diese, meist zwar anonym, ihre Erfahrungen und eigene Praxis offen legten.
Für Radsportfans vielleicht von besonderem Interesse: Im Anhang findet sich eine ausführliche Darstellung des Kampfes von Alessandro Donati gegen die italienische Doping-Gesellschaft (Conconi, Ferrari usw.).
Die Ausarbeitung der westdeutschen Dopinggeschichte wurde hier in weiten Teilen erstmals geleistet. Eine umfassende Diskussion der Vergangenheit sollte ohne Berücksichtigung der dargelegten Fakten und Hintergründe nicht mehr möglich sein.
Auch nach den beiden Studien zur Doping-Geschichte in Westdeutschland bleibt dieses Werk grundlegend und aktuell.