Menthéour, Erwann: Secret defonce

Erwann Menthéour, Christian Blanchard 

Secret defonce Ma vérité sur le dopage 

Éditions J’ai lu, Paris 1999


„Le vélo se reconstruira sur la vérité , ont déclaré certains après le scandale du Tour de France 1998. Voici celle d’un cycliste qui, pour la première fois, brise la loi du silence.“ (Umklapptext)

Freie Übersetzung: „Der Radsport wird durch die Wahrheit wieder errichtet, das haben einige nach der Skandal-Tour 1998 gesagt. Dies ist die Wahrheit eines Radprofis, der zum ersten Mal das Gesetz des Schweigens bricht.“

Erwann Menthéour ist der erste Radprofi gewesen, der wegen eines zu hohen Hämatokritwertes aus einem Rennen genommen wurde (Paris-Nizza 98). In diesem Buch schildert er nun seine (Doping-) Laufbahn, angefangen bei den bretonischen Radsportklubs über belgische Kleinstmannschaften und italienische Dopingpraktiken bis zu internationalen Spitzenteams wie La Francaise des Jeux. Er berichtet, wie er die Regeln des (Radsport-) Spiels gelernt hat: Sich dopen um zu gewinnen. Aber er erwähnt auch die Zweifel und Ängste eines Radprofis, der um seine Gesundheit fürchtet, und er spricht von den einzigen ihm bekannten Ausnahmen: Gilles Delion und Christophe Bassons. Und er schildert seine Sicht der Dinge zur Tour 98. Es ist das bewegende Bild eines Mannes, bei dem man hin- und hergerissen wird, ob man nun Mitleid oder Abscheu empfinden soll, für eine Radsportwelt, die sich (nach Menthéour) schon von früh an auf Doping aufbaut.

Solche Biographien ehemaliger Radprofis und Dopingsünder nehmen es leider nicht immer allzu eng mit der Wahrheit. Deshalb sollte man das Buch nur mit Vorsicht genießen.

Das Französisch ist auch für Leser mit mittelmäßigen Französisch-Kenntnissen gut verstehbar, und lesbar ist es allemal.

von Izoardstürmer