Doping in der BRD 1950 -1990

Die lange durchaus intensive Dopingeschichte Westdeutschlands – Vieles ist bekannt, doch längst nicht alles

Erik Eggers:
„Hatte bis dahin der bürgerliche Sport westeuropäischer oder angelsächsischer Prägung den olympischen Sport dominiert, war der Eintritt der Sowjetunion in das Internationale Olympische Komitee mit der Sorge des Establishments verbunden, der Kommunismus werde den Weltsport im Handstreich usorpieren. Es entstand das was der Sportwissenschaftler John Hoberman den Mythos von der kommunistischen Sportwissenschaft nennt, das Bild des Sowjetsportler als ferngesteuerten Sportroboter. 1954 erschienen erste Berichte, nach denen sowjetische Sportler mit Anabolika arbeiteten. Jedenfalls war sich 1955 nicht nur IOC –Präsident Avery Brundage sicher, dass die Sowjetunion die größte Sportlerarmee aller Zeiten aufbaute.“

Dr. Ludwig Prokop, Sportärztekongress Berlin 1952:
„Für die moralische und sportliche Seite des Dopings hört man von Sportärzten oft die Meinung, dass die Verwendung von Dopingmitteln, soweit sie nicht gesundheitsschädlich sind, fast als eine ,nationale Notwendigkeit‘ bei großen internationalen Wettkämpfen anzusehen ist, weil es die anderen auch machen.“

Doping ist nach Ludwig Prokop 1959 ein
„Unerlaubter Versuch durch Zufuhr von Giftstoffen den Körper zu einer besseren Leistung aufzupeitschen. Doping wirkt meist nur auf das Nervensystem, schädigt bei längere Verwendung den Körper und führt oft auch zu moralischem Verfall. Es wir am häufigsten in der Schwerathletik und bei Dauerleistungen (Radfahren) verwendet. Typische Dopmittel sind Morphium, Kokain, Pervitin, Benzedrin, Atropin, Strychnin; an der Grenze stehen die Herzmittel Cardiazol, Sympatol, Coramin und Coffein. Völlig untaugliche Mittel sind Alkohol und Nikotin.“
An anderer Stelle erwähnt er auch Keimdrüsen- und Nebennierenrindenhormone und warnt davor.<
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