Team Sky/British Cycling: Fortsetzung Anhörung: Dr. Freeman gab unter Eid weitere Informationen. Er warf erneut Fragen auf zur Glaubwürdigkeit von Sir Dave Brailsford, ehemaliger Leistungssportdirektor von BC und Direktor des Teams Sky und dessen Nachfolger Team Ineos, sowie von Prof. Steve Peters, ehemals leitender Mediziner von BC. Peters habe ihm mitgeteilt, Medikamente, die dem Staff verschrieben worden seien, wären im Rahmen der marginal gains-Philosofie Brainfords bei den Fahrern gelandet. Freeman war von Peters gebeten worden, auch Staff-MItglieder neben den Fahrern zu behandeln und Medikamwente gratis zur Verfügung zu stellen. Er habe auch Familienmitglieder des Staffs behandelt. Zudem habe er notiert, das UKAD 7 Medizinische Ausnahmegenehmigungen zu Triamcinolon, das Asthma-Mittel, das Wiggins ohne TUE erhalten hatte, ausgestellt hat. Nach den ersten Medienberichten zu möglichen Testosteronlieferungen an Wiggins und Korruption innerhalb des Verbands, beschuldigten sich Freeman und Sutton gegenseitig, der Whistelblower zu sein. Diese Fehde dauert an. 11.10.2020:
The Guardian: Shane Sutton made threat to ‚finish‘ me and Team Sky, claims Richard Freeman
The Times: Team Sky accused of medical malpractice
BBC: Richard Freeman tribunal: British Cycling’s Shane Sutton blamed ‚downfall‘ on doctor
Der Ex-Sportdirektor Andrea del Nista des des italienischen U23-Altopack-Teams wurde für 8 Jahre sportrechtlich gesperrt. 2018 wurde er im Rahmen einer polizeilichen Untersuchung zum Tod von Linus Rumšas verhaftet. Bis heute wurden drei Radsportler des Teams, Niko und Yuri Colonna, Matteo Alban, sowie Teameigner Luca Franceschi und dessen Vater Narcisso mit Sperren bis zu 30 Jahren sanktioniert. Sicher scheint, dass es eine teaminterne harte Dopingkultur gab. Ob es weitere juristische Konsequenzen und Verfahren aufgrund polizeilicher Ermittlungen gibt, wird nicht erwähnt. 6./9.10.2020:
NADI Italia: Prima Sezione: Andrea Del Nista (tesserato FCI) squalificato 8 anni
sportsintegritiyinitiative.com: Altopack’s Sporting Director and a champion mountain biker sanctioned
Team Sky/British Cycling: Die Anhörung von Dr. Freeman, Ex-Teamarzt von BA und Team Sky, vor dem General Medical Council GMC (Britische Ärztekammer) konnte endlich statt finden. Seit 2017 hatte er immer Möglichkeiten gefunden, nicht zu erscheinen. Von 22 ihm zur Last gelegten Punkten gab Freeman 18 zu, u.a. dass er Dopingmittel bestellt und das Ganze dann verschleiert habe. Dazu gehörte später nach Beginn der Untersuchungen auch, dass sein erster Laptop verschwand. Er wurde angeblich gestohlen, den zweiten, der viele medizinische Informationen und Unterlagen über Sportler*innen enthielt, hatte er nach der Untersuchung durch UKAD mit einem Hammer zerschlagen. Erst habe er den Laptop ins Recyclingcenter geben wollen, habe dann aber gelesen, in Indien könne man die Inhalte auslesen. Das wollte er verhindern. GMC verlangte den Laptop ebenfalls, um ihn nochmals durch einen forensischen Experten untersuchen zu lassen, erhielt daraufhin den zerschlagenen. Freeman berichtet auch, dass er vor den Parlaments-Anhörungen durch das Department for Digital, Culture, Media and Sport’s (DCMS) 2017 durch Rupert Murdoch’s Sohn James Mudoch, und dem Anwalt des Teams Sky auf sehr harte Weise dazu befragt worden sei, was er aussagen würde. Daraufhin sei er nicht mehr in der Lage gewesen, persönlich zur Anhörung zu erscheinen, er sei schwer krank geworden. 6.10.2020:
dailymail.co.uk: What have you got to hide doctor? Former Team Sky medic Richard Freeman deliberately destroyed second laptop which could have contained key evidence into doping in cycling after first was ’stolen‘ in Greece
cyclingnews.com: Freeman says he destroyed laptop with screwdriver as tribunal resumes
BBC: Dr Richard Freeman destroyed laptop, hearing told
Helen Grobert, Cross-Country-Meisterin 2015, wurde 2017 wegen Testosteron-Dopings für 4 Jahre gesperrt. Es folgten Ermittlungen durch die Freiburger Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft Doping, ein Verfahren begann am 30.9.2020 vor dem Amtsgerichts Waldshut-Tingen, das jedoch vertagt wurde. Ihr werden seit 2016 21 Verstöße gegen das Antidoping-Gesetz vorgeworfen, darunter Verwendung und Besitz von Dopingmitteln in nicht geringer Menge und die mehrfache Anwendung verbotener Methoden wie Infusionen und Ozon Therapie. Unklar ist, ob das deutsche Anti-Doping-Gesetz angewendet werden kann, da das Doping in der Schweiz stattfand und ob eventuell das Wehrstrafgesetz anzuwenden ist, Grobert war Soldatin. Zudem fehlte der Schweizer Arzt als Zeuge, der für das Doping verantwortlich gewesen sein soll und eine Stellungnahme der NADA lag verspätet vor. 30.9.2020:
acrossthecountry.net: Helen Grobert: Prozessauftakt in Waldshut-Tingen
acorssthecountry.net: Helen Grobert für vier Jahre gesperrt , 8.4.2020
Kaum bringen Sportler*innen Leistungen, durch die sie sich hervorheben, wird ein Dopingverdacht laut, insbesondere im Radsport. So müssen sich die beiden Slowenien Primoz Roglic und Tadej Pogacar, bei der Tour de France erfolgreich, entsprechenden Fragen stellen, zumal einige Ermittlungen im Rahmen der Operation Aderlass nach Slowenien führten. Der Erfolg kann aber auch andere Gründe als Doping haben. 3.9.2020:
SZ: Warum sind die Slowenen so stark?
Die Auflösung der Anti-Doping-Einheit der UCI CADF und die Hinwendung zur ITA, gegründet vom IOC, wird vielfach sehr kritisch gesehen. 2.9.2020:
SZ: Eine Kontrollinstanz wird abserviert
Ibai Salas Zorrozua, Team Burgos-BH, war 2018 wegen auffälliger Wete im Biologischen Pass zu vier jahren Sperre verurteilt worden. Das Urteil wurde in Spanien aufgehoben, da der Biol. Pass Zweifel zulasse. Nun erneuerte das CAS die Vierjahresssperre. 6.8.2020:
cyclingweekly.com: Spanish rider has four-year doping ban reinstated
Operation Aderlass: Hans Lienhart, österreichischer Ex-Radprofi wurde mit einer 10-Jahressperre belegt. Er hat seinem Sohn Florian, Triathlet, im Zeitraum von Dezember 2018 bis März 2019 die EPO, Genotropin und Testosterongel an seinen Sohn weitergegeben. Dies wurde im Rahmen der Ermittlungen um Walter Mayer und der Operation Aderlass bekannt. Sohn Florian Lienhart war bereits zu 4 Jahren Sperre verurteilt worden. Beide sagten im Prozess gegen Walter Mayer aus. 28.7.2020:
ÖADR-PM 2020, Pressemitteilung Johann LIENHART 28.07.2020 (10 Jahre Sperre)
orf.at: Ex-Radprofi Lienhart zehn Jahre gesperrt
2017 starb mit 21 Jahren Radsportler Linas Rumsas, Sohn von Raimondas Rumsas. Nun wurden in Italien einige Verantwortliche und Fahrer seines U23-Teams Altopack-Eppela mit teils sehr hohen Sanktionen belegt. Im Team wurde stark gedopt. Die Eltern Rumsas waren 2003 in einen Dopingskandal verwickelt und auch ihr zweiter Sohn wurde positiv getestet. 22.7.2020:
cyclingnews: Several members of Linus Rumsas‘ ex-team handed 30-year doping bans
Der französische Radsportler Rémy Di Grégorio wurde wegen Dopings mit Darbepoetin bei Paris.Nizza 2018 für 4 Jahre rückwirkend bis 2022 gesperrt. Er war bereits 2012 auf der Tour de France unter Verdacht geraten. Die Mittel, die bei ihm gefunden wurden, entpuppten sich aber als nicht verboten. Dennoch verurteilte ihn später ein Marseiller Gericht zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung, da beim ihm eine Internetbestellung für Spritzen und Glucose festgestellt wurde, Material, das für Infusionen geeignet war. Seine Radsportlizenz wurde ihm gelassen. 11./12.5.2020:
RSN: Di Grégorio zu vierjähriger Sperre verurteilt
insidethegames.biz: Di Gregorio given four-year ban after conclusion of 2018 doping case
Causa Team Sky/BC: Arzt Richard Freeman muss sich vor dem Gericht MPTS der britischen Ärztekammer zu dem Vorwurf verantworten, er habe Testosteron geordert, wohl wissend, dass dieses für Sportler zu deren Leistungssteigerung gedacht ist. Freeman leugnet dies, doch musste er zugeben, dass er einen Angestellten der Lieferfirma dazu überredete, eine Email zu schicken, die Testosteron-Lieferung sei fälschlich erfolgt. Sein Verfahren wurde in den Oktober 2020 verschoben. Die britische Anti-Doping-Agentur UKAD ist ebenfalls gefragt. Die Dopingvorwürfe müssen nach dem WADA-Code untersucht werden. Doch UKAD möchte mit eigenen Ermittlungen warten, bis die des MPTS abgeschlossen sind. Damit riskiert die Agentur aber eine Verjährung, die nach 10 Jahren eintritt. 8.2.2020:
The Times: Former Sky doctor Richard Freeman set to face charges of anti-doping
Operation Aderlass: Der Prozess gegen Ex-Profi Stefan Denifl wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Weitere Zeugen müssen einbestellt werden. Offen ist die Frage, ob die Teams vom Doping gewusst haben. Das behauptet der Angeklagte. Seiner Meinung nach seien die geforderten Leistungen im Profiradsport ohne Doping nicht möglich, 90% aller Fahrer würden davon profitieren, seitens der Teams sei das bekannt. Daher hätte er niemanden betrogen, die Anklage wegen schweren Sportbetrugs sei unbegründet. – Vor 15-20 Jahren hörte man entsprechende Worte ständig, ist es immer noch so? Was ist mit der viel beschworenen Änderung der Dopingkultur im Radsport? 3.2.2020:
ORF: Prozess gegen Stefan Denifl vertagt
Ketone werden als Nahrungsergänzungsmittel immer beliebter, da sie ein Leistungssteigerung versprechen, aber nicht verboten sind. Insbesondere im Radsport sind sie verbreitet. Zugegeben hatte dies das Team Jumbo-Visma. In der Dopingprävention wird der Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln, insbesondere solchen die einen direkten Einfluss auf die Leistung haben sollen, als klaren Einstieg in ein Dopingverhalten bewertet. Der Schritt zu harten Substanzen wird damit immer kleiner. Herman Ram, Leiter der Anti-Doping-Agentur der Niederlande, verurteilt daher den Konsum und warnt vor bislang unbekannten gesundheitlichen Gefahren.Von Seiten des Teams kommt als Antwort, Ketone seien natürliche Substanzen ( ! ) und daher wohl auf lange Sicht ungefährlich. Und da es wenige Erfahrungen gäbe über Wirkung und Nebenwirkungen, mache man eigene Versuche, allerdings vor allem nur während Rennen. Daher könne es Jahre dauern, bis Ergebnisse vorlägen.
Immerhin, unkontrollerte Experimente im Namen eines Teams, sicher gängige Praxis, hier aber offen geäußert – solche Verhalten müssen diskutiert werden, sollte Anti-Doping je greifen. 29.1.2020:
cyclingnews.com: Ketones: Dutch Anti-Doping Authority ‚uncomfortable‘ with Jumbo-Visma’s use
Craig Fry, Melbourne, fordert eine Ethics der Fairness, mit deren Hilfe langfristig die Dopingkultur im Radsport gebrochen werden könnte. Fairness sollte zum zentralen Begriff des Radsports im Kampf gegen Doping werden. Sportler, Sportlerorganisationen, Radsport-Organisationen und-Verbände, Teams und Medien sollten gemeinsame Standards entwickeln, wie sie das Fairnessgebot hochhalten und im Umgang mit Dopinggeschehen anwenden. Eine positive Kultur der Fairnessanforderungen müsse geschaffen werden. Doping werde zwar aufgrund nationaler und internationaler Regeln geahndet, aber langfristig bleibt das ohne Konsequenzen. Involvierte Personen kommen nach der Sperre zurück, behalten ihren Einfluss und ihre Reputation und profitieren weiterhin von alten und neuen Verträgen und finanziellen Vorteilen. Macht das Sinn? Das Anti-Doping-System verliert zudem immer mehr an Glaubwürdigkeit, da zu viel Inkonsistenzen, Fragwürdigkeiten wie Ungerechtigkeiten auftreten. 16.1.2020:
cyclingtips.com: Fry: Why an ‘ethics of fairness’ is a better way of looking at doping
Nach 16 Jahren Arbeit für die französische Anti-Doping-Agentur AFLD auf regionaler Ebene, gibt >>> Christophe Bassons auf. In Zukunft will er sich auf anderer Ebene, auf mit privaten Initiativen, der Anti-Doping-Arbeit widmen. Er bemängelt die zunehmende Ausrichtung der AFLD-Tätigkeit auf den internationalen Sportbereich im Sinn der Zuständigkeit der WADA mit dem Hauptaugenmerk auf Kontrollen, Prävention spiele dabei eine immer geringere Rolle. Zudem gestalte sich dieser Weg für die Anti-Dopingagenturen immer schwieriger. Einerseits ist es zu begrüßen, dass der Antidopingkampf internationale geregelt wird und die nationalen Vorgehensweisen eingeschränkt sind, andererseits wird der Aufwand immer größer und wird zunehmend von juristischen Auseinandersetzungen geprägt. Als Beispiel nennt er den Fall Clémence Calvin, die aktuell für 4 Jahre gesperrt wurde, der aber bis zum Urteil enorme Ressourcen verschlang und noch nicht beendet ist. Dies sei nicht sein Ansatz- und Schwerpunkt. Sein Interesse galt und gilt der Dopingprävention auf Amateur-, Hobby und Jugendebene. 11.12.2019:
spe15.fr: Christophe Bassons quitte la lutte anti-dopage
Le Monde: Dopage : les désillusions de l’ancien cycliste Christophe Bassons
Causa Team Sky/BC: Die Anwältin von Dr. Richard Freeman erhebt Dopinganschuldigungen gegen Shane Sutton, Trainer von Team Sky und ehemaliger Technischer Direktor von British Cycling, er habe während seiner eigenen Radsportkarriere als Profi selbst gedopt, u.a. mit Hilfe einer Coladose, die sauberen Urin enthielt für eventuelle Kontrollen. 10.12.2019:
BBC: Dr Richard Freeman’s lawyer makes Shane Sutton doping and bullying allegations
cyclingweekly.com: Shane Sutton faces fresh doping allegations by Dr Freeman’s lawyer
Die Schweiz wird rund 300 Dopingproben aus den Jahren 2010 bis 2016 nachanalysieren lassen. Voraussetzung ist, dass sie Auffälligkeiten aufweisen Die meisten betreffen Hochrisikosportarten. 22.11.2019:
UCI-Präsident David Lappartient bestätigte, dass es seitens der UCI Prüfungen gibt, von der unabhängigen Anti-Doping-Einheit der UCI, der Cycling Anti Doping Foundation» (CADF), zur vom IOC favorisierten und gegründeten International Testing Agency (ITA) zu wechseln. Dies sei aber nur möglich, wenn die Arbeitsplätze bei der CADF erhalten blieben. Das Verhältnis zwischen CADF und Lappartien ist seit Längerem angespannt aber seit der Operation Aderlass auf dem Tiefpunkt. Seit seiner Wahl soll laut CADF-Präsident Rune Andersen Lappartient mehrfach versucht haben, Einfluss auf die Arbeit der Anti-Doping-Einheit zu nehmen und Informationen verlangt haben. Er wolle nur informiert sein, so habe er z.B. von der Operation Aderlass aus den Medien erfahren, obwohl die CADF längst eingebunden war. Der Streit beinhaltet auch die Frage, wer unabhängiger vom Sportverband/Sportverbänden handeln kann, die CADF oder die ITA. Lappariten wird nachgesagt, er strebe einen Sitz im Executive Board des IOC an. Das IOC soll erheblichen Druck auf internationale Sportverbände ausüben hinsichtlich ITA-Beitritt, insbesondere auf die kleineren. Das ist auch problematisch vor dem Hintergrund, dass die ITA nicht mehr die unabhängige Agentur ist, die sie einmal sein sollte, denn drei der fünf Plätze des ITA-Boards sind IOC-Mitglieder.
Der Streit wurde öffentlich nachdem die Vereinigung der Profiteams (AIGCP) in einem Offenen Brief mit viel Kritik an die Öffentlichkeit ging und deutlich machte, dass es zwischen beiden Verbänden erhebliche Differenzen gibt. 2./8./21./22.11.2019:
Le Monde: Dopage : l’intrigant virage stratégique de l’Union cycliste internationale , 8.11.2019
NZZ: Die Anti-Doping-Abteilung des Radsports fürchtet um ihre Zukunft , 2.11.2019
sportschau.de: Umstrittene Pläne der UCI: „Doper haben es in Zukunft leichter“
insidethegames.biz: CADF announce new director amid uncertainty over foundation’s future
Causa Team Sky/BC: Shane Sutton, ehemaliger Technischer Direktor von British Cycling und Team Sky stritt vor dem Untersuchungsausschuss des Medical Practitioners Tribunal Service jegliche Einbindung in Doping-Praktiken ab auch bestritt er je selbst gedopt zu haben während seiner eigenen aktiven Zeit als Radsportler. Zwischen den Aussagen der vernommenen Personen zeigen sich immer mehr Widersprüche. 12./13./14.11.2019:
BBC: Shane Sutton: Ex-British Cycling coach storms out of medical tribunal after ‚doper‘ claim
the guardian: Shane Sutton storms out of medical tribunal after denying doping and lying
dailymail.co.uk: Former British Cycling chief Shane Sutton STORMS OUT of tribunal, accusing doctor Richard Freeman of turning up to work drunk, being ’spineless‘ and ‚a liar‘ and claiming his wife wanted to give evidence to deny he suffers from erectile dysfunction
the times: Shane Sutton brands Dr Richard Freeman a “spineless drunk” at medical tribunal
SZ: Schlammschlacht vor dem Tribunal UCI-Präsident David Lappartient bestätigte, dass es bei der UCI Prüfungen gibt, von der unabhängigen Anti-Doping-Einheit der UCI, der Cycling Anti Doping Foundation» (CADF), zur vom IOC favorisierten und gegründeten International Testing Agency (ITA) zu wechseln. Dies sei aber nur möglich, wenn die Arbeitsplätze bei der CADF erhalten blieben. Das Verhältnis zwischen CADF und Lappartien ist seit Längerem angespannt aber seit der Operation Aderlass auf dem Tiefpunkt. Seit seiner Wahl soll laut CADF-Präsident Rune Andersen Lappartient mehrfach versucht haben, Einfluss auf die Arbeit der Anti-Doping-Einheit zu nehmen und Informationen verlangt haben. Er wolle nur informiert sein, so habe er z.B. von der Operation Aderlass aus den Medien erfahren, obwohl die CADF längst eingebunden war. Der Streit beinhaltet auch die Frage, wer unabhängiger vom Sportverband/Sportverbänden handeln kann, die CADF oder die ITA. Lappariten wird nachgesagt, er strebe einen Sitz im Executive Board des IOC an. Das IOC soll erheblichen Druck auf internationale Sportverbände ausüben hinsichtlich ITA-Beitritt, insbesondere auf die kleineren. Das ist auch problematisch vor dem Hintergrund, dass die ITA nicht mehr die unabhängige Agentur ist, die sie einmal sein sollte, denn drei der fünf Plätze des ITA-Boards sind IOC-Mitglieder.
Der Streit wurde öffentlich nachdem die Vereinigung der Profiteams (AIGCP) in einem Offenen Brief mit viel Kritik an die Öffentlichkeit ging und deutlich machte, dass es zwischen beiden Verbänden erhebliche Differenzen gibt. 8.11.2019:
Le Monde: Dopage : l’intrigant virage stratégique de l’Union cycliste internationale
NZZ: Die Anti-Doping-Abteilung des Radsports fürchtet um ihre Zukunft , 2.11.2019Causa Team Sky/BC: Richard Freeman , Arzt bei Team Sky und British Cycling zwischen 2009 und 2019, steht seit Langem in Verdacht, Testosteron besorgt und weitergegeben zu haben an die Zentrale des Radsportverbands und gleichzeitigen Hauptsitzes des Teams Sky in Manchester. Anlässlich einer Anhörung des Disziplinarausschusses des Britischen Ärzteverbands (General Medical Council (GMC) tribunal) hat Freeman das jetzt zugegeben und belastet damit Shane Sutton, Ex-Cheftrainer des Teams Sky und des Verbands BC schwer. Das Testosteron könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit 2011 beim Critérium du Dauphiné zum Einsatz gekommen sein, Hauptverdächtiger ist der Tour de France -Gewinner von 2012 Bradley Wiggins. Sutton leugnet weiterhin. Ob Freeman eine Strafe erhalten kann, ist offen, da die Verjährungsfrist nach dem WADA-Code von 8 Jahren überschritten ist. Da Freeman aber zu seinem Verhalten bei einer früheren Anhörung zum Thema gelogen hat, könnte vielleicht dieses Datum zugrunde gelegt werden. Möglich ist aber, dass der Arzt seine Abrobation aberkannt bekommt. 29.10./7./8.11.2019:
theguardian.com: Former Team Sky doctor Richard Freeman to admit he told ‘a lot of lies’
The Times: Richard Freeman could face doping charge despite time limit
BBC: Dr Richard Freeman tribunal: Defence intends to question Shane Sutton’s credibility
cyclingnews: Freeman tribunal: The full damning list of allegations Kenneth Mercken, erfolgreicher belgischer Amateurfahrer und kurz pro erzählt in einem Film seinen Weg hin zum Dopen. 3.11.2019:
cyclingweekly.com: ‘Doping is still really bad today’: Former Belgian champion reveals own blood doping past in gritty autobiographical film Zwischen der UCI, insbesonderer deren Präsidenten David Lappartient, und der Vereinigung der Profiteams (AIGCP) gärt es seit Längerem. Aktuell meldeten sich die Teams erneut mit einem Offenen Brief , in dem sie viel Kritik äußern. Nun scheint sich ein neuer Konfliktbereich anzubahnen. Lapartient ist bestrebt, die unabhängige Anti-Doping-Einheit der UCI, die Cycling Anti Doping Foundation» (CADF), aufzulösen und sich dafür der vom IOC favorisierten und gegründeten International Testing Agency (ITA) anzuschließen. Die ist aber bereits schwer überlastet mit den gegenwärtigen 40 Mitgliedern wohingegen die CADF einen recht guten Ruf hat. Vermutet wird, dass der UCI-Präsident diesen Vorstoß aus persönlichen Karrieregründen unternimmt, da er Mitglied des Executive Boards des IOC werden möchte. Das IOC soll erheblichen Druck auf internationale Sportverbände ausüben hinsichtlich ITA-Beitritt, insbesondere auf die kleineren. Das ist auch problematisch, da die ITA nicht mehr die unabhängige Agentur ist, die sie einmal sein sollte, denn drei der fünf Plätze des ITA-Boards sind IOC-Mitglieder. 2.11.2019:
NZZ: Die Anti-Doping-Abteilung des Radsports fürchtet um ihre Zukunft
Der Fall Bernard Sainz („Dr. Mabuse“) und Cash Investigation wird möglicherweise erneut vor Gericht verhandelt. Das vorliegende Verfahren bezieht sich auf eine Fernsehreportage des Jahres 2016 , in der Sainz mit versteckten Mikrofon aufgenommen wurde als er Dopingratschläge erteilte. Sainz hat Gegenklage erhoben. Anfang Februar 2019 war Sainz in Caen in einer anderen Dopingaffaire zu 12 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. 18.10.2019:
eurosport.fr: Dopage : le parquet demande un nouveau procès pour Sainz
lequipe.fr: Bernard Sainz porte plainte contre Cash Investigation
Die UCI will ab 2021 mit der International Testing Agency (ITA) zusammen arbeiten. Die Cycling Anti-Doping Foundation (CADF) soll aber die Hauptverantwortung für das UCI-Anti-Doping-Programm behalten. 17./19.10.2019:
UCI: The UCI explores new avenues in bid to step up fight against doping in cycling
velonews.com: UCI explores new methods to boost anti-doping battle
In Asturien/Spanien wurde ein Dopingring aufgedeckt. 6 Radsportler eines Radclubs in Oviedo und 5 andere Personen, darunter ein ehemaliges hohes Mitglied des spanischen Radsportverbands und ein städtischer Angestellter, der für Veranstaltungen verantwortlich war. Die Dopingmittel wurden über eine örtliche Apotheke und das Internet bezogen und weiter gehandelt. 18./25.9.2019:
elpais.com: Detenidas seis personas en una operación contra el dopaje en el ciclismo ‘amateur’ en Asturias
as.com: Aumentan a 11 los detenidos por una red de dopaje en Asturias y Madrid
euroweeklynews.com: Cyclists in Spain arrested for running doping network
Operation Aderlass: Max Hauke und Stefan Denifl müssen sich neben der sportrechtlichen Strafe vor Gericht verantworten. 23.9.2019:
kurier.at: Doping: Ex-Radprofi Stefan Denifl drohen bis zu zehn Jahre Haft
dpa: Hauke und Denifl wegen Sportbetrugs angeklagt
Doping im kolumbianischen Radsport ist fast Alltag und nur schwer zu bekämpfen. Um einen Bewusstseinswandel und ein umfassendes Kontrollsystem zu erreichen, bedarf es weitreichender Änderungen im Radsportverband, ein funktionierendes Anti-Doping-Labor und mehr Geld und auch gesetzliche Vorgaben durch die Regierung, vor allem um dem Handel mit Dopingprodukten zu erschweren. Es scheint sich aber aus einigen Radsportteams heraus etwas zu bewegen, vor allem hinsichtlich der Prävention bei jungen Fahrern. 23.9.2019:
Washington Post: Colombia’s cycling ascent undermined by widespread doping
Profiradlerin Marion Sicot wurde in der A-Probe EPO nachgewiesen, ihre Erkläung dafür ist zumindest fantasievoll. 20.9.2019:
Le Monde: Dopage : une cycliste française contrôlée positive à l’EPO
RSN: Französin Sicot in A-Probe positiv auf EPO: “Hatte meine Tage“
Operation Aderlass: Radsportler Georg Preidler, bereits für 4 Jahre sportrechtlich gesperrt, wurde von der Staatsanwaltschaft Innsbruck angeklagt wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs. 18./19.9.2019:
Kleine Zeitung: Operation „Aderlass“Ex-Radprofi Preidler wegen schweren Betrugs angeklagt
ORF: Preidler wegen Betrugs angeklagt
cyclingnews.com: Sunweb consider suing Preidler for damages if he doped during 2017 Giro d’Italia
Die WADA veröffentlichte ihren Jahresbericht 2018. U.a. wird darin festgehalten, dass 10 Sportler und eine Sportlerin als Kunden des Arztes Fuentes identifiziert werden konnten, allerdings ausfgrund der 10jährigen Verjährungsfrist keine Maßnahmen mehr ergriffen werden können. 17./19.9.2019:
WADA: WADA publishes 2018 Annual Report themed ‘The Right Way Together’
insidethegames.biz: WADA investigation identified 11 athletes implicated in Operation Puerto
Operation Aderlass: Ex-Radsprinter Alessandro Petacchi wurde für zwei Jahre gesperrt. Er soll aufgrund von Zeugenaussagen 2012 und 2013 Kunde von Arzt Mark Schmid gewesen sein. 24.8.2019:
UCI: UCI statement on Alessandro Petacchi
spiegel.de: Radsport-Star Petacchi für zwei Jahre gesperrt
In einigen Ländern Mittel- und Südamerikas ist im Radsport eine Dopingkultur fest verankert. Einfach und schnell lässt sich diese nicht ändern. Das kleine Land Costa Rica unternimmt Anstrengungen, aber ob nachhaltig Änderungen erreicht werden können, ist mehr als zweifelhaft. 8./23.8.2019:
VeloNews: Lifting the fog on Costa Rican doping controversies
AFP: Doping: the scourge of Colombia’s cycling talent production line
Die österreichische Mountainbikerin Christina Kollmann-Forstner muss sich nach ihrer 4 Jahressperre wegen Blutdopings nun noch vor dem Landesgericht Ried wegen des Blutdopings und schweren gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. 26.7.2019:
nachrichten.at: Blutdoping-Missbrauch: „Ich werde ein Tatsachengeständnis ablegen“
Die Tour de France läuft und die Vermutungen, Verdächtigungen und das Misstrauen hinsichtlich möglicher Dopingpraxis haben Hochkonjunktur insbesondere in sozialen Medien, doch auch bekannte Kritiker warnen und suchen Gehör. 18./19.7.2019:
the times.co.uk: Tour de France: Cycling must never stop asking questions about doping
SZ: Ein Mittel für Bolzer und Kraxler
Chris Froome wurde nachträglich zum Sieger der Vuelta 2011 erklärt, nachdem der ursprüngliche Gewinner Juan José Cobo aufgrund auffälliger Befunde in seinem Blutpass nachträglich gesperrt wurde. 18.7.2018:
UCI: Suspension of Juan José Cobo Acebo confirmed
theguardian.com: ‚Better late than never‘: Chris Froome awarded 2011 Vuelta title after Cobo ban
dpa: Vuelta-Sieg 2011 zuerkannt – Froome profitiert vom Blutpass
Operation puerto: Die WADA steht kurz vor Ende der Analysen und namentlichen Zuordnungen der Blutbeutel aus der Operation puerto 2006, die ihr nach langer Zeit zu Verfügung gestellt worden waren. Doch die achtjährige Verjährungsfrist endete bereits 2014, so dass gegenwärtig keine Möglichkeiten mehr gesehen werden, die Namen veröffentlichen zu können. Die Verzögerungen können vor allem Spanien angelastet werden, denn jahrelange Gerichtsverfahren und Verzögerungstaktiken verhinderten die Aufarbeitung der Affaire. Die italienische NADA, die ebenfalls in Besitz der Blutproben ist, verzichtet aufgrund der Aussichtslosigkeit der Angelegenheit aus Kostengründen auf die Untersuchungen. 11.7.2019:
insidethegames.biz: Athletes implicated in Operation Puerto saga will not be named when identification process concludes
tageblatt.lu: Italiener ermitteln im Doping-Skandal nicht mehr weiter – aus Kostengründen
BBC: Operation Puerto: Spanish legal system ‚thwarted‘ anti-doping investigation , 26.9.2019
Alle Jahre wieder zur Tour de France die gleichen Fragen nach der Sauberkeit der Fahrer, des Radsports. Spekulationen und viel Verdacht, aber Genaues ist nicht bekannt. Der Verdacht trifft aber auch das Dopingkontrollsystem, das nicht in der Lage ist, die wahre Situation zu erfassen, was letztlich zu Lasten der Sportler*innen geht. 5./6.7.2019:
sportschau.de: Doping – Seppelt über die Operation Aderlass und den Radsport
welt.de: Fahrer im Funkschatten
FAZ: Zweifel schützt
Vor einem Jahr startete die Operation „Big Boy“ in Norditalien, die nun zu weitern Razzien durch die Carabinieri der Sondereinheit NAS führte mit 9 Verhaftungen und 42 Hausdurchsuchungen. Im Fokus standen u.a. Ärzte von Altersheimen, die insbesondere Sportler/innen aus den Bereichen Bodybuilding, Radfahren, Armdrücken und Volleyball mit Bluttransfusionen behandelten. 28.6.2019:
stol.it: Heimliches Dopen im Altersheim: 9 Verhaftungen
Ausführliches einstündiges Interview mit Ex-Radprofi Jörg Jaksche zur Dopingsituation und -zwängen im Radsport, früher und heute, seinen Erfahrungen und der Lebenssituation und den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten von Profiradsportlern nach der Karriere. 27.6.2019:
mdr: Ex-Radprofi Jörg Jaksche – „Es hat sich nichts geändert“
MTB-Fahrer Martin Maes, Team GT Factory Racing, wurde wegen Probenicid für 90 Monate gesperrt. Das Mittel wurde im zur Unterstützung von Penicillin nach einer Verletzung vo Arzt verabreicht. Eine beantragte Ausnahmegenehmigung war ihm nicht gegeben worden. 26./27.6.2019:
mtb-news: Positiver Doping-Befund Martin Maes vorläufig gesperrt
GT Factory Racing: Martin Maes Announcement
Operation Aderlass: Die Österreichische Anti-Doping Rechtskommission sprach erste Sanktionen aus. Die Radsportler Georg Preidler und Stephan Denifl wurden je für 4 Jahre gesperrt, Servicemann Emanuel Moser wurde vorläufig suspendiert. 27.6.2019:
ÖADR: Pressemitteilungen Emanuel Marcel MOSER, Georg PREIDLER, Stefan DENIFL 26.6.2019
Die deutsche NADA hat Masterfahrer des deutschen Radssports ihrem Testpool für Trainingskontrollen hinzugefügt. Es habe Handlungsbedarf gegeben. 19.6.2019:
Augsburger Allgemeine: Jetzt sind auch Amateure im Visier der Doping-Jäger
Der Spanier Juan José Cobo Acebo, Gewinner der Vuelta 2011, seit 2015 nicht mehr aktiv, wurde für drei Jahre gesperrt nachdem Daten in seinem Biologischen Pass der Jahre 2009 bis 2011 auffällige Werte festgestellt wurden. 13.6.2019:
UCI: UCI statement on Juan José Cobo Acebo
VeloNews: Cobo cited for biological passport violation; Froome could be named winner of 2011 Vuelta
Das Professional Continental Team Manzana Postobon wurde von der UCI für 45 Tage suspendiert, nachdem 2 Teammitglieder innerhalb von 12 Monaten wegen Dopings gesperrt wurden. 11.6.2019:
UCI: UCI statement on UCI Professional Continental Team Manzana Postobon
Operation Aderlass: Die Mountainbike-Athletin Christina Kollmann-Forstner wurde in Verbindung mit der Affaire um Arzt Mark Schmidt vorläufig suspendiert. 29.5.2019:
UCI: UCI statement on Christina Kollmann-Forstner
kleinezeitung.at: BlutdopingNächster Dopingfall in der Steiermark
Der Besitzer des kolumbianische Pro Continental Teams Manzana Postobón beendet ab sofort seine Unterstützung des Teams, das damit aufgelöst ist. Begründet wird dies mit den jüngsten beiden Dopingfällen, die dem Team eine Suspendierung durch die UCI eingebracht haben. 20./25.5.2019:
UCI: UCI Statement on Juan José Amador Castano, UCI Professional Continental Team Manzana Postobon and Alex Norberto Cano Ardila
cyclingnews: Manzana Postobon fold with immediate effect after doping cases
Operation Aderlass: Die UCI beobachtet seit 2015 Personen des slovenischen Radsports mit Misstrauen, nicht erst seit die Operation Aderlass statt fand und jüngst Fahrer Koren, Kristijan und Sportlicher Leiter Bozic, Borut namentlich genannt wurden. Nun wurde bekannt, dass Milan Eržen von Mark Schmidt eine Blutzentrifuge abkaufen wollte. Erzen ist Chef-Manager des Teams Bahrain-Merida und die führende Person des slovenischen Radsports, er gab wiederholt Anlass zu diversen Untersuchungen. Die Vorkommnisse strahlen auf andere fahrer aus und lassen den Verdacht aufkommen, dass im Radsport in manchen Bereichen die Einzeltäterhypothese für die Dopingfälle der letzten Jahre hinfällig sein könnte. 22./23./24.5.2019:
cyclingnews: Bahrain-Merida’s Milan Erzen under UCI investigation for doping links
cyclingnews: More damaging questions as links uncovered between Erzen and Aderlass doping doctor
FAZ: Slowenischer Radsport im Visier
NZZ: Die Giro-Favoriten sind in Bedrängnis – ein Betreuer war mit dem Dopingarzt von Erfurt in Kontakt
Der Fall Hondo lässt wieder Fragen aufkommen, ob es sinnvoll ist, des Dopings überführte Athleten später in Trainingsstrukturen einzubinden, u.a. auch mit dem Hinweis, sie könnten aufgrund eigener Erfahrung besonders eindringlich Dopingprävention betreiben. Im Radsport ist das nicht selten, wie auch die Anstellung von Holger Sievers als Trainer „Schüler/innen und Talentscout“ beim RSV NRW zeigt. Doch alte Dopingstrukturen bestehen in vielen Sportarten und auch international fort. Talentierte und ehrgeizige Sportler/innen lassen sich häufig davon nicht abschrecken und Verbänden scheint das nicht hinterfragens wert.
RSV NRW: Neuer Trainer „Schüler/-innen und Talentscout“ , 21.2.2019
dailymail.co.uk: Three British athletes working with drug cheat Tyson Gay’s coach Lance Brauman at training group in Florida , 29.3.2019
FAZ: Eine Läuferin in zweifelhaftem Milieu , 30.4.2019
Operation Aderlass: Wie glaubwürdig ist das Geständnis von Danilo Hondo? Stefan Schumacher im Interview. Er wurde bereits 2014 von der NADA zu Arzt Mark Schmidt befragt.15./16/17..5.2019:
sportschau.de: Hondo-Anwalt Lehner: „Man sollte nicht die ganze Wahrheit erwarten“
Operation Aderlass: Die UCI gibt vier Namen bekannt, die in Verbindung mit den Ermittlungen um Arzt Mark Schmidt stehen. Fahrer Petacchi, Alessandro , Durasek, Kristijan (Team UAE Team Emirates), Koren, Kristijan (Team Bahrain Merida) und Sportlicher Leiter Bozic, Borut (Team Bahrain Merida).15.5.2019:
UCI: UCI statement on Operation Aderlass
Le Monde: L’ancien cycliste italien Alessandro Petacchi, maillot vert du Tour de France, soupçonné de dopage , 14.5.2019
Operation Aderlass: Ex-Radprofi Danilo Hondo, hat sich 2011 von Arzt Mark Schmidt Bluttransfusionen vor Rennen geben lassen. Er arbeitete seit Januar 2015 als U23-Nationalcoach und seit September 2016 auch als Elite-Nationalcoach Strasse beim schweizer Radsportverband. 12.5.2019:
swiss cycling: Nationalcoach Danilo Hondo wird fristlos entlassen
NZZ: Der Fall Danilo Hondo ist für Swiss Cycling wie eine Selbstverletzung
ND: Der Doktor ist schuld
Die deutsche NADA wird zukünftig in Reaktion auf die Erkenntnisse aus der Affaire Operation Aderlass direkt vor den Wettkämpfen Dopingtests durchführen. Im Radsport ist das bereits geschehen. 30.4./4./14.5.2019:
DLF: Dopingtests direkt vor dem Wettkampf
DLF: „Sobald es ans Blut geht, wird es fragwürdig“
SZ: Ärger um neue Doping-Kontrollen der Nada
Jack Bobridge, australischer Straßen- und Bahnradfahrer (2016 australischer Straßenmeister), wird in einem Gerichtsverfahren vorgeworfen, Teil eines Ecstasy-Verteilerring gewesen zu sein (Operation Inception). Während seiner Sportlaufbahn will er zu Kokain gegriffen haben. 9.5.2019:
thewest.com.au: ‘Cycling code’ used in drug transactions, court hears, as Jack Bobridge trial gets underway
cyclingnews.com: Bobridge admits to taking cocaine and ecstasy during career
Der deutsche Straßenradrennsport steht auf der Kippe. Nach dem Desaster um das Team Telekom/Team t-Mobile ging es stetig bergab mit der Ausrichtung von Rennen in Deutschland. Auch das immer wieder neu verkündete Wiedererstarken des Radsports hatte keinen Einfluss auf die Rennenszene. Es scheinen die hohen Kosten zu sein, die Städte davon abhalten, Rennen auszurichten, aber wäre das Interesse der Menschen hoch, wäre das Problem sicher geringer. Zur Zeit wird ein Austragungsort für die Deutschen Meisterschaften gesucht, aber auch der Zielort der ersten Etappe der Deutschland-Tour ist nicht in trockenen Tüchern. Die D-Tour hängt zudem am Tropf der ASO. 3./8.5.2019:
FR: Radsport am Scheideweg
SZ: Ein Korb nach dem anderen
donaukurier.de: Radsport in der Sackgasse
donaukurier.de: „Man überlegt jedes Jahr, ob man weitermacht“
Schon oft gehört: Null Toleranz gegenüber Doping, so jetzt auch der neue Besitzer des britischen ehemaligen Radteams Sky, Ausreizen mit ‚marginal gains‘ ja aber mehr nicht. Also Jungs lasst euch nicht erwischen, auch nicht im Graubereich, muss doch möglich sein mit so vielen Millionen (Vorsicht Ironie ). 1.5.2019:
BBC: Team Ineos: Company will pull backing if team caught cheating or doping – Sir Jim Ratcliffe
cyclingnews: Jim Ratcliffe: Ineos will leave cycling if team caught doping
Operation Aderlass: Der österreichische Radprofi Georg Preidler hat ebenfalls Blutdoping gestanden. 4.3.2019:
steiermark.orf.at: Doping: Geständnis auch von Radprofi Preidler
Operation Aderlass: Radprofi Stefan Denifl soll ebenfalls zu den Kunden Schmidts gehört haben. Er habe mittlerweile ein geständnis abgelegt. 3.3.2019:
kurier.at: Auch Tiroler Radprofi Denifl gestand Blutdoping
Bernard Sainz, über Jahrzehnte aktiver und berüchtigter Dopingunterstützer und Soigneur, bekannt als Dr. Mabuse, konnte in einer Berufungsverhandlung in Caen die Reduzierung seiner 9monatigen Gefängnisstrafe auf 12 Monate Gefängnis auf Bewährung sowie eine erhebliche Minderung der Geldstrafe erreichen. 27.2.2019:
L’Equipe: Dopage : sanction allégée pour Bernard Sainz en appel
Holger Sievers, 2002, des EPO-Dopings überführt, wurde vom Radsportverband NRW zum Trainer „Schüler/innen und Talentscout“ unter Vertrag genommen. Neben der „Betreuung der Landeskader „U13/U15“ durch Lehrgänge wird der neue Landestrainer bei Rennveranstaltungen als Talentscout im Einsatz sein. Dabei geht es vor allem um die Stärkung der Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen, um jungen Sportlern/-innen in einer von Ganztagsunterricht geprägten Schulwelt den Zugang zum Radsport zu ermöglichen.“, 21.2.2019:
RSV NRW: Neuer Trainer „Schüler/-innen und Talentscout“
Der spanische Pro Continental Radfahrer Ibai Salas, Burgos-BH, wurde 2018 in Spanien von der AEPSAD für 4 Jahre gesperrt wegen Auffälligkeiten im Biologischen Pass. Nun hob ein spanisches Gericht (Tribunal Administrativo del Deporte (TAD)) das sportgerichtliche Urteil auf mit der Begründung, die Passwerte seien kein ausreichender Beweis für Doping. Das Team war 2017 und 2018 von mehreren Dopingfällen betroffen.
Das Anti-Doping Tribunal der UCI erkannte demgegenüber im Februar die Werte des Biologischen Passes als ausreichend für die Begründung von Sanktionen an und sprach eine 4-Jahressperre aus für Jaime Roson Garcia, Moviestar. 15./18.2.2019:
cyclingweekly.com: Doping ban for Spanish Pro Continental rider overturned by court
UCI: UCI statement on Jaime Roson Garcia
Über Doping im deutschen Radsport gab es in den letzten Jahren wenig zu berichten, doch es gibt Fälle. 2.2.2019:
DLF: Rückfall in alte Zeiten?
Anfang Februar 2019 muss sich der ehemalige Arzt des Britischen Radsportverbands und des Teams Sky vor dem Britain’s General Medical Council (GMC) wegen illegaler Verschreibungspraktiken verantworten. 15./16.1.2019:
velonews.com: Former Team Sky doctor to face misconduct probe over doping claims
sportsintegrityinitiative.com: Testogel, doctors, British Cycling, TUEs & a false perception of cheating
Der belgische Arzt Dr. Chris Mertens wurde wegen Verletzungen des Dopingreglements, explizit um Behandlungen mit Eigenblut-Ozontherapien, von dem Gericht in Leuven zu 6 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt (Belgien hat seit 1965 ein Anti-Doping-Gesetz). Die Angelegenheit war bekannt geworden, als Radrennfahrer Tom Meeusen Anfang des Jahres 2013 untersagt wurde, ein Rennen zu fahren, da er in Ermittlungen um Arzt Mertens, die 2012 begannen, eingebunden sei. Bei einer Hausdurchsuchung in der Arztpraxis wurden verschiedene Unterlagen, auch Patientendossiers, sicher gestellt. Auch der belgische Radsportverband war damals unter Druck geraten (live-radsport.ch, 7.1.2013 ). Im nun abgeschlossenen Gerichtsverfahren ging es um drei Anklagepunkte, die den Zeitraum zwischen dem 7. Januar 2009 und dem 2. Januar 2013 betrafen: die Anwendung von Ozontherapien, Injektionen mit Eisen- und Eiweißpräparaten und um Unterstützung von Sportlern bei der Umgehung des Dopingreglements. Zu den Patienten des Arztes gehörten 20 Sportler/innen, darunter die Radsportler Van Avermaet, Ben Hermans, Kevin Hulsmans, Bart Wellens, Tom Meeusen, Vincent Baestaens, Bert Jammaer und Rob Goris. 15.1.2019:
nieuwsblad.be: Zes maand cel met uitstel voor ozondokter: mailverkeer met sporters deed hem de das om
hln.be: Ozondokter krijgt zes maanden met uitstel
Die UCI wird erst ab dem 1.3.2019 das opiodhaltige Schmerzmittel Tramadol in Wettkämpfen verbieten, nicht schon ab dem 1.1. wie ursprünglich geplant. Tramadol ist bei uns nicht verschreibungspflichtig und soll insbesondere im Radsport häufig eingesetzt werden. Es hat einen negativen Einfluss auf das Fahrverhalten und kann abhängig machen. Die WADA untersucht noch ein mögliches Verbot.
Andere opioidhaltige Schmerzmittel sind längst zu einem großen Problem im Sport und Gesellschaften geworden. In den USA sind es Mittel wie Oxycodon und Fentanyl. Obwohl verschreibungspflichtig werden sie unkontrolliert verordnet und illegal hergestellt und vertrieben. Die Pharmaindustrie widersetzt sich seit Beginn der Markteinführung einer stärkeren Kontrolle, es ist ein Milliardendollarmarkt. Im Jahr 2011 wurde eine Untersuchung der Substance Abuse and Mental Health Services Administration (SAMHSA) über den Schmerzmittelmissbrauch in der NFL veröffentlicht. Danach litten nach dem Karriereende nicht wenige Sportler an einer Schmerzmittelabhängigkeit. Die Forscher plädierten an die Sportverantwortlichen, Präventionsprogramme zu entwickeln, doch aus der NFL kam nur die Antwort, die regelmäßig durchgeführten Drogentests würden ausreichen – allerdings sind diese Termine den Sportlern immer im Voraus bekannt. Eine Hilfe nach der Karriere existiert nicht. 15.1.2019:
UCI: Tramadol ban: All you need to know
cyclingnews: Tramadol ban to come into effect on March 1
ESPN: Painkiller misuse numbs NFL pain , 28.1.2011
Der Fall eines 90jährigen Radsportlers, der nach einem Weltrekord positiv auf Trenbolon getestet wurde, schlug weltweit hohe Wellen. Der Fahrer verlor seinen Rekord, wurde aber nur verwarnt und kann weiter starten. Die Ursache des Befundes konnte nicht geklärt werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist kontaminiertes Fleisch die Ursache, aber auch ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel könnte nicht völlig ausgeschlossen werden. Sicher sei, dass keine Absicht dahinter stand. Die USADA musste sich nach Bekanntwerden des Falles vieler Kritik stellen. Kontrollen von Sportlern in diesem hohen Alter werfen u.a. die Frage auf, ob der organisatorische und finanzielle Aufwand noch verhältnismäßig ist. Trevis Tygart verteidigt die Kontrolle damit, dass es sich um einen Weltrekord gehandelt habe, hier sei eine Kontrolle vorgesehen. Zudem setzte sich die USADA seit Längerem dafür ein, dass die WADA-Verbotsliste verschlankt werde und damit Fälle verunreinigter Nahrungsergänzungsmittel und Kontaminationen von Fleisch nicht mehr verfolgt würden und geringe Mengen verbotener Substanzen nicht mehr automatisch eine zu einer Sanktion führen würden. 8./9.1.2019:
nelonews.com: USADA CEO: 90-year-old’s world record triggered doping test
insidethegames.biz: USADA chief Tygart explains reasoning for test on 90-year-old amateur cyclist
AP: In shaming 90-year-old rider, anti-doping earns a black eye
Christophe Bassons, vor allem bekannt wegen seiner klaren Anti-Doping-Haltung während seiner aktiven Zeit in der Armstrong-Ära und von diesem damals öffentlich gemobbt, ist seit einigen Jahren in Frankeich eingebunden in den Doping-Kontrollprozess und in die Prävention. 2012 wurde ihm nach einem Amateurrennen, an dem er teilnahm, vorgeworfen, er habe sich einer Dopingkontrolle entzogen und wurde für vom Französischen Radsportverband FFC für ein Jahr gesperrt. In der Revision wurde die Sperre auf einen Monat verkürzt. Bassons ging vor Gericht und verklagte den Verband, der ihn von allen Vorwürfen frei sprach und den Verband zu einer Geldstrafe verurteilte. Daraufhin ging der FFC in Berufung und verlor, der zu zahlende Geldbetrag an Bassons wurde noch erhöht. 4./7.1.2019:
sport365.fr: Cyclisme – Justice : Bassons obtient gain de cause face à la Fédération Française
Le Monde: Dopage : Christophe Bassons blanchi par l’AFLD , 2.5.2013
cyclingweekly.com: Anti-doping campaigner Christophe Bassons given compensation by French federation after ban
2018
Dezember 2018
taz, 31.12.2018:
Jan Ullrich steht ein langer, schwieriger Weg bevor. In der Zwischenzeit ist die Öffentlichkeit gefordert, wie Gunter Gebauer sagt, sich mit dem „äußersten Verständnis und der äußersten Nachsicht“, Jan Ullrich und allen anderen Athleten zuzuwenden, die mit einem Übergang in ein Leben nach dem Sport ringen. Dazu gehört auch, sich zu fragen, was alle, die in irgendeiner Form am Sport teilhaben, zu dieser Katastrophe beigetragen haben.
Die Medien und Fans, die, so Gebauer, zwischen „einem Voyeurismus des Sieges und einem Voyeurismus der Tragik“ changieren; die Politik und die Wirtschaft, die Siege und Medaillen fordern, sich aber vor ihrer Verantwortung gegenüber den Athleten drücken. Und die Moralisten, die Doping-„Sünder“ kriminalisieren, anstatt Doping als Teil des problematischen Gesamtkomplexes Leistungssport zu begreifen.
Wie meistern Leistungssportler*innen ihr Leben nach der Sportkarriere? Viele schaffen es nur schwer, sich beruflich und privat ein neues zufriedenstellendes Leben aufzubauen und scheitern in vielerlei Hinsicht. Ein bekanntes Phänomen, vielfach diskutiert, doch noch häufig werden die Betroffenen allein gelassen. Aber geht etwas schief, ist die mediale und damit öffentliche Aufmerksamkeit nicht weit. Insbesondere mit negativen Schlagzeilen wie Doping verknüpfte Personen müssen damit rechnen, unter besonderer Aufmerksamkeit zu stehen. 31.12.2018:
taz: Die Tragik des Jan Ullrich
Interview mit Floyd Landis. 14./17.12.2018:
letsrun.com: Part I, The Big Chat with Floyd Landis, Part 1: Is There Any Hope for Anti-Doping? Floyd Talks Doping Then, Now and What Can Be Done
letsrun.com: Part II, Floyd Landis on Life after Cycling, Runners vs Cyclists, CBD Products, Running a Business, and Donald Trump
November 2018
Das spanische Professional Continental Team Burgos-BH hatte innerhalb eines Jahres drei positive Dopingfälle. Die UCI kann bereits bei zwei Fällen dem Team eine Wettkampfsperre von einigen Wochen aufdrücken, eine Entscheidung steht noch aus. Burgos-BH, Mitglied der Vereinigung MPCC, hat nun angekündigt, sich freiwillig für drei Wochen im Januar und Februar zu suspendieren. Die UCI kann maximal für 45 Tage sperren. 29.11.2018:
cyclingweekly.com: Spanish team Burgos-BH voluntarily suspends racing after string of doping offences
Hintergrund: UCI Anti Doping Rules PART 14 ANTI-DOPING RULES
Das Hin und Her um Möglichkeiten, Namen von Sportler*innen veröffentlichen zu können, deren Blut im Rahmen der Operacion puerto sicher gestellt wurde, geht weiter. Erneut hat ein spanisches Gericht die Veröffentlichung verboten. Es konnten auch nur 7 Personen sicher identifiziert werden. Die WADA sieht kaum noch Möglichkeiten für weitere juristische Einsprüche. 16.11.2018:
cyclingnews: WADA have seven Operacion Puerto names, but the world might never know them
El Pais: La AMA solo identifica a siete de los 27 deportistas de la Operación Puerto
Im Oktober 2018 erhielt allerdings das CONI testbare Proben bevor in Spanien die Blutbeutel nach 10 Jahren Aufbewahrungsfrist vernichtet wurden. Ob sich daraus noch Möglichkeiten der Zuordnung und Veröffentlichung ergeben, bleibt unklar. 12.10.22018:
cyclingnews: Spanish court authorises release of Operacion Puerto blood bags to Italian Olympic Committee
Team Sky sucht einen neuen medizinischen Direktor (clinical director), ohne Verbindungen zum Radsport, so wird vermutet. Team Sky und der britische Radsportverband British Cycling stecken noch immer mitten in der Aufarbeitung des Skandals um Arzt Dr. Richard Freeman, der zusammen mit anderen Verantwortlichen Dopinghandlungen vorgenommen hat, u.a. in Verdacht steht, Testosteron-Pads an Team Sky und BC geliefert zu haben. Freeman erwartet im kommenden Jahr ein Verfahren vor der Britischen Ärztekammer, wobei BC trotz seiner eigenen Betroffenheit als Neben-Kläger agiert. 12./13.11.2018:
dailymail.co.uk: Scandal-hit Team Sky begin search for new medical chief and will consider sports doctors with no links to cycling
cyclingnews: Team Sky search for new medical chief as testosterone investigation continues
Die Vereinigung der Profi-Radsportler CPA protestiert gegen ihrer Meinung nach unsensibel ausgewählte Zeiten von Dopingkontrollen am Beispiel einer Kontrolle während einer Abendgala eines Rennens. 7.11.2018:
cyclingnews: CPA criticises anti-doping testers for ‚intolerable‘ timing of tests
Die WADA lässt durch internationale Datenschutzexperten prüfen, ob und wie Namen der Personen bekannt gegeben werden können, deren Blutproben aus der Operacion puerto, die der WADA zugänglich sind, identifiziert werden. Der Abgleich ist noch nicht abgeschlossen. Möglicherweise liegen Ergebnisse im Mai 2019 vor. Sollten die Namenszuordnungen erfolgreich abgeschlossen werden, dürften Dopingverfahren aber wegen Verjährung nicht mehr möglich sein. Diese WADA-Untersuchungen finden unabhängig von den Analysen statt, die in Italien laufen. Da hatte ein spanisches Gericht vor Kurzem dem CONI die in Spanien liegenden Blutbeutel übergeben. Deren weitere Bearbeitung liegt nun in der Verantwortung der italienischen Anti-Doping-Agentur NADO Italia. 1.11.2018:
insidethegames.biz: WADA hopeful of announcing action in long-running Operation Puerto case in May
Oktober 2018
Drei ehemalige Soldaten, die auf Amateurniveau Radrennen bestritten, begannen sich 2007 mit EPO zu dopen, 2010 flogen sie auf und zumindest einer verlor seinen Job. Das EPO bekamen sie von dem Allgemeinmediziner Philippe Bedoucha, von 2007 bis 2010 Teamarzt der Teams Auber 93 und Big Mat-Auber 93, der mit dem Verkauf der Spritzen sein finanzielles Polster etwas aufbessern wollte. Er soll einen der Sportler seit 2007 zuvor mit Amphetaminen versorgt haben. Nach 8 Jahren fand jetzt der Prozess gegen die vier Angeklagten statt, Nebenkläger war der Französische Radsportverband. Die Radler wurden zu kurzen Gefängnisstrafen auf Bewährung wegen Erwerbs und Besitz von Dopingmitteln verurteilt (das sich dopen ist nicht strafbar), der Arzt erhielt eine dreimonatige Gefängnisstrafe auf Bewährung, muss 8000 € zahlen und verliert seine Approbation für drei Jahre. 25.10.2018:
AFP: Procès du dopage à Créteil : sursis pour l’ex-médecin de l’équipe BigMat
Die Dopingsperre von Dr. Luis Garcia del Moral, US-Postal Teamarzt, wurde in den USA von lebenslang auf 5 Jahre verringert. Ihm ist es damit ab sofort wieder öglich, im Sport tätig zu werden. Er hat als Kronzeuge im Verfahren gegen Bruyneel, Celara und Martin mit der UCI, USADA und der WADA zusammen gearbeitet. 26./27.10.2018:
USADA: Dr. Luis Garcia del Moral Granted a Reduced Sanction for Cooperation in CAS Case
cyclingnews: Lifetime ban reduced for former USPS doctor Del Moral
Das CAS verschärfte die Dopingsperren von Ex-Teammanager Johan Bruyneel, Arzt Pedro Celaya und Trainer Jose „Pepe“ Martín wesentlich. Die drei waren 2014 im Rahmen der Ermittlungen um Lance Armstrong in den USA für einige Jahre gesperrt worden. Bruyneels Sperre wurde von 10 Jahre auf lebenslang, Celaya von 8 Jahre auf lebenslang und Marti von 8 auf 15 Jahre erhöht. 25.10.2018:
TAS/CAS: CAS imposes life bans on Johan Bruyneel and Dr Pedro Celaya; increases the period of ineligibility of Jose Martí Martí to 15 years
insidethegames.biz: Bruyneel banned for life by CAS as former Armstrong team manager admits regrets over certain actions
WADA: WADA statement following CAS decision
Die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC wirft der WADA in einem offenen Brief Versagen in verschiedenen Fällen, insbesondere bezogen auf den Radsport, vor und fordert den Rücktritt von WADA-Präsident Craig Reedie. 24.10.2018:
MPCC: Open letter to the World Anti-Doping Agency
Dem italienischen Olympische Komitee CONI wurden testbare Proben der 211 Blutbeutel, im 2006 Rahmen der Operacion puerto sichergestellt worden waren vom zuständigen spanischen Gericht angeboten. In Spanien stehen die entsprechenden Unterlagen zur Vernichtung an. Damit könnten die Namen der betroffenen Sportler*innen aus verschiedenen Sportarten, deren Blutproben Dopingsubstanzen enthalten, öffentlich werden. Der WADA liegen zwar namentliche Zuordnungen bereits vor, doch ein spanisches Gericht hatte die Veröffentlichung verhindert. 12.10.2018:
as.com: Los tribunales ofrecen al CONI las bolsas de sangre de la OP
cyclingnews.com: Spanish court authorises release of Operacion Puerto blood bags to Italian Olympic Committee
sid: Doping: Fuentes-Proben werden in Italien getestet
September 2018
Interview mit dem ehemaligen Radprofi Bernhard Kohl 10 Jahre nach seinem Dopingfall. 29.9.2018:
kurier.at: Bernhard Kohl: „Ich habe gesehen, wer wahre Freunde sind“
Die UCI wird ab Januar 2019 das opioidhaltige Schmerzmittel Tramadol im Alleingang verbieten. Das Mittel wird im Sport vor allem gerne im Radsport verwendet, hat aber noch schwere Nebenwirkungen als andere Schmerzmittel, u.a. könnten Stürze in Rennen auf dessen Konsum zurückgehen. Das Mittel kann vor allem schnell süchtig machen. In den USA stellen opiodhaltige Schmerzmittel seit einigen Jahren das größte Suchtproblem dar. Die WADA hat die Substanz bislang nur auf ihrer Beobachtungsliste. 29.9.2018:
lequoditien.lu: Dopage: premiers contrôles sur le tramadol en 2019
velonews: UCI to start tramadol testing in January 2019
Drei ehemalige Soldaten, die auf Amateurniveau Radrennen bestritten, begannen sich 2007 mit EPO zu dopen, 2010 flogen sie auf und zumindest einer verlor seinen Job. Das EPO bekamen sie von dem Allgemeinmediziner Philippe Bedoucha, von 2007 bis 2010 Teamarzt der Teams Auber 93 und Big Mat-Auber 93, der mit dem Verkauf der Spritzen sein finanzielles Polster etwas aufbessern wollte. Er soll einen der Sportler seit 2007 zuvor mit Amphetaminen versorgt haben. Nach 8 Jahren fand jetzt der Prozess gegen die vier Angeklagten statt, Nebenkläger war der Französische Radsportverband. Für die Radler wurden Geldstrafen beantragt wegen Erwerbs und Besitz von Dopingmitteln (das soch dopen ist nicht strafbar), der Arzt hat ebenfalls ein Geldstrafe und den Verlust seiner Approbation zu befürchten. 19./20.9.2018:
leparisien.fr: Créteil : les trois cyclistes se fournissaient en EPO chez le médecin de Big Mat
leparisien.fr: Procès du dopage à Créteil : « Je ne vois aucun cycliste pro à côté de nous » lequipe.fr: Une amende de 5000 euros requise contre l’ex-médecin de l’équipe BigMat-Auber93
Mit einer Klage vor dem Spanischen Verfassungsgericht lässt die WADA klären, ob ihr „eine besondere verfassungsrechtliche Bedeutung beigemessen wird“, die es ihr erlaubt, die Namen der Sportler*innen zu veröffentlichen, die aufgrund von Analysen der Operacion puerto-Blutbeutel festgestellt wurden. Bis Ende des Jahres könnte das Verfahren abgeschlossen sein. 14./17.9.2018:
as.com: AMA recurre al Constitucional para usar la sangre de la OP
cyclingnews: WADA continues battle to name athletes involved in Operacion Puerto
elpais.com: La AMA recurre al Constitucional para poder publicar los nombres de la operación Puerto
as.com: La AMA aún intenta sacar los nombres de la Operación Puerto , 17.8.2018
tageblatt.lu: Kunden des Doping-Arztes Fuentes müssen bangen , 18.8.2018tion , 12.9.2018
August 2018
Suchtverhalten hat komplexe Gründe, baut sich auf und ist nur schwer zu bekämpfen. Da genügt es nicht, sich in ärztliche Behandlung zu begeben, und darauf zu vertrauen, später geheilt weiter leben zu können. Sucht besteht ein Leben lang. Der Umgang mit Suchtkranken ist für Familie, Freunde und Kollegen häufig schwer bis nicht möglich. Der mediale Fokus und die damit einhergehende öffentliche Diskussion um die Betroffenen, die in der Öffentlichkeit stehen, wie es aktuell bei Jan Ullrich der Fall ist, ist nicht förderlich, häufig unwürdig, erhöht die Probleme der Kranken und ist auch für die Angehörigen eine schlimme Tortur. 24.8.2018:
spiegel.de: „Ich bin nur noch durchs Leben getaumelt“
Der französische EX-Profiradsportler, Christophe Bassons, bekannt durch seine strikte Anti-Doping-Haltung, die ihm in der Hochdopingzeit des Radsports einen schweren Stand im Peloton beschert hatte, arbeitet seit Jahren in der Dopingprävention. Er äußert sich immer wieder verständnisvoll gegenüber dopenden Sportler*innen, für ihn haben sie häufig wenige Alternativen, sind gefangen in ihrer Lebensplanung- und -wirklichkeit. Alternativen seien nicht sichtbar, erst recht nicht nach Karriereende, wenn sie ohne Hilfe etwas neues aufbauen sollen. Er sieht wenig direkte Verbindungen zwischen harten Dopingmitteln und Sucht, betont aber die Folgen, die sich für des Dopings überführte Personen ergeben. Die damit verbundenen Lebensbrüche wie Arbeitslosigkeit, Isolierung, öffentliche Ächtung gäben häufig Anlass, zu suchtfördernden Substanzen zu greifen und lösten damit häufiger eine Suchtkrankeit aus, als harte Dopingmittel. 23.8.2018:
lematin.ch: Cyclisme «La lutte antidopage tue de nombreux cyclistes»
Der frühere Team-Manager des Teams US Postal Service und Vertrauter Lance Armstrongs Johan Bruyneel wurde im US-Verfahren gegen Lance Armstrong, angestrengt von Floyd Landis und der US-Regierung, zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Zuvor war bereits Armstrong entsprechend belegt worden. Es ging dabei um Schadensersatz für das staatliche Unternehmen US Postal Service, das davon ausgegangen sei, ein dopingfreies Radteam zu finanzieren. 23./25.8.2018:
insidethegames.biz: Armstrong’s former manager Bruyneel told to repay $1.2 million as civil case concludes
USAtoday: Judge orders $1.2M payback in Lance Armstrong fraud case
FAZ: Geldstrafe nach größtem Korruptionsskandal der Radsport-Geschichte
Die WADA versucht angeblich doch noch die Namen der Sportler*innen an die zuständigen NADO geben und veröffentlichen zu können, von denen im Rahmen der Operacion Puerto Blutbeutel sicher gestellt und analysiert wurden. Die Bekanntgabe der Namen war gerichtlich gestoppt worden. 17.8.2018:
AS: La AMA aún intenta sacar los nombres de la Operación Puerto
tageblatt.lu: Kunden des Doping-Arztes Fuentes müssen bangen
Hintergrund doping-archiv.de: Opercaion Puerto
Aus dem Radsport sind viele Schicksale bekannt, die im Laufe ihrer Karriere ein Suchtverhalten und Depressionen entwickelten und in späteren Leben scheiterten. 18.8.2018:
NZZ: Tragödien im Radsport: Bis sich das Leben gegen sie wendet
Hintergrund doping-archiv.de: Sport, Doping, Suchtgefahr
Während der Portugal-Rundfahrt wurden umfassende unangekündigte Dopingkontrollen bei in Portugal registrierten Teams in Zusammenarbeit der portugiesischen und spanischen Anti-Doping-Institutionen durchgeführt. 6./7.8.2018:
velonews: Authorities conduct anti-doping raid at Volta a Portugal
insidethegames.biz: More than 40 riders subject to targeted drug tests at Volta a Portugal
Juli 2018
Michael Fitzgerald, australischer Radsportler, wurde für vier Jahre gesperrt, da ihm 14 vrbotene Substanzen und Methoden, darunter EPO und Testosteron nachgewiesen wurden. Verschrieben wurden ihm die Medikamente von Dr Anish Singh, einem Arzt, der 2017 seine Approbation für 10 Jahre wegen falscher und unethischer Ausübung seines Berufes verloren hat. Fitzgerald behauptet nach wie vor, die verbotenen Medikamente allein zu Therapiezwecken seiner Hepatitis E bekommen und eingenommen zu haben. 31.7.2018:
ASADA: Michael Fitzgerald
cyclingtips: One sick cyclist, 14 banned drugs and a four-year ban: Michael Fitzgerald Q&A
Nach Einschätzung von Hajo Seppelt hat der Radsport bei der Tour de France ein weltweit vorbildliches Antidoping-Programm. Allerdings wirft er den Organisatoren der Tour eine Spektakel-Inszenierung vor, die einem ethisch verantwortlichen Radsport widerspricht. Zudem wiederholt er seine Vorwürfe gegenüber der UCI, aber vor allem der WADA, der er klägliches Versagen im Falle Froome vorwirft. 28.6.2018:
sportschau.de: Seppelt zum Tour-Spektakel – „Weniger ist manchmal mehr“
Detaillierte Übersicht und Zusammenfassung der Salbutamolproblematik und der Causa Froome.
dopeolpgy.org: The Froome Decision: What, How and Why?
Tief sitzt der persönliche Groll in einem der Hauptprotagonisten der Festina-Affaire, Willy Voet, darüber, dass nur er und einige wenige andere für das damalige allumfassende Doping in der Elite-Radsportszene bestraft wurden. Voet, mit dessen Verhaftung alles für die Öffentlichkeit begann, spricht weiterhin von seinem umfassenden Wissen zum selbstverständlichen Doping in der damaligen Radsportszene, dessen Veröffentlichung auch heute noch großen Wirbel verursachen würde. 22.7.2018.
leparisien.fr: 20 ans après l’affaire Festina, le soigneur Willy Voet «ne regrette rien»
Nach 10 Jahren Eiszeit zwischen dem französichen Radsport und der UCI anlässlich der Tour de France, gibt es in diesem Jahr wieder eine Kooperation. Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD und die CADF der UCI organisieren gemeinsam die Dopingkontrollen der Tour 2018. Es können jedoch aus Geldmangel lediglich 8 bis 10 Fahrer kontrolliert werden. Doch viel versprechen sich die Verantwortlichen nicht von dem ihrer Meinung nach sehr ausgeklügelten Programm, da das Doping in der Vorbereitung der Tour stattfindet. 22.7.2018:
Le Monde: Tour de France 2018 : comment les contrôles antidopage s’organisent
Bradley Wiggins schürte die Diskussion um die Vorgänge rund um das verdächtige Medikamentenpäckchen, das ihm 2011 in Frankreich persönlich zugestellt wurde und die Verstrickungen seines Arztes, British Cycling und Team Sky an. Es gäbe seiner Meinung nach noch Vieles aufzudecken. 21.7.2018:
BBC: Bradley Wiggins says he has discovered ’sinister and shocking‘ details about ‚jiffy-bag‘ controversy
Nach Meinung französischer Experten hat sich die Dopingpraxis im Radsport zum Besseren gewendet. Schärfere Verfolgungsmaßnahmen durch die Behörden, wie den Zoll, und schärfere Kontrollen und Kontrollmethoden hätten geholfen. Allerdings sei der Graubereich groß. Ein Nachweis wird darin immer schwerer. Viele Sportler greifen zwar immer noch vor allem zu den herkömmlichen Mitteln und Methoden, von denen sie wüssten oder annähmen, dass sie leistungssteigernd wirken, aber sie experimentieren nicht mehr so intensiv und unkontrolliert wie früher. Sie nutzen Mikrodosen, die nicht oder nur über Langzeitindikatoren nachweisbar sind. Ob diese Mikrodosen überhaupt den gewünschten Effekt haben, ist zweifelhaft. Die Gesundheitsgefahren haben sich damit zumindest verringert. Festzuhalten sei, dass die Radsportler zudem die Möglichkeit hätten, zum Training in Regionen wie Südamerika, in denen die die Kontrolldichte gering sei und die Substanzen leicht erhältlich seien, auszuweichen. Schmerzmittel bleiben ein Problem und da im heutigen Radsport das Credo Gewichtsverlust heißt, sei der Konsum entsprechender Mittel angesagt. 17.7.2018:
Le Monde: Vingt ans après l’affaire Festina, le dopage se fait tout petit sur le Tour de France
Der ehemalige Trainer des Festina-Teams Antoine Vayer, nach der Affaire offensiver Anti-Doping-Kämpfer, erzählt in einem Interview über die Verhältnisse im Team und im Radsport der späten 90er Jahre, die vor allem imn Frankreich geprägt waren, durch ein Bewusstsein der Unantastbarkeit der Radsporthelden. Er bemängelt, dass heute immer noch Personen im Radsport aktiv sind, die Teil der damaligen Radsportkultur waren, sieht allerdings enorme Veränderungen hin zu einem sauberen Radsport. Die zu beobachtenden Leistungsverbesserungen gegenüber früher seien besseren Trainingsbedingungen und -methoden geschuldet. 16./20.7.2018:
lematin.ch: Antoine Vayer (ex-Festina): «On était au-dessus des lois»
Le Monde: Tour de France : « Les entraîneurs ont remplacé les docteurs », par Antoine Vayer
Die WADA reichte nach der heftigen Kritik an dem Urteil zu Froome eine Erklärung nach. Bemängelt wurde vor allem die fehlende Transparenz, die fehlende umfassende Urteilsbegründung. 11.7.2018:
WADA: WADA clarifies facts regarding UCI decision on Christopher Froome
Mit neuen vergleichenden Leistungsmessungsparametern versuchen Forscher der Simon Fraser Universität, Kanada, Indikatoren zu finden, die bei Radsportlern auf Doping hindeuten und damit den Anti-Doping-Agenturen Anlass zu intensiverem Nachforschen bei den entsprechenden Personen geben. 6./9.8.2018:
frontiersin.org: The Critical Power Model as a Potential Tool for Anti-doping
sfu.ca: New method for detecting doping in cyclists
Die Kontroverse um den Freispruch von Chris Froome ist nicht ohne die Geschichte des Teams Sky zu sehen. Zu erstaunlich und unverständlich entwickelten sich die Erfolge des Teams um Braddley Wiggins und Chris Froome, Fahrer, die kaum erklärbare Entwicklungen durchgemacht haben. Nachvollziehbare Erklärungen gab es nicht, im Gegenteil, die Zweifel wuchsen, insbesondere nachdem selbst Ermittlungen einer Regierungskommission viele offene Fragen hinterließen. Die der UCI-Entscheidung gegenüber verbreitet vorgebrachte Skepsis ist auch auf die Unglaubwürdigkeit des Teams Sky zurückzuführen, auf dessen verschleiernde, ungenaue und vor allem intransparente öffentliche Kommunikation. Die Intransparenz bei der WADA/UCI-Entscheidung zum Salbutamol-Fall Froome, gießt Öl ins Feuer. 6.7.2018:
the science of sport: Can we trust the Tour, Sky and Chris Froome: Le Monde Op-Ed
Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD und die Cycling-Anti-Doping Foundation (CADF) der UCI kooperieren beim Dopingkontroll-Program der Tour de France. 5./6.7.2018:
AFLD:L’AFLD renouvelle sa coopération avec la CADF
cyclingnews: Eight anti-doping tests per day, security beefed up – Tour de France news shorts
Auch beim EPO-Nachweis gab und gibt es noch immer offene Fragen. Seit einem Jahr ist der Fall des portugiesischen Radsportlers André Cardoso bei der UCI anhängig. Seine A-Probe war positiv, seine B-Probe negativ. Dies sollte an sich zu einem Freispruch führen, doch die UCI stellt die Eindeutigkeit der B-Probe infrage und versucht anscheinend nachzuweisen, dass ein EPO-Dopingfall vorliegt. 5./13.7.2018:
velonews: Cardoso EPO case highlights inequalities in anti-doping process
NZZ: Im Anti-Doping-Kampf gibt es eine Zweiklassengesellschaft
Der Fall Chris Froome setzt letzlich eine uralte Kontroverse fort. Die Diskussion um Asthmamittel und deren leistungssteigernde Wirkung ist Jahrzehnte alt. Grenzwerte wurden immer wieder herauf und herunter gesetzt, Mittel wurden teilweise frei gegeben, ohne dass sicher gestellt war, dass ein einwandfreier Nachweis über die Anwendungsmethode gewährleistet wurde. Die Diskussion darüber schwankte immer zwischen vollständigem Verbot in Wettkämpfen und Freigabe. Insbesondere im Radsport war und ist dies ein Dauerthema wie die Existenz der Vereinigung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC und die Initiativen des UCI-Präsidenten Lappartient zeigen. Die Diskussionen laufen jedoch über alle Sportverbände und münden in den Revissionsprozess des WADA-Codes. Die unvollständigen Angaben der WADA zu dem Entscheidungsprozess in Sachen Froome zeigen trotz ihrer Intransparenz erneut, wie komplex sich die Sachlage vor dem Hintergrund immer neuerer, feinerer Untersuchungsmethoden und letztlich kaum abschließend zu beurteilenden individueller Gegebenheiten darstellt. Ob sich hieraus durch weitere detailliertere Untersuchungen Lösungen finden lassen, dürfte zweifelhaft sein. Es stellen sich die Fragen nach einer Verschlankung der Dopingliste und letztlich auch nach der Beachtung von Athlen*innen-Rechten. Dass Einwände von Athlete*innen in den Beurteilungsprozess einfließen, ist ein Ergebnis der vielen Diskussionen um das strict liability-Prinzip und wird von ihnen auch weltweit in Athletenchartas gefordert. Doch hierbei zeigt der Froome-Fall erneut ein weiteres Dilemma auf: von den Sportler*innen sind diejenigen deutlich im Vorteil, die finanziell gut abgesichert sind und sich auf eine gutachterliche und juristische Auseinandersetzung einlassen können, auch wenn die UCI dies mir Hinweis auf eine mögliche finanzielle Unterstützung bestreitet. Im Falle Froome kommt hinzu, dass sich der Fahrer auf die Unterstützung seines Teams verlassen kann, keine Selbstverständlichkeit. 4.7.2018:
sportsintegrityinitiative.com: Scientist whose studies backed salbutamol rules says they are flawed
velonews: Vaughters: Anti-doping testing is imperfect
tagesspiegel.de: Warum Chris Froome freigesprochen wurde
tagesanzeiger.ch: Es braucht mehr Fälle wie den von Chris Froome
DLF: Im rechtlichen Niemandsland
In einem Interview mit der Times macht Chris Froome nähere Angaben zu seinem Verfahren und dem Salbutamol-Wert, der die Kontroverse ausgelöst hatte. In einem offenen Brief bittet er um Fairness.
Meinungen von Seiten der UCI und WADA. 3./4./6.7.2018:
the times: Chris Froome: Doping allegation was my worst nightmareink
cyclingnews: More details of Chris Froome’s successful salbutamol defence
sportsintegrityinitiative.com: WADA denies Froome decision invalidates its salbutamol rules
sportsintegrityinitiative.com: Scientist whose studies backed salbutamol rules says they are flawed
le figaro: Lappartient? au Figaro : «Après le courrier de l’AMA, la relaxe de Froome était devenue logique»
cyclingweekly: ‘Testing hasn’t become irrelevant’: WADA science director defends anti-doping process after Froome case
cyclingtips.com: Lappartient says UCI had to follow WADA’s lead and clear Froome
UCI: Q&A response to public comments on the proceedings involving Mr. Froome
dailytelegraph.com.au: Chris Froome clears the air over doping saga in open letter
Die US-Regierung versucht Schadensersatz von Lance Armstrongs Teammanager und Freund Johan Bruyneel zu erhalten. Zusätzlich versucht sie in Anlehnung an den Prozess gegen Armstrong nach dem False Claims Act noch Geld von Bruyneel und seiner – nicht mehr existierenen – Firma Tailwind Sports zu bekommen. Es dürfte jedoch schwierig werden, gegebenenfalls Gelder von dem nicht in den USA lebenden Bruyneel einzutreiben. 3.7.2018:
usatoday: U.S. government seeks more payback in Lance Armstrong case
Stimmen zur UCI/WADA-Entscheidung betreff Chris Froome, eine Entscheidung, die auch zustande kam, weil Froome mit Team Sky im Gegensatz zu anderen Sportlern viel Geld für Gutachten und Anwälte einsetzen konnten.
sportsintegrityinitiative.com: Froome case suggests WADA’s salbutamol limits are unenforceable
inrng: Much Ado About Something
Le Monde: Dopage : Christian Prudhomme « déplore ces mois d’attente » sur le cas Froome
Le Monde: Les dessous de la victoire de Christopher Froome contre l’antidopage
francetvinfo.fr: Cyclisme : trois incohérences dans la décision de l’UCI de blanchir Chris Froome
cyclingnews: Clearing Chris Froome lacks credibility without providing evidence, says anti-doping expert
velonews: Expert on Froome case: ‘This shows the system is unequal’
bicycling: The Problem With Clearing Chris Froome
velonews: Vaughters: Anti-doping testing is imperfect
cyclingtips.com: Opinion: Why WADA and the UCI’s handling of the Froome case is damaging to sport
Die UCI stellt das Verfahren gegen Chris Froome in Übereinstimmung mit der Einschätzung der WADA ein. Die ASO lässt Froome jetzt starten. 2./3./6.7.2018:
UCI: UCI statement on anti-doping proceedings involving Mr Christopher Froome
WADA: WADA will not appeal UCI decision in Christopher Froome case
FAZ: Freie Fahrt für Froome
Le Monde: Christopher Froome blanchi par l’autorité mondiale du cyclisme
the times: Chris Froome cleared of Salbutamol doping before Tour de France
rp-online: Froome darf nach Freispruch durch UCI starten
cyclingnews: Team Sky will not release further information on Chris Froome salbutamol case
Le Monde: Tour de France 2018 : comment Christopher Froome est passé entre les mailles du filet
Die ASO, Organisatorin der Tour de France, hat Chris Froome von der Tour 2018 ausgeschlossen, da mit seiner Teilnahme dem Image und der Reputation der Tour geschadet würde. Die Entscheidung würde vor drei Wochen getroffen, aber nicht veröffentlicht. Diese ASO-Regelung geht auf eine der UCI zurück, daher sieht UCI-Präsident Lappartient keine Regel-Konflikte zwischen ASO und UCI. Das Team Sky legte Widerspruch ein. Am 3.7.18 soll darüber vom Nationalen Olympischen Komitee CNOSF entschieden werden. 1./2.7.2018:
Le Monde: Christopher Froome écarté du Tour de France par les organisateurs, l’équipe Sky fait appel
lequipe.fr: hris Froome écarté du Tour de France par les organisateurs
the guardian: Tour bites back at Chris Froome after farce of Lance Armstrong’s return
Juni 2018
Causa Russland: Die russische Radsportlerin Ekaterina Gnidenko wurde 2016 aufgrund von IOC-Nachtests vorläufig von der UCI gesperrt. Sie ging zusammen mit anderen vor das CAS mit der Begründung, der zugrunde liegende Test auf Anabole Steroide, entwickelt von Rodchenkow, sei fehlerhaft. Das CAS hob jetzt die Sperre auf, da die Regelsperre von zwei Jahren bei ihr abgelaufen sei. Die Entscheidung über die Zulässigkeit des Tests steht aber noch aus. 28.6.2018:
insidethegames.biz: Russian cyclist has doping suspension lifted as CAS appeal against IOC retests continues
Chris Froomes Verteidigung soll unter anderem auf Ergebnissen einer Studie fußen, die nachweisen will, dass der Salbutamol-Test, mit dem bei Froome der hohe Wert festgestellt wurde, grob fehlerhaft sein kann. Die Gegenseite akzeptiert diese Studienergebnisse nicht, da diese vor allem auf Daten mit Hunden zurück zu führen seien. 15.6.2018:
dailymail.co.uk: Chris Froome drug defence suffers blow after cycling chiefs cast doubt on key study as tests were on dogs
cyclingweekly: Doubts drawn on study that forms part of Chris Froome’s asthma drug defence
Die Festina-Affaire liegt 20 Jahre zurück. Sie galt lange Zeit als Weckruf für einen sauberen Radsport. Für Paul Kimmage hat sic jedoch wenig geändert. 17.6.2018:
independent.ie: Paul Kimmage: Twenty years on from the ‚Calvary‘ of the 1998 Tour de France, cycling still has a cross to bear
Robin Parisotto arbeitete viele Jahre engagiert in der EPO-Dopingforschung und Entwicklung des Blutpasses, getragen von der Hoffnung, Doping damit wirkungsvoll entgegen treten zu können. Doch was er in der Praxis erleben musste, ließ ihn resignieren. Heute bezeichnet er sich als Zyniker gegenüber den internationalen Sportorganisationen, das Vertrauen in diese sei ihm abhanden gekommen. 15.8.2018:
cyclingtips: Casting a critical eye on corruption in sport: Q&A with anti-doping expert Robin Parisotto
Die WADA legte ihre Statistik 2017 über ihr Monitoring-Programm von Substanzen, die nicht verboten sind, vor. Danach ging im Radsport der Anteil positiver Funde von Tramadol gegenüber 2015 zurück. Insgesamt sank dessen Anteil. 13./14.6.2018:
WADA: 2017 WADA MONITORING PROGRAM
cyclingnews: Cycling rife with Tramadol use, WADA report shows
Marginal Gains: Speed Gel und Skinsuits. 11.6.2018:
velonews: UCI bans Speed Gel after Lotto-Soudal’s use in Dauphiné TT
cyclingnews: Lotto Soudal query UCI decision to ban ’speed gel‘
Mai 2018
David Lappartient, UCI-Präsident, im Interview: Er bedauert, dass Froome und das Team Sky, beschlossen haben, während der Zeit bis zur Urteilsfindung Rennen zu fahren, aber habe das Recht dazu. Dieser mögliche Dopingfall sein wohl der schwierigste bislang im Radsport, das vorgelegte Dossier mit 1.500 Seiten wissenschaftlicher Stellungnahme sei beispiellos. Er denkt nicht, dass ein Urteil vor Beginn der Tour de France vorliegen wird. Die Affaire dürfte sich insgesamt, gleich wie das Urteil ausfallen wird, negativ auf den Ruf des Radsports auswirken, da Froome auch aufgrund der anderen Vorkommnisse um das Team Sky für viele wenig glaubwürdig erscheint. Er bittet aber darum, der Urtelsfindung zu vertrauen, nimmt aber an, dass es in jedem Fall noch ein langer Weg bis hin zum CAS geben wird. 1./2.6.2018:
Le Parisien: Affaire Froome : «Elle ne sera pas réglée avant le Tour», craint le patron de l’UCI
cyclingnews: Lappartient says Chris Froome decision unlikely to come during Tour de France
SDA: Urteil im Fall Froome lässt auf sich warten
Ein Vergleich von Dopingkontrollmaßnahmen und -befunden zwischen Radsport und Fußball. 30.5.2018:
velomotion.de: Doping im Fußball & im Radsport – der große Vergleich
Ein vermiedener Dopingtest nach einem Rennen ist auch für Lizenzsportler ein Dopingvergehen und wird entsprechend sanktioniert. 28.5.2018:
speed-ville.de: Was passiert, wenn du als Sieger die Dopingkontrolle schwänzt – ein aktuelles Beispiel!
Sportler*innen, die an Depressionen leiden, sind keine Seltenheit. Die frage ist, wie damit umgegangen wird, ob die Krankheit im Sportumfeld angesprochen werden kann und Hilfe bereit gestellt wird. Insbesondere in der Geschichte des Radsports gibt es viele Beispiele von Fahrern, die darunter litten und viele, die im Selbstmord die Lösung suchten. Dass die Ausübung des Sports dazu einiges beitrug und beiträgt den Arbeitgebern bewusst sein. Depressionen können u.a. zu Doping führen, Doping kann aber auch die Gefahr erhöhen, krank zu wSportler*innen, die an Depressionen leiden, sind keine Seltenheit. Die Frage ist, wie damit umgegangen wird, ob die Krankheit im Sportumfeld angesprochen werden kann und Hilfe bereit gestellt wird. Insbesondere in der Geschichte des Radsports gibt es viele Beispiele von Fahrern, die darunter litten und viele, die dadurch zu Dopingmitteln oder Drogen griffen, süchtig wurden und im Selbstmord die Lösung suchten. Dass die Ausübung des Sports dazu einiges beitrug und beiträgt den Arbeitgebern bewusst sein. Depressionen können u.a. zu Doping führen, Doping kann aber auch die Gefahr erhöhen, krank zu werden. Doch scheint es weiterhin in vielen Teilen so zu sein, dass Depressionen in die Ecke der psychischen Erkrankungen verbannt wird, die von en Betroffenen tot geschwiegen werden müssen um weiter akzeptiert zu werden. 26.5.2018:
DLF: Wie der Profiradsport mit psychischen Belastungen umgeht
Hintergrund: das Problem sollte eigentlich bekannt sein und wurde entsprechend längst bearbeitet, doch das Tabu bleibt anscheinend weiterhin bestehen:
Der Britische Radsportverband British Cycling und UKAD sind dabei, gemeinsam für den Verband neue Richtlinien und ein neues umfassendes Anti-Doping-Programm zu erstellen. BC war in den letzten Jahren Korruption, Frauendiskriminierung, sexuelles Mobbing und vor allem enge personelle Verknüpfungen (Funktionäre, Trainer, Ärzte) mit dem Team Sky, einhergehend mit noch immer ungeklärten Dopingverdächtigungen, nachgewiesen worden. Erhärtet wurden die Vorwürfe durch Untersuchungen eines Ausschusses der Regierung. Nun will BC eine Vorreiterrolle im Anti-Doping-Kampf und Complianceangelegenheiten übernehmen. Kritische Anmerkungen gibt es bereits, die betonen, UKAD habe Abstand zu halten, da die Agentur den Verband zu kontrollieren habe. 25./26.5.2018:
British Cycling: British Cycling and UK Anti-Doping (UKAD) have today launched a new partnership to shape the fight against doping in the sport.
cycling weekly: British Cycling and UK Anti Doping join forces in new partnership
2 litauische Bahnradtrainer wurden nach einer Razzia im litauischen Radtrainingszentrum Panevezys verhaftet. Es wurden Dopingmittel und psychoaktive Substanzen gefunden. Die litauische NADA hatte die Polizei eingeschaltet. 18.5.2018:
xinhuanet.com: Two Lithuanian cycling coaches detained for suspicious doping distribution
Im Zuge der Aussagen von Lieuwe Westra in seinem Buch zum Cortison-Missbrauch mit Hilfe Medizinischer Ausnahmegenehmigungen kommt das ehemalige Rad-Team Vacansoleil zunehmend in die Kritik. Hier soll mit Hilfe eines Teamarztes bei einigen Fahrern entsprechend nachgeholfen worden sein. 2.5.2018:
ad.nl: ‚Een uitslag rijden zonder cortisonen, dat bestond niet‘
cyclingnews: Vacansoleil team accused of using cortisone TUEs for several riders
Zusammenfassung des Falles Chris Froome. 2.5.2018:
WDR: Radsport – Medizinische Ausnahmeerscheinungen
April 2018
Der niederländische Profi-Radsportler Lieuwe Westra, von 2009 bis 2016 u.a. bei Vacansoleil-DCM und Astana, gesteht während seiner aktiven Jahre gedopt zu haben. Gründe seien Depressionen und die Erwartung der Teamleitungen gewesen. Völlig normal sei die Anwendung von Cortison in den Teams gewesen, dass mittels TUE für erfundene Verletzungen von den Äzten autorisiert wurde. Schwierig sei der Umgang mit seinen Depressionen gewesen, wodurch er er auch zu Partydrogen wie Ectasy gegriffen habe. Noch heute leide er darunter. EPO habe er nie genommen. 28./29.4./1.5.2018:
ad.nl: Lieuwe Westra: Bij mij is het alles of niks
cyclingnews: Westra admits using TUEs for performance enhancement
sport.de: „Lohnte sich“: Ex-Radprofi Lieuwe Westra gesteht Doping
astanaproteam.kz: Official statement about Lieuwe Westra
liberation.fr: Dopage : un cycliste néoretraité balance sur les pratiques du peloton
cyclingweekly: Lieuwe Westra admits to buying race victory and using tramadol as performance enhancer during his career
Der niederländische Radsportler Karsten Kroon, Profi von 1998 bis 2014, gestand gedopt zu haben. Er fuhr für Rabobank, CSC, BMC und Tinkoff. Heute ist er Kommentator bei Eurosport. 24.4.2018:
ad.nl: De bijzondere bekentenis van Karsten Kroon
cyclingnews: Kroon confesses to doping after Dutch newspaper exposure
radsport-news.com: Kroon gesteht unter Druck: Auch er hat gedopt
Die Geschichte des Floyd Landis. 19.4.2018:theatlantic.com: The Man Who Brought Down Lance Armstrong
Zwischen Lance Armstrong, US Postal und Floyd Landis kam es zu einem Vergleich. Damit ist das Verfahren, in dem der ehemalige Teamsponsor und der ehemalige Teamkollege Schadensersatz von Armstrong in Höhe einer Gesamtsumme von ca. 100 Mio $ gefordert hatten. US Postal wird $ 5 Mio, Landis $ 1.65 Mio erhalten. 19./20./22./25.4.2018:
Washington Post: Lance Armstrong settles $100 million U.S. Postal Service cycling fraud case for $5 million
New York Times: Lance Armstrong Settles Federal Fraud Case for $5 Million
cyclingnews: Lance Armstrong settles federal lawsuit for $5 million
die Zeit: Ex-Radprofi kauft sich aus Schadenersatzprozess frei
sportschau.de: Wie Lance Armstrong sein Image verbessern will
WDR: Lance Armstrong – Begrenzter Schaden
Sportarzt Luis García del Moral machte 2016 vor dem CAS während der Anhörung zu Bruyneels Einspruch gegen seine Sperre die Aussage, dass er zwischen 1993 und 1998, als er das spanische Nationalteam der Bahnradfahrer betreute, Dopingmittel verabreichte und dass der spanische Radsportverband zusätzlich Arzt Michele Ferrari bezahlte, der ebenfalls Dopingmittel wie EPO; Wachstumshormone und Corticosteroide beschaffte und verabreichte. Beide Ärzte arbeiteten in den Folgejahren für Lance Armstrong und dessen Team. Sie sind mittlerweile lebenslang gesperrt. 17.4.2018:
El Pais: La federación de ciclismo fichó al doctor Ferrari para dopar al equipo de pista en Atlanta 96
cyclingweekly.com: Spanish federation hired Ferrari and arranged EPO for 1996 Olympics track cyclists, says report
insidethegames.biz: Lance Armstrong doctor supplied EPO to Spain’s 1996 Olympic track cyclists, it is claimed
cyclingnews: Del Moral reveals doping programme at Spanish Federation, with Ferrari involved
Im Nachhinein scheint einigen Topradsportlern ihr Sportlerleben mit dem gängigen Doping im Peloton und ihrem eigenen Dopingverhalten während der 1990er Jahre und später wohl eher verzeihbar. Letztlich bleibt die Bewunderung der Leistungen der Heroen ihrer Zeit wie Lance Armstrong und Johan Museeuw bestehen. 16.4.2018:
sporza.be: Boogerd: „Zonder druk had ik doping nooit bekend, maar ik had geen leven meer“
cyclingweekly.com: ‘When another rider tested positive, we thought he was stupid, but we took same thing’
Angeblich könnte sich das Team Sky die Verteidigung von Chris Froome 7 Millionen Euro kosten lassen.
Anmerkung: Auch eine wesentlich geringere Summe zeigt eine bedeutende Schwachstelle des gegenwärtige Systems auf: Egal ob Froome unschuldig oder schuldig ist, solche Summen dürften nur wenigen anderen Sportler*innen zur Verfügung stehen und ob damit ein zufriedenstellendes Urteil erhalten werden kann, dürfte ebenfalls fraglich sein.15.4.2018:
cyclismeactu.net: Route – Une défense à 7 millions pour la Sky et Froome
März 2018
Chris Froomes Erklärungen seines hohen Salbutamol-Wertes wurden nicht akzeptiert. Jetzt wird das UCI Anti-Doping Tribunal entscheiden, das kann sich jedoch bis nach der Tour de France hinziehen. 30.3.2018:
cyclingnews: Chris Froome’s defence team may question validity of salbutamol test
Anfang Mai wird der Prozess um Lance Armstrong, in dem die Regierung Schadensersatz für US Postal verlangt und mit Floyd Landis als Kläger, stattfinden. 29.3.2018:
insidethegames.biz: Witnesses called for Armstrong lawsuit in May
Lance Armstrong wird nicht Gast bei der Flandern-Rundfahrt sein, familiäre Gründe würden ihn hindern. Es hatte viel Kritik, auch von UCI-Präsident Lappartient, gegeben an seiner Einladung. 27.3.2018:
cyclingnews.com: Lance Armstrong pulls out of Tour of Flanders appearance
Tramadol, ein opiodhaltiges Schmerzmittel, kann abhängig machen und wird im Radsport für viele Unfälle in Rennen verantwortlich gemacht. Seit einiger Zeit gibt es vor allem aus den Reihen des Radsports Bestrebungen, das Mittel verbieten zu lassen. Nach Auskünften der WADA findet der hauptsächliche Missbrauch im Radsport statt. Das Verbot werde überprüft allerdings fehlten noch deutliche Hinweise auf den leistungssteigernden Effekt. 22.3.2018:
insidethegames.biz: WADA could ban tramadol in next two years but yet to be convinced of performance-enhancing benefit
Die UCI will mit einem neuen Verfahren Motordoping erkennen. 21.3.2018:
UCI: The UCI presents a robust action plan to combat technological fraud
Operacion puerto: Yolanda Fuentes, Manolo Saiz, Vicente Belda und Ignacio Labarta werden zwar nach Aussagen des Richters Benito López vom Madrider Gericht nachweislich mit Dopingpraktiken in Verbindung gebracht, doch der Spanische Radsportverband verzichtet jetzt – nach 12 Jahren Verfahrensdauer – auf Sanktionen, da die vier gegenwärtig keine Lizenzen besitzen. Manolo Sainz ist allerdings gegenwärtig Manager des U23 Aldro Teams. 16./17.3.2018:
AS: Operación Puerto: archivados los expedientes sin sanciones
insidethegames.biz:Four figures at centre of Operation Puerto scandal to face no sanction
Nun können auch Sportler*innen individuell Mitglied bei der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC werden. 3.2018:
MPCC: Amis coureurs, venez adhérer au MPCC à titre individuel ! / Dear riders, come and join the MPCC on your behalf!
MPCC: Mutual commitments MPCC / RIDERS n° 1
Dem Staff des Teams Sky wird anscheinend durch Verträge die Aussage zu Teaminterna verwehrt, auch wenn es sich um Ermittlungen wie die der UKAD und dem Parlamentsausschuss handelt. 10.3.2018:
dailymail.co.uk: Team Sky won’t lift legal gags on staff as they aim to keep confidentiality agreements in place despite plea from Sir Bradley Wiggins for names
Reaktionen auf den SMSC-Report betreff Team Sky.
UCI: UCI statement on the British Parliament’s Digital, Culture, Media and Sport (DCMS) Select Committee report
UKAD: UK Anti-Doping responds to Digital, Culture, Media and Sport Select Committee report on doping
BBC: ‚A devastating blow to the reputations of some of the biggest names in British sport‘
BBC: Sir Bradley Wiggins says he ‚100% did not cheat‘ after damning MPs‘ report
the times: Shane Sutton: it’s time for Bradley Wiggins to tell the truth
cyclingnews: Chris Froome: Lappartient should raise his concerns in person – not through the media
velonews: Tour de France boss Prudhomme demands answers in Froome doping probe
dailymail.co.uk: UCI president David Lappartient questions Sir Dave Brailsford´s Team Sky
SZ: Held vor der Pulverisierung
FAZ: Wiggins nennt Vorwürfe eine „Hexenjagd“
dpa: Ex-Profi Jaksche über Froome-Sky: „Fast Armstrong-Ausmaße”
cyclingtips: A ‘staggering report’ and the future of Sky
Das Culture, Media and Sports Committee des Britischen Parlaments veröffentlichte einen Report zu seinen Anhörungen in Sachen Team Sky/British Caycling und IAAF/Sebastian Coe und Russland. Darin bestreiten die Parlamentarier die Glaubwürdigkeit der Aussagen, die seitens des Teams Sky gemacht wurden und unterstellen Dopingaussichten. Auch Sebatian Coes Aussagen zu seine angeblichen Unkenntnis der Korruption im IAAF werden als nicht glaubwürdig eingestuft. 2./5./6.3.2018:
parliament.uk: Report ‚Combatting doping in sport‘
natlawreview.com: An analysis of the DCMS Select Committee Report: ‘Combatting doping in sport’ Part 2 – “British Cycling and Team Sky”
the guardian: The Guardian view on drugs in sport: a deep corruption
spiegel.de: Schwere Doping-Vorwürfe gegen britische Sportler
Die Geschichte um Team Sky und British Cycling geht in die nächste Runde. Ermittlungen des General Medical Councils zu Arzt Freemann könnten Beweise dafür erbracht haben, dass der Arzt tatsächlich Testosteron-Pflaster zum Zwecke der Leistungssteigerung für Team Sky und/oder den Radsportverband bestellt hatte. Bislang galt die Verteidigungsstrategie, es habe sich um eine Fehllieferung gehandelt, die umgehend zurück gesandt worden war. 1.3.2018:
dailymail.co.uk: Cycling drug bombshell: Banned patches were ordered at Team Sky HQ
AP erhielt über ein Auskunftsersuchen von UKAD Zahlen über Dopingverfahren und den Anteil an Salbutamol-Fällen. Es waren lediglich drei, die jedoch alle zu Sperren führten. 1.3.2018:
cycling weekly: UKAD stats reveal how difficult it could be for Chris Froome to avoid ban in salbutamol case
cyclingnews: UK Anti-Doping data a blow to Chris Froome’s salbutamol defence
Februar 2018
Doping in Costa Ricas Radsportgemeinde scheint weit verbreitet. Maßnahmen dagegen gestalten sich schwierig, insbesondere aufgrund Geldmangels aber allgemein scheint es auch am Problembewusstsein zu mangeln zumal die Dopingsubstanzen leicht zu erhalten sind, nicht zuletzt wegen des Booms an Anti-Aging-Kliniken für US-Bürger. Ob hier härteres Durchgreifen mittels schärferen Kontrollen und Gesetzen nachhaltig Abhilfe schaffen können, ist zweifelhaft. 27.2.2018:
velonews: Inside Costa Rica’s doping nightmare
Chris Froomes Start in die Saison löst viel Kopfschütteln auch bei der Konkurrenz aus. Die Haltung des Teams Sky scheint zu der Einschätzung des ehemaligen Teammediziners Fabio Bartalucci zu passen, der insbesondere Dave Brailsford Überheblichkeit und etwas Realitätsverlust bescheinigt. 9./12.2.2018:
NZZ: Chris Froome verspielt die Sympathien des Pelotons
cyclingnews: Former Team Sky doctor lifts the lid on team’s medical practices and grey areas
Nach dem Tod des jungen Radsportlers Linas Rumsas wurden polizeiliche Ermittlungen aufgenommen, die jetzt zu 6 Verhaftungen führten, darunter befinden sich der Eigner des Altopack-Eppela Team Luca Franceschi. dessen Spotliche Direktor Elso Frediani un der Apotheker Andrea Bianchi. 8./11.2.2018:
repubblica.it: Lucca: doping in team di dilettanti, arrestati dirigenti
cyclingnews: Six charged in connection with Linas Rumsas death investigation
cyclingweekly: Italian police arrest team manager, director & pharmacist after death and ban of under 23 riders
sportfair.it: Ciclismo – Scandalo Doping, il caso Altopack si arricchisce di nuovi inquietanti scenari: ecco le ultime
Die Radsportler-Familie Rumsas und Doping. 1.2.2018:
NZZ: Dieses Familiendrama zeigt, warum die Freigabe von Doping ein Fehler wäre
Januar 2018
Im Zuge der Recherchen verschiedener Medien zum Thema Geheimsache Doping wurde in Bern, Schweiz, ein Arzt mit Dopingpraktiken nachdrücklich in Verbindung gebracht. Der Arzt steht schon seit vielen Jahren unter Verdacht, Sportler, auch Radsportler, beim Dopen unterstützt zu haben. Eine Überführung gelang nicht. Jetzt wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Es bestehen auch Verbindungen nach Russland. 29./31.1.2018:
republik.ch: Geheimsache Doping: Die Akte Bern
sportschau.de: Geheimsache Doping – Das Olympiakomplott (Teil zwei)
sportschau.de: Doping Top Secret – Olympic conspiracy (part two) (english version)
NZZ: Schwere Doping-Vorwürfe gegen einen Schweizer Sportarzt – Hausdurchsuchung in Bern
Episoden aus Thomas Dekkers Dopingpraxis, Ex-Rabobank-Fahrer und Fuentes-Kunde: Bluttransfusionen wurden von ihm allein vorgenommen, nachdem ihm der Blutbeutel übergeben wurde. Eine Riesensauerei in verschiedener Hinsicht. 26.1.2018:
wbur.org: Dutch Cyclist Thomas Dekker’s Misadventures In Blood Doping
UCI-Präsident David Lappartient wird wegen der Einladung von Lance Armstrong nicht zur Flandern-Rundfahrt kommen. 22.1.2018:
cycling weekly: UCI president says he’ll boycott the Tour of Flanders over Lance Armstrong invitation
UCI-Präsident David Lappartient spricht sich für eine vorläufige Suspendierung Chris Froomes durch das Team Sky aus und würde die Tour de France unterstützen, sollte Froome von einer Teilnahme ausgeschlossen werden. Da das Verfahren sich hinziehen wird, wäre es schlecht, wenn Froome an Rennen teilnimmt und anschließend im Falle einer Sperre die Ergebnisse gelöscht werden müssten. Team Sky wird seinen Fahrer wahrscheinlich nicht selbst zurück ziehen. 19./22.1.2018:
the guardian: Team Sky will not suspend Chris Froome during investigation
L’Equipe: David Lappartient soutiendra le Tour s’il exclut Chris Froome
Interview mit UCI-Präsident David Lappartient über Froome, Motordoping, ehemalige Doper im Radsport, Ohrstöpsel u.m. . 17.1.2018:
NZZ: Präsident des Radsport-Weltverbands stellt klar: «Eine Spezialbehandlung für Froome gibt es nicht»
Chris Frooms erhöhter Salbutamol-Wert könnte an der Verarbeitung des Salbutamol-Abbauproduktes durch die Nieren liegen, so das neueste Argument der Verteidigung auf Seiten des Teams Sky. 15./16.1.2018:
L’Equipe: La défense risquée de Christopher Froome après son contrôle anormal au salbutamol
cycling weekly: Chris Froome set to argue that kidney problem caused adverse salbutamol test
SZ: Die Nieren warn’s
Stimmen zum Fall Froome. 14.1.2018:
DLF: Eine Belastung für den Radsport
Der Britische Radsportverband British Cycling veröffentlichte den Briefwechsel mit UKAD zum Ende der Ermittlungen um BC und Team Sky. 12.1.2018:
BC: In response to a media enquiry, we are publishing correspondence with UKAD following the conclusion of its investigation in November last year.
the guardian: Ukad criticises British Cycling for ‘hindering’ Jiffy bag investigation cyclingnews: UKAD slammed British Cycling over ‚chaotic‘ medical procedures
Die Salbutamol-Fälle der Radsportler Diego Ulissi und Chris Froome dürften Ähnlichkeiten aufweisen, doch es ist schwierig und wird dies weiterhin sein, nähere Informationen zu erhalten. 8.1.2018:
velonews: Ulissi’s Salbutamol ruling was kept secret — Froome’s might be too
Das deutsche Radsportteam Sunweb unterzieht sich einem eigenen zusätzlichen unabhängigen Anti-Doping-Testsystem unter Federführung der Niederländischen Anti-Doping-Agentur „Dopingautoriteit”. Das Urin- und Bluttestprogramm beinhaltet Kontrollen außerhalb der Wettkämpfe. 4.1.2018:
Team Sunweb: SUNWEB INVESTIERT IN UNABHÄNGIGES ANTI-DOPING-PROGRAMM FÜR DAS TEAM SUNWEB
cyclingnews: Sunweb launch independent anti-doping testing programme
Nach dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main ist das Sportrecht mit den Verpflichtungserklärungen und den damit verknüpften Linzenzvergaben rechtens. Einem Radsportler, der für ein Jahr wegen Dopings gesperrt wurde, hatte auf den Einspruch vor dem CAS verzichtet und dafür beim OLG auf Schadensersatz geklagt. 3.1.2018:
Oberlandesgericht Frankfurt am Main: Rechtmäßigkeitsprüfung einer Dopingsperre auf CAS beschränkbar
2017
Dezember 2017
Das Opioid beinhaltende Schmerzmittel Tramadol hat einer neueren Studie zufolge leistungssteigernde Effekte im Radsport. 20.12.2017:
jsams.org: Tramadol effects on physical performance and sustained attention during a 20-min indoor cycling time-trial: A randomised controlled trial
news-medical.net: New UGR study provides evidence for tramadol’s adverse effects on cycling performance
In Frankreich läuft angeblich seit dem Sommer eine breit angelegte Untersuchung zu möglichem Motordoping im Radsport. 19./20.12.2017:
L’Equipe: Dopage mécanique : deux juges français enquêtent sur les moteurs, selon Le Canard enchaîné
cyclingnews: French magistrates investigating ‚big-name riders‘ for mechanical doping
Die UCI sah sich gezwungen anlässlich der vielen unklaren und falschen Mutmaßungen im Falle Froome auf das Anti-Doping-Prozedere hinzuweisen. 18.12.2017:
UCI: Clarifications from the UCI concerning anti-doping proceedings
Lance Armstrong wurde von der neu gegründeten „Business Academy“ der Flandern-Rundfahrt eingeladen, eine Rede zu halten. 14./15.12.2017:
standaard.be: Lance Armstrong is eregast tijdens Ronde Van Vlaanderen
cyclingnews: Lance Armstrong to be a guest of race organisation at 2018 Tour of Flanders
DLF: Unmut über Armstrong-Einladung zu Flandern-Rundfahrt
Stimmen zur Causa Froome und Salbutamol, 13./14./23.12.2017:
Ross Tucker: Brief thoughts on Froome’s salbutamol result
SZ: „Ohne Medikamente können Asthmatiker ihren Sport nicht ausüben“
cyclingnews: Will Chris Froome’s salbutamol result sink Team Sky?
dailymail.co.uk: Chris Froome hires world’s leading anti-doping lawyers in bid to avoid potential 12-month ban from cycling after failed Vuelta a Espana drugs test
cyclingtips: The Secret Pro: My thoughts on Froome’s positive and the bikes we ride
ouest-france.fr: Froome et le dopage. Legeay : « Si un coureur est malade, alors il ne court pas… »
dw.com: Sörgel: „Irgendwann kommt Doping raus“
velonews: Commentary: No easy (or quick) solution in Froome case
FAZ: Tony Martin über Chris Froome: „Ich bin total wütend“
The Times: Reputation and future of Team Sky at stake
BBC: Chris Froome: Pat McQuaid says Briton’s adverse drugs test is a ‚disaster‘ for cycling
SZ: Der Radsport hat die falschen Helden
cyclingtips.com: The story behind the story: Breaking the news about Froome’s salbutamol case
Bei Team Sky.Fahrer Chris Froome, Vuelta-Sieger 2017, wurde während der Vuelta bei einer Dopingkontrolle ein zu hoher Salbutamol-Wert festgestellt. Froome gibt an, auf Anweisung des Teamarztes die Dosis seines per TUE erlaubten Asthmamittels aus gesundheitlichen Gründen erhöht zu haben. 13.12.2017:
UCI: UCI statement on Christopher Froome
the guardian: Chris Froome could lose Vuelta title after abnormal drugs test result
Für EX-UCI-Präsident Brian Cookson sollte die Diskussion um Team Sky und Brian Wiggins mit der Einstellung der Ermittlungen durch UKAD abgeschlossen und deren Reputation wieder hergestellt sein. Damit wäre dann wohl auch, so ist anzunehmen, der Verband British Cycling, dessen Vorsitzender er war, rehabilitiert. 6.12.2017:
cyclingnews: Brian Cookson calls for Wiggins‘ reputation to be ‚reinstated‘
November 2017
Lance Armstrong wurde erlaubt, in dem Schadensersatzprozess, den die US-Regierung mit ihrer ehemaligen Einbindung von US Postal gegen ihn führt, das Argument zu verwenden, Doping im Radsport gehörte zu dessen Kultur, sei allgegenwärtig und damit letztlich selbstverständlich gewesen. 28.11.2017:
usatoday.com: Judge partly allows Lance Armstrong doping defense at trial
Interview mit Dominique Leroux, Leiterin der UCI-Legal Anti-Doping Services , einer den Verband beratenden Gruppierung von Juristen. 11.2017:
whoswwholegal.com: An Interview with Dominique Leroux, Head of Legal Anti-Doping Services, Union Cycliste Internationale (UCI)
Langwierige Untersuchungen und Klagemöglichkeiten von Sportlern könnten Anti-Doping-Organisationen finanziell ruinieren. Das Beispiel der britischen NADO UKAD wirft diesbezüglich einige Fragen auf. 21.11.2017:
insidethegames.biz: Alan Hubbard: Doping body which let cycling off the hook now faces Tyson’s fury
Mit dem Abschluss der Ermittlungen von UKAD rund um Team Sky und British Cycling ist die Affaire noch nicht beendet. Journalisten bleiben an der Sache, zumal bei den offiziellen Untersuchungen von Seiten der Beschuldigten keine Aussagen kamen, es wurde durchgängig geblockt. 20.11./20.11.2017:
dailymail.co.uk: Team Sky and British Cycling storm erupts again as medical supplier who sent banned substance to HQ refuses to co-operate with UKAD investigation
dailymail.co.uk: UKAD refuse to reveal letters sent to Sky and British Cycling over Sir Bradley Wiggins‘ Jiffy bag
Hintergrund cyclingtips.com: The story behind the story: The journalist who exposed Team Sky , 22.11.2017
Soigneur und Pseudoarzt Bernard Sainz, Dr. Mabuse, der im September erst im September eine Strafe erhielt, wurde i in Frankreich erneut festgenommen. 20.9.2017:
Reuters: Bernard Sainz, „Dr Mabuse“ du dopage, de nouveau poursuivi
cyclingnews: ‚Doctor Mabuse‘ arrested at his home in France
Medizinische Ausnahmegenehmigungen (TUEs) als Marginal Gains im Team Sky. So deutlich wie Ex-Sky-Trainer sprach bislang kaum jemand aus, was seit Bestehen der TUE-Möglichkeiten gängige Praxis ist. Unrecht sei das nicht, man nutze nur die Möglichkeiten aus. 18.11.2017:
the guardian: Shane Sutton defends Bradley Wiggins’s use of TUEs for ‘marginal gains’
BBC: British Cycling: Team Sky ‚gamed system‘ over use of therapeutic use exemptions
Die britische Anti-Doping-Agentur UKAD schloss die Ermittlungen um Braddley Wiggins und Team Sky. Hauptsächlich ging es dabei darum, ob das Päckchen, welches dem Fahrer während der Rundfahrt Critérium du Dauphiné 2011 über Verdacht erregende Weise zugestellt wurde, verbotene Mittel enthielt. Trotz umfangreicher Befragungen konnte dies jedoch nicht zweifelsfrei festgestellt werden. 15./16.11.2017:
UKAD: UKAD summary of its cycling investigation into the package delivered to Team Sky in June 2011
dailymail.co.uk: Don’t be misled as UKAD close probe into Team Sky jiffy bag sent to Bradley Wiggins… this is far from over (plus the six questions that won’t go away)
velonews: Explainer: Sky’s mysterious jiffy bag
UCI-Präsident lehnt ehemalige Doper wie Riis im Teammanagement ab. Sie schadeten dem Radsport, allerdings sei es schwierig Reglements zu etablieren, um diese Personen auszuschließen. 14./15.11.2017:
cyclingnews: Lappartient: Former dopers have no place in cycling
spiegel.de: Armstrong verspottet UCI-Chef
Italien dürfte die höchste Anzahl verhandelter und aktuell zu verhandelten Dopingfälle weltweit haben (NADO Italia news ). Dabei werden vor allem sehr viele Amateure und Hobbyfahrer ebenso wie hin und wieder Funktionäre, Ärzte und Trainer überführt und verurteilt. Z. B. umfasst die aktuelle Liste des Italienischen Radsportverbandes FCI 350 Fälle. 9.11.2017:
sportintegrityinitiative.com: Italian cycling list includes 350 people subject to doping sanctions
Oktober 2017
Im Falle des Radsportlers Karl Murray, Neuseeland, derm zum zweiten Mal verbotene Substanzen nachgewiesen wurde, gibt es einige Unklarheiten. 31.10.2017:
sportsintegrityinitiative.com: How Karl Murray’s case raises questions over anti-doping protocols
Dr. Richard Freeman verließ British Cycling angeblich wegen Stresssymptomen. Der Arzt, der für Team Sky und den Britischen Radsportverband arbeitete, geriet im Laufe der Ermittlungen um den Fall Bradley Wiggins 2011 unter Verdacht Cortison, Schmerzmittel und Testosteron-Pflaster geliefert und angewandt zu haben. Einer Aussage vor einem Parlamentsausschuss hatte er sich entzogenzu haben. Zur Zeit läuft eine Untersuchung der Britischen NADA UKAD. 19./20.10.2017:
the guardian: British Cycling allows resignation of doctor at centre of Jiffy bag scandal
cyclingnews: Richard Freeman resigns from British Cycling
Glucocorticoide (Cortison) sind im Wettkampf verboten, mit Ausnahmegenehmigungen aber möglich. Der Missbrauch scheint in vielen Sportarten erheblich. Die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC hat Regeln, wonach auch in Fällen medizinischer Anwendungen die Radsportler pausieren müssen. Der neue UCI-Präsident Lappartient setzt sich für eine entsprechende Regelung durch die WADA ein. Die WADA sieht nach den internen Diskussionen zum Thema keine Möglichkeiten hierzu, wie sie MPCC mitteilte.
Auch das opioidhaltige Schmerzmittel Tramadol wurde nicht in die WADA-Verbotsliste 2018 aufgenommen, da die Mehrheit der Experten der Ansicht war, die Vermeidung einer Anwendung läge in der Verantwortung der Mediziner. 13./14.10.2017:
MPCC: WADA’s answer regarded as reckless by MPCC
WADA Letter to MPCC
insidethegames.biz: Lappartient wants to ban corticosteroids from start of 2019 season even with TUE
Die Dopingeschichte der Familie Rumsas. 5.10.2017:
dpa: Wie der Vater so die Söhne?
Der Nachweis des Motordopings eines französischen Amateurfahrer war kein Zufall sondern beruhte auf verschiedene Verdachtshinweise, die über längere Zeit bei dem regionalen Antidopingbeauftragten Christophe Bassons eingegangen waren. Es dürfte kein Einzelfall sein. 2./3.10.2017:
cyclingnews: French veteran rider reportedly caught using mechanical doping
AFP: Dopage mécanique : les dessous de l’affaire et le rôle clé joué par Bassons
liberation.fr: Cyclisme : du dopage amateur et à moteur
September 2017
David Lappartient, Herausforderer des aktuellen UCI-Präsidenten Brian Cookson, antwortete auf Fragen, die beiden Konkurrenten um die UCI-Präsidentschaft von der MPCC vorgelegt wurden. Er unterstützt die Verbote von Coticosteroiden und Tramadol. 1./12./18.9.2017:
Lappartient Letter/Email to MPCC
insidethegames.biz: Lappartient renews call for banning of corticosteroids and tramadol prior to UCI Congress
insidethegames.biz: Cookson surprised by Lappartient comments on corticosteroids and tramadol as Briton receives Howman backing
Lässt sich an Hand der Äußerungen über Doping in Autibiografien von Radsportlern feststellen, ob sie selbst dopten? Es scheint so. 15.9.2017:
SZ: Doping-Lektüre
Die Staatsanwaltschaft Lucca ermittelt gegen Raimundas Rumsas im Falle des Todes seines Sohnes, einem Amateurradfahrer. Der Tod könnte mit Doping in Verbindung stehen. 15.9.2017:
sid: Doping? Ermittlungen gegen Ex-Radprofi Raimondas Rumsas wegen Tod des Sohnes
Interview mit Bryan Fogel, Regisseur und Autor des Films Icarus. 12.9.2017:
cyclingtips: Doping for a documentary: An interview with Icarus director Bryan Fogel
Die russischen Radsportler Dmitry Sokolov, Kirill Sveshnikov und Dmitry Strakhov reichten eine Klage gegen die WADA und Mclaren beim Ontario Superior Court of Justice wegen ihres Ausschlusses von den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ein. 2016 wies das CAS eine Klage der drei gegen die UCI ab mit dem Hinweis, das IOC wäre anzusprechen, da diese für den Ausschluss verantwortlich sei. Das lehnten sie aber ab. 13.9.2016/11.9.2017:
insidethegames.biz: Exclusive: Banned Russian cyclists threaten to sue Rodchenkov after being accused in McLaren Report of taking EPO
insidethgames.biz: Russian cyclists launch lawsuit against WADA and McLaren after being banned from Rio 2016
sportsintegrityinitiative.com: Russian cyclists appeal against Rio 2016 exclusion could result in similar claims
Der einst sehr einflussreiche niederländische Sportarzt Peter Janssen, Temaarzt von PDM und Vacansoleil, heute 75 Jahre alt, erklärte, dass er prominenten Fahrern mit Doping half. So habe er Leontien van Moorsel u. A. 2000 mit EPO versorgt, nachdem sie mit ihrem Mann Michael Zijlaard, heute Manager des Teams Roompot, zu ihm gekommen sei. Er habe auch Steven Rooks und Gert-Jan Theunisse mit Bluttransfusionen versorgt. Zudem beschuldigt er den noch aktiven Fahrer Lars Ytting Bak (37, Lotto Soudal) 2004 gedopt zu haben. 9.9.2017:
volkskrant.nl: Controles, verboden middelen en een falend systeem: bekentenissen van een dopingdokter
volkskrant.nl: Oud-wielerarts: Leontien van Moorsel gebruikte epo
nrc.nl: Wielerarts: ik leverde Leontien van Moorsel epo
cyclingnews: Van Moorsel denies using EPO ahead of Sydney Olympics
sid: Doping-Skandal in den Niederlanden: Mediziner bezichtigt Radsport-Idol van Moorsel
Hintergrund Report: Doping im Niederländischen Radsport
Der Prozess um Lance Armstrong, US Postal und Floyd Landis wurde in den Mai 2018 verschoben. 8.9.2017:
USA Today: Lance Armstrong trial delayed until May 2018
11 Personen wurden in Caen wegen Erwerbs, Besitzes, Weitergabe und Hilfe zur Anwendung von Dopingmitteln verurteilt (Eigendoping ist in FRankreich nicht strafbar). Die höchste Strafe erhielt Bernard Sainz, seit Jahrzehnten als Dr. Mabuse im Pferde- und Radsport bekannt. Er erhielt von allen die höchste Strafe: 9 Monate Gefängnis ohne Bewährung und einer Geldstrafe von 20.000 €. Die Ermittlungen begannen 2010 und betrafen die Amateur-Radsportszene der Normandie. U.a. wurden bei den betroffenen EPO, Corticoide und Wachstumshormone gefunden. 4./6.9.2017:
francebleu.fr: Dopage : le tribunal de Caen condamne Bernard Sainz à 9 mois ferme et 20.000 euros d’amende
AFP: Cycling: French ‚doping doctor‘ jailed for nine months
DLF: Französischer Physiotherapeut zu neun Monaten Haft verurteilt
Angus Fraser, soll als Soigneur in den 1980er und 1990er Jahren junge US-amerikanische und britische Radsportler mit Dopingmitteln versorgt haben. 2015 und 2016 tauchte er bei Sechstagerennen in London Gent auf. British Cycling ermittelt. 1.9.2017:
the guardian: British Cycling investigates ‘helper’ who allegedly administered drugs in US
Auguste 2017
Floyd Landis im Interview. 15.8.2017:
cyclingnews: Floyd Landis Q&A: They rearranged the pieces but it’s the same game
Der Blutpass sollte Hinweise auf Blutmanipulationen geben und gezieltes Testen erleichtern. Das kann gelingen wie viele Beispiele aus der Leichtathletik zeigen, sofern die Sportler*innen noch noch einigermaßen unbedarft im Vermeiden positiver Nachweise sind und die Fahnder Tricks anwenden können, die die zu Kontrollierenden in Sicherheit wiegen. Im Radsport der Weltklasse ist dies jedoch nicht mehr möglich. Hier hat man kollektiv die Bedeutung des Passes ausgehebelt. 11.8.2017:
NZZ: Wie die Dopingjäger den Betrügern auf die Schliche kommen
Die Veranstalter des Rennens Colorado Classic planten mit Lance Armstrong Potcasts anzubieten, mussten diese Absicht aber aufgeben. Inspiriert wurden sie dazu von seinem erfolgreichen Blog zur Tour de France. Die Sperre Armstrongs erlaubt aber solche kommerziellen Beziehungen nicht. 4./9.8.2017:
denverpost.com: Lance Armstrong’s Colorado Classic podcast could violate his ban from cycling
insidethegames.biz: Colorado Classic organisers cancel partnership with Armstrong podcast
Drei Kronzeugenbeispiele aus Deutschland: Robert lechner (Radsport), Philip Schulz (Radsport)Johannes Lüke (Arzt, Radsport).
sportspool.tv: Unerwünschte Aufklärung – Was aus den Kronzeugen im Radsport geworden ist , I
sportspool.tv: Unerwünschte Aufklärung – Was aus den Kronzeugen im Radsport geworden ist , II und III
Patrick Sinkewitz, bis 2022 wegens Dopings gesperrt, war beim 41. Giro delle Dolomiti angetreten, wurde jedoch erkannt und daraufhin vom Rennen ausgeschlossen. Sinkewitz ist zudem im Namen des Radsportsponsors Alpecin unterwegs. 1./2.8.2017:
sportnews.bz: Dopingsünder Patrik Sinkewitz bei der Dolomiten Radrundfahrt entlarvt
Bielefelder: Radfest auf der Radrennbahn, Zweirad-Champions
Juli 2017
Wie kann gewährleistet werden, dass ein vorläufig suspendierter Sportler nicht mehr an sportlichen Veranstaltungen teilnimmt? Der Fall des Radsportlers Bernd Fuhrmann, dessen Lizenz laut BDR aufgrund einer Suspendierung nicht eingezogen werden kann, wirft Fragen auf, u.a. wie kann gewährleistet werden, dass Veranstalter über Sperren, insbesondere auch vorläufige, von Sportler*innen informiert werden? 29./30.7.2017:
DLF: „Datenbank für alle Veranstalter wäre sinnvoll“
FAZ: „Wieso ist der Typ nicht längst lebenslänglich gesperrt?“
Die UCI unterstützt entgegen anders lautenden Annahmen das IOC bei deren Gründung einer unabhängigen Dopingkontrolleinheit (Independent Testing Authority (ITA)). 28.7.2017:
insidethegames.biz: UCI to help IOC set-up Independent Testing Authority
Molidustat regt die körpereigene Produktion von Erythropoetin an hilft die EPO-Ausschüttung zu regulieren. Das Mittel, gedacht vor allem für Nierenkranke, befindet sich noch in der Testphase und ist damit noch nicht zugelassen. Gleichwohl wurde Matija Kvasina damitpositiv getestet und vorläufig suspendiert. Das Mittel stand bereits auf der WADA-Liste und ein Nachweis ist vorhanden. 20.7.2017:
sportschau.de: Erster Dopingbefund mit Blutmittel Molidustat
Diskussion im ZDF-Sportspiegel vom 03. Oktober 1967 zu Doping im Radsport anlässlich des Todes von Tom Simpson.
youtube: DF-Sportspiegel 1967 zum Doping von Tom Simpson: „Das sind alles Heuchler!“
Dave Brailsford, Team Sky, reagiert mittlerweile höchst dünnhäutig auf unbequeme Fragen und lässt einen ihm nicht genehmen Journalisten von cyclingnews nicht zur Teampressekonferenz zu. 17.7.2017:
cyclingnews: Brailsford launches rant against Cyclingnews journalist
Der Doping-Verdacht fährt immer mit, insbesondere bei der Tour de France, das betrifft auch Mitfavorit Fabio Aru, dessen sportliches Umfeld kritische Fragen provoziert. 11.7.2017:
Le Monde: Tour de France : les liaisons dangereuses du dynamiteur Fabio Aru
Bei Ralf Matzka, Ex-Fahrer des Bora-Teams wurde im März Tamoxifen im Urin festgestellt. Die Ermittlungen der UCI dauern bis heute an. Es könnte sich bei der Ursache um eine Verunreinigung von Trinkwasser gehandelt haben. 11.7.2017:
spiegel.de: Früherer Bora-Fahrer Matzka positiv getestet
sportschau.de: Bora muss Dopingfall aus dem Vorjahr erklären
Dauerthema medizinische Ausnahmegenehmigungen (TUE). 10.7.2017:
sportschau.de: Team Sky in der Kritik: Missbrauch der Ausnahmegenehmigungen?
Einfach wird es nicht für das Team Sky und Dave Brailsford das breite Misstrauen, das ihnen entgegen gebracht wird, zu zerstreuen. 1./8./9.7.2017:
teelegraph.co.uk: Tour de France 2017 – Greg LeMond: I am still sceptical of Team Sky and Dave Brailsford
the guardian: Sir Dave Brailsford’s marginal gains are now applied to being bumptious
sportschau.de: Team Sky – Zweifel an „Zero Tolerance“ gegenüber Doping
sportschau.de: Team Sky – Zero-Tolerance-Policy in doubt
Elektrostimulation des Hirns soll die Ermüdung hinauszögern und damit das Leistungsvermögen steigern. 4.7.2017:
sciencesetavenir.fr: Faut-il craindre l’irruption du „dopage cérébral“ sur le Tour de France ?
Am 4.7. begann in Caen ein Doping-Prozess in Caen. Angeklagt sind 11 Personen aus dem Amateur- und Semiprofibereich des Radsports. Die Ermittlungen begannen 2010 und erstreckten sich auf die Jahre ab 2005. Unter den Angeklagten befindet sich auch „Dr, Mabuse“ Bernard Sainz. Sainz hat eine berühmt-berüchtigte Jahrzehnte währende Soigneur-Vita im Radsport, ist noch immer bestens vernetzt auch wenn er von der UCI lebenslang gesperrt ist. Er wurde allerdings nie wegen Dopings belangt (?).
2016 hatte der junge Radprofi, la Française des jeux (FDJ), sich auf Anraten von Antoine Vayer an einer Recherche von France 2 Cash Investigation beteiligt und heimlich Aufnahmen von Konsultationen mit Sainz, der als offiziell als Homöopath arbeitete, gemacht. Die Sendung erschien einige Tage vor der der Tour de France 2016. Einen neuen Vertrag im Radsport bekam der junge Fahrer nicht mehr. 30.6./2./4.7.2017:
franceinfo: Dopage dans le cyclisme amateur: le Caennais Fabien Taillefer se raconte à C Sports
L’Equipe: Dopage : Bernard Sainz, alias docteur Mabuse, mardi devant les juges
Libération: Cyclisme : «Oui, j’ai accepté de piéger le docteur Mabuse»
L’Equipe: Dopage : six ans ferme requis contre Bernard Sainz, alias docteur Mabuse
Juni 2017
Einst wurde der Biologische Pass als Revolution im Kampf gegen Doping gefeiert. Mittlerweile stellt sich heraus, dass die Skeptiker Recht behielten. Die erhobenen Daten taugen in den meisten Fällen lediglich für Verdachtshinweise vor allem weil auf Seiten der Dopingwilligen das Wissen um Umgehung verdächtiger Blutwerte groß ist. 15.6.2017:
cyclingtips.com: Cookson defends biological passport, reveals existence of two ongoing cases
Wie wirksam ist Doping mit EPO? Eine niederländische Studie sieht bei gut trainierten Amateur-Radsportlern wenig Effekte. 29./30.6./3./5.7.2017:
thelancet.com: Effects of erythropoietin on cycling performance of well trained cyclists: a double-blind, randomised, placebo-controlled trial
science20.com: For Amateur Cyclists, EPO Blood Doping Won’t Help
thejournal.ie: EPO will not help amateur cyclists perform better in road races
die Zeit: Wenn Doping doch nicht wirkt
frühere Arbeit zum Thema Heuberger, Cohen et al., Erythropoietin doping in cycling: Lack of evidence for efficacy and a negative risk-benefit, 12.2012
spiegel.de: Epo-Doping macht Hobby-Radsportler nicht schneller
bicycling.com: That EPO Study You’re Reading About May Not Tell The Full Story
Velo News: Commentary: New EPO study has serious flaws
Im August 2014 legte Hein Verbruggen der IOC-Ethik-Kommission einen eigene Report vor in dem er seine Rolle als UCI-Präsident darzustellen und verlangte damit, dass dieser Report adäquat in den CIRC-Report eingebaut werde. Als dies seiner Meinung nach nicht geschah, legte Hein Verbruggen im Juni 2015 bei der Ethik-Kommission des IOC Beschwerde gegen Pound, Howman, Tygart und Bock ein. Er unterstellte der WADA einschließlich der USADA eine Hass-Kampagne gegen ihn und McQuaid in Bezug auf das Armstrong-Verfahren und den CIRC-Report der WADA.
Die Auseinandersetzung zog sich in die Länge. Die WADA reagierte letztlich verärgert und empfahl dem IOC eine eigene Untersuchung bezüglich des bösartigen Verhaltens Verbruggens. Doch die IOC-Ethik-Kommission hat möglicherweise nie ernsthaft versucht, den Konflikt ernsthaft zu untersuchen. Nach dem Tode Hein Verbruggens am 14.6.2017 schloss das IOC die Angelegenheit endgültig ab. 23.6.2017
Website Hein Verbruggen mit deatillierter Darstellung seiner Positionen.
insidethegames.biz: Verbruggen complains about four anti-doping officials to IOC Ethics Commission , 6.4.2016
WADA: WADA President’s response to defamatory statement made by Hein Verbruggen regarding former WADA President , 6.4.2016
Enrique Gómez Bastida war der spanische Chefermittler in de Operacion puerto und später Direktor der spanischen Anti-Doping-Agentur. Er sieht in der Entscheidung des Gerichts ein Desaster für Spanien und appelliert an das Land, alles in die Wege zu leiten, dass die Operacion puerto ein würdiges Ende bekommt. Die WADA solle finanziell in die Lage versetzt werden, durch umfangreiche eigene Recherchen die Wahrheit herauszufinden. 14./19.6.2017:
opinion.as.com: La Operación Puerto es un trabajo para España
Edmund Willison: Seeking a satisfactory end to Operacion Puerto
Das Verfahren zwischen Regierung und Lance Armstrong wurde vertagt, da sich beide Seiten gegenseitig blockieren. Zudem gibt es Auseinadersetzungen über die Zulassung von Zeugen. 13./19./24.6.2017:
usatoday.com: Lance Armstrong battles government over experts as trial looms
usatoday.com: Lance Armstrong wants USADA report, Andreu and LeMond forbidden from trial
nationalpost.com: Armstrong and government spar over upcoming trial evidence
Im November 2004 wurde Juve-Teamarzt Riccardo Agricola wegen Sportbetrugs durch Epo-Doping und Verabreichung gesundheitsschädlicher Medikamente zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Der Arzt ging in Berufung und wurde frei gesprochen mit der Begründung, während der zur Diskussion stehenden Jahre 1994 bis 1998 wäre Doping in Italien nicht strafbar gewesen, ein entsprechendes Gesetz trat erst 2000 in Kraft. Nun stellt Juventus den Mediziner wieder ein. 16./18.6.2017:
calcionews24.com: Juve, torna il dottor Agricola! Il suo nome legato allo scandalo doping
90min.com: Juventus Take Controversial Decision to Reinstate Club Doctor Embroiled in 90s Doping Scandal
Ein Madrider Gericht urteilte in erster Instanz, dass die Namen der Sportler*innen, die den Operacion puerto-Blutbeuteln zuzuordnen sind, nicht veröffentlicht werden dürfen. Eufemiano Fuentes hatte geklagt und Recht bekommen, da durch Bekanntgabe der Namen das Recht auf Schutz der Privatsphäre und die Vertraulichkeit der Arzt-Patient-Beziehung verletzt würde. Zuvor hatten WADA und UCI die Herausgabe der Blutbeutel erstritten und in einem langwierigen Verfahren die Zuordnung zu Athleten hinbekommen. 16./18.6.2017:
dn.pt: Audiência Provincial de Madrid recusa devolver amostras de sangue a Eufemiano Fuentes
Le Monde: Dopage : la justice espagnole bloque l’identification des clients du docteur Fuentes
AS: Operación Puerto: el juez frena la identificación de las bolsas
AS: WADA unable to conclude the Operación Puerto doping case
SZ: Sargnagel für die Puerto-Affäre
DLF: Letzter Akt im Fall Fuentes
Einst wurde der Biologische Pass als Revolution im Kampf gegen Doping gefeiert. Mittlerweile stellt sich heraus, dass die Skeptiker Recht behielten. Die erhobenen Daten taugen in den meisten Fällen lediglich für Verdachtshinweise vor allem weil auf Seiten der Dopingwilligen das Wissen um Umgehung verdächtiger Blutwerte groß ist. 15.6.2017:
cyclingtips.com: Cookson defends biological passport, reveals existence of two ongoing cases
Brian Cookson möchte als UCI-Vorsitzender wieder gewählt werden. Jetzt werden Forderungen laut, UK Sport solle seine Unterstützung für ihn aufgeben. Hintergrund ist seine frühere Rolle als Vorsitzender von British Cycling, ihm werden Fehlentwicklungen innerhalb des Verbandes zur Last gelegt, wie sie im Internen Untersuchungsbericht zu BR festgehalten wurden. 15.6.2016:
the guardian: Varnish’s lawyers say report into British Cycling was toned down deliberately
cyclingnews: Damian Collins calls on UK Sport to rescind support of Cookson re-election
British Cycling veröffentlichte den Internen Untersuchungsbericht, der nach verschiedenen Vorwürfen zu sexuellen Diskriminierungen, Mobbing, Managementfehlern und personellen Verqickungen z.B. mit dem Team Sky, notwendig wurde. Dopingvorwürfe, die im Zusammenhang mit dem Team Sky aufgekommen waren, werden in dem Bericht nicht behandelt. Für Doping in der Vergangenheit, wie anscheinend angesprochen, gab es keine Hinweise.
Im März war bereits eine Vorversion an die Medien gegangen, die sich von der jetzt veröffentlichten unterscheidet und kürzer ist. Damit wurden kritische Fragen laut, ob der jetzt vorliegende Bericht ‚weiß gewaschen‘ wurde. 14./15./18.6.2017:
British Cycling: British Cycling today, along with UK Sport, publishes the findings and recommendations of the Independent Review into the Climate and Culture of the World Class Programme (WCP) at British Cycling.
dailymail.co.uk: Review panel deny ‚whitewash‘ despite delivering watered down report into bullying and discrimination at British Cycling
the guardian: Bullying and retaliation notable by absence from final British Cycling report
the times: Report into cycling is ‘laughable’
cyclingnews: Damian Collins calls on UK Sport to rescind support of Cookson re-election
The Sunday Times: British Cycling brought in medals but style must change , >>> Zitate
Die Verbindungen zwischen dem britischen Radsportverband British Cycling und Team Sky sind alt und komplex. Verschiedene Skandale der letzten Zeit brachten beiden viel Kritik und Misstrauen ein. Reformen sollen helfen. Nun forderte BC Team Sky seine Verbindungen mit dem Velodrom in Manchester zu lösen. 6.6.2017:
the guardian: British Cycling asks Team Sky to quit their shared Manchester velodrome
Die Leitung von British Cycling soll neu organisiert werden als Folge der Skandale, die über den Verband in letzter Zeit bekannt wurden. 5./6.6.2017:
BBC: British Cycling: Directors set to be replaced under new reforms
insidethegames.biz: British Cycling directors set to be replaced with Extraordinary General Meeting called for July
Die WADA muss entscheiden, wie im Falle der Sportler*innen , denen Blutbeutel aus der Operacion puerto zugeordnet werden konnten, weiter vorgegangen wird. 31.5./2.6.2017:
WADA EXECUTIVE COMMITTEE and FOUNDATION BOARD MEETINGS, Summary of Outcomes
cyclingnews: WADA still pursuing legal possibilities in Operacion Puerto case
Mai 2017
Jan Ullrich sollte Sportlicher Leiter bei „Rund um Köln“ werden, doch seine Vergangenheit holte ihn ein, die Kritik war heftig. Nun warf er das Handtuch und verzichtet. 20.5.2017:
dpa: Lieber Privatier auf Mallorca
CAS-Entscheidungen können nur veröffentlicht werden, wenn alle beteiligten Parteien ihre Zustimmung geben. Damit bleibt die Entscheidung zum Fall von Lizzie Armitstead unter Verschluss. 11.5.2017:
dailymail.co.uk: Lizzie Armitstead’s inclusion at last summer’s Olympics remains unexplained after publication of the UK Anti-Doping ruling is blocked
Brian Cookson (UCI) im Interview mit bekannten und seichten Aussagen. 10.5.2017:
WADA: WADA Talks with Brian Cookson
cyclingtips.com: Brian Cookson: ‘Professional sportspeople and teams will always push any rule to the very limit’
Der italienische Radsport ist reich an Dopingfällen, die jüngsten beiden vor dem Giro im Team Bardiani-CSF setzen letztlich nur eine ‚Tradition‘ fort. Das Team selbst war bereits in früheren Jahren unter einem anderen Namen schwer auffällig. 9.5.2017:
theroar.com.au: Doping at the Giro: Italian authorities must do more
Ex-Vuelta-Sieger Robert Heras wurde in letzter Gerichtsinstanz eine hohe Entschädigungssumme endgültig zuerkannt, da seine positive Dopingprobe von der Vuelta 2005 falsch gelagert worden sei und damit das Ergebnis nicht anerkannt werden konnte. 8./9.5.2017:
marca.com: Authorities ordered to pay Heras compensation after appeal fails
cyclingnews: Roberto Heras‘ state compensation of €724,000 confirmed
dpa: Dopingproben falsch gelagert – Heras siegt vor Gericht
1 Amateur-Radsportler von 20 (5%), überwiegend Briten, soll nach einer Untersuchung von cycling weekly während seiner sportlichen Laufbahn gedopt haben. Neben Stimulanzien kamen vor allem EPO und Steroide zum Einsatz. Eine ausführlichere Umfrage der BBC unter Amateuren mehrerer Sportarten ergab jüngst höhere Missbrauchszahlen (BBC, 20.3.2017 ). 4.5.2017:
cycling weekly: Exclusive: One in 20 amateur racers admit to doping
April 2017
Andreas Singler veröffentlichte in Eigenverantwortung sein Gutachten zu Doping im Radsport und Fußball in Zusammenhang mit Arzt Armin Klümper. Die Studie war Teil des Auftrags der Universität Freiburg an die Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin. 2015 hatte eine Vorab-Kurzfassung für erheblichen medialen Wirbel gesorgt, allerdings nur den Fußball betreffend. 28.4.2017:
A. Singler: Gutachten „Systematische Manipulationen im Radsport und Fußball“ (ergänzt im April 2017)
Der Verband USA Cycling veröffentlichte den Jahresbericht 2016 seines Dopingtest-Programms für Amateure RaceClean. 25.4.2017:
USA Cycling: Anti-Doping & the USA Cycling RaceClean Program
USA Cycling: 2016 RaceClean Year-End Report
cyclingweekly.com: USA Cycling announces results of revamped amateur anti-doping program, with five rule violations
USA Cycling schuf einen Fonds auf Anregung der Familie Steve Tilfords, der tödlich verunglückte, den Steve Tilford Memorial Fund. Die Gelder sollen für die Dopingprävention junger Radsportler verwendet werden.
USA Cycling Foundation: Steve Tilford Memorial Fund
Der Britische Radsportverband British Cycling beauftragte Dr Rod Jaques vom English Institute for Sport’s (EIS) mit einer Untersuchung/Überprüfung der Praxis ihres medizinischen und physiothearpeutischen Teams. Hintergrund sind vor allem Vorfälle und Aussagen in Zusammenhang mit Team Sky. 20./21.4.2017:
British Cycling: British Cycling has commissioned the English Institute for Sport’s (EIS) director of medical services, Dr Rod Jaques, to conduct an independent review of its medical and physiotherapy teams’ operational practice and its alignment with the highest standards of UK professional conduct and procedures.
cyclingnews: Independent review of British Cycling’s medical practices underway
Leif Hoste wurde 2013 wegen auffälliger Werte im Blutpass für 2 Jahre gesperrt und mit einer Geldstrafe von 300 000 € belegt. Er ging nicht vor dem CAS in Berufung sondern klagte vor einem staatlichen Gericht gegen das Sportreichtsurteil. Nun sprach das Genter Gericht Hoste des Dopings frei, die Werte des Blutpasses seien kein Dopingbeweis. 19.4.2017:
nieuwsblad.be: Leif Hoste krijgt gelijk en moet monsterboete niet betalen: wat is bloedpaspoort nog waard?
Ein anonymer ‚Team Sky-insider‘ beschuldigt das Team gegen die No Needle-Policy der UCI verstoßen zu haben und bestätigt damit frühere Anschuldigungen. Nach Rennen sollen Fluimucil und weitere Substanzen wie Tationil zur Förderung der Regeneration injiziert worden sein. Fluimucil war angeblich in dem umstrittenen Päckchen für Wiggins 2011, die Nutzung für Injektionen könnte einiges erklären. 13./14.4.2017:
the guardian: Ukad investigates claim that Team Sky breached ‘no needles’ policy the times: ‘Team Sky used medicines tactically’
März 2017
Die von der UCI erstrittenen Blutbeutel der Operacion puerto sind in Lausanne analysiert, doch eine personelle Zuordnung kann weiterhin nicht erfolgen. Viele Fragen des weiteren Vorgehens seien noch offen, vor allem vor dem Hintergrund zu erwartender juristischer Auseinandersetzungen unterschiedlicher staatlicher rechtlicher Systeme. Zudem steht die Verjährung Sanktionen entgegen. Möglicherweise zieht sich die Angelegenheit noch sehr lange ohne konkrete Ergebnisse hin. 17.3.2017:
Le Monde: Dopage : l’AMA ne sait pas quoi faire des poches de sang de l’affaire Puerto
Josh Edmondson, 2013 und 2014 Fahrer des Teams Sky, gestande gegenüber der BBC Injektionen diverser Vitaminpräparate und die Einnahme des Schmerzmittels Tramadol. Injektionen sind durch die no nededle-Policie der UCI verboten und Tramadol soll laut Sky auf deren eigener Verbotsliste stehen. Nach Edmondson hat Team Sky seine Injektionen unter den Tisch gekehrt, laut Sky, hier Teamarzt Peters, hätte der Sportler versichert, die Injektionen nicht vorgenommen zu haben. 16./17.3.2017:
BBC: Josh Edmondson: Ex-Team Sky rider says he secretly injected vitamins
cyclingweekly.com: Former Team Sky rider Josh Edmondson admits to injecting vitamins, using Tramadol and temptation to dope
cyclingtips.com: Commentary: Team Sky’s tattered reputation is eroded further by Edmondson’s needle admission
BBC: osh Edmondson: Anti-doping body to assess ex-Team Sky rider claims
Team Sky Saga: Zusammenfassung der Ereignisse und dubiosen Vorgänge rund um das Team Sky. Es fehlt allerdings ein genaueres Eingehen auf die langjährigen Verqickungen mit dem Britischen Radsportverband British Cycling. 13.3.2017:
sportschau.de: Team Sky verliert an Glaubwürdigkeit
British Cycling steht nicht nur wegen der dubiosen Vorgänge/Verqickungen mit dem Team Sky in der Kritik sondern sieht sich auch seit Längerem schweren Sexismus-Vorwürfen gegenüber. Ein bislang nicht veröffentlichter unabhängiger Untersuchungsbericht stellt schwere Mängel in der Verbandsführung fest, er spricht von einem „Klima der Angst“ und von einer „dysfunktionale Führung“, durch die die Sportler*innen unter Druck gesetzt wurden. Die Jagd nach Medaillen und Geld habe das Verhalten und den Umgang miteinander korrumpiert. Einer der Hauptverantwortlichen soll der gegenwärtige Chef des Teams Sky Dave Brailsford sein. 9./10./11.3.2017:
dailymail.co.uk: British Cycling’s wheels blown off by explosive report into ‚culture of fear‘, ‚dysfunctional leadership‘, lack of good governance and ‚inept‘ handling of Jess Varnish’s sexism allegation
sid: Untersuchung deckt „Klima der Angst“ im britischen Radsport-Verband auf
dailymail.co.uk: British Cycling scandal intensifies over claims board swept bullying report under the carpet… and there are fresh ‚legacy‘ doping allegations
Ist die Tema Sky/BC-Sage zu kompliziert für den gemeinen Radsport-Fan, insbesondere auch dem deutschen? 9.3.2017:
cyclingweekly.com: Why the Team Sky saga is not big news outside Britain… for now
UKAD ermahnt die Sportverbände, die Aufzeichnungen über alle medizinische Behandlungen detailgenau zu handhaben. Bei British Cycling und British Athletics wurden diesbezüglich jüngst schwere Mängel festgestellt. 9.3.2017:
BBC: Doping in sport: Ukad issues medical record warning for UK sports
Die marginal gains des Teams Sky- alles was nicht verboten ist, wird getestet und wenn möglich angewendet. 8.3.2017:
dailyymail.co.uk: Team Sky tried sex pill Viagra in search of advantage at altitude training camp
Paul Kimmage im Interview über Bradley Wiggins und Team Sky. 8.3.2017:
cyclingtips: An interview with Paul Kimmage: Team Sky’s charade has been exposed
Team Sky/British Cycling-Saga: 2011 kommt ein Päckchen mit Testosteron-Pflastern im Büro des Teams Sky in Manchester an Gelagert wurden die Medikamente des Teams zusammen mit denen des Verbandes. Dr. Steve Peters vom Verband British Cycling, der ebenfalls hier untergebracht ist, spricht daraufhin Dr. Freeman, spricht von einer Fehllieferung, er habe das Testosteron nie bestellt. Das Päckchen geht an den Lieferanten zurück. Zudem soll ein weiterer Arzt des Teams Freeman daran gehindert haben, 2013 vor der Tour of Britain eine TUE für Wiggiins zu erhalten. Heute ist Freeman Verbands-Chefmediziner von BC. Teamchef Brailsford sieht weiterhin kein Fehlverhalten, lediglich Fehler im Ablauf. 5./7./28.3.2017:
The Sunday Times: Team Sky ride deeper into storm over drugs
the guardian: Team Sky doctor was allegedly sent banned testosterone patches
dailymail.co.uk: Sir Bradley Wiggins’s TUEs, the Jiffy bag and now a ‚delivery of banned testosterone’… the crisis at Team Sky deepens dealing yet another blow to British Cycling’s credibility
the guardian: Dave Brailsford admits ‘mistakes were made’ over Sky medical package
BBC: Ex-Team Sky doctor’s evidence leaves ‚major questions‘, says MP Damian Collins
dailymail.co.uk: Team Sky jiffy bag doctor admits they didn’t keep records in Bradley Wiggins‘ 2011 Dauphine-winning season
Die Anhörungen/Befragungen durch den britischen Parlamentsausschuss Culture, Media and Sport Committee von Simon Cope und Nicole Sapstead erbrachten wenig Neues, nährten aber die vorhandenen Zweifel an der Sauberkeit des Teams und entsprechender Einbindung des Britischen Radsportverbandes. Noch immer bleibt unklar, was in dem Päckchen war, das Cope für Wiggins 2011 nach Frankreich brachte. Zudem scheint es, dass dessen Inhalt ausreichte, um mehrere Fahrer zu versorgen. Zudem scheint es, dass Teamarzt Freeman, heute Verbands-Chefmediziner, Freeman Radsportler, Teammitglieder und Mitglieder von British Cycling mit dem in England nicht mehr zugelassenen Corticosterod Fluimucil, von dem er einen Vorrat besaß, behandelt hat. Medizinische Unterlagen Fehlen sowohl bei Freeman als auch im Verband. Angeblich wurde Freemans Laptop gestohlen, doch es wurden wohl generell auch im Verband keine Aufzeichnungen über Medikamente, die Fahrer von Ärzten erhalten haben, gemacht. Freeman selbst erschien aus Krankheitsgründen nicht vor dem Ausschuss.
Deutlich wurde wie eng die personnellen Verbindungen zwischen Bristish Cycling und Team Sky waren und noch sind und für Korruption damit viele Möglichkeiten offen standen. 1./2./3.3.2017:
BBC: Team Sky: Doctor has no records of ‚mystery package‘ for Sir Bradley Wiggins
cyclingnews: Team Sky and British Cycling ‚left in terrible position‘ – Collins
BBC: British Cycling chairman apologises after bullying & doping claims
The Times: Wiggins doctor makes drugs claim
Februar 2017
Dr. Richard Freeman, ehemaliger Arzt des Teams Sky und nun Chefmediziner des Britischen Radsportvebandes, wird am 1.3.2017 nicht vor dem Parlamentsuntersuchungsausschuss aussagen. 28.2.2017:
dailymail.co.uk: Sir Bradley Wiggins‘ doctor withdraws from parliamentary hearing 24 hours before giving evidence to anti-doping panel after citing ill-health
Die englischen Ermittlungen rund um das Team Sky ergaben zwar bislang keine Hinweise auf eindeutige Dopingvergehen, doch der Graubereich mit medizinischen Ausnahmegenehmigungen und nicht verbotenen Medikamenten, die dennoch ein hohes gesundheitliches Risiko bei Missbrauch in sich bergen, wird durch ehemalige Fahrer des Teams immer deutlicher angesprochen. So spricht Michael Barry über den Konsum von Schmerzmitteln, insbesondere Tramadol, und Schlafmitteln, der mit Unterstützung der Teammediziner unter den Sportlern, auch jungen, alltäglich war. Dieser Medikamentenmissbrauch ist allerdings nicht auf das Team Sky beschränkt. 19.2.2017:
The Telegraph: Exclusive: Ex-Team Sky cyclist Michael Barry expands on team’s ‚unethical‘ use of legal medication
Chris Boardman beklagt derweil die Missbrauchsmöglichkeiten mit den medizinischen Ausnahmegenehmigungen. 18.2.2017:
Reuters: Cycling administration body lax on TUE use, says former Olympic champion Chris Boardman
Die Analysen der Blutbeutel aus der Operacion Puerto rund um Dr. Eufemiano Fuentes sind analysiert, die Namen der dazugehörigen Sportler sind jedoch entgegen anders lautenden Meldungen nicht bekannt . Ob die Namen der 36 Personen, deren DNA festgestellt wurde, jemals veröffentlicht werden können, ist unklar, da rechtliche Probleme dem entgegen stehen. Zwanzig Radsportler und dreizehn Leichtathleten sollen betroffen sein, drei Blutbeutel konnten noch keiner Sportart zugeordnet werden. 16./19.2.2017:
AS: La AMA frena la publicación de la lista de la Operación Puerto
cyclingnews: WADA struggling over legality of naming Operacion Puerto athletes
DLF: Fuentes´ Kunden noch nicht identifiziert
Eine Studie der Universitäten Granada und Elche unter Amateur-Radsportlern, die an dem Rennen Quebrantahuesos 2012 in Spanien teil genommen hatten, ergab eine zugegebene Dopingrate von 8.2 %. 16.2.2016:
eurekalert.org: Experts warn of the need to control doping also in amateur athletes
Der Prozess gegen Lance Armstrong kann fortgesetzt werden. Ein Bundesgericht in Washington hat die Einstellung des Prozesses abgelehnt. Das US-Justizministerium und Ex-Profi Floyd Landis fordern fast 100 Millionen Dollar Schadensersatz. 13./14./22.2.2017:
velonews: Lance Armstrong case moves to jury trial
cyclingnews: Armstrong ‚whistleblower‘ lawsuit cleared for jury trial
FAZ: 100-Millionen-Prozess gegen Armstrong kommt
spiegel.de: „US Postal hat von uns profitiert“
Der Britische Parlamentsausschuss setzt seine Anhörungen zu Dopingereignissen, in denen Briten verwickelt waren sind und UKAD ermittelte, fort. Ein mögliches Thema könnte das Linda McCartney Foods cycling team sein. 3.2.2017:
cn: UKAD may face questions over Linda McCartney Foods Cycling Team investigation
Ex-Radprofi Thomas Dekker kann sein Buch weiter vertreiben. Sein Sein ehemaliger Manager Jacques Hanegraaf hatte geklagt, da Dekker behauptet, Hanegraaf habe ihn bei Eufemio Fuentes eingeführt. 2.2.2017:
hln.be: Biografie Thomas Dekker hoeft niet uit handel
cn: Former manager loses lawsuit against Thomas Dekker over doping claims
Januar 2017
Nicole Cooke, erfolgreiche britische Radsportlerin, zeichnete vor dem britischen Parlamentsausschuss/Culture, Media and Sport Committee ein düsteres Bild des britischen Radsportverbandes und äußert wenig Vertrauen in die Arbeit von UKAD und UK Sport, kritisiert aber auch die engen internationalen Verflechtungen und Einflussnahmen. 24.1.2017:
Written evidence submitted by Nicole Cooke
cycling weekly: Nicole Cooke presents damning evidence to Parliamentary inquiry into sexism and doping in cycling
insidethegames.biz: Cooke slams sexism and anti-doping efforts in evidence to British Parliament
VeloNews: Cooke: I have no faith in UK Anti-doping
britishcycling.org.uk: While there is still a way to go, British Cycling is absolutely committed to resolving the historic gender imbalance in our sport.
Dave Brailsford hat den britischen Radsport über den Verband und insbesondere Team Sky zu hoher Popularität geführt. Doch angesichts der gegenwärtigen Krise des Teams werden seine früheren und gegenwärtigen Managemententscheidungen und sein Auftreten neu kritisch unter die Lupe genommen und in Frage gestellt. 13.1.2017:
the guardian: Dave Brailsford appears to be losing his grip as hands spin out of control
Filippo Simeoni, einst von Lance Armstrong gemobbt, da der Fahrer im Prozess gegen seinen Arzt Ferrari ausgesagt hatte, kann keine Funktion im italienischen Radsportverband antreten, da in dessen Reglement festgehalten ist, dass dopingbelastete Personen davon ausgeschlossen sind. Simeoni hatte im Ferrari-Prozess Doping gestanden und wurde daraufhin für 6 Monate gesperrt. 12.1.2017:
cn: Simeoni stripped of role in Italian Federation due to doping ban
Der noch amtierende Vorsitzende der britischen Anti-Doping-Organisation UKAD David Kenworthy kritisiert die Aussagen, die vor dem Parlaments-Untersuchungsausschuss seitens des Teams Sky, insbes. von Dave Brailsford, gemacht wurden. Es ging hierbei vor allem um den Inhalt der Medikamentenlieferung an Braddley Wiggins. Die Aussagen hierüber seine unklar und zweifelhaft. Im Gegensatz zu Brailsford, der immer wieder auf die Ermittlungen von UKAD verwies, betont Kenworthy, dass seiner Organisation keine genaueren Informationen zugegangen seien. Damit schließt er sich der Meinung vieler Beobachter an, die die Erklärungen des Teams Sky in Frage stellen.
Dave Brailsford sieht keine Fehler, kritisiert aber Kenworthy. 7./9./10.1.2017:
BBC: Doping: Cycling chiefs criticised by anti-doping chief over evidence to parliament
sportschau.de: Radsport-Team Sky weiter in der Kritik
cn: Brailsford determined to continue with Team Sky despite growing controversies
cyclingnews-Timeline of UKAD investigation into Team Sky and British Cycling
Jacques Hanegraaf versucht gerichtlich gegen die Behauptung Thomas Dekkers vorzugehen, er habe ihn mit Arzt Fuentes zusammen gebracht. 3.1.2017:
cn: Hanegraaf files suit to block publication of Dekker biography