Singler, Treutlein: Doping – von der Analyse zur Prävention


Andreas Singler, Gerhard Treutlein

Doping – von der Analyse zur Prävention
Vorbeugung gegen abweichendes Verhalten in soziologischem und pädagogischem Zugang

Meyer & Meyer, 2. Auflage 2010


Dieser Band ist die Fortsetzung des Buches Doping im Spitzensport. Im vorliegenden Band werden verstärkt Ursachen und Lösungsmöglichkeiten gesucht. Interessant die Analysen der verschiedensten Rationalisierungs- und Rechtfertigunsmechanismen bei allen Beteiligten.

Der Festina-Skandal bei der Tour de France von 1998 wird umfassend behandelt.

Die Hälfte des Buches widmet sich der Dopingprävention. Ein Thema, das bis dahin wenig Aufmerksamkeit erlangt hatte, aber angesichts der weitverbreiteten Dopingmentalität und der im Sportsystem herrschenden Zwänge nach Ansicht der Autoren in das Zentrum der Dopingbekämpfung rücken muss. Es wird die Ausgangslage, das zugrunde liegende Werteschema und Menschenbild analysiert und es werden die sich daraus ergebenen Handlungsebenen auf Möglichkeiten der Vorsorge und der Prävention hin abgeklopft und entsprechende Vorschläge unterbreitet. Gerhard Treutlein blieb dem Thema treu und widmete sich diesem in den folgenden Jahren intensiv dem Zentrum für Dopingprävention. Lange Zeit war dieser Band das einzige deutschsprachige Buch, dass sich intensiv der Grundlagen der Dopingprävention annimmt.

Beide Bände von Singler/Treutlein räumten auf mit der Vorstellung beim Doping handele es sich um eine Randerscheinung, vielmehr wird deutlich, dass weite Teile des Hochleistungssports, vor allem auch des westdeutschen Hochleistungssports, ohne Doping nicht existieren, aber auch, dass das Problem den Amateur- und Freizeitbereich schon vor vielen Jahren zu großen Teilen erfasst hatte.

Ohne Berücksichtigung der beiden Bücher ist eine ehrliche Diskussion der Dopingvergangenheit, -wirklichkeit nicht möglich.

Monika