Dopingbücher – einfache Liste, keine Rezensionen
Im Folgenden werden Bücher zum Thema Doping gelsitet, die für die Aufarbeitung und Diskussion des Themas Berücksichtigung erlangten und vedienen.
Für nähere Angaben bitte scrollen.
- – Albrecht, Reyk: Doping und Wettbewerb
- – Berendonk, Brigitte: Doping
- – Dannenmann, F./Meutgens, R./Singler, A. (Hg):
Sportpädagogik als humanistische Herausforderung - – de Mondenard, Jean-Pierre: Dopage aux Jeux Olympiques
- – de Mondenard, Jean-Pierre: Dopage dans le football
- – Digel, Helmut: Verlorener Kampf
- – Dimeo, Paul/Møller Verner
- – Emrich, Eike/Pitsch, Werner (Hg): Sport und Doping
- – Fincoeur, Betrand/Gleaves, John/Ohl, Fabien (Hg): Doping in Cycling
- – Franke, Werner/Ludwig, Udo: Der verratene Sport
- – Hobermann, John: Sterbliche Maschinen
- – Johnson, Mark: Spitting in the Soup
- – Kläber, Mischa: Doping im Fitness-Studio
- – Krivec, Simon: Die Anwendung von anabolen-androgenen Steroiden im Leistungssport der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1960 bis 1988 unter besonderer Berücksichtigung der Leichtathletik
- – Krüger et al.: Doping und Anti-Doping in der BRD 1950 bis 2007
- – Latzel, Klaus/Niethammer, Lutz (Hg.): Hormone und Hochleistung
- – Latzel, Klaus: Staatsdoping – Der VEB Jenapharm im Sportsystem der DDR
- – Parisotto, Robin: Blood Sports, The inside dope of drugs in sports
- – Pound, Dick: Inside Dope
- – Reinold, Marcel: Doping als Konstruktion
- – Seppelt, Hajo: Feinde des Sports
- – Seppelt, Hans-Joachim/Schück, Holger: Anklage: Kinderdoping –
Das Erbe des DDR-Sports - – Schöffel, Norman u.a.: Schwarzbuch Doping
- – Sörös, Martin/Vogl, Erich: Sp(r)itzenleistungen
- – Singler, Andreas: Doping und Enhancement
- – Spitzer, Giselher: Doping in der DDR
- – Spitzer, Giselher (Hrsg.): Doping in Deutschland. 1950-1972
- – Spitzer et al.: Doping in Deutschland: Geschichte, Recht, Ethik. 1972-1990
- – Striegel, Heiko: Doping im Fitness-Sport
- – Van de Winkel, Frank: Zero Dope
- – Waddington, Ivan/ Smith, Andy: An Indroduction to Drugs in Sport
- – Zurawski, Nils / Scharf, Marcel (Hg.): Kritik des Anti-Doping
Albrecht, Reyk: Doping und Wettbewerb
Doping und Wettbewerb
Eine ethische Reflexion
Dissertation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Karl Alber, 1. Aufl. 06.2008
Albrecht:
„Ein Ausgangspunkt der vorliegenden Forschungsarbeit ist die UNESCO-Konvention zum Doping im Sport (2005). Diese fordert die teilnehmenden Staaten auf, Maßnahmen gegen Doping in ihrer Gesetzgebung zu verankern. Begründet sieht die UNESCO ihre Strikte Ablehnung und die Forderung nach staatlicher Intervention in der Gefahr des Dopings für die Gesundheit der Sportler und in der Verletzung ethiecher Prinzipien, besonders der Fairness.“
Sowohl die UNESCO-Konvention als auch die von anderen Seiten immer wiederkehrenden Forderungen nach stärkeren Sanktionen veranlassten, danach zu fragen, welche Eingriffe in den freien Wettbewerb im Fall von bewusstem Doping im Rahmen einer pluralistischen Gesellschaft überhaupt ethisch gerechtfertigt werden können.
Berendonk, Brigitte: Doping
Doping – Von der Forschung zum Betrug
Rowohlt, 1992
Verlagstext:
Ist der Spitzensport noch zu retten? Brigitte Berendonk – Olympiateilnehmerin, Deutsche Meisterin, Jugendmeisterin in der früherern DDR und in der Bundesrepublik – schildert zusammen mit ihrem Mann Prof. Dr. Werner Franke das erschreckende Ausmaß des jahrelangen Dopingschwindels im Sport.
Rezension: Uni Mainz/Sport: Wider das Dopingtrauerspiel
Dannenmann, F./Meutgens,R./Singler,A. (Hg): Sportpädagogik als humanistische Herausforderung
Sportpädagogik als humanistische Herausforderung
Festschrift zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Gerhard Treutlein
Shaker Verlag 2011
Verlagstext:
Prof. Dr. Gerhard Treutlein zählte zu den renommiertesten Sportpädagogen in Deutschland. Für sein wissenschaftliches Engagement bei der Bekämpfung des Dopings und der Dopingprävention erhielt er 2009 das Bundesverdienstkreuz. Ihn jedoch auf seinen Einsatz gegen Doping zu reduzieren, würde deutlich zu kurz greifen. … So repräsentiert diese Festschrift Treutleins Spezialthemen Körpererfahrung ebenso wie z.B. seine innovativen Studien zum Lehren und Lernen im Sport bzw. die Felder Doping und Dopingprävention. …
de Mondenard, Jean-Pierre: Dopage aux Jeux Olympiques
la triche récompensée
de Mondenard, Jean-Pierre: Dopage dans le football
Dopage dans le football
la loi du silence
Jean-Claude Gawsewitch (25. November 2010)
Digel, Helmut: Verlorener Kampf
Verlorener Kampf
Über Betrug im Sport
Hofmann, Dezember 2013
Sammlung von Texten Helmut Digels von 1977 bis 2012, die bis auf den von 1977 bereits veröffentlicht waren
Verlagstext:
Doping und Sport gehen auf das Engste zusammen. Der Freizeitsport ist vom Problem des Dopingbetrugs ebenso betroffen, wie der Hochleistungssport und seit den Anfängen sportlicher Wettkämpfe versuchen Athleten ihre Gegner mittels unerlaubter Substanzen zu betrügen. Besonders betroffen war und ist auch der deutsche Wettkampfsport, in dem die Spitze des Eisbergs über viele Dopingskandale immer wieder die öffentliche Aufmerksamkeit erregte. Die Grauszone des Dopingsumpfes wurde jedoch bis heute noch nicht erreicht. Viele Initiativen gegen den Dopingbetrug waren erfolglos oder haben sich als unzureichend erwiesen. Immer deutlicher kommt der Sachverhalt zum Tragen, dass die eigentlich am Dopingbetrug Beteiligten an einer wirklichen Aufklärung und Bekämpfung ganz offensichtlich nicht interessiert sind. Dies gilt für die Politik, die Wirtschaft und die Sportorganisationen gleichermaßen. Es gilt aber auch für die Athleten und die Trainer. Es muss deshalb von einem verlorenen Kampf gesprochen werden. Dies liegt vor allem dann nahe, wenn jemand sich vier Jahrzehnte engagiert gegen Doping eingesetzt hat und nachhaltige Erfolge ausgeblieben sind.
Dimeo, Paul / Møller, Verner: the Anti-Doping Crisis in Sport
the Anti-Doping Crisis in Sport
Causes, Consequences, Solutions
Routledge, 20. April 2018
Verlagstext:
The sense of crisis that pervades global sport suggests that the war on doping is still very far from being won. In this critical and provocative study of anti-doping regimes in global sport, Paul Dimeo and Verner Møller argue that the current system is at a critical historical juncture.
Reviewing the recent history of anti-doping, this book highlights serious problems in the approach developed and implemented by the World Anti-Doping Agency (WADA), including continued failure to accept responsibility for the ineffectiveness of the testing system, the growing number of dubious convictions, and damaging human-rights issues. Without a total rethink of how we deal with this critical issue in world sport, this book warns that we could be facing the collapse of anti-doping, both as a policy and as an ideology.
The Anti-Doping Crisis in Sport: Causes, Consequences, Solutions is important reading for all students and scholars of sport studies, as well as researchers, coaches, doctors and policymakers interested in the politics and ethics of drug use in sport. It examines the reasons for the crisis, the consequences of policy strategies, and it explores potential solutions.
Emrich/Pitsch (Hrsg.): Sport und Doping
Sport und Doping
Zur Analyse einer antagonistischen Symbiose
Eine Sammlung von Texten verschiedener Autoren
Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2009
Verlagstext:
Handelt es sich im Fall des Leistungssports und des Dopings um eine antagonistische Symbiose, in der man «nicht miteinander und nicht ohneeinander» kann? Der moderne, zum Zweck der Einkommenserzielung betriebene Spitzensport war wahrscheinlich von Beginn an bis heute von Doping begleitet. In verschiedenen Beiträgen wird das Phänomen «Doping im Spitzensport» aus der Perspektive der Soziologie, der Ökonomie, der Rechtswissenschaft und der Anthropologie beleuchtet. Dabei zeigt sich, dass unterschiedliche Rahmenbedingungen und soziale Prozesse in ihrer wechselseitigen Verschränkung dieses vielfach als Problem wahrgenommene Phänomen erst ermöglichen. Verschiedenen rationalen individuellen und korporativen Akteuren gelingt es dabei, an seinem Bestehen zu partizipieren und daraus Nutzen zu ziehen.
Fincoeur, Bertrand/Gleaves, John/Ohl, Fabien (Hg): Doping in Cycling
Doping in Cycling
Interdisciplinary Perspectives
Routledge, 12.2018
Klappemtext:
Interdisciplinary Perspectives provides an up-to-date overview of the knowledge about doping and anti-doping in the sport that has dominated doping headlines for at least two decades. It critically addresses overarching questions related to doping and anti-doping, and topical issues being raised in the agenda of policy-makers at the global level.
The book features cross-disciplinary contributions from international leading scholars in sports sociology, history, philosophy, psychology and criminology, and even beyond human and social sciences. Split into three parts (the use and supply of doping products; threats on cycling and opportunities for anti-doping; and issues, controversies, and stakes), it covers topics such as changing patterns of drug use in professional cycling, the impact of scientific advances on doping in cycling, whether cycling teams can prevent doping, whistleblowing on doping in cycling, and how to improve the credibility of the sport.
This is a vital resource for researchers, students, policy-makers, anti-doping organisations and sports federations, and an important read for anyone involved in elite cycling.
Franke, Werner / Ludwig, Udo: Der verratene Sport
Der verratene Sport
Die Machenschaften der Doping-Mafia. Täter, Opfer und was wir ändern müssen.
Zabert Sandmann, München; Auflage: N. A. (September 2007)
Klappentext:
Faszinierende Sportduelle mit großartigen Siegern: Unsere Vorbilder sollen sie sein, doch sind sie das? Wir lassen sie hochleben und Millionen verdienen. Wir leiden mit ihnen, aber was können wir noch glauben? Spitzenstars wie Jan Ullrich oder Marion Jones, Trainer wie Thomas Springstein, Ärzte wie Eufemanio Fuentes, Pharmaforscher und -unternehmen, Sponsoren, Veranstalter, Medien, Verbände, Staat, Justiz und Politik: Sie alle sind Teil eines gigantischen, teils offen, teils verdeckt operierenden Netzwerkes, gesteuert von Ruhmsucht und Profitgier. Werner Franke und Udo Ludwig enthüllen erstmals, wie diese internationalen Netzwerke funktionieren. Wer ist Täter, wer ist Opfer, wer verdient, wer deckt wen, wer ist wie und von wem abhängig? Und sie klären auf: Wir werden nicht nur beim Spitzensport systematisch betrogen, auch beim Breitensport ist Doping längst gang und gäbe. Am schlimmsten: Es macht vor Kinder und Jugendlichen nicht halt.
Hobermann, John: Sterbliche Maschinen
Sterbliche Maschinen
Doping und die Unmenschlichkeit des Hochleistungssports
Meyer & Meyer, 1994
Klappentext:
Trotz einer langen Reihe von Doping-Skandalen und unverantwotlichen Trainingsexperimenten, in die u.a. Olympische Spitzenathleten verwickelt waren, fahren Leistungssportler fort, diese illegalen Methoden der Leistungssteigerung ohne Rücksicht auf Gesundheit und Karriere einzusetzen. Warum wenden Sportler diese gefährlichen Praktiken an? Dieses Buch ist die Geschichte der besessenen Suche nach den Grenzen der sportlichen Leistungsfähigkeit des Menschen. Der Hochleistungssport ist zu einem Experiment am Menschen geworden, mit dem Ziel, den menschlichen Körper in eine effektive, robuste und ausdauernde Maschine zu verwandeln. Hoberman deckt die Hintergründe auf, warum trotz allen Erkenntnissen weiterhin gedopt wird und geht auch auf eine mögliche weitere Entwicklung des Sports angesichts einer beginnenden Ära der genetischen und hormonellen Manipulation ein.
Anmerkung:
Wer sich mit der Geschichte des Dopings auseinandersetzten möchte, wird um dieses früher Buch zur Dopinggeschichte nicht herum kommen. Insbesonders die Rolle der Ärzte wird von ihm ausführlich heraus gearbeitet. Hobermann untersucht zudem die deutsche Doping-Geschichte, nicht zuletzt , weil hier die Dopingdiskussion in manchen Jahren intensiver öffentlich geführt wurde, als in anderen Ländern, auch geschuldet der Teilung Deutschlands.
Johnson, Mark: Spitting in the soup
Spitting in the Soup
Inside the Dirty Game of Doping in Sports
VeloPress, Boulder, Colorado 2016
Verlagstext:
Doping is as old as organized sports. From baseball to horse racing, cycling to track and field, drugs have been used to enhance performance for 150 years. For much of that time, doping to do better was expected. It was doping to throw a game that stirred outrage.
Today, though, athletes are vilified for using performance-enhancing drugs. Damned as moral deviants who shred the fair-play fabric, dopers are an affront to the athletes who don’t take shortcuts. But this tidy view swindles sports fans. While we may want the world sorted into villains and victims, putting the blame on athletes alone ignores decades of history in which teams, coaches, governments, the media, scientists, sponsors, sports federations, and even spectators have played a role. The truth about doping in sports is messy and shocking because it holds a mirror to our own reluctance to spit in the soup—that is, to tell the truth about the spectacle we crave.
In Spitting in the Soup, sports journalist Mark Johnson explores how the deals made behind closed doors keep drugs in sports. Johnson unwinds the doping culture from the early days, when pills meant progress, and uncovers the complex relationships that underlie elite sports culture—the essence of which is not to play fair but to push the boundaries of human performance.
Kläber, Mischa: Doping im Fitness-Studio
Doping im Fitness-Studio
Die Sucht nach dem perfekten Körper
Transcript-Verlag 2010
Verlagstext:
Die Debatte um das Dopingproblem des Spitzensports verstellt den Blick auf jene Dopingpraktiken, die jenseits des öffentlichen Interesses tagtäglich im Breiten- und Freizeitsport stattfinden. In der Lebenswelt der Kraftsportler und Bodybuilder hat sich ein Milieu etabliert, in dem Medikamente missbräuchlich eingesetzt werden, um den als defizitär wahrgenommenen Körper zu überarbeiten. Durch Interviews mit Dopingnutzern, betreuenden Medizinern und weiteren Akteuren bringt Mischa Kläber Licht in die Dopingszene kommerzieller Fitness-Studios. Die damit gewonnenen Erkenntnisse über die Einstellungen der Dopingnutzer sowie über bestehende Netzwerke, konspirative Praktiken und eskalatorische Suchtspiralen sind frappierend. Sie zeigen, wie sehr Techniken der medikamentösen Körpermodellierung unter Inkaufnahme der Nebenwirkungen bereits im Alltag angekommen sind.
Zusammenfassungen:
Mischa Kläber: Medikamentenmissbrauch im Freizeit- und Breitensport
Krivec, Simon: Die Anwendung von anabolen-androgenen Steroiden im Leistungssport der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1960 bis 1988 unter besonderer Berücksichtigung der Leichtathletik
Die Anwendung von anabolen-androgenen Steroiden im Leistungssport der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1960 bis 1988 unter besonderer Berücksichtigung der Leichtathletik
Logos Berlag Berlin, März 2017
Verlagstext:
Die am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg angefertigte Dissertation ist das Ergebnis einer mehrjährigen Recherchetätigkeit und Zeitzeugenbefragung und thematisiert den Umgang und die Anwendung von anabolen Steroiden durch Athleten am Beispiel der bundesdeutschen Leichtathletik in den Jahren 1960 bis 1988. Erstmals wurden bei der Befragung einer größeren Anzahl von Sportlern auch Antworten zu pharmazeutisch-medizinischen Fragestellungen wie Therapiedauer, verwendete Dosierungen, verwendete Arzneimittel, die ärztliche Betreuung, aber auch die Bezugsquellen der Arzneimittel gegeben.
Zwölf detailliert dargestellte Fallbeispiele einzelner Athleten bieten einen intensiven Blick hinter die Kulissen und bestätigen im Zusammenspiel mit schriftlichem Quellenmaterial den Einsatz anaboler Steroide in verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik über Jahrzehnte hinweg.
Ebenso gibt die vorliegende Dissertation einen Überblick zu dem während des Untersuchungszeitraumes bekannten Stand der wissenschaftlichen Forschung um Wirkungen und Nebenwirkungen der anabolen-androgenen Steroide und beleuchtet vor diesem Hintergrund auch die Rolle von Medizinern und Pharmazeuten im Reigen der beteiligten Akteure anhand weiterer ausgewählter Fallbeispiele.
Krüger, Michael et. al: Doping und Anti-Doping in der Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 2007
Doping und Anti-Doping in der Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 2007
Genese – Strukturen – Politik
Arete Verlag, April 2014
Verlagstext:
Während zum „Staatsdoping“ in der DDR bereits mehrere Veröffentlichungen vorliegen, war bislang über Doping in Westdeutschland mit Ausnahmen von einzelnen Skandalen wenig bekannt. Über drei Jahre lang haben die Autoren dieses Buches in Archiven recherchiert und neue Quellen ausgewertet. Sie zeigen, dass bis Ende der 1960er-Jahre Doping in der Bundesrepublik nicht als ein Problem wahrgenommen wurde. Erst danach lassen sich erste Ansätze einer Anti-Doping-Politik, die wesentlich von internationalen Einflüssen geprägt war, erkennen. Sportmediziner spielten hierbei eine Doppelrolle: Zum einen waren ihre Kenntnisse grundlegend für die Ausbreitung von Doping, zum anderen forcierten sie aber auch das Anti-Doping. Erst mit dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung wurde der Blick frei für das wahre Ausmaß und die Strukturen von Doping in Ost- wie Westdeutschland. Ein dichtes Kontrollnetz, verschärfte Sanktionen bis hin zur rechtlichen Verfolgung, eine global abgestimmte Anti-Doping-Politik und Präventionsmaßnahmen sollen seitdem die verbotenen Formen der Leistungssteigerung im bundesdeutschen Sport eindämmen. Ein wichtiges Ergebnis der Autoren lautet, dass Doping nicht nur den Sport, sondern auch die Beziehungen von Sport und Staat in der Bundesrepublik verändert hat. Konnte der Sport lange Zeit erfolgreich seine Autonomie verteidigen, muss er sich nun angesichts seines Unvermögens, Doping zu verhindern, gefallen lassen, dass Parlament und Parteien über weitergehende gesetzliche Maßnahmen beraten, die die Souveränität der Sportverbände noch stärker beschneiden werden.
doping-archiv.de: Genese und Ergebnisse des Forschungsprojektes
Latzel, Klaus/Niethammer, Lutz (Hg.): Hormone und Hochleistung
Hormone und Hochleistung
Doping in Ost und West
Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 1. Auflage Juli 2008
aus dem Vorwort:
Der vorliegende Band ist aus dem Workshop „Doping in Ost und West 1960-1990. Erkenntnisse, Probleme und Perspektiven der Forschung“ hervorgegangen, der vom 30.11.-2.12.2006 im Alten Schloss Dornburg bei Jena stattfand. Eingeladen hatte das am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelte Forschungsprojekt „Unterstützende Mittel – Doping im Sportsystem der DDR und die Rolle der pharmazeutischen Industrie“.
Latzel, Klaus: Staatsdoping
Staatsdoping: Der VEB Jenapharm im Sportsystem der DDR
Böhlau; Auflage: 1., Aufl. (19. August 2009)
Verlagstext:
Bereits seit einiger Zeit wird die Rolle der pharmazeutischen Industrie im Dopingsystem der DDR kritisch beleuchtet. Mit diesem Band legt nun Klaus Latzel eine umfassende Analyse der Verstrickungen des VEB Jenapharm in das staatlich organisierte Doping zwischen 1960 und 1990 vor. Seine Erkenntnisse bettet der Autor in den sportpolitischen und kulturhistorischen Kontext der Zeit ein und diskutiert darüber hinaus Fragen individueller und kollektiver Verantwortung für die bis heute reichenden, teils schwerwiegenden gesundheitlichen Folgeschäden medizinischer Eingriffe im Spitzensport. Ein Anhang mit zahlreichen, bislang unveröffentlichten Quellen ermöglicht den Lesern, sich ein eigenes Bild von der Problematik zu machen. Damit wird der öffentlichen Debatte über die Rolle des VEB Jenapharm im Dopingsystem der DDR endlich eine wissenschaftlich tragfähige Grundlage gegeben.
Zitat aus der Bilanz, S. 189:
Art und Umfang der Arbeiten der pharmazeutischen Industrie und speziell des VEB Jenapharm für das Dopingsystem sind ausführlich dargestellt worden, ebenso die politbürokratische Konstellation autoritär verfasster Korporation, die dieses System kennzeichnete. Es ist eindeutig, dass Jenapharm nicht ursächlich für die Errichtung dieses Systems verantwortlich war und im weiteren Verlaufe auch nicht zu dessen treibenden Kräften zählte. Ebenso ist aber aus heutiger Sicht eindeutig, dass der VEB Jenapharm schon durch seine Mitwirkung an diesem System als moralisch mitverantwortlich für dessen teils schwerwiegende gesundheitliche Folgeschäden bei den betroffenen Sportlerinnen und Sportlern gelten muss. Diese korporative Verantwortung des Betriebes oder des Kombinats hebt die individuelle Verantwortung seiner leitenden Wissenschaftler nicht auf.
Parisotto, Robin: Blood Sports
Blood Sports
The inside dope on drugs in sport
Hardie Grant Books, 2006
Kurzbesprechung:
Robin Parisotto entwickelte im Jahr 2000 an leitender Stelle mit seinem Team am Australian Institute of Sport den EPO-Bluttest, der in Sydney bei den Olympischen Spielen 2000 zusammen mit dem neuen französischen Urin-Test zum ersten Mal zum Einsatz kam. Heute wird dieses Testverfahren zum Screening für den Biologischen Pass eingesetzt. Der Wissenschaftler gibt in seinem Buch einen Überblick über den Einsatz von EPO im Sport und schildert seine Erlebnisse während der Entwicklung des Testverfahrens und die Hürden die sich dem Team stellten. Es war nicht einfach, sich durchzusetzen gegen politische und vor allem Verbandsinteressen, deren Hauptanliegen nicht in der Aufdeckung von Fällen zu sein schien. So wurde in den ersten Jahren nur eine Testvariante eingesetzt, die EPO während der Einnahme aufspüren konnte. Die ebenso zuverlässige, die noch Wochen später den Missbrauch offenbarte, war nicht beliebt. So konnten Nachtests zeigen, dass während Olympischer Spiele nicht alle negativ getestete Athleten sauber waren. Etliche hatten sich im Vorfeld der Wettkämpfe entsprechend fit gemacht.
Der Autor schreibt verständlich und humorvoll mit sarkastischen Anflügen. Das Buch ist auch für Leser mir relativ einfachen englischen Kenntnissen verständlich.
Pound, Richard W.: Inside Dope
Inside Dope
How Drugs Are the Biggest Threat to Sports, Why You Should Care, and What Can Be Done About Them
Wiley (September, 2006)
Klappentext:
„The scandals break monthly, even weekly—athletes caught doping in a multitude of sports, and around the world. The doping spotlight has been shone on Olympic athletes for years, and now professional sports, leagues, and athletes can no longer hide in the shadows either.
According to Pound, doping is “one of the most important and difficult problems that sport will have to overcome in the future.” It goes to the core of the ideals that we hold about sport, our heroes, and what parents want for their children. No longer an issue that can be ignored by any country or any sport, doping is a growing problem, extending far beyond the world of sports to touch on much broader social issues.
Leading the fight against doping in sports is Dick Pound, the chair of the World Anti-Doping Agency (WADA). Controversial, outspoken, and reviled by those he seeks to expose and bring to account, Pound is the authority in the world on doping in sports.
Never shy of the issues or his critics, Pound takes on tough subjects in Inside Dope with his usual straight talk and candor, as well as a fiery passion for upholding the ideals of fair play in an intensely competitive environment.
Inside Dope tackles the issue of doping in sports: why it has become such a problem; the role of big business and drug companies; the complicity of coaches, doctors and trainers; testing and the battle to stay ahead of the users; WADA as the world’s watchdog; setting standards and the future of doping and sports.
At times damning, sometimes revealing, at others prescriptive, but always honest and outspoken, Inside Dope is an important contribution to the debate on performance-enhancing drugs in sport and gives a rare inside view on the business, the personalities, and the issues behind the greatest challenge facing the world of sports.“
Richard Pound war der erste Präsident der Welt-Antidoping-Agentue WADA. Von 1999 bis Ende 2007 leitete der ehemalige IOC-Funktionär die unabhängige Einrichtung und fiel dabei durch viel Engagement und klare Meinungen und Aussagen auf, womit er sich nicht nur Freunde machte.
Reinold, Marcel: Doping als Konstruktion
Doping als Konstruktion
Eine Kulturgeschichte der Anti-Doping-Politik
transcript, 2016
Klappentext:
Die Steigerung körperlicher Leistung mit Hilfe pharmakologischer Substanzen ist ein alter Traum der Menschheit – und ihre Anwendung im Sport ein altes Phänomen. Verhältnismäßig neu ist jedoch die Verurteilung, Verfolgung und Sanktionierung als illegitimes »Doping«. Seit den 1960er Jahren haben sich Praktiken der Überwachung etabliert, die in Kontexten außerhalb des Leistungssports ihresgleichen suchen. Aus kulturhistorischer Perspektive fragt Marcel Reinold nach den Prozessen der Sinn- und Bedeutungskonstruktion, durch die Doping als deviantes Verhalten geschaffen wurde.
Schöffel, Norman u.a.: Schwarzbuch Doping
Schwarzbuch Doping
Methoden, Mittel, Machenschaften
Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. 2014
Seppelt, Hajo: Feine des Sports
Feinde des Sports. Undercover in der Unterwelt des Spitzensports
Econ 2019
Verlagstext:
Er ist der Enthüller im internationalen Spitzensport: Hajo Seppelt deckt seit Jahren Korruption und Doping auf. Während der Fußball-WM 2018 verweigerte ihm Gastgeber Russland die Einreise. Seppelt hatte dessen systematisches Staatsdoping offengelegt. Erstmals erzählt Seppelt von seinen brisanten Recherchen rund um den Globus. In seinem großen Hintergrundbericht geht es um zwielichtige deutsche Sportärzte, Doping in der britischen Premier League und im europäischen Radsport, Stammzell-Behandlungen in China und um Kenianer, die sich auf lebensgefährliche Behandlungen einlassen. Seppelt schildert die Angriffe seiner Gegner und nimmt den Leser mit zu geheimen Treffen mit Whistleblowern. Hajo Seppelt ist es ernst mit seinem Kampf gegen die Feinde des Sports, das zeigt auch sein Forderungskatalog: Ohne Transparenz, eine unabhängige und finanziell besser ausgestattete Dopingbekämpfung und eine Demokratisierung der Verbände wird der Spitzensport weiter an Glaubwürdigkeit verlieren.
>>> Hajo Seppelt über „Die Feinde des Sports“: Ein System der Heuchelei
Seppelt, Hans-Joachim / Schück, Holger:
Anklage: Kinderdoping – Das Erbe des DDR-Sports
Anklage: Kinderdoping – Das Erbe des DDR-Sports
Tenea (1999)
Aus dem Vorwort:
Wir haben den Hauptakzent auf den Schwimmsport gesetzt. Als langjährige Beobachter und Wegbegleiter des Sports schien uns dies zwingend geboten zu sein. Denn gerade im DDR-Schwimmen wurden Minderjährige radikal und rücksichtslos gedopt. Aktueller Aufhänger war dabei auch, daß 1998 in Berlin der Doping-Pilotprozeß Gesundheitsschäden bei ehemaligen Athletinnen der Schwimmsektion des SC Dynamo Berlin strafrechtlich zu bewerten hatte. Dennoch: Das Buch öffnet sich früh für die große Sicht der Dinge, für das System dahinter. Und es geht damit letztlich weit über den Schwimmsport hinaus.
Singler, Andreas: Doping und Enhancement
Doping und Enhancement
Interdisziplinäre Studien zur Pathologie gesellschaftlicher Leistungsorientierung
Andreas Singler erlaubte die vollständige Übernahme des Kapitels
>>> Anabolika und die Vorstellung eines „zivilisierten“ Dopings (1970 bis 1976/1977)
Sörös, Martin / Vogl, Erich: Sp(r)itzenleistungen
Sp(r)itzenleistungen –
Doping und die Zukunft des Sports
Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2008
Spitzer, Giselher: Doping in der DDR
Doping in der DDR
Ein historischer Überblick zu einer konspirativen Praxis
Genese – Verantwortung – Gefahren
SPORT und BUCH Strauß 1998
aus dem Vorwort:
Mit dieser Untersuchung, die insbesondere auf den den Akten und Vorgängen der einzelnen staatlichen Einrichtungen des DDR-Sportsystems und der diesen Stellen nachgeordneten Verbände und Vereinigungen einschließlich Clubs basiert, wird umfassend die These vom staatlichen Doping in der DDR belegt. (…) Dr. Giselher Spitzer hat mit dieser Untersuchung eines historischen Überblicks über die DDR-Dopingpraxis einen fundierten Bericht zu einem phänomenalen System geliefert. (…)
Spitzer, Giselher (Hrsg): Doping in Deutschland: Geschichte, Recht, Ethik. 1950-1972
Doping in Deutschland
Geschichte, Recht, Ethik. 1950-1972
SPORTVERLAG Strauß, Köln, 2013
Reihe: Doping, Enhancement, Prävention in Sport, Freizeit und Beruf 7
Annotation:
„Die Beiträge gehen auf das durch den DOSB initiierte und mit Mitteln des BISp geförderte Forschungsprojekt „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ zurück. „Doping in Deutschland: Geschichte, Recht, Ethik (1950-1972)“ präsentiert Arbeitsergebnisse der Forschungsgruppe an der Humboldt-Universität zu Berlin: Rechtliche (Yasmin Wisniewska) und geschichtliche Aspekte des Dopings (Erik Eggers, Giselher Spitzer), Doping und Dopingkontrollen im bundesdeutschen Fußball (Erik Eggers) sowie ethische Aspekte des Dopings in der präanabolen und anabolen Phase von 1950 bis 1972 (Holger J. Schnell).“
Spitzer et al.: Doping in Deutschland: Geschichte, Recht, Ethik. 1972-1990
Siegen um jeden Preis
Doping in Deutschland: Geschichte, Recht, Ethik. 1972-1990
Die Werkstatt, Göttingen, 2013
Striegel, Heiko: Doping im Fitness-Studio
Doping im Fitness-Sport
Eine Analyse zwischen Dunkelfeld und sozialer Kontrolle
Nomos, Oktober 2008
Verlagstext:
Doping ist nicht nur im Leistungssport, sondern auch im Freizeit- und insbesondere im Fitness-Sport ein nicht zu unterschätzendes Problem. Es ist davon auszugehen, dass allein im Fitness-Sport mehr als eine halbe Million Menschen zu Dopingsubstanzen greifen. Das große gesundheitliche Gefährdungspotential von Dopingsubstanzen zeigt die volkswirtschaftliche und gesundheitsökonomische Relevanz des Problems. Umso wichtiger ist ein stringenteres Vorgehen gegen Doping. Hierbei sind sowohl die Sportverbände, als auch Staat verstärkt gefordert. In der vorliegenden Abhandlung werden zunächst die Anti-Doping Bestimmungen der Sportverbände sowie die gesetzlichen Regelungen gegen Doping dargestellt. Im Weiteren sind die wesentlichen epidemiologischen Arbeiten des Autors zum Doping im Fitness-Sport eingearbeitet. Auf der Basis dieser Datenlage werden zahlreiche Vorschläge für präventive und repressive Anti-Doping-Maßnahmen als Grundlage einer gezielten Bekämpfung des Dopings im Sport entwickelt.
Van de Winkel, Frank: Zero Dope
Zero Dope
De eeuwige dopingstrijd in het wielrennen
Terra – Lannoo, Uitgeverij, 2011
Anmerkung:
Das Buch enthält viele eigene Interviews, u. a. mit Jacques Rogge, Eddy Merckx, Sylvia Schenk, Werner Franke, Johan Bruyneel, Willy und Sylvie Voet uvam.
Waddington, Ivan/ Smith, Andy: Drugs in sport
An Introduction to Drugs in Sport
Addicted to winning?
Routledge, 2. Auflage 2009
Verlagstext:
Why do many athletes risk their careers by taking performance-enhancing drugs? Do the highly competitive pressures of elite sports teach athletes to win at any cost? „An Introduction to Drugs in Sport“ provides a detailed and systematic examination of drug use in sport and attempts to explain why athletes have, over the last four decades, increasingly used performance-enhancing drugs. It offers a critical overview of the major theories of drug use in sport, and provides a detailed analysis of the involvement of sports physicians in the development and use of performance-enhancing drugs. Focusing on drug use within elite sport, the book offers an in-depth examination of important contemporary themes and issues, including: the history of drugs in sport and changing patterns of use; fair play, cheating and the ’spirit of sport‘; WADA and the future of anti-doping policy; drug use in professional football and cycling; and, sociological enquiry and the problems of researching drugs in sport. Designed to help students explore and understand this problematic area of research in sport studies, and is richly illustrated throughout with case studies and empirical data, „An Introduction to Drugs in Sport“ is an invaluable addition to the literature. It is essential reading for anybody with an interest in the relationship between drugs, sport and society.
Zurawski, Nils / Scharf, Marcel (Hg.): Kritik des Anti-Doping
Kritik des Anti-Doping
Eine konstruktive Auseinandersetzung zu Methoden und Strategien im Kampf gegen Doping
transcript, 2019
>>> Das Buch steht in Gänze zum Download bereit.
Verlagstext:
Der anhaltend brisante Kampf gegen Doping im Sport wird mit vielen Mitteln geführt. Dabei haben die verschiedenen Anti-Doping-Programme und Maßnahmen eklatante Probleme und sind vielfach sogar widersprüchlich. So stellt eine Totalüberwachung der Athleten ihre bürgerlichen Rechte in Frage, viele Maßnahmen sind ineffektiv und der Kampf gegen das Doping wird oft inkonsequent geführt.
Die Beiträge des Bandes nehmen daher aus verschiedenen Perspektiven eine fundierte Kritik des Anti-Doping vor und zeigen, dass der Kampf gegen das Doping einer dringenden Revision auf vielen Ebenen bedarf. Die moralische Aufladung des Themas ist dabei genauso ein Problem wie die Methoden, Strategien und – nicht selten – die Personalien selbst.