Bücher Dopingaufarbeitung DDR

Bücher / Studien über den DDR-Sport, speziell zu dessen Dopingvergangenheit

BERENDONK, Brigitte:
Doping – Von der Forschung zum Betrug

Rowohlt, 1992, nur noch antiquarisch erhältlich
Verlagstext: „Ist der Spitzensport noch zu retten? Brigitte Berendonk – Olympiateilnehmerin, Deutsche Meisterin, Jugendmeisterin in der früherern DDR und in der Bundesrepublik – schildert zusammen mit ihrem Mann Prof. Dr. Werner Franke das erschreckende Ausmaß des jahrelangen Dopingschwindels im Sport.“
>>> Besprechung Uni Mainz/Sport: Wider das Dopingtrauerspiel

BRAUN, Jutta / BARSUHN, Michael (Hrsg.):
Zwischen Erfolgs- und Diktaturgeschichte
– Perspektiven der Aufarbeitung des DDR-Sports in Thüringen

Die Werkstatt 2015
Verlagstext: „Ist der Spitzensport noch zu retten? Brigitte Berendonk – Olympiateilnehmerin, Deutsche Meisterin, Jugendmeisterin in der früherern DDR und in der Bundesrepublik – schildert zusammen mit ihrem Mann Prof. Dr. Werner Franke das erschreckende Ausmaß des jahrelangen Dopingschwindels im Sport.“

BRAUN, Jutta / WIESE, René:
Sportgeschichte vor Gericht
Ein Gutachten zu Dopingpraxis und SED-Unrecht im DDR-Sport

Arete Verlag 2024
>>> Vorstelllung auf doping-archiv.de
>>> Kapitel 1: Jutta Braun, Sportgeschichte vpr Gericht. Eine Zusammenfassung mittels Zitaten

GALANDI, Michaela:
Die strafrechtliche Aufarbeitung von DDR-Zwangsdoping

Nomos, 2022
Verlagstext: „Die sportliche Führung der DDR setzte gegenüber seinen häufig noch minderjährigen Athlet:innen gezielt und flächendeckend Dopingmittel ein, um mittels sportlicher Dominanz systemische Überlegenheit gegenüber „dem Westen“ zu demonstrieren. Insgesamt sollen etwa 8.000 bis 10.000 Athlet:innen in das staatliche Dopingprogramm einbezogen gewesen sein. Hochphase war hierbei der Zeitraum von 1974 bis 1989. Von den bundesdeutschen Gerichten wurde das DDR-„Zwangsdoping“ wie eine vorsätzliche Körperverletzung gewertet. Eine juristische Analyse nach Abschluss der Strafverfahren Anfang der 2000er Jahre hat bislang in der Rechtswissenschaft nur in Ansätzen stattgefunden. Die Verfasserin schließt mit ihrer Dissertation diese bisherige Forschungslücke.“

GEIPEL, Ines:
Verlorene Spiele. Journal eines Doping-Prozesses

Transit Buchverlag (2001)
Verlagstext: „Ein aufsehenerregender Prozeß um Doping im DDR -Sport und die Folgen für die Sportlerinnen; aufgezeichnet und ergänzt mit biographischen Erzählungen, Dokumenten und jetzt erst gefundenen Akten von der Schriftstellerin Ines Geipel, die – früher Weltklassesprinterin in der Nationalstaffel – im Prozeß als Nebenklägerin direkt beteiligt war. …“

HARTMANN, Grit:
Goldkinder: Die DDR im Spiegel ihres Spitzensports

Forum Verlag Leipzig 1998, nur noch antiquarisch erhältlich
Verlagstext: „… Wie sehen ehemalige Olympiasieger und Weltmeister ihre Rolle als „sozialistische Heroen“ heute?
In zeitgeschichtlichem Analysen und Gesprächen beschreiben Athleten und Autoren aus Ost und West ein System , das kein „Wunder “ war, sondern deutsch-deutsch begann und endete, über komplexe Kommandostrukturen gelenkt wurde, auf höchstmögliche Effektivität zielte und dabei Idealismus, Ehrgeiz und Fachkenntnisse tausender Akteure instrumentalisierte.“

LATZEL, Klaus/NIETHAMMER, Lutz (Hg.):
Hormone und Hochleistung – Doping in Ost und West 

Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 1. Auflage Juli 2008
Zusammenfassung: „… [Das Thema Doping] reicht zurück in die Zeit des Kalten Krieges, in der sich Ost- und West-Sportler mit „“unterstützenden Mitteln“ so der beschönigende Ausdruck in der DDR-Sportmedizin zu Höchstleistungen spritzen wollten. Erstmals wird im vorliegenden Band dieser Aspekt der politischen wie der Sportgeschichte eingehend betrachtet. Im ersten Teil werden unterschiedliche Organisationsformen und Praktiken des (Hormon-)Dopings in Ost- und Westdeutschland dargestellt. Der zweite Teil ist kulturwissenschaftlichen Perspektiven gewidmet: Fragen der Wahrnehmung und Erfahrung der Leistungssteigerung durch Medikamente bei Sportlern und in der öffentlichen Debatte. Dabei wird der Fokus auch international erweitert. Aus einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen von der Zeitgeschichte über Psychologie und Philosophie bis hin zur Sportmedizin werden auf diese Weise Einsichten in die Voraussetzungen, Formen und Folgen des Dopings vor dem Hintergrund der Systemauseinandersetzung des Kalten Krieges zusammengeführt.“

LATZEL, Klaus: Staatsdoping:
Der VEB Jenapharm im Sportsystem der DDR

Böhlau; Auflage: 1., Aufl. (19. August 2009)
Verlagstext: „Bereits seit einiger Zeit wird die Rolle der pharmazeutischen Industrie im Dopingsystem der DDR kritisch beleuchtet. Mit diesem Band legt nun Klaus Latzel eine umfassende Analyse der Verstrickungen des VEB Jenapharm in das staatlich organisierte Doping zwischen 1960 und 1990 vor. Seine Erkenntnisse bettet der Autor in den sportpolitischen und kulturhistorischen Kontext der Zeit ein und diskutiert darüber hinaus Fragen individueller und kollektiver Verantwortung für die bis heute reichenden, teils schwerwiegenden gesundheitlichen Folgeschäden medizinischer Eingriffe im Spitzensport. Ein Anhang mit zahlreichen, bislang unveröffentlichten Quellen ermöglicht den Lesern, sich ein eigenes Bild von der Problematik zu machen. Damit wird der öffentlichen Debatte über die Rolle des VEB Jenapharm im Dopingsystem der DDR endlich eine wissenschaftlich tragfähige Grundlage gegeben.“
>>> Rezension von Jutta Braun

REICHHELM, Cornelia:
Doping-Kinder des Kalten Krieges, Vom Staat geliebt-vom Staat missbraucht 

LIT Verlag, Berlin 2014
Verlagstext: „Cornelia Reichhelm, von der Bundesrepublik Deutschland anerkanntes Dopingopfer und ehemalige DDR-Hochleistungs-Ruderin, als Jugendliche im Alter von 13 Jahren bereits gedopt, ist in die Tretmühle des DDR-Hochleistungssports geraten. Ihr Leben wird sowohl geprägt von schweren Dopingschäden, als auch von einer immer wiederkehrenden Begegnung mit der Stasi, bis heute. Vor dem Hintergrund des geheimen Staatsplanes 14.25 erfährt sie nach 20 Jahren von Doping-Forschungs-Programmen und Menschen-Experimenten an jungen Sportlern.
Sie wird konfrontiert mit einem unfassbaren Ausmaß des Dopingbetruges und zugleich mit der Vertuschung und Verharmlosung dieser Problematik bis hin zur Verleumdung der Opfer, während die Täter von der Bundesregierung und vom Sportbund geschützt werden.

SEPPELT, Hans-Joachim / Schück, Holger:
Anklage: Kinderdoping – Das Erbe des DDR-Sports

Tenea (1999), nur antiquarisch erhältlich
Zitat aus dem Vorwort: „Wir haben den Hauptakzent auf den Schwimmsport gesetzt. Als langjährige Beobachter und Wegbegleiter des Sports schien uns dies zwingend geboten zu sein. Denn gerade im DDR-Schwimmen wurden Minderjährige radikal und rücksichtslos gedopt. Aktueller Aufhänger war dabei auch, daß 1998 in Berlin der Doping-Pilotprozeß Gesundheitsschäden bei ehemaligen Athletinnen der Schwimmsektion des SC Dynamo Berlin strafrechtlich zu bewerten hatte. Dennoch: Das Buch öffnet sich früh für die große Sicht der Dinge, für das System dahinter. Und es geht damit letztlich weit über den Schwimmsport hinaus.“

SPITZER, Giselher:
Doping in der DDR, Ein historischer Überblick zu einer konspirativen Praxis – Genese – Verantwortung – Gefahren

SPORT und BUCH Strauß 1998, nur antiquarisch erhältlich
Verlagstext: „Mit dieser Untersuchung, die insbesondere auf den den Akten und Vorgängen der einzelnen staatlichen Einrichtungen des DDR-Sportsystems und der diesen Stellen nachgeordneten Verbände und Vereinigungen einschließlich Clubs basiert, wird umfassend die These vom staatlichen Doping in der DDR belegt. (…) Dr. Giselher Spitzer hat mit dieser Untersuchung eines historischen Überblicks über die DDR-Dopingpraxis einen fundierten Bericht zu einem phänomenalen System geliefert. (…) „

SPITZER / TEICHLER /REINARTZ:
Schlüsseldokumente zum DDR-Sport, Ein sporthistorischer Überblick in Originalquellen 

Meyer & Meyer Sport (10. November 1997)
Verlagstext: „… In diesem Buch geht es zunächst um das Mnonopol der SED auf Teilnahme am Sport überhaupt und Funktionalisierungsversuche der SportlerInnen durch Errichtung von Köperschaften als Vereins- und Demokratieersatz. Die verhängnisvolle Integration des Dopings in die Trainingspläne und die ungerechte Behandlung des breitensports wird belegt und auf die Sonderrolle des Fußballsports in der DDR hingewiesen. Es folgen Schlüsseldokumente aus den achtziger Jahren, die auf die Endlichkeit des DDR-Sports hiweisen: auf Krisenjahre seit 1989 und ein Auseinanderbrechen des komplizierten Systems des Leistungssports aufgrund ökonomischer und sportwissenschaftlicher Grenzen.“

SPITZER, Giselher:
Sicherungsvorgang Sport: Das Ministerium für Staatssicherheit und der DDR-Spitzensport

Hofmann, Schorndorf; Auflage: 1 (Oktober 2005)
Verlagstext: „Der in Berlin und Odense lehrende Privatdozent Giselher Spitzer hat für den Sportausschuss des Deutschen Bundestages im BISp-Auftrag die Schattenseiten des DDR-Sports analysiert: Der Staatssicherheitsdienst, von Bürgerrechtlern „Stasi“ genannt, zielte auf totale Kontrolle und Durchherrschung. Sie hatte ihr Netz über 100.000 Personen im Spitzensport, deren Freunde und Familienangehörige ausgespannt. Dargestellt werden sportbezogene Aufgaben und Ziele des DDR-Geheimdienstes sowie erstmals die Auslandsspionage gegen das „Operationsgebiet“, die Bundesrepublik Deutschland. Motive und Spielraum der Akteure in diesem bezahlten und unbezahlten Überwachungsapparat werden dargelegt. Die Verheimlichung des Zwangsdopings als Hauptaufgabe der Geheimpolizei wird berücksichtigt, wobei erstmals die Effektivität unangemeldeter Trainingskontrollen empirisch belegt wird. Auf den Textteil mit neun Hauptkapiteln folgt ein ausführlicher Dokumententeil, um auf gesicherter wissenschaftlicher Basis und für jeden Interessierten überprüfbar in diesem schwierigen Gebiet deutscher Geschichte argumentieren zu können.“

SPITZER, Giselher:
Wunden und Verwundungen, Sportler als Opfer des DDR-Dopingsystems 

Sportverlag Strauß, 2007
>>> doping-archiv.de Rezension
Verlag anlässlich Vorstellung der Studie: „Im Ergebnis liegen über 2.000 Seiten autorisierte und anonymisierte Berichte von mehr als 50 Geschädigten über die Folgen des Zwangsdopingsystems vor. Sie werden in der Stiftung einsehbar sein und können zukünftig ihre Wirkung entfalten können: für weitere Forschungen oder für Schülerarbeiten.“