Doping im Amateur- und Freizeitsport
Europäische Union: Projekt „SAVE YOU“
SAVE YOU ist ein langfristig angelegtes europaweites Präventions-Projekt gegen Doping im Amateur- und Fitnesssport.
Es beteiligen sich verschiedene Universitäten, darunter auch die Uni Potsdam sowie das Griechische Sportministerium und die deutsche NADA.
Prof. Ralf Brand, Sportwissenschaftler und Diplom-Psychologe an der Universität Potsdam, ist Leiter der Arbeitsgruppe Deutschland des EU-Projekts. Selbst forschte er im Rahmen des Projekts mit an einer Studie, die das Dopingverhalten von Amateuren in fünf europäischen Ländern – Zypern, Deutschland, Griechenland, Italien und Großbritannien – untersuchte:
Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse ist >>> hier nachzulesen.
R. Brand beschreibt das Projekt „SAFE YOU“ wie folgt (Magazin doping, 1/2018):
Im Januar 2015 rief die EU im Namen des ERASMUS+ Programms das internationale Forschungsprojekt „SAFE YOU“ (Strengthening lhe Anti-Doping Fight in Fitness and Exercise in Youth) ins Leben. Das Projekt wird jetzt über die Jahre 2017/2018 fortgeführt. Wissenschaftler aus Deutschland, Griechenland, England, Italien und Zypern setzen sich im Auftrag der EU speziell mit dem Substanzgebrauch unter Jugendlichen und jungen Erwachsen im Alter zwischen 16 und 25 Jähren im Freizeit- und Fitnesssport aüseinander. „SAFE YOU‘ ist die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf einen Mangel an dopingbezogenen Studien mit integrierter Präventionsabsicht im Freizeitsport.
In diesem Projekt kooperieren die mit der Durchführung beauftragten wissenschaftlichen Institutionen der Länder jeweils mit einem Partner äus der Praxis. In unseren Fall ist dies die NADA-Deutschland Abteilung „Prävention“, die federführend mit uns zusammenarbeitet.
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„SAFE YOU“ verfolgt zwei Ziele: Zunächst werden die Beweggründe junger Fitnesssportler gefährliche leistungssteigernde Substanzen einzusetzen unter die Lupe genommen. Dazu wurden in einer großangelegten Untersuchung bereits mehr als 1.000 Sportler aus fünf Nationen zu ihren Verhaltensweisen und Erfahrungen im Umgang mit solchen Substanzen befragt. Außerdem wird Aufklärungsarbeit geleistet. Aufbauend auf den Ergebnissen der Datenerhebung werden Interessenvertreter z.B. aus Fitnessstudios und Sportverbänden involviert, so dass gezielt Aufklärungsarbeit geleistet werden kann. Darüberhinaus werden Vorort-lnitiativen entwickelt um dir Aufmerksamkeit in Fitnesstudios gezielt auf den Missbrauch von leistungssteigernden Substanzen zu lenken.
Es geht in diesem Projekt darum die Trainierenden und die Multiplikatoren wie Trainer im Breitensport dazu zu sensibilisieren, dass der Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln in mehrerlei Hinsicht problematisch ist. Der besondere Präventionsansatz besteht darin, Menschen dazu zu befähigen, eigene. gut informierte Entscheidungen über den Gebrauch solcher Mittel zu treffen. Im ldealtfall sollen und werden sie dann darauf verzichten. Im Gegensatz zu anderen Präventionsansätzen wird aber eben nicht der erhobene Zeigefinger in den Mittelpunkt gestellt. Mündige Rezipienten müssen eigene, hoffentlich gute Entscheidungen treffen.