Doping: Eigenblut-Affaire OSP Erfurt-Presseberichte

weitere Informationen:

Pressespiegel – Chronologie der Diskussion und Ereignisse

– 19.5.2013 Vor dem CAS hat am 14.5. die Verhandlung um den Fall einer UV-Bestrahlung von Blut an einem minderjährigen Sportler begonnen. Viel ist darüber nicht bekannt, es herrscht Schweigen. 19.5.2013:

dradio: CAS-Verhandlung in der Causa Erfurt – Gespräch mit Hajo Seppelt

– 12.5.2013 Am 14.5.2013 wird das CAS über einen Fall verhandeln, der in der Erfurter Affaire um die UV-Bestrahlung von Blut anfiel. Das DIS hatte einen minderjährigen Radsportler frei gesprochen. 12.5.2013:

dradio: Verhandlung in der „Causa Erfurt“

– 29.11.2012 Das Deutsche Sportschiedsgericht veröffentlichte sein Urteil im Falle eines Sportlers, der 2008 im Alter von 16 Jahren mit der UV-Blutbestrahlung behandelt und frei gesprochen wurde. 29.11.2012:

SCHIEDSSPRUCH DIS-SV-SP-11/12

– 27.11.2012 Der WDR kann nun behaupten, dass Arzt Franke ‚verbotene Blutbehandlungen‘ durchgeführt hat, die ‚bis in das Jahr 2005‘ zurückgehen. Dies sei eine zulässige Bewertung so das OLG Köln. Das Landgericht Köln hatte in einer ersten Verhandlung anders entschieden. 27.11.2012:

WDR (ots): Berichterstattung in der ARD-Sportschau zu Erfurter Dopingaffäre ist zulässig

– 26.11.2012 Die NADA wird den Fall des Radsportlers, der Anfang November vom Deutschen Sportschiedsgericht frei gesprochen wurde, vor das CAS bringen. Der Athlet war mit der Methode der UV-Blutbestrahlung vor 2011 behandelt worden. 26.11.2012:

NADA: NADA zieht vor den CAS

– 17.11.2012 Noch prüfen WADA und NADA, ob sie Einspruch vor dem CAS einlegen werden gegen den jüngst ergangenen Freispruch eines Sportlers, der die Blutbehandlung vor 2011 erhalten hatte. John Fahey, Präsident der WADA, stellt jedoch klar, dass nach WADA-Lesart diese immer schon verboten war. 17.11.2012:

dradio: Widerspruch vom WADA-Chef

Hintergrund doping-archiv.de: Eigenblut-Affaire OSP Erfurt

8./10.11.2012 Die Unklarheiten und Merkwürdigkeiten in der deutschen Einschätzung der Methode der UV-Bestrahlung von Blut nehmen kein Ende. Nachdem das Deutsche Sportschiedsgericht in einem Fall geurteilt hatte, die Methode sei vor 2011 rechtens gewesen und die NADA danach von einem Grundsatzurteil sprach, meint nun DIS-Generalsekretär Bredow, es sei lediglich eine Einzelfallentscheidung gewesen. 8./10.11.2012:

spiegel-online: Urteil für Sportschiedsgericht eine Einzelfallentscheidung

dradio: Unveröffentlichte Urteile

– 3./4.11.2012 Das Sportschiedsgerichtsurteil wonach die Behandlungsmethode mit UV-bestrahltem Blut vor 2011 nicht verboten gewesen sei, löst vielerorts Kopfschütteln aus, ebenso wie die Reaktion der NADA, die das Urteil gut zu heißen scheint, obwohl sie die Klägerin war und die WADA klar festgestellt hatte, dass die Methode nach dem WADA-Code schon immer verboten war. Auch Dagmar Freitag (SPD), Mitglied des Sportausschusses und des Aufsichtsrates der NADA zeigt hierfür Unverständnis und unterstellt der Agentur fehlende Effizienz. Um einen Vergleich mit der zur Zeit hoch gelobten USADA ziehen zu können, hätte sie nun Trevis Tygart eingeladen vor der NADA über die Arbeit der amerikanischen Agentur zu berichten. 3./4.11.2012:

dradio: Alles in Frage gestellt

dradio: Hajo Seppelt: „Sie müssen abtreten“

dradio: „Nada hat nicht den nötigen Biss“

– 2.11.2012 Laut Deutschem Sportschiedsgericht ist die UV-Behandlung von Blut vor dem 1.1.2011 laut WADA-Code nicht verboten gewesen. Ein Radsportler, der vor 2011 von Arzt Franke entsprechend behandelt worden war, wurde freigesprochen. Damit urteilte der Richter entgegen der Einschätzung der WADA, die nun vor das CAS gehen könnte ebenso wie die NADA, die dies aber wohl nicht machen wird. 2.11.2012:

NADA: Fall Erfurt: Vor 2011 kein Regelverstoß

– 21.10.2012 Die Dienstaufsichtsbeschwerde des DLV betreff Thüringer Staatsanwaltschaft in der Causa Erfurt wurde abgelehnt. Die Athleten hätten zwar gegen Dopingregeln verstoßen, dies sei aber mit dem gültigen Arzneimittelgesetzes nicht strafbar. 21.10.2012:

dradio: Prokop: „Falsche juristische Ergebnisse“

WAZ: Erfurter Doping-Verfahren wird nicht neu aufgerollt

– 10.10.2012 Die Behauptung des DOSB, auf einer Ärztetagung 2012 habe Prof. Kindermann darauf hingewiesen, dass die UV-Blutbestrahlung eine verbotene Methode sei, scheint falsch. Kindermann dementiert dies. Nun will Arzt Franke gegen den DOSB vorgehen. 10.10.2012:

dradio: Falscher Vermerk?

– 21./22.9.2012 Das WADA-Wissenschaftskommittee hat abschließend festgestellt, dass die von Arzt Franke angewandte Methode der UV-Blutbestrahlung seit 2002 verboten ist. Die WADA wird entsprechend alle vom Deutschen Sportgericht ergangenen und ergehenden Urteile in der Causa Erfurt prüfen und eventuell Einspruch vor dem CAS einlegen. 21./22.9.2012:

DLF: Ljungqvist: „Die Blutbestrahlung war schon seit 2002 verboten“

DLF: Von Misstrauen geprägt?

– 18./19.9.2012 Das DOSB-Präsidium hat in einem Beschluss zu der Dopingaffaire um Arzt Andreas Franke festgestellt, dass der Arzt eindeutig gegen Dopingbestimmungen verstoßen hat und fordert nun dass die ’sportinternen Möglichkeiten zu Sanktionierung‘ des Arztes genutzt werden. Ob damit auch ein ein Verfahren vor dem Sportschiedsgericht gemeint ist, wird nicht gesagt. 18./22.9.2012:

DOSB: OLYMPIASTÜTZPUNKT ERFURT – DOPINGVORWÜRFE

DLF: Konsequentes Vorgehen?

– 6.9.2012 Jakob Steigmiller wurde vom deutschen Sportschiedsgericht frei gesprochen. Ihm war vorgeworfen worden sich von Arzt Andreas Franke mit UV-bestrahltem Blut behandelt haben zulassen. Dies sei zwar ein Dopingverstoß, doch den Fahrer treffe kein Verschulden, da der renommierte Arzt des Olympiastützpunktes behauptet hatte, die Methode sei legal.

NADA: SCHIEDSSPRUCH IM VERFAHREN NADA GEGEN JAKOB STEIGMILLER

Schiedsspruch

– 23.7.2012 Zusammenfassung der Affaire um Arzt Franke.

der Spiegel: Ne Art Doping

– 17./18.7.2012 Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) legte wegen der Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den Sportmediziner Andreas Franke betreff Eigenblutbehandlung Dienstaufsichtsbeschwerde ein.

FAZ: DLV verlangt Fortsetzung

sid: Dienstaufsichtsbeschwerde im Fall Erfurt

– 12./15./16./17.7.2012 Das sportrechtliche Verfahren gegen eine Sportlerin, die sich vor 2011 mit UV-bestrahltem Blut behandeln hat lassen, wurde bereits wieder eingestellt, da ihr dies nicht nachgewiesen werden konnte. Sie wurde nach eigenen Angaben nie mit der Methode behandelt. Die NADA-Argumentation weckte Kritik und wirft einige Fragen auf.

FAZ: Nada: Nächster Rückschlag

dpa: Sportpolitik – Doping: Causa Erfurt: Kein weiteres NADA-Disziplinarverfahren

dradio: „Einfach Bestreiten darf nicht reichen“

dradio: Doping oder Abrechnungsbetrug?

FR: Persilscheine aus Bonn

– 11.7.2012 Die Erfurter Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Arzt Andreas Franke eingestellt. Die Methode sei zwar nach dem WADA-Code verboten, doch es sei nicht dem Arzt nicht nachzuweisen, dass er die Methode zu Dopingzwecken angewandt habe. Derweil erwägt der DLV eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Erfurter Staatsanwaltschaft, um damit eine Überprüfung der Entscheidung zu erzwingen.

FAZ: Erfurter Verfahren eingestellt „Kann sein, kann auch nicht sein“

FAZ: Doping-Fall ohne Schuld und Täter

SID: Erfurt: Prokop droht mit Dienstaufsichtsbeschwerde

spiegel-online: Ermittlungen gegen Franke eingestellt

BerlZ.: „Objektiv halten wir es für Doping“

– 5./8.7.2012 NADA und WADA haben sich in einem Gespräch geeinigt. Howman räumte Fehler der WADA ein, so würde der Brief vom April 2012 der WADA an die NADA eine falsche Meinung wiedergeben. Darin hatte es geheißen, die infrage stehende Methode sei vor 2012 nicht verboten gewesen. Die WADA wird zudem wohl umfassende Akteneinsicht der staatsanwaltlichen Akten erhalten.

NADA/WADA: Schulterschluss zwischen WADA und NADA

dradio: Doping – NADA und WADA einigen sich bei „Causa Erfurt“

dradio: Streit zwischen WADA / NADA beigelegt?

dradio: Auffällig defensiv

– 24.6.2012 Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin hatte den Ausschluss des Arztes Franke aus dem Sportärztebund gefordert. Dies ist bislang nicht geschehen. Der Vorsitzende des zuständigen Thüringer Sportärztebund erklärt warum: Bislang läge kein juristisches Urteil, das Franke belastet zudem möchte man die betroffenen Sportler schützen. Überhaupt sei immer noch unklar, wie das Verfahren einzustufen sei.

dradio: „Schwebendes Verfahren“

– 17.6.2012 Thomas Bach, DOSB, sieht im Verhalten und Vorgehen der NADA keine Versäumnisse, kritisiert dagegen die WADA. Die NADA habe Ergebnisse der staatsanwaltlichen Ermittlungen abzuwarten, könne sich nicht allein auf Verdachtsmomente berufen, damit rechtsstaatliche Prinzipien eingehalten werden. Er verstünde nicht, warum die NADA dem Herausgeber des Codes, die eigenen Regeln erklären müsse (?). Nun müsse die NADA entscheiden, welche Interpretation gültig sei, die der Experten oder ein Presseinterview. Das Interview wurde vor der Eröffnung des neuen Verfahrens geführt, das sich auf den Zeitraum vor 2011 bezieht.

dradio: „Die Nada hat sich richtig verhalten“

– 16.6.2012 Grit Hartmann fasst die bisherigen Vorgänge in der Causa Erfurt zusammen, veröffentlicht damit verbundene Dokumente/Briefverkehre, stellt Fragen und kommentiert.

Hajo Seppelt gibt ebenfalls weitere entsprechende Informationen und Einschätzungen.

Jens Weinreich: Der Fall Erfurt, die NADA und der sportpolitische Komplex: Verzögern, Verwirren und ein bisschen Lügen

dradio: „Wie glaubwürdig ist die Nada?“

– 16.6.2012 Causa Erfurt: Ein interner WADAbericht widerlegt angeblich die Angaben der NADA, die behauptet hatte der WADA alle Angaben gegeben und die richtigen Fragen gestellt zu haben.

BZ/FR: Gezielte Irreführung

– 12./13.6.2012 Der Parlamentarische Staatssekretär Christoph Bergner kritisiert die WADA und speziell David Howman, der erklärt hatte, die UV-Blutbestrahlung schon immer eine verbotene Methode gewesen sei und dass die zuvor von der WADA abgegebene Expertise, die zu einem anderen Ergebnis gekommen war, Makulatur sei. Er sprach der NADA sein Vertrauen aus. Diese Einmischung des Regierungspolitikers stößt auf Kritik bei der Opposition.

Derweil eröffnete die NADA ein erstes Verfahren gegen einen Sportler, der von Arzt Franke vor dem 1.1.2011 mit der Methode behandelt worden war. Es spräche nun einiges dafür, dass die Methode schon zu jenem Zeitpunkt verboten gewesen sei. Das wird durch das Striegel-Gutachten so dargelegt und auch die WADA sieht es laut Howman so. Howman hatte zudem vorgeschlagen diese Einschätzung mit einem Pilotverfahren sportrechtlich überprüfen zu lassen.

FAZ: Howmans Interview „unerträglich“

NWZ: NADA eröffnet neues Verfahren

spiegel-online: Nada knickt nach öffentlichem Druck ein

NADA: NADA LEITET WEITERES VERFAHREN IN DER „CAUSA ERFURT“ EIN

– 11.6.2012 Das Landgericht Köln bestätigte die einstweilige Verfügung gegen die ARD, die nun weiterhin nicht behaupten darf, Arzt Franke habe verbotene Blutbehandlungen durchgeführt.

sid: Doping-Affäre: Mediziner Franke siegt vor Gericht

– 11.6.2012 Eisschnellläuferin Judith Hesse wurde vom deutschen Sportschiedsgericht frei gesprochen. Die angewandte Methode der UV-Bestrahlung von Eigenblut sei zwar verboten, aber sie treffe keine Schuld, da sie zu Arzt Franke überwiesen wurde und mehrmals nach der Legalität der Methode gefragt habe.

NADA: Schiedssspruch Hesse

– 6.2012 Kommentare zur Erfurt-Causa:

Berliner Zeitung: Sörgel „Wir brauchen eine neue Nada“

FAZ: Sprachlos

spiegelonline: Dopingjäger bekämpfen sich gegenseitig

dradio: Hajo Seppelt Massiver Glaubwürdigkeitsverlust

dradio: Sylvia Schenk: „Offenbarungseid für den Anti-Doping-Kampf“

– 5.6.2012 Die NADA reagierte empört auf die Aussagen Howmans und widerspricht. Selbstverständlich habe sie alle Unterlagen an die Weltagentur weiter gegeben und habe auch die richtigen Fragen gestellt.

stern.de: Konflikt mit WADA: NADA wehrt sich gegen Vorwürfe

FAZ: Kehrtwende im Fall Erfurt

– 4./5.6.2012 David Howman, WADA, widerspricht den Aussagen der NADA, wonach von der Weltagentur ein entscheidendes Gutachten über den Verbotsstatus der UV-Bestrahlungsmethode abgegeben wurde. Den WADA-Experten hätten unzureichende und unterschiedliche Informationen vorgelegen, so dass die WADA-Expertise keinen Sinn mache. Er räumte aber auch Fehler bei der WADA ein.

die Zeit: Howman „Es ist eine Menge schiefgelaufen“

Berliner Zeitung: Frostige Kommentare

ARD: Interview mit NADA-Generaldirektor David Howman, 14:51 Min

– 27.5.2012 Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) Herbert Löllgen erklärte, dass Frankes Ausschluss aus dem Sportärztebund beantragt worden sei, da die UV-Blutbehandlung nach übereinstimmender Meinung schon seit 2005 oder 2006 gegen die WADA-Regeln verstößt.

dradio, „Eine Festschrift, kein historisches Werk“

sid, Fall Erfurt: NADA will Gutachten überprüfen lassen

– 27.5.2012 Die NADA scheint ratlos in Sachen Eigenblut-Affaire von Erfurt und hat Schwierigkeiten mit dem Umgang der Ergebnisse des Gutachtens von Heiko Striegel, in dem die Methode als schon immer verboten eingestuft wird. Die WADA selbst hat das Problem anscheinend fehlerhaft angefasst und wartet anscheinend auf weitere Informationen aus Deutschland. Damit könnte sich deren Einschätzung wieder ändern.

dradio: Trauerspiel Erfurt

– 22./23./24.5.2012 Sportmediziner und Jurist Heiko Striegel soll in seinem von der NADA in Auftrag gegebenen Gutachten über die Eigenblut-Affaire Erfurt zu dem Ergebnis gekommen sein, dass die Methode seit 2006 verboten ist. Ein Kurzgutachten liegt vor.

DLV-Chef Prokop erklärte daraufhin, eine WADA-Stellungnahme sei wertlos und nicht zu beachten, es handele sich um Rechtsfragen, die in Deutschland zu klären seien.

dradio: Erneute Wende im Fall Erfurt

der westen: Fall Erfurt steht Wende bevor – Athleten müssen wohl zittern

dpa: Prokop zur Erfurter Blut-Affäre: „Bizarres Schauspiel“

– 16.5.2012 Ein Urteil im Verfahren Andreas Franke / WDR wird Anfang Juni erwartet. Franke hatte gegen die Behauptung die UV-Behandlung sei immer eine verbotene Methode gewesen geklagt.

sid: Rechtsstreit zwischen Franke und WDR weiter offen

– 12.5.2012 Stefan Netzle und Dirk-Reiner Martens beide ehemalige CAS-Richter und mit der UV-Blutdoping-Affaire 2002/2003 im österreichischen Langlauf befasst, sowie Richard Pound, ehemals WADA-Präsident, halten die in der Erfurt-Affaire angewandte UV-Blutbehandlungsmethode für schon immer verboten. Die Einschätzung der WADA, dass dies erst ab 2011 so sei, würde von Seiten CAS mit hoher Wahrscheinlichkeit so nicht mitgetragen werden. Die WADA hat in der Letzten Woche ein weiteres Gutachten entsprechend dem ersten vorgelegt.

dradio: Neue Irritationen um UV-Blutbestrahlungen

– 29.4.2012 Walter Mayer, ehemaliger ÖSV-Coach und wegen Blutdopings verurteilt, erwägt juristische Schritte, da ihm die Methode der UV-Blutbehandlung, die nun anscheinend von der WADA als erlaubt klassifiziert ist, zum Verhängnis wurde.

kurier.at: Nach WADA-Kehrtwende: Walter Mayer wehrt sich

– 29.4.2012 Perikles Simon, Sportmediziner, gibt im Interview seine Einschätzung des verwirrenden Bildes, das WADA und NADA in der Causa Erfurt abgeben.

dradio: „Eine höchst politische Entscheidung“

– 27./28./30.4.2012 Die WADA kam zu dem Schluss, dass die UV-Eigenblutbehandlung, die jahrelang am Olympiastützpunkt Erfurt von Arzt Franke praktiziert wurde, erst ab dem Jahr 2011 verboten ist. Damit können keine Sportler/innen belangt werden, die davor behandelt wurden. Es werden jedoch Fragen danach laut, ob wirklich alle WADA-Gremien in die Beurteilung einbezogen waren, wie es die NADA-Meldung nahe legte. Der Vorsitzende des Medizin- und Wissenschaftskomitees Arne Ljungqvist war es nicht. Weitere Unklarheiten zeichnen sich ebenfalls ab. So hatte die NADA bereits Mitte April den DLV darüber unterrichtet, dass es keinen zweilfelsfreien Verbotstatbestand gäbe. So erwartet die NADA noch eine weitere Expertise von Heiko Striegel.

NADA: UV-BLUTBEHANDLUNG ERST AB 2011 VERBOTEN

spiegel-online: Wada rudert in Blut-Affäre zurück

nicht online SZ: Kehrtwende der Wada

dradio: Ein Ende der Erfurter Doping-Affäre?

dradio: Interview mit Hajo Seppelt „Freifahrtsschein für Blutdoper“

sportschau.de: Wende im Erfurter Blutdoping-Skandal

sid: NADA hatte schon lange Zweifel an Athletenschuld

– 26.4.2012 Die NADA und Judith Hesse, gegen die ein Schiedsverfahren in Sachen UV-Eigenblutbehandlung läuft, sahen sich aufgrund des Medieninteresses und der vielfältigen Meldungen genötigt eine gemeinsame Stellungnahme zum Stand des Verfahrens zu veröffentlichen.

NADA: GEMEINSAME STELLUNGNAHME VON NADA UND JUDITH HESSE

– 14.4.2012 Die Auseinandersetzung darum ab wann die in Erfurt angewandte Methode der UV-Bestrahlung von Eigenblut durch den WADA-Code verboten ist, geht weiter. Nach Stellungnahmen der Medizinprofessoren Jelkmann, Eber und Zanella, alle drei in den Fall Pechstein involviert, erfüllt die Methode nicht die nötigen Kriterien um vor 2012 als verboten klassifiziert zu werden. Ob es sich bei Jelkmanns Stellungnahme um eine neue oder um die im Sportausschuss bekannt gewordene handelt, wird in diesem Artikel nicht gesagt. Jelkmann und Eber diagnostizierten bei Pechstein eine Blutanomalie, wenn auch etwas unterschiedlicher Art. Zanella, Gutachter in der Causa Pechstein für die ISU, stellte sich später hinter die Blutanomalie-These. (Laut FR-Artikel (s. u.) hat auch Winfried Gassmann, ein weiterer Pechstein-Gutachter, sich entsprechend geäußert. Gassmann und Eber unterstützen damit Judith Hesse, die sich selbst angezeigt hatte und gegen die ein Sortrechtsverfahren läuft.)

TLZ: Führende Mediziner sehen kein Doping in Erfurter Blut-Affäre

– 12.4.2012 Laut dem Erfurter Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen wisse die Staatsanwaltschaft frühestens im Mai wann die Ermittlungen in der Causa Erfurt abgeschlossen seien, da weitere Zeugenvernehmungen anstehen. Als wichtig in der Angelegenheit stellt sich das abgehörte Telefonat dar, aufgrund dessen das Verfahren von München nach Erfurt abgegeben wurde. Darin soll Claudia Pechstein einer Kollegin die Methode empfohlen haben mit dem Hinweise, die UV-Bestrahlung sei nicht nachweisbar. Andreas Frankes Anwalt sieht hierzu ebenfalls noch zu klärende Fragen. Pechstein soll bereits 2006 die Methode angewandt haben, womit ihr Probleme entstehen könnten, sollte diese, wie von der WADA eingestuft, in diesem Verfahren als immer verboten gehandhabt werden. Fragen wirft auch das Bekanntwerden eines Gutachtens von Prof. Jelkmann auf, das Im Sportausschuss von Klaus Riegert zitiert wurde, von dem Jelkmann aber sagt, er habe es lediglich für einen Kollegen verfasst, wie es in den Sportausschuss gelangt sei, wisse er nicht.

nicht online: FR: Versteckte Doppelpässe

– 11.4.2012 Prof. Fritz Sörgel nimmt Stellung zu den Vorfällen und der Diskussionskultur während der letzten Sitzung des Sportausschusses. Er sieht zudem in der Causa Eigenblutbehandlung am OSP Erfurt noch einigen Ärger auf den deutschen Sport zukommen.

die Zeit: „Der Sportausschuss hat kein Interesse am Anti-Doping-Kampf“

– 3.4.2012Der Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen wird sich mindestens bis Mai hinziehen. Ob der DLV Akteneinsicht bekommt, ist noch unklar.

sid: Erfurter Dopingaffäre: Ermittlungen bis Mai

– 1.4.2012 Klaus Riegert, CDU/CSU, versteht das Anliegen nicht, das Dopinggegner zu einem Offenen Brief veranlasst hat. Darin werfen sie u.a. Politikern vor, die Deutungshoheit in der Causa Erfurt zu beanspruchen und sich damit in ungehöriger Weise in laufende Dopingverfahren einzumischen. Der Politiker leugnet die Einmischung gibt aber gleichzeitig wieder eine Interpretation der Vorgänge ab, wonach es sich hierbei um keine Dopingaffaire handeln könne. Bezogen auf die Finanzierung der NADA sieht Riegert keine Absage an das gültige Stakeholdermodell.

dradio: „Ich verstehe die Aufregung nicht“

dradio: Offener Brief auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel der Dopinggegner

– 28.3.2012 12 engagierte bekannte Dopinggegner/innen wandten sich mit einem Offenen Brief an führende Politiker/innen in dem sie die Einmischung der Politik in laufende staatsanwaltliche und sportrechtliche Ermittlungen und Verfahren verurteilen. Sie fordern umfassende und transparente Aufklärung und Konsequenzen.

>>> Erster Offene Brief DOPINGVERDACHT AM OLYMPIASTÜTZPUNKT ERFURT

sid: Anklage in Brief an Merkel: System duldet Doping

– 26.3.2012 Eine Zusammenfassung der Affaire und eine Einschätzung der Rolle der Politik und des DOSB gibt Wolfgang Zängl für nolympia. Götz Hausding beschreibt die Diskussion im Sportausschuss für die Homepage des Bundestages.

nolympia: Der Bundesinnenminister, der DOSB und das Blutdoping

Das Parlament: Blutspur zum Doping

– 24.3.2012 Prof. Dirk Clasing, Sportmediziner, sieht die Blutentnahme und -rückgabe klar als verbotene Methode an und zwar genau genommen seit 1986, sicher durch den WADA-Code ab 2004. Er sieht bei der NADA Fehler, da sie zwar die Methode als Doping ansieht, aber weitere Gutachten zur eigenen Absicherung benötigt. Seine Sicht legte Clasing in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Sportmedizin dar (nicht online). Auf Anfrage des Deutschlandfunks hat der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin Löllgen Arzt A. Franke nahegelegt, aus der DGSP auszutreten.

dradio: Interview mit Prof. Dirk Clasing „Die UV-Bestrahlung des Blutes ist Doping“

– 23.3.2012 Die NADA erklärte in Folge der Auseinandersetzungen im Sportausschuss, dass sie sich nicht beirren lasse und den vorgeschriebenen Weg für Doping-Verfahren gehen werde, ein in Auftrag gegebenes Gutachten zur rechtlichen Einordnung der Methode würde Ende Mai erwartet.

NADA: NADA HÄLT SICH AN DIE SPIELREGELN

– 21.3.2012 Der Antrag von Bündnis90/Die Grünen wurde im Sportausschuss abgelehnt, der der SPD wurde nicht verhandelt. In einer turbulenten Sitzung gab es keine Einigung. Die Frage ob und wenn ja ab wann es sich bei der Behandlung mit UV bestrahltem Blut um eine verbotene Methode handelt, blieb umstritten. CDU und FDP hatten ein Gutachten von Prof. Jelkmann eingeholt, der entgegen den beiden von Engelbrecht und Sörgel (s. u.) keinen Dopingverstoß vor 2011 erkennen konnte. Wichtig scheint in diesem Kontext, dass die NADA im Falle einer notwendigen der Einleitung von Dopingverfahren gegen alle betroffene Sportler finanziell weit überfordert wäre.

Daniel Drepper: Erfurter Doping-Anklagen kosten 1,3 Millionen Euro (einschl. Jelkmann-Gutachten)

bundestag.de: Streit um Blutbestrahlung am Olympiastützpunkt Thüringen

dradio: Schlechter Stil

taz: Abgeordnete Ahnungslosigkeit

FR: „Das war flegelhaft“

– 21.3.2012 Die Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen legten Anträge vor, die eine umfassende Aufklärung der Vorgänge um die UV-Blutbestrahlung am OSP Erfurt und die Überprüfung der Förderung der Olympiastützpunkte durch den Bund fordern. Beide Anträge liegen dem Sportausschuss zur Abstimmung vor.

Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Antrag SPD-Fraktion

Der Vorsitzende des Sportausschusses Klaus Rieger äußerte sich bereits hierzu auf Anfrage von Daniel Drepper und klassifizierte die Anträge als Scheinanträge und ’nicht hinzunehmende Vorverurteilung von Athleten‘:

Daniel Drepper: Heute in Berlin: Erfurter Blutbestrahlung mit Steuergeld

– 18./19.3.2012 Noch liegt keine abschließende Stellungnahme der WADA zu den UV-bestrahlten Bluttransfusionen des Arztes Dr. Franke vor. 14 Radsportler, je 5 Leichtathleten und Eisschnellläufer, ein Handballer und eine Ringerin sollen betroffen sein. Verschiedenste Äußerungen und ein Gutachten des Rechtsanwaltes Engelbrecht bestätigen, dass diese Methode schon immer verboten war, zumindest ohne medizinische Indikation. Prof. Sörgel spricht ebenfalls von klarem Doping. Franke, von 1992 bis 2011 DLV-Arzt bei Nachwuchsländerkämpfen, bestreitet das Verbot, Ausnahmegenehmigungen wurde nie beantragt. Fragen wirft das Abrechnungsverhalten des OSP Thüringen auf. Wurde die Behandlungsmethode nie mit oder unter anderen Ärzten vor Ort diskutiert? Wusste man von der Fragwürdigkeit der Behandlungen und dem Dopingverdacht? Damit in Zusammenhang steht die Frage, ob das BMI aus Steuergeldern Doping finanziert hat und ob es seinen Kontrollpflichten nachkommt. Der Sportausschuss des Dt. Bundestages wird am kommenden Mittwoch darüber diskutieren.

Jens Weinreich: Steuermittel für Eigenblutmanipulation: Originale lesen! Pflichtlektüre zum Sportausschuss

dradio: Innenministerium auf Tauchstation

Jens Weinreich: das BMI zur Causa Erfurt

dradio: Prokop: „Wir bekommen keine Informationen“

dpa: NADA-Vorstand Gotzmann: „Das Bild nach außen ist fatal“

spiegel-online: Blutbestrahlung am Olympiastützpunkt

– 11.3.2012 Die UV-Bestrahlung kleiner Mengen Eigenblut und dessen Rückführung in den Körper hat eine längere Tradition im DDR-Sport. Ziel war immer die Leistungssteigerung, nicht die Infektabwehr. Insbesondere Radsportler, Skilangläufer und Biathleten wurden damit behandelt.

dradio: UV-Blutbestrahlung: Tradition im DDR-Sport

– 8.3.2012 Jakob Steigmüller, gegen den aufgrund der UV-Affaire ein Dopingverfahren eröffnet wurde, ist vom BDR für die WM Anfang April aufgestellt trotz eines BDR-Präsidiumsbeschlusses von 2006 wonach Fahrer, gegen die ein Dopingverfahren läuft, nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigt werden dürfen. Der BDR missachtet seine eigene Regel, da der Fahrer laut eigenen Aussagen aus gesundheitlichen Gründen Arzt Franke aufgesucht und dieser alle geäußerten Bedenken zur Behandlungsmethode zerstreut habe.

fokus: Steigmiller trotz Ermittlungen im Aufgebot

– 8.3.2012 Die SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages stellte für die Plenarsitzung am 8.3.2012 einen Antrag zum Thema ‚Doping an Olympiastützpunkten, Bundesleistungszentren und Bundesstützpunkten konsequent bekämpfen‘, der in der Sitzung an den Sportausschuss (f), Innenausschuss, Rechtsausschuss und den Ausschuss für Gesundheit verwiesen wurde.

SPD, Drucksache 17/8896: Doping an Olympiastützpunkten, Bundesleistungszentren und Bundesstützpunkten konsequent bekämpfen

– 22./26.2.2012 Jakob Steigmüller, gegen den aufgrund der UV-Affaire ein Dopingverfahren eröffnet wurde, ist vom BDR für die WM Anfang April eingeplant. Eine Teilnahme wäre aber nur im Falle einer zügigen Entscheidung des Sportschiedsgericht mit Freispruch möglich, da laut eines BDR-Präsidiumsbeschlusses von 2006 Fahrer gegen die ein Dopingverfahren läuft, nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigt werden dürfen. Der Bundestrainer scheint den Beschluss jedoch nicht zu kennen und das Präsidium äußerte sich gegenüber dem Deutschlandfunk nicht hierzu. Laut NADA ist der Fahrer nicht suspendiert, muss aber im Falle einer Verurteilung alles Errungene zurückgeben.

dradio: Sorg- und Ahnungslosigkeit

Trotz laufender Dopingermittlungen soll Bahnradfahrer

dpa: Radsport – Bahn: Trotz NADA-Ermittlungen: Steigmiller soll zu Bahn-WM

BDR Amtliche Bekanntmachungen: BDR Präsidiumsbeschluss 18. Dezember 2006

– 18./26.2.2012 Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär des BMI, äußerte sich zu der UV-Affaire am Olympiastürtzpunkt Thüringen und eventuelle finanzielle Konsequenzen. Es wird geprüft. Doch Kritik wird laut an dem zögerlichen Vorgehen.

dradio: Der Skandal wird heruntergespielt

dradio: Erfurter Dopingaffäre: Interview mit Christoph Bergner Parl. Staatssekretär BMI

FAZ: BMI überprüft Aufsichtsstrukturen

– 14.2.2012 Marcel Kittel, Patient des Erfurter Arztes Franke und mit der uV-Methode behandelt im Gespräch über seine Erfahrungen und seine Einstellung gegenüber der Einnahme von alltäglichen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.

Jonathan Sachse: Erfurter Dopingaffäre: Interview mit Marcel Kittel

– 11./14.2.2012 Die Eisschnellläufer der Deutschen Eisschnelllaufunion (DESG) wehren sich geschlossen mit einem Protestschreiben gegen die Berichterstattung der Erfurt-Affaire durch die ARD. Namen seien zu Unrecht veröffentlicht worden, die Verbotslage sei unklar, der DOSB habe sich mittels Bach entsprechend geäußert. Der DOSB dementierte diese Interpretation allerdings bereits. Die Sportler/innen geben zudem die eigene Verantwortung für medizinische Behandlungen dahingehend ab, als man von ihnen nicht verlangen könne sich durch die teils unklaren WADA-Code-Bestimmungen zu kämpfen.

DESG-Presse: Öffentliche Erklärung der Athleten der Deutschen Eisschnelllauf Gemeinschaft

sid: Eisschnellläufer fordern ARD-Entschuldigung

sid: Fall Erfurt: ARD verteidigt Berichterstattung

– 8.2.2012 Parallelen zu dem Blutdoping-Fall um Trainer Walter Mayer lassen erkennen, dass die in Erfurt angewandte Methode zu den verbotenen Methoden gehören dürfte.

taz: Mutige Spezialisten

CAS, 20.3.2003

– 5./7./9.2.2012 Professor Jürgen Steinacker, Mitglied des Wissenschaftskomitees der WADA und auch Prof. Wilhelm Schänzer, Köln, betonen, dass die UV-Methode eindeutig seit 2005 verboten ist. David Howman bestätigt die Sichtweise, wonach diese Methode immer verboten war.

ARD: Stellungnahme zur Eigenblutbehandlung

dradio: Interview Prof. Jürgen Steinacker, UV-Bestrahlung – Doping oder nicht?

ARD: Doping – „Die Affäre Erfurt“

dradio: WADA-Chef David Howman äußert sich zur Erfurter Dopingaffäre

SZ: „Alles deutet auf Blutdoping hin“

– 5./7.2.2011 Claudia Pechstein machte 2 Mails öffentlich, wonach angeblich hervor geht, dass die WADA die angewandte UV-Bestrahlungs-Methode vor 2011 als rechtens klassifiziert. Diese Interpretation wird nun seitens der NADA bestritten. Auch die Staatsanwaltschaft erklärte ihr sein dies und wesentlich mehr seit langem bekannt.

ARD: Doping – „Die Affäre Erfurt“

CP: Mail Mortsiefer

CP: Mail Wolfarth

SID: Keine neuen Erkenntnisse durch Pechstein

– 4.2.2012 Der Thüringer Sport wurde nach der Wende mit altem SED-, Stasi- und Doping-belastetem DDR-Personal weiter geführt und aufgebaut, aus dem Westen wurde Trainer und Anwalt Spilker, der rechtskräftig wegen Dopings verurteilt wurde, mit offenen Armen aufgenommen. Sport und Politik fanden eine gemeinsame Spielwiese.

dradio: Fragwürdige Strukturen in Erfurt

– 3.2.2012 Für U23-Fahrer Jakob Steigmiller fordert die NADA eine einjährige Sperre wegen verminderter Schuldfähigkeit. Der Sportler gehört zu den Sportlern, die in Erfurt bei Arzt Franke ihr Blut mit UV-Strahlen behandeln ließen.

spiegel-online: Nada fordert einjährige Sperre für Steigmiller

Thür. Allg.: Radsportler Jakob Steigmiller äußert sich zu Dopingvorwürfen

– 3.2.2012 Nach anfänglichem Zögern sieht sich das Bundsinnenministerium nun genötigt die medizinische Praxis am Olympiastützpunkt Thüringen zu untersuchen. Im Falle der Anwendung unerlaubter Methoden müssen Steuergelder zurück geführt werden.

Berl. Z.: Doping aus Steuermitteln finanziert

– 3.2.2012 Die Berichte von Medizinern nehmen zu, wonach durch die Gabe UV-bestrahlten Blutes Blutzellen verändert werden und sich Anomalien bilden sowie auch die Retikulozyten-Produktion angestoßen werden kann. Forschungsbedarf ist vorhanden.

TAZ: Höhensonne für rote Blutkörperchen

BR: Abnormale Blutwerte durch UV-Behandlung? , audio 4:42Min

dopinginfo.de: Eigenbluttherapie – UV-Bestrahlung von Blut – Doping

– 1.3.2012 Das Landgericht Köln untersagte der ARD per einstweiliger Verfügung auf Betreiben von A. Franke zu ‚behaupten, behaupten zu lassen, zu verbreiten oder verbreiten zu lassen, er habe ´verbotene Blutbehandlungen´ durchgeführt, die bis 2005 zurückreichen und … 28 Athleten betreffen.“

sid: Erfurter Arzt erwirkt einstweilige Verfügung

– 1.2.2012 Staatsanwaltliche Ermittlungen zu Doping finden und fanden einige statt, doch zeitigen diese selten Folgen im Bereich des Sportrechts. Sportler, die dopen sind nur schwer nach dem Arzneimittelrecht zu verurteilen, sie können meist nur als Zeugen vernommen werden. Die zuständigen Sportgerichte legen polizeiliche Erkenntnisse nach eigenem Gusto aus, wodurch etliche Verfahren eingestellt werden. Ein Beispiel sind die Verfahren gegen Crossfahrer, die im Falle des Arztes Tilman Steinmeier belastet wurden. Auch die Zusammenarbeit zwischen Staatsanwaltschaften und NADA gestaltet sich häufig schwierig. Effektive Antidopingarbeit sieht anders aus.

FAZ: Riss in der Kette

– 1.2.2012 Schon in den 1960er Jahren gab es erste Experimente mit UV-Bestrahlungen und deren Auswirkungen auf das Blutbild. Spätere Versuche stellten ebenfalls Veränderungen fest, doch einheitliche und abschließende gesicherte Ergebnisse liegen bis heute nicht vor. Der Fall Claudia Pechstein erhält jedoch durch das Bekanntwerden der Erfurter Behandlungsmethode bei der Sportlerin eine neue Wendung und neuen Zündstoff.

Berl. Z.: Claudia Pechstein steht wieder im Fokus

– 1.2.2012 Die WADA stellte gegenüber der SZ fest, dass die von Franke angewandte Methode der Blutmanipulation seit 2004 verboten ist.

SZ: Probleme mit dem Kleingedruckten

Eine Aufstellung der in dieser Causa infrage kommenden WADA-Bestimmungen M1 und M2 und deren Änderungen 2004 – 2012 ist >> hier zu finden

– 1.2.2012 Der Landesportbund Thüringen wirft der NADA vor 2007 keine eindeutigen Antworten auf eine Anfrage gegeben zu haben, ob die UV-Methode verboten sei oder nicht. Die NADA gibt an sich strikt dagegen ausgesprochen zu haben, doch bleibt offen, ob sie diese auch als verboten definiert habe. Der LSB sah offenbar keinen Handlungsbedarf.

Thüringer Allgemeine: Landessportbund findet harte Worte zur Erfurter Blutaffäre

– 31.1.2012 In der Erfurter Causa UV-Bestrahlung dreht sich momentan in der öffentlich ausgetragenen Diskussion die Hauptfrage darum, ab wann der WADA/NADA-Code eindeutig jegliche Blutmanipulation verbietet. Die Aussagen sind widersprüchlich.

spox.com: Kittel-Team bringt weitere Namen ins Spiel

RSN: WADA: UV-Methode vor 2011 nicht verboten

velonation,com: WADA states German UV blood treatment was not banned until 2011

rad-net.de: 1t4i-Team: Kein Dopingverdacht gegen Radprofis – BDR: Keine voreilige Stellungnahme

– 30.1.2012 Die NADA bestätigte den Bericht der Sportschau, sie habe ab sofort neue umfassende Akteneinsicht bei der Staatsanwaltschaft erhalten. Die Eröffnung von Dopingverfahren wird in 28 weiteren Fällen geprüft.

NADA: NADA ERHÄLT WEITERE AKTENEINSICHT

SZ: Plötzlich ist da Schweigen

Bad. Z.: Doping mit System in Erfurt

sport inside: „Erfurter Vorsorge“

detektor.fm: “Wir sind im Herzen des Spitzensports angekommen”

– 29.1.2012 In die Affaire um den Erfurter Sportarzt Franke und dessen UV-Bestrahlungsmethode von Eigenblut sind 28 Sportlerinnen und Sportler eingebunden. Die NADA scheint jedoch überfordert entsprechend viele Verfahren zu eröffnen.

ARD: Auch Pechstein und Nils Schumann betroffen

dradio: Spitzenathleten und Minderjährige betroffen

– 15./16./17./21.1.2012 Die Doping-Affaire um den Erfurter Arzt Andreas Franke wirft einige Fragen nach dem Umgang mit den Begebenheiten auf. Es scheint Hinweise auf einige Dopingfälle zu geben, doch Genaueres wird nicht bekannt, die NADA schweigt. Der Mediziner wehrt sich mit dem Argument, die von ihm angewandte Methode sei nicht leistungssteigernd, jedoch ist diese Methode im NADA-Antidoping-Reglement, das für Sportmediziner bindend ist, verboten. Der DOSB bestätigte zudem eine entsprechende Regelerklärung.

FR: Abwarten und herunterspielen

sport1: Frankes UV-Bestrahlung im Kreuzfeuer

die Zeit: Doping in Erfurt Sportlerblut unter der Sonnenbank

Berliner Zeitung: Erfurter Dummenfang

– 14.1.2012 Hajo Seppelt äußert sich zur Erfurt-Affaire, der Ermnittlungspraxis in Österreich und dem zu erwartenden CAS-Urteil zu Ullrich.

dradio: „Bei der Sportrechtsanktionierung hat es Österreich genauso schwer wie Deutschland“

– 11./12.1.2012 Ermittlungen um einen, mittlerweile entlassenen, Vertragsarzt des Olympiastützpunktes Thüringen könnten sich zu einer größeren Dopingaffaire ausweiten. Gegen eine Eisschnellläuferin läuft bereits ein Dopingverfahren, Sportler anderer Disziplinen, Radsport und Leichtathletik, stehen ebenfalls in Verdacht eine ‚rechtswidrige Behandlung‘ ihres Blutes bekommen zu haben.

dradio: Neuer Blutdoping-Verdacht im deutschen Eisschnelllauf

TAZ: Strahlende Spezialbehandlung

SZ: Brisante Zeugenliste

erste Meldung hierzu vom 16.4.2011: dradio: Neuer Blutdoping-Verdacht im deutschen Eisschnelllauf