Dossier China und Doping
Dieses Dossier basiert auf einer Zusammenstellung von Texten und Hinweisen auf Informationen, die sich mit Doping in China in den 90er Jahren bis heute befassen. Es ist keine zusammenhängende Analyse.
Die letzte Seite ‚Doping: Olympia 2008‘ bezieht sich direkt auf Olympischen Spiele 2008 in Peking und listet die ergriffenen Antidoping-Maßnahmen und positiven Fälle auf.
Dossier China und Doping
2021 – 2024 Massendoping im chinesischen Schwimmsport? – Pressechronik
2024 Independent Prosecutor’s final report – Cottier Report
2024 E. Cottier Report: Bemerkungen in deutscher Übersetzung
Warum dieses Dossier?
China stand anlässlich der Olympischen Spiele 2008 in Peking unter besonderer Beobachtung. Nicht allein die Menschenrechtssituation, hier insbesondere der Umgang mit Tibet, standen Monate vor Eröffnung der Spiele im Focus der Medien, sondern auch die Dopingverhältnisse im Reich der Mitte wurden intensiv behandelt. Das IOC sah sich heftiger Kritik ausgesetzt und übte sich in Rechtfertigungen und Beschwichtigungen.
Keine Frage, China ist für die weltweiten Versorgungsnetze der Athleten Hauptlieferant von Dopingsubstanzen. Zudem gibt es viele Berichte, die aufzeigen, wie weitverbreitet und fast selbstverständlich Doping zum chinesischen Sportalltag gehörte und möglicherweise immer noch gehört. Hieraus erwuchs und erwächst für die Regierung, die Partei ein großes Problem, denn sie muss um das Gesicht zu wahren, Doping bekämpfen und konnte sich 2008, vor und während der Spiele keine positiven Fälle leisten.
Die internationale Diskussion über Doping im Reich der Mitte spitzte sich in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zu. Fabelzeiten von Läuferinnen ließen Zweifel aufkommen und erwiesen sich im Nachhinein zweifelsfrei als Dopingleistungen. Skandale im Schwimmsport zogen sich durch das gesammte Jahrzehnt.
Waren die Chinesen aber wirklich so viel stärker dem Doping verfallen als andere Länder? Oder hatte man in China nur noch nicht die Antidopingstandards der bis dato erfolgreichen Sportnationen erreicht? China holte sich jedenfalls nach den Skandalen Rat und Unterstützung im Ausland und rüstete im Antidopingkampf auf. Oder stimmt was Ines Geipel dazu schreibt: „Es ging um die Durchsetzung internationaler Standards, um Maßstäbe und Transparenz. Es ging um Labore und Testverfahrren und die Professionalisierung von Trainern und Athleten. Es ging kurz gesagt, um ein brauchbares Regelwerk und die Demarkationslinie zwischen Positiv- und Negativtest.“
Auffallend war jedenfalls, dass trotz der vielen positiven Fälle, die international aufmerksam kommentiert wurden, zwar schnell Erschrecken von offizieller internationaler Verbandsseite geäußert, aber auch immer wieder abgewiegelt wurde. Nur allzu gerne machte man sich die offiziellen chinesischen Argumente zu eigen. Auch 2021 scheint sich wenig geändert zu haben wie die Recherchen der ARD-Dopingredaktion und der New York Times zu den Vorfällen bezüglich 23 Schwimmer*innen vor den Olympischen Spielen 2021 nahe legen.
Vor den Olympischen Spielen 2008 ergibt sich ein paradoxes Bild. Aus China erfahren wir kaum von im Vorfeld suspendierten Sportlern und Sportlerinnen, aus dem Westen, vor allem Europa kamen jedoch fast täglich entsprechende Meldungen. Die Trainingskontrollen mit verbesserten und unerwarteten Methoden greifen außerhalb Chinas. Griffen in China dagegen die strikten und harten Antidopingforderungen? Oder haben wir es China mit einem intelligenten zentral gesteuerten Vertuschungssystem zu tun?
In diesem Dossier versuche ich zu dem Komplex ‚China und Doping‘ einige interessante Hintergrundinformationen zusammenzustellen und sie verschiedenen Stichpunkten zuzuordnen. Es ist keine Analyse und bei weitem nicht vollständig. Es werden auch Widersprüche in der Interpretation sichtbar und wenn die Rollen des Westens, der Verbände, der WADA und des IOC Fragen aufwerfen, ist das beabsichtigt.
ausführliche Inhaltsangabe des Dossiers
das System I
- Dossier: China und Doping, das chinesische System I
- Seiten des Dossiers:
- China und Doping in den 90er Jahren
- Kooperationen unter kommunistischen Brüdern
- >>> der Spiegel, 3.08.1992: Alles erlaubt
- Übernahm China das DDR-Dopingsystem?
- >>> Spiegel, 7.10.1991
- >>> Spiegel, 5.12.1994
- >>> Berliner Zeitung, 19.12.1994
- >>> FAZ, 10.1.1998
- Fallbeispiel: das chinesische Laufwunder 1993
- Chinesinnen in der Weltbestenliste
- Interview mit Sportminister Wu Shaozu 1995
das System II
- Dossier: China und Doping, das chinesische System II
- Seiten des Dossiers:
- Das chinesische Dopingsystem? Ansichten, Erfahrungen von heute
- Hajo Seppelt: Erfahrungen 2008
- Grit Hartmann und Thomas Kistner: Erfahrungen, Recherchen, Analysen 2008
- Ines Geipel, Erfahrungen und Analysen 2007
- Thomas Reichart, Erfahrungen, Recherchen
- Erziehungsstrukturen
- Talentsichtung und -auswahl, Beispiele
- westliche Trainer in China, Erfahrungen
Opfer und Täter
- Dossier: China und Doping – Opfer und Täter
- Seiten des Dossiers:
- chinesische Einzelschicksale
- Opfer: Einst erfolgreiche Sportlerinnen – heute krank und arm
- Frau Chunlan Zou, ehemalige Gewichtheberin
- Ai Dongmei, Sun Yingjie, Guo Ping u.a. – Langstreckenläuferinnen
- Trainer: Brutale Täter aber immer noch angesehen
- Trainer: Wang Dexian
- Trainer: Ma Junren
- Interview mit Trainer Ma Junren, 1994
Treutlein: Dopingverdächtigungen am Beispiel China
- Dossier: China und Doping, Höchstleistungen und Dopingverdächtigungen
- Seiten des Dossiers:
- Dopingverdächtigungen bei großen Leistungen:
Argumente pro und contra Doping am Beispiel Chinas bzw. der chinesischen Läuferinnen 1993 - These: Die Läuferinnen waren nicht gedopt.
- These: Die chinesischen Läuferinnen waren gedopt.
- chinesische Männer-Rekorde in den Ausdauerdisziplinen
- chinesische Frauen-Rekorde in den Ausdauerdisziplinen
- Chinesinnen in der Weltbestenliste
- Besonderheiten, zusätzliche Hinweise auf Doping
- Häufung positiver Fälle
- Druck durch die Presse
- Staatsdoping?
- Dopingverdächtigungen bei großen Leistungen:
Dopingfälle, -affairen in China
Doping: China vor Olympia 2008
- Dossier: China vor den Olympischen Spielen 2008
- zur Dopingsituation in China 2008
- Produktion von und Handel mit Dopingsubstanzen
- China: weltweit bedeutenster Produzent von Dopingsubstanzen?
- Gendoping in China?
- Organisiertes Doping an Sportschulen?
- Fallbeispiel: Anshan Sportschule
- Organisiertes Doping durch Ärzte?
- Geheime Trainingsgruppen mit ‚besonderem‘ Programm?
- Antidoping-Maßnahmen Chinas
- Schließung von Firmen, Läden, Apotheken usw.
- Juni 2008, Schließung von Firmen, Apotheken usw.
- nach der Operation Raw Deal
- Juli 2008