David Windels
Der junge Belgier David Windels träumte Anfang der neunziger Jahre davon Profiradler zu werden, das Talent dazu wurde ihm nicht abgesprochen. Doch es kam anders. Amphetamine machten ihn zum Süchtigen und Dealer. Er erzählt, wie es dazu kam.
Grund für sein Reden ist die Landuyt/Versele/Museeuw-Affaire, hier mehr Infos
Originaltext aus de Standaard vom 6.9.2003.
„Er gab mir Doping, bis ich verrückt war.“
Nach langem Drängen veröffentlichte der ehemalige Fahrer David Windels (34) aus Hulste ein Büchlein über seine Beziehungen zu dem des Hormon- und Dopinghandels beschuldigten Tierarzt (José Landuyt).
Windels, zu Beginn der neunziger Jahre eine große Radsporthoffnung, der (…) von einem Sieg zum nächsten eilte, war nach einem Jahr völlig weg vom Fenster.
„Ich schaffte es nicht ganz, Profi zu werden. Da brachte mich ein Vorstandsmitglied meines Clubs (1.200 Mitglieder in einem Dorf von 3.000 Einwohnern) in Kontakt mit José Landuyt. Ein Jahr später hörte ich mit den Rennen auf, ich war vollkommen abhängig von den Amphetaminen, mit denen mich Landuyt versorgte. Genau weiß ich gar nicht, was er mir gab, ich griff nach allem.“
„Alles was damals mit mir geschehen ist, alles was ich an Dummheiten gemacht habe, alles ist Folge der Amphetamine, die mir der Tierarzt gegeben hat. Ich wurde als Rückfalltäter verurteilt. Ich war viermal in der Psychiatrie durch seine Schuld. Er gab mir Amphetamine, nach denen ich buchstäblich verrückt war, auch später noch. Ich nehme ihm das sehr übel, er ist doch ein studierter Mann, der immer noch damit beschäftigt ist Schlachtopfer zu produzieren. Es ist ein Jammer für Museeuw, den saubersten Fahrer, den ich kenne und für Chris Peers, den größten Patron des Pelotons.“
Nach seinem Abschied vom Peloton begann Windels mit einer Frittenbude am Brugsestenweg in Kuurne.
„Damit war es nach einem Jahr zu Ende, ich verdiente das Salz für meine Katoffeln nicht mehr. Und so bin ich wieder bei Landuyt gelandet. Ich kannte das Peloton, hatte überallhin Kontakte und begann mit dem Dealen von Landuyt’s Mitteln. Das war der Anfang vom Ende. Alle diese Dinge befanden sich bei mir zuhause. Ich war hoffnungslos abhängig. (…).“
Windels wurde mit 14 anderen geschnappt, mit dabei der Fahrer Gino Ligneel.
„Ich war der einzige, der Landuyt kannte. Die andere kannten nur mich. Während der Untersuchung hielt ich den Mund.(…).“
Als Folge wurde Landuyt am 21. Mai 1997 im Prozess von Kortrijk freigesprochen, Windels verurteilt, aber er blieb weiter abhängig.
Letztendlich wurde der Fahrer 4 Mal verurteilt, unter anderem wegen schwerer krimineller Tatbestände. Das waren zusammen mehr als neun Jahre Haft. Nach der Berufung blieben zusammen vier Jahre. Davon hat David Windels fast zwei Jahre abgesessen.
(…)
David Wndels: „Es stört mich, dass sich Landuyt nach allem was er mit mir angerichtet hat, nicht gebessert hat, dass er noch immer mit diesen Dingen beschäftigt ist und nun werden andere missbraucht und verrückt gemacht. Ich habe acht Jahre lang nichts über ihn gehört, ich dachte er wäre mit seriösen Dingen beschäftigt. Nun da ich weiß, dass er auch nach meinem Debakel dabei geblieben ist, muss ich wohl sprechen.“