August 2010
US-Sprinter Mark Jelks wurde von der USADA für zwei Jahre wegen Verstößen gegen die whereabout-Regelungen gesperrt. 31.8.2010:
dpa: US-Sprinter Jelks für zwei Jahre gesperrt
Eine Dopingkontrolleurin hat mit Hilfe eines Kollegen eigenen Urin anstelle von Sportlerinnen abgegeben und stellen damit das deutsche Kontrollsystem infrage. DEsweiteren sollen KOntrollen in Rechnung gestellt worden sein, die niemals stattfanden. 30.8.2010:
ard: Mehr Kontrollen für Doping-Kontrolleure
ZDF: Skandal um Dopingkontrolleure weitet sich aus
spiegel: Staatsanwalt ermittelt gegen Dopingkontrolleure
Nach der ersten Expertenkommission, die nach den Dopingvorfällen 2006 um das Team T-Mobile und Freiburger Sportmediziner eingesetzt war und einen Abschlussbericht vorgelegt hat, arbeitet eine weitere, die umfassender und weiter in die Vergangenheit zurück ermitteln soll. Vorsitzende dieser Unabhängigen Gutachterkommission zur Evaluierung der Abteilung Rehabilitative und Präventive Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg ist seit Dezember 2009 Prof. Dr. Letizia Paoli für Kriminologie in Leuven mit dem Schwerpunkt Drogenhandel. 28.8.2010:
dardio: Interview Letizia Paoli – Sportkriminologin
dradio: Der Betrugsskandal um Freiburger
Luis Garcia del Moral, spanischer Teamarzt bei US-Postal zwischen 1999 und 2003 hat nach eigenen Aussagen nie etwas von Doping beim Team mitbekommen. Del Moral hatte 1999 Armstrong nach dessen postivem Test auf Corticoide nachträglich ein Attest ausgestellt, das von der UCI dann anerkannt wurde. Der Mediziner verwies auf andere Ärzte und medizinisches Personal wie Arzt Jose Aramendi, Physiotherapeut ‚Nino‘ und Fitnesstrainer Pepe Marti, der zuletzt mit Contador bei Astana arbeitete. 25./26.8.2010:
bloomberg: Armstrong Cycling Team Doctor Rejects Landis’s Blood-Doping Accusations
cn: Former USPS doctor denies doping at team
Der italienische EU-Abgeordnete Salvatore Iacolino forderte EU-Gelder für Studien und eine Datenbank zu der seltenen Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), von der überdurchschnittlich viele italienische Fußballer betroffen sind. Die Krankheit verläuft tödlich, Doping könnte ein Mitverursacher sein. 26.8.2010:
euractiv: Rätselhafte Fußballerkrankheit dank Doping?
mehr Informationen zu >>> ALS und Doping
Ein Kieler Arzt steht im Zentrum von Dopingermittlungen. Er soll Anabole Steroide an Bodybuilder in ‚erheblichen Mengen‘ per Rezept verschrieben haben. 26.8.2010:
shz: Doping auf Rezept: Kieler Arzt im Visier
Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, wünscht sich mehr staatlichen Einfluss auf die Dopingbekämpfung durch ein Antidoping-Gesetz und vermisst Interesse der Regierung für die Problematik. 25.8.2010:
RuhrN: Dagmar Freitag über Dopingkampf und Olympia 2018
Eine kurze Bemerkung darüber, dass bei Spielern der französischen Fußballnationalmannschaft vor der WM 1998 anormale Blutwerte festgestellt wurden, beschert dem ehemaligen Mediziner des Nationalteams hohe mediale Aufmerksamkeit. Dieser betont zwar, es seien keine Dopingbeweise, allerdings hätte damals, obwohl bekannt gewesen, niemand Interesse an weiteren Untersuchungen und Prüfungen bekundet. Jean-Marcel Ferret, Teamarzt 1998 weist alle Vorwürfe weit von sich und sieht keinerlei HInweise auf Doping. Auch den italienischen Fußball jener Zeit spricht er frei, obwohl er diesem einen Hang zur Übermedikamentalisierung zuspricht. 25.8.2010:
AFP: Paclet : „Domenech a laissé le pouvoir aux joueurs“
le Monde: Equipe de France : „Ces soupçons de dopage étaient connus de tous en 1998“
BernZ: Der Arzt und die Dopingvorwürfe an Frankreich
20 minutes: Jean-Marcel Ferret: «Je connais bien les joueurs, il n’y a pas de souci»
mehr Informationen zu >>> Fußball und Doping in Frankreich, auch zur WM 1998
Der Doping-Opfer Hilfe-Verein, der sich über viele Jahre für die DDR-Dopingopfer einsetzte und einsetzt, wird all seine vielfältigen Unterlagen über den DDR-Sport in einem Archiv veröffentlichen. Dabei sein werden auch die Dokumente von Werner Franke, der mit seiner Frau Brigitte Berendonk schon früh gegen das Dopingunrecht ankämpfte. Das Archiv wird öffentlich zugänglich sein. 25.8.2010:
wnoz: Doping-Archiv entsteht in Rosenbrunnenstraße
Manolo Saiz, maßgeblich in die Operacion puerto verwickelter spanischer Direktor des Teams Liberty seguros, plant ab 2012 mit einem neuen Team in den Radsport zurück zu kehren. 24.8.2010:
velonews: Manolo Saiz plots comeback by 2012
7 pakistanische Leichtathleten wurden wegen Dopings mit Steroiden für jeweils zwei Jahre gesperrt. 24.8.2010:
AFP: Pakistan bans seven athletes on doping offences
Über den deutschen Umgang mit den Dopingpraktiken im Osten, dem Wissen darüber und Versuchen daran zu partizipieren schweigen sich Verantwortliche des Sports noch immer aus. Es ist zu vermuten, dass mehr bakannt war als in der Wendezeit zugegeben und dass es langjährige Bestrebungen gab, Vorteile aus dem Wissen zu ziehen. Aussagen des 1988 in Westberlin gebliebenen Chemikers Dr. Dietrich Behrendt, stellvertretender Leiter des Doping-Kontrolllabors in Kreischa, nähren diesen Verdacht. 22.8.2010:
dradio: Das Schweigekartell der Sportmediziner und – funktionäre
mehr Infos und Fragen hierzu siehe unter doping-archiv.de: Was wusste man im Westen? I+II
Lance Armstrong engagierte den prominenten Kommunikations-Strategen Mark Fabiani, der bereits u.a. einigen Politikern in schwierigen Situationen beistand, damit dieser seinen Ruf rette. 20.8.2010:
dpa: Ehemaliger Clinton-Berater im Armstrong-Stab
cn: Armstrong adds communications strategist to defence team
espn: Lance Armstrong hires Mark Fabiani
Der ehemalige Baseballstar Roger Clemens muss sich vor einer Grand Jury wegen dreimaliger Falschaussage verantworten. Er hatte bestritten Dopingmittel eingenommen zu haben. Zeugenaussagen widersprechen. Der Prozess ist auch hinsichtlich der Vorwürfe gegen Lance Armstrong von Interesse. 19.8.2010:
NYT: Clemens Lied About Doping, Indictment Charges
Bei dem historischen Pferde-Rennen Palio in Siena, Italien, wurden angeblich bei 8 Pferden Dopingspuren festgestellt. 19.8.2010:
die presse.com: http://diepresse.com/home/panorama/welt/588808/index.do?from=gl.home_panorama
Portugals Fußball-Nationalcoach Carlos Queiroz wurde für einen Monat gesperrt. Er hatte in einem WM-Trainingslager Mitarbeiter der NADA beleidigt, als diese unangekündigte Trainingskontrollen durchführten. 19.8.2010:
dpa: Portugal-Coach wegen Doping-Affäre gesperrt
Drei Anabolika-Händler wurden in Nürnberg zu Haftstrafen verurteilt. Bei ihrer Festnahme stellte sich heraus, dass ein Großteil der in der Türkei hergestellten Ampullen unwirksam waren. 18.8.2010:
BR: Anabolika-Bande zu Haftstrafen verurteilt
U23-Ruderer Felix Drahotta erreichte mit einer einstweiligen Verfügung, dass der DRV die Meldung von seiner Homepage entfernen musste, die besagte, dass Drahotta wegen Verstoßes (3 VOrfälle) gegen die Meldepflicht aus dem U23-Kader gestrichen wurde. Ein Sportrechtsverfahren ist noch anhängig. 18.8.2010:
sid: Drahotta klagt erfolgreich gegen DRV
Der Saarländische Rundfunk darf weiterhin behaupten, Burkhard Bremer, Leistungsdsportdirektor beim BDR, habe von dem EPO-Doping Patrick Sinkewitz bei der WM 2000 in Plouay gewusst. Dies entschied die Pressekammer des Landgerichts Hamburg. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die Aussage von Peter Weibel, ehemals BDR-Trainer. 13./18.8.2010:
SZ: ‚Bremer hatte Kenntnis von Doping mit Epo‘
SR: Klage gegen den SR gescheitert
Pat McQuaid zeigt Unverständnis über die amerikanischen Ermittlungen um Lance Armstrong und mögliche Dopingverstrickungen des Teams US-Postal. Er vermutet das Begleichen alter Rechnungen und kritisiert, dass das Verfahren öffentlich wurde. Zudem weist er jegliche Verdächtigungen zurück, wonach Armstrongs Spenden etwas mit Bestechung zu tu haben könnten. 17.8.2010:
rds: Armstrong : l’enquête est-elle fondée?
Dopingprävention ist ein zähes Geschäft, viel Engagement, vor allem auch ehrenamtliches, ist notwendig um Ideen und Programme wirkungsvoll in den Verbänden und an der Basis umzusetzen. Eine Arbeitsgruppe um Prof. Gerhard Treutlein arbeitet daran. 17.8.2010:
FR: Dopingprävention – Reformer im Vakuum
Die UCI reagierte auf einen Artikel im Wall Street Journal vom 8.8.2010 (s.u.), worin u.a. behauptet wurde, die UCI würde Fahrer, deren Blutprofile auffällig waren, schützen. Der Verband spricht von 3 offenen Fällen, wonach einer einen positiven Test aufweise, gegen 2 Fahrer würden Verfahren eingeleitet auf Basis des Blutpasses. Diese Verfahren seien aber langwierig. 17.8.2010:
UCI: Press release – Wall Street Journal article: The UCI makes corrections
Durch Training und/oder Doping erzeugte neue Muskelzellen bleiben über längerer Zeit erhalten, sie werden somit bei einer Trainingspause nicht schnell abgebaut. Damit könnten sich durch Doping erworbene Vorteile über längere Zeit auswirken. 17.8.2010:
dradio: Das Gedächtnis der Muskeln
Der europäische Schwimmverband LEN führte bei der EM keine Blutkontrollen und kaum Test auf EPO durch. Ähnlich verhielt sich die FINA 2009 bei der WM. Die WADA denkt jetzt angeblich über Kontrollverpflichtungen nach. 13.8.2010:
die Welt: Verband kämpft halbherzig gegen Doping
n-tv: WADA wundert sich – auf Anfrage
Jan Ullrich unterlag vor dem Hamburger Amtsgricht gegen Werner Franke. Damit hat der Richter anerkannt, dass Ullrich 2006 Gelder für Dopingmittel an Dopingarzt Fuentes überwiesen hat und eine falsche eidestattliche Erklärung abgegeben hat.. Das Gericht folgte Ullrich Argumentaion nicht, wonach das verbotene Eigenblurdoping zwar eine verbotene Methode aber kein Dopingmittel sei. Franke verlangt in einem weiteren Verfahren nun die Ahndung der falschen eidesstattlichen Erklärung. 13./15.8.2010:
FTD: Vergangenheit hält Ullrich fest – Verfahren droht
FR: Gefangen in seiner Scheinwelt
dpa: Hintergrund: Die Entscheidung im Fall Jan Ullrich
Stefan Matschiner, österreichischer Sportmanger, gab zu Dopingmittel verteilt zu haben, nennt aber nicht alle Namen. Blutdoping in der Zeit nachdem es zum Straftatbestand wurde, stritt er ab. Dem widersprach Bernhard Kohl, noch nach Inkrafttreten des Gesetzes sei von Matschiner Blutdoping auf österreichischen Boden praktiziert worden. 12./13.8.2010:
nachrichten.at: Doping-Prozess: „OJ“ und eine Zentrifuge
standarf.at: Matschiners verschwundener Kühlschrank
kleine Zeitung: Matschiner-Prozess: Kohl belastete Ex-Manager schwer
FAZ: „Doping ist wie Frühstück“
dpa: Doping-Prozess: Matschiner legt Teilgeständnis ab
dpa: Chronologie zu Doping-Affären in Österreich
Nach dem Dopingfiasko im Football an der Universität in Waterloo, Kanada, gründeten die Antidopingagentur CCES, die kanadische Football-Liga LCF und der Universitäts-Sport-Verband SIC eine Arbeitsgruppe, die die Hintergründe und Motivationen erforschen und Gegenmaßnahmen erarbeiten soll. Im November soll ein Symposium mit Pflegern/Therapeuten und Trainern stattfinden. 10.8.2010:
qc.news: Deux autres cas de dopage dans la SIC
Der spanische Schwimmer Rafael Munoz, wurde trotz Vermeidens dreier Trainingskontrollen von der FINA nicht gesperrt. 4./10.8.2010:
AP: Munoz escapes ban for missed doping tests
Die Menschenrechtsfrage in China wurde rund um die Olympischen Spiele in Peking 2008 immer wieder heftig diskutiert, viele, auch das IOC meinten, die Spiele würden sich positiv auswirken. Heute scheint sich jedoch einiges zum Schlechteren gewandelt zu haben. Auch beim Thema Doping ist Skepsis angesagt. 8.8.2010:
Dradio: „Es kümmert sie nicht“
Hans Georg Aschenbach, erfolgreicher DDR-Skispringer und Arzt, verließ 1988 die DDR. Einige Zeit später verursachte er großes Aufsehen mit Aussagen über das DDR-Dopingsystem. Im Sportgespräch des Deutschlandfunks erzählt er über die Gründe seiner Republikflucht, seine Erfahrungen im Westen und sein Verhältnis zu ehemaligen Sportkollegen. 8.8.2010:
dradio: Sportgespräch, Erst der Verrat und dann die Lüge
s.a. 6.8.2010: Berl.Z.: Eine Frage der Generationen
Im Dezember 2009 sollen 5 Fahrer wegen auffälliger Blutwerte aufgefallen sein. Nun stehen Vorwürfe im Raum, die UCI würde diese Fahrer schützen. Die WADA verlangt Einsicht. In diesem Jahr wurden bislang drei Verfahren gegen Fahrer mit auffälligen Blutwerten eingeleitet. Pellizottis Urteil steht noch aus, bei Valjavec und Rosendo wurden die Verfahren durch die nationalen Verbände eingestellt. 2009 gab es fünf Fälle. 8.8.2010:
WSJ: The Mystery of the Five Missing Tests
26.2.2010: der Westen: Womöglich neue Dopingfälle im Radsport
Bluttest im deutschen Fußball gibt es nicht, auch wenn wichtige Dopingmittel nur damit oder besser nachgewiesen werden könnten. Mittel, die nach DFB-Arzt Tim Meyer auch im Fußball Sinn machen. 7.8.2010:
mdr: Dopingtests im Fußball-mehr Schein als Sein?
Fußball und Doping, alte Bekannte.
Noch immer herrscht Unklarheit über die Spenden von Armstrong an die UCI. 6.8.2010:
Der biologische Pass, ein Teil ist der Blutpass, gilt als wichtige Möglichkeit Dopingmanipulationen zu erkennen. Der Deutsche Schwimmverband hat jedoch entgegen früherer anderslautender Bekundungen kein Interesse daran. 6.8.2010:
Mittlerweile sollen Aussagen von Sportlern aus dem US-Postal-Team vorliegen, die angeben gedopt zu haben und Armstrong habe dies gewusst und gefördert. 4.8.2010:
NYT: Cyclists Said to Back Claims That Armstrong Doped
SZ: Doping? Ermittler bringen Radprofis zu Aussagen
Der indische Sportminister äußerte sich besorgt über einen deutlichen Anstieg von Dopingfällen unter indischen Athleten. 4.8.2010:
AP: India says 101 athletes flunked drug tests
Levi Leipheimer, 2005 Team Gerolsteiner, fiel während der Tour de France 2005 mit auffälligen Blutwerten kurz vor dem mit Doping gleichgestztem Grenzwert auf. Teamchef Holczer wurde von der UCI aufgefordert, den Fahrer aus dem Rennen zu nehmen, was dieser nicht tat, da damit die Exisatenz des Teams auf dem Spiel gestanden hätte. 4.8.2010:
AFP: ‚Leipheimer hat manipuliert‘
Die FIFA zeigt sich erfreut darüber, dass keine während der WM durchgeführten BLut- und Urinkontrollen einen positiven Befund ergaben. Sie sieht damit den Beweis erbracht, dass im Fußball Topergebnisse ohne Doping möglich sind. 3.8.2010:
FIFA: No positive doping tests at 2010 FIFA World Cup
Armstrongs Anwalt greift die USADA an und wirft der Antidoping-Agentur vor ehemaligen Armstrong-Teamkollegen den Deal anzubieten, bei belastenden Aussagen gegen Armstrong würden ihre eigenen Dopingvergehen weniger Strafe nach sich ziehen. Solche Absprechen seien nach US-Recht illegal. Die USADA widerspricht den Anschuldigungen. Der WADA-Code sieht allerdings in Fällen umfassender Geständnisse mit Aussagen, die Hintergründe erhellen, Strafminderungen vor (Kronzeugenregelung). 3.8.2010:
Das Kammergericht Berlin bestätigte in einer weiteren Berufungsverhandlung den Vorwurf, Burckhard Bremer, Sportdirektor des BDR, habe in der Dopingaffäre um Bahnfahrer Christian Lademann vor den Olympischen Spielen 2004 nichts dahingehend unternommen, dass überprüft wurde, ob verdächtige Blutwerte des Fahrers mit Doping in Verbindung standen. Entsprechende Auffälligkeiten waren von Bremer verschwiegen worden. Bremer hatte versucht Winfried Hermann, Bündnis90/die Grünen, die Behauptung Bremer sei ‚an einem Doping-Vorfall beteiligt gewesen‘, zu untersagen. 3.8.2010:
mehr Informationen siehe >>> hier
Nach Richard Pound, ehemals WADA-Chef hat die UCI noch lange nicht alle Hausaufgaben in Sachen Dopingbekämpfung gemacht. Vor allem hinsichtlich der Vergangenheit bleiben noch etliche Fragen, hier insbesondere bez. Armstrong/Verbruggen. 1.8.2010:
dradio: Abmahnung wegen Mangels an „Olympischem Geist“
Der spanische Vize-Sportminister Albert Soler sieht keine Veranlassung der Politik sich weiter um die Fuentes-Affaire zu kümmern. Dies sei Vergangenheit und lediglich noch Sache der Justiz.
ARD: Vize-Sportminister Albert Soler im Interview
Juli 2010
Das CAS bestätigte die Entscheidung des IOC, das Davide Rebellin die Silbermedaille, gewonnen bei den Olympischen Spielen 2008, aberkannte. Der Fahrer war positiv auf CERA getestet worden. Das italienische Sportrechtsurteil steht noch aus. 30.7.2010:
cn: CAS rejects Rebellin’s appeal
Thomas Dekker, vor wenigen Jahren junger vielversprechender niederländischer Profifahrer, dann wegen EPO-Dopings zwei Jahre gesperrt, hofft als von nun an cleaner Fahrer bald ein neues Topteam zu bekommen. Er gesteht sein jahrelanges Doping, sieht seinen Fehler ein, gibt aber keine Einzelheiten preis. 29.7.2010:
cn: Thomas Dekker: A doper’s desire for redemption
Die International Triathlon Union (ITU) führt den von der WADA entwickelten Biologischen Pass ein. 29.7.2010:
tri-mag: Biologischer Pass für Profis
Armin Baumert, NADA-Vorsitzender, kritisiert das Kontrollanspruchsverhalten der UCI und fordert mehr Einfluss der unabhängigen nationalen Agenturen. Damit könnte Misstrauen abgebaut und ein besseres intelligentes Kontrollsystem aufgebaut werden. Zudem fordert er ein Umdenken im Aufbau der Sportlerlaufbahnen mit Prävention und behutsamen Trainingsprogrammen und -aufbau. 28.7.2010:
DOSB: Der langsame Weg an die Spitze
Günther Lohre, Vizepräsident für den Leistungssport im DLV, ehemaliger Stabhochspringer, sieht die Notwendigkeit das Doping zurück zu drängen, am besten durch Änderungen der Einstellung und der Werte. Die Leichtathletik stehe aber stellvertretend für die Missstände im Spitzensport. Im DLV selbst könne er heute kein großes Problem erkennen. Ihm selbst wäre zu seiner aktiven Zeit, 70/80er Jahre, Doping nahegelgt worden. Im Gegensatz zu heute wäre 1992 (Bezug Barcelona) das Doping kein Thema gewesen. Genetische Unterschiede seien zudem bei der Leistungsbetrachtung zu berücksichtigen. 28.7.2010:
FAZ: „Drängen wir Doping nicht zurück, ist Schluss“
Umfangreiche Informationen zur Diskussion um, zum Umgang mit Doping, insbes. auch in der Leichtahletik im Jahr 1992 finden sich u.a. >>> hier.
Devisen aus dem Freikauf von DDR-Häftlingen durch die BRD wurden nur zu geringen Teilen für humanitäre Zwecke ausgegeben. U. a. wurde mit diesem Geld das Dopingsystem der DDR aufgerüstet, so durch die Anschaffung eines modernen Gastomatographen für Kreischa, mit dessen Hilfe verhindert wurde, dass Sportler mit positiven Proben bei internationalen Wettkämpfen auffielen. 25./27.7.2010:
dradio: Westgeld für Ostdoping
Dem deutschen Radsportteam NetApp, getragen von U23-Fahrern, liegt nach Aussagen des Hauptsponsors eine klare Antidoping-Linie zugrunde. Laut einer Vertrags-Klausel zieht sich der Sponsor im Falle eines erwiesenen Dopingfalles eines der Fahrer zurück. 26.7.2010:
dradio: NetApp will langsam an die Spitze
Andreas Schwab, Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria, und Dr. Marco Steiner, Stellvertretender Direktor von Antidoping Schweiz im Gespräch über die Arbeit der beiden Antidopingagenturen. 25.7.2010:
dradio: Sportgespräch: „Den Tätern auf der Spur“ – Die Arbeit der europäischen Anti-Doping-Agenturen, 26:40Min
Über Diskus-Bundestrainer Jürgen Schult wurde bekannt, dass er 2001, im jahr seiner Berufung zum Bundestrainer, eine Geldbuße zahlen musste, da er unwahre Aussagen zu seiner Dopingvergangenheit während seiner Zeit als DDR-Sportler gemacht hatte. Dem DLV war dies nicht bekannt. 25.7.2010:
dradio: „In Leistung und Haltung ein Vorbild“
Der portugiesische Fußballnationaltrainer Carlos Queiroz wurde anlässlich einer unangekündigten Kontrolle bei den Spielern vor der WM ausfällig und beleidigend. Nun sieht er sich einer Untersuchung des Verbandes gegenüber. 24.7.2010:
sid: Untersuchung gegen Portugals Nationaltrainer
UNICEF veröffentlichte einen Report über Gewalt an Kindern im Sport in industrialisierten Ländern. Näher betrachtet wurden darin u.a. psychischer und physischer Missbrauch, Doping und Drogen, Kinderhandel, sexuelle Gewalt, Diskriminierung. Es zeigte sich, dass Kinder bislang wenig geschützt sind und diese Probleme kaum angegangen werden. 7.2010:
Es war einmal … dass des Dopings verdächtige Fahrer von der Tour de France ausgeschlossen wurden. 2010 in gewinnversprechenden Armstrong-Comeback-Zeiten ist alles anders. 23.7.2010:
tgsp: Petacchi darf trotz Dopingermittlungen weiter fahren
NZZ: Sonnenschein dank Armstrong
Ruderer Felix Drahotta, U23, wurde wegen drei Merldeverstößen in den letzten 18 Monaten aus dem WM-Kader getsrichen. 22.7.2010:
DRV: Felix Drahotta aus WM-Kader gestrichen
Der norwegische Geher Erik Tysse, Olympia-Fünfter, wurde positiv in A- und B-Probe auf das Butdopingmittel Cera getestet. Der Sportler bestreitet Doping. 22.7.2010:
Die 1998 ausgesprochene lebenslange Sperre des kanadischen Gewichthebers Eric Chevrier wurde aufgehoben. Der Sportler konnte aufgrund neuer Regeln seine Strafe neu verhandeln lassen. Aufgrund seiner gezeigten Reue wurde die Strafe verringert. 207.2010:
CCES: Weightlifting athlete reinstated from lifetime ban
Alessandro Petacchi, vorrübergehend Träger des Grünen Trikots der Tour 2010, sieht sich Dopingermittlungen gegenüber. Er soll verschiedenen Mittel konsumiert haben. 20.7.2010:
corriere: Doping, indagato Petacchi
sid: Gegen Petacchi wird ermittelt
Die Tour de France leidet nicht an Geldmangel, Sponsoren scheinen Schlange zu stehen. 19.7.2010:
sport.sf.tv: Tour trotz Finanzkrise eine Goldgrube
Die WADA veröffentlichte ihren Jahresbericht 2009. 19.7.2010:
dradio: Nur fünf Prozent des Etats für Dopingproben
Die britischen Kugelstoßer Jamie Stevenson und Kieren Kelly wurden wegen Verweigerung einer Trainingskontrolle für je zwei Jahre gesperrt. 19.7.2010:
10 Jahre nach Beendigung des Prozesses um DDR-Chefdoper Manfred Ewald sieht Ines Geipel wenige Fortschritte in der Aufarbeitung der DDR-Doping-Vergangenheit und gezogene Lehren aus dem Schicksal der vielen DDR-Dopingopfer, die immer noch weitgehend allein gelassen sind. Insgesamt scheint sich die Dopingspirale weiter und immer kräftiger zu drehen. 18.7.2010:
dradio: Interview Ines Geipel – Vor 10 Jahren: Urteil gegen Manfred Ewald
Greg LeMond hat keine Zweifel an den Aussagen von Floyd Landis und hofft, dass mit den damit ausgelösten Ermittlungen endlich die eigentlich längst bekannten Dopingverstrickungen Armstrongs und seines Teams zu Konsequenzen führen. Der UCI wirft er Unterstützung des Armstrong-Systems vor. Er wurde von den Bundesermittlern aufgefordert auszusagen und Dokumente bereitzustellen. 16./17./18./19.7.2010:
ARD: „Der Sport ist auf Lügen aufgebaut“
SZ: LeMond: „Schweigen, zahlen – es ist fast wie bei der Mafia“
NYT: Armstrong Foe Subpoenaed in Cycling Probe
Jacques Rogge (IOC) sieht die CAS-Entscheidung kritisch und möchte die Regeln dahingehend geändert haben, dass im Falle von Dopingvergehen auch die Teammitglieder ihre Medaillen und Titel verlieren. 17.7.2010:
sid: Rogge will IOC-Regeln verschärfen
Das CAS entschied gegen das IOC und bestimmte, dass die Teamkolleginnen von Marion Jones ihre Medaillen von den Olympischen Spielen 2000 behalten können. 16.7.2010:
CAS/TAS: PR: ATHLETICS – WOMEN’S 4X100M AND 4X400M RELAY OF THE 2000 SYDNEY OLYMPIC GAMES
Die 3 Nationalen Antidopingagenturen der Schweiz, Österreichs und Deutschland legten im April 2010 einen gemeinsamen To-Do-Katalog/ein Positionspapier vor überschrieben mit ‚Überlegungen zur Stärkung der WADA …‘. Man kann diesen Katalog auch lesen als Auflistung der vorhandenen Defizite der internationalen Dopingbekämpfung. 16.7.2010:
MTB-Marathon-Weltmeister Roel Paulissen wurde beim Belgacom-Grandprix in Belgien positiv auf Clomiphen getestet. 16.7.2010:
mtb-magazin: Rausschmiss bei Cannondale: Mountainbike-Weltmeister Paulissen gedopt
Lance Armstrong verwickelt sich langsam in Widersprüche bezüglich den Ermittlungen um seine Einbindung in das Team US-Postal und möglichem Doping. 15./18.7.2010:
dadio: Die US-Justiz auf den Fersen von Lance Armstrong
SZ: Kollision zweier Wahrheiten
Tagesspiegel: Lance Armstrong – Ein Fahrer seiner selbst
FAZ: Gefangen in der Tretmühle?
Das im erwähnte Telefonat zwischen Greg LeMond und ‚der Angestellten eines Werbepartners‘ von Armstrong Stephanie McIlvain ist hier nachzuhören:
Cycling Weekly, LeMond – McIlvain Tape (Armstrong Doping)
Nachzulesen ist es in ‚Ballester/Walsh, L.A. OFFICIEL‘ einschließlich ihrer eidlichen Aussagen, S. 150ff
Hein Verbruggen is not amused über die Anschuldigungen von Landis, mittels Emails ließ er diesen das wissen. 14.7.2010:
cn: Verbruggen labels Landis a nuisance
Der Vorstand der Nationalen Anti-Doping-Kommission Jamaikas (Jadco) wurde wegen möglicher Befangenheit aufgelöst. Die WADA hatte Bedenken angemeldet. 14.7.2010:
Während die Hauptbetroffenen um Armstrong weiter jegliche Schuld leugnen, laufen im Hintergrund die Ermittlungen mit Zeugenvernehmungen. 11.7.2010:
sid: Ermittlungen gegen Armstrong weit fortgeschritten
FAZ: Das System Armstrong vor dem Untergang
Pat McQuaid, UCI, musste zugeben, dass von Seiten Armstrongs zwei Spenden an die UCI gingen, einmal 25 000$, wie von Armstrong schon im Schiedsverfahren Armstrong/SCA Promotions zugegeben und einmal 100 000$ in 2005. 10.7.2010:
cn: McQuaid reveals Armstrong made two donations to the UCI
Shelly-Ann Fraser, Jamaika, Olympiasiegerin und Weltmeisterin über 100 m, wurde positiv auf ein Narkotikum getestet. 9./10.7.2010:
NZZ: Doping-Wirbel um Sprintstar
FAZ: Mehr als nur Zahnschmerzen
Ist Aicar das, wenn auch sehr teure, Wundermittel, bei der Tour de France, wie es Gerüchte nahelegen? Bei der Tour wird es entsprechende Kontrollen geben auch auf das synthetische Pendant GW501516, das leichter nachzuweisen ist als das körpereigene Aicar. Beide Produkte können auch zusammen genommen werden. Hohe, schnelle Gewichtsabnahmen könnten ein Anzeichen sein. 9.7.2010:
libération: Aicar, le nouveau produit miracle qui donne des ailes aux coureurs
24heures.ch: Aicar, le nouveau produit miracle pour les nantis
Die UCI sieht keinen Anlass auf die Äußerungen von Rudy Pevenage einzugehen und dessen Vorwürfe gegenüber anderen Fahrern und Teams zu hinterfragen. Zudem hätte sie durchaus Möglichkeiten gegen Teamverantwortliche wie Pevenage und Teams selbst Maßnahmen zu ergreifen, unterlässt dies allerdings gerne. 9.7.2010:
dpa: UCI: Keine Reaktion auf Pevenage
Rudy Pevenage gab in einem Interview zu, Jan Ullrichs Reisen zu Fuentes organisiert zu haben. Man habe gewusst was in anderen Teams geschehe, alle wüssten das, und so musste man handeln. Alle Teams hätten entsprechende Ärzte hinter sich, Fuentes sei nur einer unter anderen. Vor der Tour 2006, bevor alles aufflog, wäre er von ‚ganz oben‘ gewarnt worden mit der Empfehlung, Ullrich solle sich das Schlüsselbein brechen. Er habe aber nie selbst mit Dopingmitteln gedealt und überhaupt sage er nicht, Ullrcih habe gedopt. Es ärgere ihn, dass Fahrer, die ebenfalls bei Fuentes gewesen seien oder mit ähnlichen Ärzten zusammen arbeiten, noch heute das Maul aufreißen. Bei Team Telekom sei man zuden nach dem Festina-Skandal 1998 sauber gefahren. 7./8./9.7.2010:
doping-archiv.de: l’Équipe-Interview
tagblatt: Jan Ullrichs Intimus Rudy Pevenage packt aus
Der australische Football-Spieler Ben Cousins (32) musste nach der Einnahme von Koffein vor, und Schlaftabletten nach einem Spiel, auf die Intensivstation eingeliefert werden. Nun denkt die WADA angeblich darüber nach, Koffein wieder auf die Verbotsliste zu nehmen. Zumal eine britische Studie zu dem Ergebnis kommt, das Koffein die Beinmuskelkraft erhöhen kann. 30.6./8.7.2010:
sid: WADA denkt über Koffein-Verbot nach
focus: Koffein erhöht die Muskelkraft
Thomas Frey wurde vom schweizer Radsportverband aufgrund seines Dopingvergehens lebenslang vom Nationalteam ausgeschlossen. 7.7.2010:
NZZ: Swiss Cycling mit Präzedenzfall
Olivier Rabin, WADA, spricht im Interview über die Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie und Interpol. Erwähnt werden zudem Designer-EPO und -Testosteron, Mittel, die speziell für den Dopingmarkt entwickelt werden. 7.7.2010:
NZZ: «Heute haben wir über 100 EPO-Kopien»
Todesfälle und Herzprobleme unter jungen Radsportlern werden nur selten offiziell mit Doping in Verbindung gebracht. Doch es bleiben Fragen und Mißtrauen. 7.7.2010:
FAZ: Ein Sport geht über Leichen
Floyd Landis präzisierte und erweiterte die Vorwürfe gegenüber seinem ehemaligen Team US Postal. 3.7.2010:
sid: Landis legt gegen US Postal nach
wsj: The Case of the Missing Bikes
Katrin Zimmermann (Krabbe) hat keine Erinnerung daran, in den 80er Jahren von Trainer Springstein in der DDR Oral-Turinabol erhalten zu haben. 2.7.2010:
dpa: DDR-Sprinterin Zimmermann: Keine Doping-Erinnerung
Gegen sechs österreichische Radprofis eröffnete die österreichische NADA Dopingverfahren. Michael Knopf, Josef Kugler und Hannes Gründlinger gehören dem Continental-Team Arbö KTM-Gebrüder Weiss an. 28.6./1.7.2010: