August 2017
Mit einem Gen-Marker-Test (microRNAs im Blut) soll der Nachweis verbotener Substanzen wie EPO und Anabolika schneller und länger erfolgen können. So unterscheiden sich z. B. die Marker, die bei EPO-Einnahme entstehen von denen, die sich bei Höhentraining bilden, wodurch Verwechslungen (false positives) ausgeschlossen werden können. Ein entsprechender Speicheltest sei in der Entwicklung, ist aber schwieriger. Die Arbeiten finden an der University of Brighton unter Leitung von Yannis Pitsiladis statt. 31.8.2017:
The Times: Breakthrough drugs test for Tokyo 2020
dpa: Neuer Test mit Gen-Marker – schon in Tokio 2020 anwendbar
Seitens der Integritätseinheit (AIU) der IAAF, die seit April 2017 unter Leitung von David Howman, ehemaliger Generaldirektor der WADA, arbeitet, wurde bestätigt, dass die Zahl der dopenden Leichtathleten ’signifikant‘ höher liegt, als durch Kontrollen ermittelt werde. 31.8.2017:
FAZ: Doping bleibt häufig unentdeckt
Die WADA begrüßt laut AP die Ergebnisse der von ihr finanzierten Tübinger und Havarder Studie (die sie aber nie, auch heute noch nicht), veröffentlichte und nennt das Erforschen der vollständigen Dopingprävalenz zu einer ihrer Schlüsselprioritäten der Jahre 2017/2018. 30.8.2017:
AP: WADA prioritizing research into full extent of doping
Hintergrund: P. Simon: „„Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat offensichtlich direkt im Nachgang der Erfahrung mit unseren Dopingquoten bereits 2012 eine interne Kommission damit beauftragt, die Gründe für die Ineffektivität des weltweiten Anti-Dopingkampfes zu benennen. Herausgekommen ist ein denkwürdiger Bericht, in dem die oberste Testinstanz den weltweiten Testagenturen und dem Kontrollsystem an sich ein mangelndes Interesse unterstellt, überhaupt Doper zu finden und Doping zu verhindern.“
Äußerungen Nationaler Anti-Doping-Agenturen zu der Studie aus Tübingen und Havard zur Dopinghäufigkeit unter Spitzenathleten. 29./30.8./1.9.2017:
FAZ: Nada weist Vorwürfe zurück
derstandard.at: Doping: „Das Fenster für Betrug wird kleiner“
Die Erneuerung des ADAMS-System der WADA wird nicht wie geplant bis Ende 2017 erfolgt sein können. 30.8.2017:
insidethegames.biz: Exclusive: WADA forced to scrap original ADAMS upgrade and take financial hit
Während eine Vielzahl renommierter Antidopingkämpfer die Studie begrüßen, im Großen und Ganzen deren Ergebnisse nicht anzweifeln und die erkannte hohe Dopingprävalenz offenbar auch auf heutige Verhältnisse beziehen, sieht Michel Audran, Leiter des französischen Anti-Doping-Labors, die Ergebnisse als überholt an. Seiner Meinung nach gab es große Fortschritte im Antidopingkampf der IAAF. So habe der Biologische Pass mittlerweile mehr als 100 Athleten des Dopings überführt:
Michel Audran, the director of France’s WADA-accredited antidoping laboratory, noted the progress track and field has made against doping, with more than 100 athletes caught by a biological passport program that tracks competitors’ blood and other readings over time for signs of doping. “It’s a snapshot of the time,” Audran said of the study. “In my opinion, it has diminished a lot since then.”
New York Times, 29.8.2017Perikles Simon, einer der Autoren der Tübinger Studie, widerspricht:
„Nennt uns Ross und Reiter, wenn Ihr solche unbelegbaren Behauptungen in den Raum stellt!“
s.a. DW, 30.8.2017
………………………………………………….
Perikles Simon, einer der Autoren der u.g. Dopingstudie und Sportmediziner an der Uni Mainz, spricht im Interview über seine vielfältigen Erfahrungen mit den internationalen Sportverbandsverflechtungen. Korruption scheint fester Bestandteil dieser Strukturen, der Sport spielt darin eher eine untergeordnete Rolle. 29./30./31.8.2017:
FAZ: „Verwerflich, wenn man da mitmacht“
DW: Simon: „Ihr seid so was von betriebsblind!“
ZDF: Simon: „Es geht um die Besten der Welt“
IDW: Strukturelle Defizite in der Dopingprävention
Hintergrund WADA: LACK OF EFFECTIVENESS OF TESTING PROGRAMS
2013 wurde bekannt, dass die Veröffentlichung einer von der WADA in Auftrag gegebenen Studie über Doping unter Hochleistungs-Leichtathleten zum Zeitpunkt der Leichtathletik WM 2011 in Daegu und den 12. Pan-Arab Games in Doha auf Betreiben der IAAF bislang zurück gehalten wurde. Die Studie erbrachte eine mögliche Dopingrate von 30% in Daegu bis 45 % in Doha. Die New York Times berichtete am 22.8. 2013 darüber.
Im Sommer 2015 veröffentlichten die ARD und die Sunday Times Daten aus einer IAAF-Datenbank von Athleten-Blutwerten von 2001 bis 2011. Das Culture, Media and Sport Committee des Britischen Parlaments führte daraufhin Anhörungen durch und veröffentlichte in diesem Zusammenhang die Studie, allerdings ohne den 60 Seiten umfassenden Appendix, in dem die Validität und Reliabilität der Studie begründet wird. Jetzt wurde die vollständige Studie in Sports Medicine veröffentlicht. Die WADA selbst veröffentlichte die von ihr in Auftrag gegebene Studie noch nicht. 28.8.2017:
uni-tuebingen.de: Dopingstudie: Hohe Dunkelziffer im Spitzensport
SpringerLink: Doping in Two Elite Athletics Competitions Assessed by Randomized-Response Surveys
parliament.uk: Committee publishes „blocked“ study on doping , 8.9.2015
WADA-Studie: Doping in Elite Sports Assessed by Randomized-Response Surveys
parliament.uk: Tubingen doping study authors respond to Lord Coe , 10.3.2016
SZ: Die Studie, die der Sport nicht sehen will
New York Times: 2011 Study Finds Widespread Doping in Track
the guardian: Sport doping study revealing wider usage published after ’scandalous‘ delay
Victor Conte, zentrale Figur im US-Balco-Skandal, weiß viel, doch immer wieder beklagt er sich darüber, dass die Verbände, einschließlich der WADA, sein Wissen ignorieren würden. 29.8.2017:
Japan Times: THE DOPING EPIDEMIC, Teile 1-4, 4. /7. /11. /14.8.2015
Anja Zeidler, ehemalige Bodybuilderin und beliebtes Fitnessmodel, berichtet in einem Interview über ihre Abhängigkeit vom Körpermodelling mit Unterstützung von Anabolika und ihrer Abkehr davon. Bislang berichteten selten Frauen über ihre entsprechenden Erfahrungen. 29.8.2017:
Die Welt: „Ich bekam meine Tage nicht mehr, meine Stimme wurde tief“
China könnte für zwei Jahre vom internationalen Gewichtheberverband IWF von internationalen Veranstaltungen ausgeschlossen werden, nachdem 3 Sportler innerhalb eines Jahres positiv getestet wurden. 28.8.2017:
Steht der internationale Antidopig-Kampf am Scheideweg? Die Kritik an dem eingeschlagenen Weg wurde in den letzten Jahren immer lauter. Kritisiert wird u.a.: die Maßnahmen zu Lasten der Sportler*innen werden immer rigider, die Liste der verbotenen Mittel wird immer komplexer, das Kontrollsystem immer teurer und ein Vergleich zwischen der Praxis einzelner Nationen immer schwieriger. Dabei gibt es Hinweise, dass alle Anstrengungen wenige positive Ergebnisse zeitigen, die Dopingprävalenz im Elitesport bleibt angeblich hoch. Zudem wächst in vielen Gesellschaften der Widerspruch zwischen Leistungssport und Enhancement im Alltag und Freizeitsport. 26.8.2017:
Therese Johaug und Maria Sharapova gingen beide wegen ihrer Dopingsperre vor das CAS, das ihnen daraufhin zwar jeweils unbeabsichtigtes Doping bescheinigte, aber dennoch unterschiedliche Strafmaße verhängte. 24./27.8.2017:
The Least Thing: Inconsistencies Between Johaug vs. Sharapova at CAS
Laut Grigorij Rodtschenkow wollte Russland auch bei der Fußball-WM 2018 Dopingproben in der Weise manipulieren, wie es zur und während der OS 2014 in Sochi stattfand. 25.8.2017:
spiegel.de: Gastgeber Russland bereitete offenbar Dopingprogramm vor
Die WADA veröffentlichte ihren Jahresbericht 2016. 24./25.8.2017:
WADA: WADA publishes 2016 Annual Report
Zu Gendoping wird schon lange geforscht, meist ging es dabei um Nachweisverfahren. Nun gelang es an der Universität Mainz einen Gendopingtest in einen Test auf die häufigsten Krebsmutationen bei Darmkrebs zu verändern. Damit dürfte es möglich sein, wesentlich feiner und einfacher Darmkrebsvarianten nachzuweisen und gezielt zu therapieren. Interessant in diesem Zusammenhang ist, die Mainzer Wissenschaftler können aufzeigen, dass Sport, am besten eine gezielte Sporttherapie in Verbindung mit operativen Methoden, die Heilungschancen erheblich verbessern. 24.8.2017:
idw: Vom Gendopingnachweis zur Darmkrebsdiagnostik
Die Vereinigung der internationalen Anti-Doping-Organisationen iNADO erwartet vom IOC nach der Vorlage der beiden IOC-Kommissionen zu Russland konsequente und glaubwürdige Reaktionen/Sanktionen. 22.8.2017:
iNADO: iNADO Board Urges a Principled Approach to Russian Sanctions
Die Hackergruppe Fancy Bears veröffentlichte Dopingtest- und TUE-Listen von Fußballern. 22./23.8.2017:
SZ: „Fancy Bear“-Dokumente schrecken den Fußball auf
SZ: Salbutamol für Mario Gomez
correctiv.org: Womöglich über 200 Dopingfälle im Fußball im Jahr 2016
Valentin Balakhnichev, Alexei Melnikov and Papa Massata Diack hatten mit ihrem Einspruch vor dem CAS gegen ihre lebenslangen Sperren, ausgesprochen von der Ethik-Kommission der IAAF, keinen Erfolg. 21.8.2017:
insidethegames.biz: CAS upholds life bans imposed by IAAF on Diack, Balakhnichev and Melnikov
Das Russische Paralympische Komittee erfüllt nach und nach die Auflagen des IPC, die notwendig sind , um wieder anerkannt zu werden. 19.8.2017:
IPC: Russia launches anti-doping hotline
Xue Yinxian, ehemalige Chefmedizinerin der chinesischen Turner in den 1980er Jahren und später Whistleblowerin, hat mit ihrer Familie in Deutschland um Asyl nachgefragt. Xue Yinxian hatte sich dem Doping widersetzt und enthüllte erstmals 2012 die Dopingpraktiken gegenüber einer australischen Zeitung und hat seitdem Repressalien wie Hausarrest erfahren und weiter zu befürchten. 11./18.8./18.9.2017:
rfa.org: ‚If Foreign Athletes Are Using Stimulants, Why Not Chinese Athletes‘
sportsintegrityinitiative.com: Young Chinese swimmer & coach banned after EPO positive
theepochtimes.com: Whistleblower of China’s State-Sanctioned Doping Seeks Asylum
Hintergrund:
itv.com: Former Olympic doctor for China says doping still exists in bid for Gold medals, 14.4.2016
>>> c4f China-Dossier: Organisiertes Doping durch Ärzte?
Die NADA Äthiopiens führt ein Anti-Doping-Aufklärungsprogramm für Apotheker und Drogisten durch. Hintergrund dürfte sein, dass viele Berichte hervorheben, wie einfach es ist, verschreibungspflichtige Medikamente wie EPO zu kaufen. 17.8.2017:
ena.gov.et: Nation Launches Anti-Doping Campaign
Eishockey hat alle Voraussetzungen ein Sport zu sein, in dem Doping eine große Rolle spielt. Dennoch gibt es wenig Nachweise. 17.8.2017:
hockeyweb.de: Dopingjäger Hajo Seppelt über Doping beim Eishockey
Profifußball macht krank, insbesondere im deutschen Fußball scheinen überdurchschnittlich viele Verletzungen und Krankheiten durch zu viele und harte Einsätze der Spieler aufzutreten. Eine üble Rolle spielen hierbei Schmerzmittel. 15./17.8.2017:
DLF: Wenn die Arbeit auf dem Spielfeld krank macht
SZ: Stefan Reinartz im Interview „Wenn du verletzt bist, bist du nicht existent“
Eine jüngst veröffentlichte Studie zu Doping im Schach erbrachte eine durchschnittliche Dopingrate von 8,9 %. Diese ist höher als frühere Studien zeigten, aber niedriger als gefundene Dopingraten im Elitesport, die zwischen 14-39% liegen. Der Griff zu unterstützenden Mitteln im Schach dürfte zunehmen, zumal eine weitere Studie zu dem Ergebnis kam, dass eine kognitive Leistungssteigerung mit Methylphenidat, Modafinil und Koffein möglich ist. Damit dürfte auch das Gehirndoping im Alltag weiter populär werden. 16.8.2017:
journals.lww.com: The use of pharmacologic cognitive enhancers in competitive chess.
Zusammenfassung des Standes der Wiederzulassung Russlands. 15.8.2017:
sportsintegrityinitiative.com: Russia still not acknowledging past doping in athletics
Floyd Landis im Interview. 15.8.2017:
cyclingnews: Floyd Landis Q&A: They rearranged the pieces but it’s the same game
Das Bundesland Rheinland-Pfalz erhält eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Zweibrücken. Alle Verfahren nach dem Anti-Doping_gesetz werden in Zukunft konzentriert von dieser Stelle bearbeitet. 15.8.2017:
Justizministerium RLP: Justizminister Herbert Mertin: „Wir sagen dem Doping im Sport den Kampf an“
Großbritannien hat seit einigen Jahren seine Sportförderung deutlich auf das Gewinnen von Medaillen ausgelegt. Dies hat internationale Erfolge hervorgebracht und viele in Deutschland, auch aus der Politik, schielen unverhohlen neidisch auf dieses System. Der britische Sportsoziologe Mike Hartill sieht aber eine negative Entwicklung. Die Sportorganisationen sehen allein die sportliche Leistung, andere Dinge wie der ‚Schutz und die Absicherung von Athleten, Kinderschutz ‚ usw bleiben auf der Strecke trotz vorhandener Richtlinien hierzu. Seiner Meinung nach ‚zerfrisst‘ diese Entwicklung die ethischen Grundlagen des Sports. 13.8.2017:
DLF: Medaillenhatz „zerstört ethische Grundlage des Sports“
MPCC-Zahlen der weltweit offiziell kommunizierten Dopingvorfälle zwischen 1.1. und 31.6.2017.
MPCC: DOPING FIGURES AS AT 30 JUNE
Die Rückgabe von Medaillen und Preisgeldern durch russische Sportler*innen, die nachträglich des Dopings überführt wurden, gestaltet sich schwierig. 11./12.8.2017:
Reuters: Russian Athletes Refuse To Return Olympic Medals After Doping Scandal
zeit online: Gedopt, aber Medaillen zurückgeben? Ach, nö
Die Ergebnisse der Untersuchungen der beiden IOC-Komissionen zu Russland liegen noch nicht vor, doch es gibt Gerüchte, wonach das IOC das Land mit einer hohen Geldstrafe belegen will.
Das Athleten-Komittee der WADA wendet sich klar gegen solch einen Ablass, bekam aber Gegenwind aus dem Athletenkomittee des IOC. Diese Auseinandersetzung wirft auch wieder Fragen auf zur Unabhängigkeit von Mitgliedern der Organisationen. 9./12./14.8.2017:
sputniknews.com: IOC Denies Offering Russia a $100M Ticket to the 2018 Olympics
WADA: Statement from WADA Athlete Committee
The Least Thing: Should IOC Members be on the WADA Athlete Committee?
Giuseppe Fischetto ist gegenwärtig Anti-Doping-Beauftragter der Leichtathletik-WM. Allerdings ist er selbst als fragwürdig einzustufen, auch wenn die IAAF es anders sieht. 11./21.8.2017:
sportschau.de: IAAF-Anti-Doping-Beauftragter mit Glaubwürdigkeitsproblem
tageszeitung.it: Die abgehörten Telefonate
New York Times: Officials Covered Up Italian Olympian’s Doping, Investigators Say, 18.6.2013
sportschau.de: Offenbar viel größere Lücken bei IAAF-Kontrollen, 29.8.2015
tageszeitung.it: Das Komplott, 6.8.2016
Der Blutpass sollte Hinweise auf Blutmanipulationen geben und gezieltes Testen erleichtern. Das kann gelingen wie viele Beispiele aus der Leichtathletik zeigen, sofern die Sportler*innen noch noch einigermaßen unbedarft im Vermeiden positiver Nachweise sind und die Fahnder Tricks anwenden können, die die zu Kontrollierenden in Sicherheit wiegen. Im Radsport der Weltklasse ist dies jedoch nicht mehr möglich. Hier hat man kollektiv die Bedeutung des Passes ausgehebelt. 11.8.2017:
NZZ: Wie die Dopingjäger den Betrügern auf die Schliche kommen
Ed Warner, Organisationschef der Leichtathletik-WM in London 2017 und bis Ende der WM Chef des britischen Leichtathletikverbandes UK Athletics (UKA) im Gespräch über zukünftig notwendige Vermarktungsstrategien der Leichtathletik. Dazu gehört, dass die Sportevents abwechslungsreiche, spannende Unterhaltungsshows bieten müssen, um zu überleben. Sportler*innen, die erfolgreich sein wollen, müssen nach diesen Vorstellungen Talent und Willen zur öffentlichen Vermarktung ihrer Person haben. 6./10.8.2017:
DLF-Sportgespräch mit Ed Warner „Wir brauchen Unterhaltungskünstler“ , Textversion
DLF-Sportgespräch with Ed Warner „No one wants to pay to see someone boring in sports“
dpa: Die Leichtathletik sucht den neuen Superstar
Sierra Leone unterzeichnete die UNESCO-Anti-Doping-Konverntion gegen Doping. NeunLänder stehen noch aus: Guinea-Bissau, Mauretanien, itania, São Tomé und Príncipe, Südsudan, Tansania, Aphganistan, Libanon, Osttimor und Niue (Ozeanien). 9.8.2017:
WADA: Sierra Leone ratifies UNESCO Anti-Doping Convention
Die Veranstalter des Rennens Colorado Classic planten mit Lance Armstrong Potcasts anzubieten, mussten diese Absicht aber aufgeben. Inspiriert wurden sie dazu von seinem erfolgreichen Blog zur Tour de France. Die Sperre Armstrongs erlaubt aber solche kommerziellen Beziehungen nicht. 4./9.8.2017:
denverpost.com: Lance Armstrong’s Colorado Classic podcast could violate his ban from cycling
insidethegames.biz: Colorado Classic organisers cancel partnership with Armstrong podcast
Nach der Bestätigung der Information durch die Universität, dass im Jahr 2004 Haile Gebrselassie Arzt Lothar Heinrich an der Universität Freiburg besucht hatte, stellte Andreas Singler Strafanzeige gegen Rektor Schiewer und Klinikumsdirektor Siewert wegen ‚mutmaßlichen Bruchs von ärztlichen Verschwiegenheitspflichten‘. Sportmanagers Jos Hermens hatte in der jüngsten ARD-Dokumentation ‚Geheimsache Doping‘ eingeräumt, dass sich Sportler*innen von ihm in Freiburg behandeln ließen.
Singler, lange Zeit Mitglied der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin, betont in diesem Zusammenhang, dass den beiden Untersuchungskommissionen zu den Dopingvorkommnissen an der Universität Freiburg unter Hinweis auf Datenschutzbestimmungen die Einsicht wichtiger Unterlagen verwehrt worden war. 7.8.2017:
Badische Zeitung: Singler stellt Strafanzeige gegen Uniklinik-Chef Siewert
Justin Gatlins jüngster WM-Sieg wird sehr kontrovers diskutiert. Starten konnte er nur aufgrund der Reduzierung seiner lebenslangen Sperre, die aufgrund seiner Aussagen und Unterstützung während der Ermittlungen ausgesprochen wurde. Ein durch den WADA-Code explizit gewünschtes Verhalten. Die Reaktion des Publikums, Pfiffe, zeigt Zweifel an der Akzeptanz solcher Regelungen und kann Zweifel wecken am Sinn lebenslanger Sperren. Denn neben den vielen Unwägbarkeiten und Irregularitäten im Laufe des Doping-Prozesses stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit (– und letztendlich auch die Frage (im Artikel nicht angesprochen), ob harte Strafen nicht lediglich ein Ausdruck von Hilflosigkeit und/oder mangelnder grundsätzlicher Maßnahmen sind, und damit wenig bis nichts zum Lösen des (Doping-)Problems beitragen). 7.8.2017:
sportsintegrityinitiative.com: Why life bans for doping will not work
Die wichtigsten Sportverbände und Anti-Doping-Agenturen haben mittlerweile Platformen für Whistleblower einegrichtet und versprechen vollständige Anonymität und gegebenenfalls Strafminderung. Doch die Realität für Sport*innen, die daran denken, hält viele Gründe bereit, die Aussagen verhindern können. Neben einem moralischen Dilemma, sprechen vor allem Erfahrungen von Whistleblowern, die es gewagt hatten, dagegen, aber auch Misstrauen gegenüber der Aufrichtigkeit der Organisationen behindert die Bereitschaft zur Informationsweitergabe. 7.8.2017:
theconversation.com: Doping: why some athletes are reluctant to speak out
Mara Yamouchi: Doping: athletes speaking out, 26.1.2016
Die IAAF nutzte die WM um Sportler*innen, die durch die zahlreichen nachträglichen Aberkennungen von Medaillen der OS 2008 und 2012, zu Mmedailenn kamen, diese in einer öffentlichen Zeremonie zu überreichen. 6./7.8.2017:
New York Times: An Awkward and Bittersweet Righting of Doping’s Wrongs
FAZ: Wie die Opfer des Doping-Betrugs geehrt werden
Marokko hat sich nach vielen Jahren der Diskussion ein Anti-Doping-Gesetz gegeben. Damit werden jetzt erst die Vorgaben des WADA-Codes und der UNESCO-Konvention gegen Doping erfüllt, u.a. werden nun Trainings- und Wettkampfkontrollen, mit der Aufenthaltsmeldepflicht eingeführt sowie eine Nationale Anti-Doping-Agentur geschaffen. Es sind aber auch zusätzliche Gefängnisstrafen vorgesehen. 4.8.2017:
telquel.ma: Le Maroc enfin doté d’une loi pour lutter contre le dopage
Bryan Fogel und sein Film ‚Icarus‘ über seinen Dopingselbstversuch mit Unterstützung von Don Catlin und vor allem Grigori Rodschenkow. 3./4.8.2017:
New York Times: ‘Icarus’ Puts Russia, Cycling and Doping Into One Cocktail
spiegel.de: Doping-Dokumentation „Icarus“: Wer führt hier Regie?
Neben der ARD waren auch The Guardian und Holland Media Combination an der Äthiopischen Menschenhandels- und Dopingrecherche beteiligt. 4.8.2017:
The guardian: Inside the doping hotspot of Ethiopia: dodgy testing and EPO over the counter
The Guardian: Sebastian Coe alarmed by ‘human trafficking’ revelations in athletics
Menschenhandel für den Medaillenspiegel. Afrikanische Läufer*innen versprechen gute Ergebnisse, auch schon im Juniorenbereich. Regeln werden missachtet, neue verschleppt, auf der Strecke bleiben häufig die Athleten, die nicht selten um die Versprechungen und Geld gesprengt werden und teils unter unwürdigen Bedingungen, wie das gezeigte Beispiel um den deutschen Sportmanager Alexander Hempel zeigt, leben.
Die Sportler*innen kommen meist aus ärmsten Verhältnissen, gerne nehmen sie daher die Angebote ausländischer Manager an. Der Antidoping-Kampf bleibt unter diesen Bedingungen auf der Strecke trotz gegenteiliger Behauptungen. Gedopt wird bis in die höchsten Leistungsklassen. Dabei taucht auch wieder der Name des bekannten Managers Jos Hermens auf und die Freiburger Sportmedizin im Jahre 2004, insbesondere Arzt Lothar Heinrich, gut bekannt aus dem Telekom-Skandal. Er soll im Auftrag Hermens afrikanische Läufer betreut haben. 3./13.8.2017:
sportschau.de: Der Lauf ums große Geld. Wie Afrikas Sporthelden verkauft werden
tagesschau: Der Lauf ums große Geld
sportschau.de: Uni-Freiburg findet Labordaten von Gebrselassie
sportschau.de: Stolze Nationen – geprellte Athleten
Trotz Entschuldigung des Präsidenten der RusAF Dmitry Shlyakhtin hält die IAAF die Suspendierung des russischen Leichtathletikverbandes aufrecht. 3./4.8.2017:
sportsintegrityinitiative.com: Resolving doping in Russian athletics could take until 2024
Eine Zusammenfassung des Falles Alex Schwazer. 2.8.2017:
Die WADA veröffentlichte die Kriterien, die von Seiten der RUSADA zu erfüllen sind, um wieder zugelassen zu werden. Russland scheint aber nicht willig, öffentlich wesentliche Vorwürfe aus den McLaren-Reports anzuerkennen. Es gibt allerdings Fehler und Probleme zu. 2.8.2017:
WADA: WADA publishes RUSADA Roadmap to Code Compliance
sportsintegrityinitiative.com: WADA tells Russia to allow access to Moscow laboratory urine samples
Interview mit Trevis Tygart, USADA. 2.8.20167:
tagesspiegel.de: „Die IAAF war der Fuchs im Hühnerstall“
Drei Kronzeugenbeispiele aus Deutschland: Robert lechner (Radsport), Philip Schulz (Radsport)Johannes Lüke (Arzt, Radsport).
sportspool.tv: Unerwünschte Aufklärung – Was aus den Kronzeugen im Radsport geworden ist, I
sportspool.tv: Unerwünschte Aufklärung – Was aus den Kronzeugen im Radsport geworden ist, II und III
Patrick Sinkewitz, bis 2022 wegen Dopings gesperrt, war beim 41. Giro delle Dolomiti angetreten, wurde jedoch erkannt und daraufhin vom Rennen ausgeschlossen. Sinkewitz ist zudem im Namen des Radsportsponsors Alpecin unterwegs. 1./2.8.2017:
sportnews.bz: Dopingsünder Patrik Sinkewitz bei der Dolomiten Radrundfahrt entlarvt
Bielefelder: Radfest auf der Radrennbahn, Zweirad-Champions
Einst hoch gejubelt als die saubersten und besten olympischen Spiele bleibt heute von dieser Einschätzung wenig übrig. Einer von 7 Leichtathletikfinalisten ist mittlerweile wegen Dopings gesperrt, weitere stehen unter Verdacht. 30.7./2.8.2017:
DLF: Viele Leichtathletik-Finalisten von Olympia in London bestraft
14 verbotene Substanzen wurden in einer einzigen Urinprobe eines italienischen Bodybuilders festgestellt. 1./2.8.2017:
sportsintegrityinitiative.com: Italian bodybuilder tests positive for 14 substances
Die IAAF hält auch zur WM 2017 die Suspendierung des russischen Leichtathletikverbandes aufrecht. 2.8.2017:
Reuters: Russia’s ban will continue, says IAAF
DLF: Russische Leichtathleten bleiben suspendiert
AIU und UKA stellten ihr gemeinsames Dopingkontrollprogramm zur Leichtathletik-WM 2017 in London vor.
Die AIU will zudem gegen Spielmanipulationen und andere kriminelle Machenschaften im Umfeld des Sports vorgehen und vereinbarte entsprechende Kooperationen. 31.7./1.8.2017:
Juli 2017
Fußball:
sportsintegrityinitiative.com: CAS overturns four-year bans issued to four footballers
independent.ie: GAA doping probe launched as two samples vanish on way to laborator
ran: Manchester Uniteds Verteidiger Phil Jones für zwei Spiele gesperrt
lequotidien.lu: Dopage : Emmanuel Françoise ne sera pas sanctionné
Kenia rühmt sich neue strenge Antidopingbestimmungen entsprechend dem WADA-Code eingeführt zu haben, doch einiges scheint nicht funktionieren, insbesondere scheint der der Kenianische Leichtathletikverband wenig Interesse an der Einhaltung des Dopingreglements zu haben. 31.7.2017:
sportsintegrityinitiative.com: ‘Missing’ Kenyan athletes included in London 2017 team
Interviews mit Wilhelm Schänzer, Leiter des Doping-Kontroll-Labors Köln, der in Kürze in den Ruhestand geht. 30.7./10.8.2017:
DLF: „Letztlich bin ich Analytiker“
Donaukurier: „Ich erteile niemandem die Absolution“
Seit Langem steht Kenia im Fokus von Dopingverdacht und -ermittlungen, immer wieder wurden auch die Sportmanager Vater und Sohn Rosa mit aktiven Dopingvorwürfen konfrontiert, die aber jedes Mal abgeschmettert wurden. Laut ZDF liegen nun neue Aussagen vor, die ein intensives Netz an Doping-Korruption in Kenia, insbesondere zwischen den Rosas und der kenianischen NADA erneut nahe legen. 30.7.2017:
Wie kann gewährleistet werden, dass ein vorläufig suspendierter Sportler nicht mehr an sportlichen Veranstaltungen teilnimmt? Der Fall des Radsportlers Bernd Fuhrmann, dessen Lizenz laut BDR aufgrund einer Suspendierung nicht eingezogen werden kann, wirft Fragen auf, u.a. wie kann gewährleistet werden, dass Veranstalter über Sperren, insbesondere auch vorläufige, von Sportler*innen informiert werden? 29./30.7.2017:
DLF: „Datenbank für alle Veranstalter wäre sinnvoll“
FAZ: „Wieso ist der Typ nicht längst lebenslänglich gesperrt?“
Mund halten und durch, die FINA und DOping. 30.7.2017:
spiegel.de: Doping? Weltverband feiert sich und die „strahlende Zukunft“
2004 gründete der ehemalige Triathlet Pierre Sallet zusammen mit zwei anderen Sportlern die Vereinigung ‚Athletes för Transparency‘, die u. a. Forschungen im Antidoping-Bereich durchgeführt und anbietet und dabei versucht neue Wege zu gehen. Im Interview berichtet Sallet über seine Motivation, Projekte und viele damit verbundene Widerstände und Hindernisse, die ihnen aus den verschiedenen Institutionen entgegen schlagen. Sein Erfahrungen sind nicht sehr ermutigend. 28.7.2017:
spe15.fr: Anti-dopage : Pierre Sallet, « attention à l’explosion du système »
Die UCI unterstützt entgegen anders lautenden Annahmen das IOC bei deren Gründung einer unabhängigen Dopingkontrolleinheit (Independent Testing Authority (ITA)). 28.7.2017:
insidethegames.biz: UCI to help IOC set-up Independent Testing Authority
Ist der Radsport sauberer geworden oder nicht? Es gibt Hinweise darauf, dass ja aber bei vielen Beobachtern sitzt das Misstrauen sehr tief, ist das Vertrauen zerstört. Die Diskussion geht auch nach der Tour de France weiter.
DLF: Rolf Aldag, Team-Direktor Dimension Data, im Interview, 23.7.2017
sportschau.de: Seppelt – „Anti-Doping-Kampf im Radsport besser als in anderen Sportarten“, 15.7.2017
handelsblatt.de: Das Vertrauen ist erschüttert, 23.7.2017
Paul Kimmage: Half a century on from Simpson’s death, cycling’s omerta still rules in the peloton, 24.7.2017
Dem deutschen Schwimmsport fehlen gegenwärtig die herausragenden internationalen Erfolge. Ob die Reformen des Verbandes und die Leistungssportreform hier Abhilfe schaffen können, ist umstritten, insbesondere unter dem Doping-Gesichtspunkt scheint hier einiges falsch zu laufen. 23.7.2017:
DLF-Sportgespräch „Das Sportsystem braucht Sündenböcke“
DLF: „Ein Teufelskreis zeichnet sich ab“
Hintergrund doping-archiv.de: 1992 WSV Anti-Doping Symposium
Indien hat ein Dopingproblem, das könnte aber auch nach Meinung des Vorsitzenden des Verbandes der Indischen Sportmediziner mit einer mangelhafteren medizinischen Betreuung im Vergleich zur USA und Deutschland zusammen hängen. 22.7.2017:
tribuneindia.com: 852 Indian athletes have failed dope test since 2009!
Molidustat regt die körpereigene Produktion von Erythropoetin an hilft die EPO-Ausschüttung zu regulieren. Das Mittel, gedacht vor allem für Nierenkranke, befindet sich noch in der Testphase und ist damit noch nicht zugelassen. Gleichwohl wurde Matija Kvasina damitpositiv getestet und vorläufig suspendiert. Das Mittel stand bereits auf der WADA-Liste und ein Nachweis ist vorhanden. 20-7-2017:
sportschau.de: Erster Dopingbefund mit Blutmittel Molidustat
Welches sind die vordringlichen Herausforderungen für die Anti-Doping-Bewegung hinsichtlich einer weltweiten Harmonisierung und Gleichbehandlung? 20.7.2017:
lawinsport.com: Current trends and challenges for international anti-doping movement
Die International World Games Association IWGA wird anlässlich der gegenwärtig laufenden Spiele in Breslau die Dopingkontrollen erhöhen, obwohl das Dopingproblem angeblich gering ist. 20./21.7.2017:
DLF: IWGA will die Zahl der Dopingkontrollen erhöhen
IWGA: Anti-Doping Program of TWG 2017
timesofindia: NADA to check athletes‘ luggage at airports
Antrag im Landtag Baden-Württembergs und Stellungnahme des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport zu Doping im Freizeitsport. 19.7.2017:
16. Wahlperiode, Drucksache 16 /2375
Die IAAF gab 8 weiteren russischen Athleten die Möglichkeit unter neutraler Flagge zu starten. 19.7.2017:
Dopingopfer der zweiten Generation können keine finanzielle Hilfe vom Bund erwarten. 18.7.2017:
FAZ: Keine Hilfe für Kinder von Doping-Opfern
Laut Olivier Niggli, WADA, ist Russland auf einem guten Weg hin zur Wiederanerkennung seiner Anti-Doping-Agentur. 17.7.2017:
Kritik an dem bestehenden Anti-Doping-System gibt es viel doch wie könnte es verbessert werden? Gibt es Lösungen für die Probleme? 17.7.2017:
Stuttgarter Nachrichten: Neue Ideen für den Kampf gegen Doping
Stuttgarter Zeitung: Sportler fordern Doping-Steuer
Der Anti-Doping-Kampf in seiner gegenwärtigen Form ist gescheitert. Mit dieser Analyse steht Walter Aeschimann nicht allein. Doch wie könnte der weitere Weg aussehen? Wäre eine Dopingfreigabe für Hochleistungssport*innen im Profibereich eine Lösung? 17.7.2017:
infosperber.ch: Die Legalisierung von Doping ist bedenkenswert
Dave Brailsford, Team Sky, reagiert mittlerweile höchst dünnhäutig auf unbequeme Fragen und lässt einen ihm nicht genehmen Journalisten von cyclingnews nicht zur Teampressekonferenz zu. 17.7.2017:
cyclingnews: Brailsford launches rant against Cyclingnews journalist
Lance Armstrongs Verteidigern wurde untersagt, in dem Prozess, der im November stattfinden soll, auf das Argument ‚alle hätten damals gedopt‘ zurück zu greifen. 16.7.2017:
usa today: Feds don’t want Lance Armstrong to say ‚everybody was doing it‘
Diskussion im ZDF-Sportspiegel vom 03. Oktober 1967 zu Doping im Radsport anlässlich des Todes von Tom Simpson.
youtube: DF-Sportspiegel 1967 zum Doping von Tom Simpson: „Das sind alles Heuchler!“
Grigory Rodchenkov, ehemaliger Chef des russichen Anti-Doping-Labors und Whistleblower, hat noch einiges zu erzählen. 16.7.2017:
the guardian: Russian doping mastermind benefited from London 2012 drugs ‘preview’
116 Nationen verabschiedeten auf der jüngsten Unesco-Konferenz MINEPS VI einen neuen Aktionsplan, den Kazan Action Plan, der u.a. verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Integrität des Sportes gegen Korruption und Doping vorsieht. 15.7.2017:
MINEPS VI: MINEPS VI conference concludes in Kazan
playthegame.org: 116 countries agree on new international action plan
Das IOC beschloss die Gründung der „Independent Testing Authority“, eine Stiftung, die zukünftig die olympischen Testprogramme organisieren und durchführen soll. Damit bleibt das Kontrollprogramm jedoch auch weiterhin in der Hand und unter Kontrolle der Sportverbände. 9./15.7.2017:
IOC: Numerous decisions made as IOC Executive Board concludes first day of meetings
FAZ: Erstmals unabhängige Dopingkontrollen
DLF: „Die ITA ist eine Nebelkerze“
Causa Schwazer: Das Kölner Oberlandesgericht entschied, dass eine Teilmenge des Urins nach Bozen zur Untersuchung geschickt werden muss. 14.7.2017:
olg-koeln.nrw.de: Dopingvorwurf – Herausgabe einer Urinprobe nach Italien
dpa: Gericht: Dopingprobe geht nur teilweise nach Italien
Der Doping-Verdacht fährt immer mit, insbesondere bei der Tour de France, das betrifft auch Mitfavorit Fabio Aru, dessen sportliches Umfeld kritische Fragen provoziert. 11.7.2017:
Le Monde: Tour de France : les liaisons dangereuses du dynamiteur Fabio Aru
Bei Ralf Matzka, Ex-Fahrer des Bora-Teams wurde im März Tamoxifen im Urin festgestellt. Die Ermittlungen der UCI dauern bis heute an. Es könnte sich bei der Ursache um eine Verunreinigung von Trinkwasser gehandelt haben. 11.7.2017:
spiegel.de: Früherer Bora-Fahrer Matzka positiv getestet
sportschau.de: Bora muss Dopingfall aus dem Vorjahr erklären
Baden-Württemberg will seinen alten „Struktur- und Funktionsplan für die Sportmedizin im Lande Baden-Württemberg“ erneuern, der möglicherweise auf Josef Keul zurück geht. Die Verhinderung von Doping soll ein Ziel der Änderung sein. Zudem sollen geplante Forschungsprojekte zum Thema Doping begutachtet werden. 11.7.2017:
Bad. Zeitung: Sportmediziner sollen Doping verhindern
Dauerthema medizinische Ausnahmegenehmigungen (TUE). 10.7.2017:
sportschau.de: Team Sky in der Kritik: Missbrauch der Ausnahmegenehmigungen?
Martial Saugy, bis 2016 Leiter des Antidoping-Labors in Lausanne, war viele Jahre medizinischer Berater der FIFA und zudem von Russland für beratende Tätigkeiten bezahlt. Nun stellt sich die Frage, ob er eine Rolle spielte in Zusammenhang mit den Dopingvorwürfen, die das gesamte russische WM-Team von 2014 betreffen. Die FIFA will ermitteln, doch Richard Pound fordert eine unabhängige Untersuchungskommission. 8./9./10.7.2017:
Die Ergebnisse der Nachtests von Dopingproben der OS in Vancouver 2010 sollen im August vorliegen. 9.7.2017:
AFP: Doping re-tests from 2010 Vancouver Olympics should be finished in August
Weitere 16 Sportler*innen erhielten von der IAAF den Status neutrale Athleten, dürfen somit bei internationalen Wettkämpfen starten. 9.7.2017:
Einfach wird es nicht für das Team Sky und Dave Brailsford das breite Misstrauen, das ihnen entgegen gebracht wird, zu zerstreuen. 1./8./9.7.2017:
the guardian: Sir Dave Brailsford’s marginal gains are now applied to being bumptious
sportschau.de: Team Sky – Zweifel an „Zero Tolerance“ gegenüber Doping
sportschau.de: Team Sky – Zero-Tolerance-Policy in doubt
3 Fälle von Substanzen, mit denen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der WADA entstehen konnten: Meldonium, Higenamin, 19-Norandrostenedion. 7.7.2017:
sportsintegritiyinitiative.com: WADA do about WADA’s bad science?
Statements der Athletics Integrity Unit der IAAF und der IAAF zu den von Fancy Bears gehackten Sportler*innen-Daten. 6./7./9.7.2016:
IAAF: IAAF statement – release of information following cyber attack
AIU: ATHLETICS INTEGRITY UNIT STATEMENT ON RELEASE OF INFORMATION FOLLOWING CYBER ATTACK
insidethegames.biz: Howman claims Fancy Bears attack on IAAF undermines fight against doping
Die von Fancy Bears gehackten Emails zum Fall Schwazer werfen ein schlechtes Licht auf IAAF und WADA. Die Kritik und Zweifel von Sandro Donati und Alex Schwazer an der positiven Probe Schwazers bekommen kräftige Nahrung. 6./7.7.2017:
salto.bz: Affaire „Part of the plot against AS“
salto.bz: Affaire „Thanks Thomas“
Der russische Leichtathletikverband forderte die Athlet*innen, die mit Nachtests von Proben der OS 2008 und 2012 positiv getestet wurden, auf, ihre Medaillen zurück zu geben. 6.7.2017:
Reuters: Russian Olympic doping scandal: athletes urged to return medals
Fancy Bears veröffentlichten Emails, die sie bei der IAAF gehackt haben. Dabei geht es um die Fälle Alex Schwazer und Molly Beckwith-Ludlow, aber auch um die Operacion puerto, um Probleme mit Dopingkontrollen in Kenia, Namenslisten mit Befunden aus dem Biologischen Pass, die Einbindung von Interpol u.a.m.. 5./6.7.2017:
Fancy Bears‘ Hack Team Strikes IAAF
telegraph.co.uk: New Fancy Bears leak says IAAF cleared Mo Farah after doping fear
the guardian: Mo Farah was suspected, then cleared, of doping by IAAF expert
sportsintegrityinitiative.com: Athletics stars tagged as ‘likely doping’ in IAAF hack
Elektrostimulation des Hirns soll die Ermüdung hinauszögern und damit das Leistungsvermögen steigern. 4.7.2017:
sciencesetavenir.fr: Faut-il craindre l’irruption du „dopage cérébral“ sur le Tour de France ?
Am 4.7. begann in Caen ein Doping-Prozess in Caen. Angeklagt sind 11 Personen aus dem Amateur- und Semiprofibereich des Radsports. Die Ermittlungen begannen 2010 und erstreckten sich auf die Jahre ab 2005. Unter den Angeklagten befindet sich auch „Dr, Mabuse“ Bernard Sainz. Sainz hat eine berühmt-berüchtigte Jahrzehnte währende Soigneur-Vita im Radsport, ist noch immer bestens vernetzt auch wenn er von der UCI lebenslang gesperrt ist. Er wurde allerdings nie wegen Dopings belangt (?).
2016 hatte der junge Radprofi, la Française des jeux (FDJ), sich auf Anraten von Antoine Vayer an einer Recherche von France 2 Cash Investigation beteiligt und heimlich Aufnahmen von Konsultationen mit Sainz, der als offiziell als Homöopath arbeitete, gemacht. Die Sendung erschien einige Tage vor der der Tour de France 2016. Einen neuen Vertrag im Radsport bekam der junge Fahrer nicht mehr. 30.6./2./4.7.2017:
franceinfo: Dopage dans le cyclisme amateur: le Caennais Fabien Taillefer se raconte à C Sports
L’Equipe: Dopage : Bernard Sainz, alias docteur Mabuse, mardi devant les juges
Libération: Cyclisme : «Oui, j’ai accepté de piéger le docteur Mabuse»
L’Equipe: Dopage : six ans ferme requis contre Bernard Sainz, alias docteur Mabuse
Hintergrund tvmag.lefigaro.fr: Dopage : Bernard Sainz dénonce le reportage de Cash Investigation, 28.6.2016
Libération: «Dr Mabuse», les liens du sang , 27.6.2016
Ab dem Jahr 2016 gibt es die doping-news mit Nachrichten nur den Radsport betreffend
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