Februar 2019
Sind härtere Strafen der Weg zu weniger Doping im Spitzensport? In Deutschland und Italien können Top-Athleten wegen Eigendopings mit Hilfe von Anti-Doping-Gesetzen bestraft werden, doch wurde und wird damit tatsächlich Doping präventiv reduziert? Belastbare Beweise hierzu gibt es nicht, ebenso wenig darüber, dass das Umfeld sich dadurch beeindrucken lässt. Ob der Skandal um Dr. Schmidt in Deutschland etwas bewirkt, muss sich erst zeigen, Zweifel sind angebracht. In Italien gab es Conconi, Ferrari und viele weitere Ärzte, die z.T. über Jahre vor Gericht standen, genutzt hat es nichts. 28.2.2019:
orf.at: Interview mit Wilhelm Lilge, österreichischer Leichtathletiktrainer
Dopingrazzien in Erfurt und in bei der Ski-WM in Seefeld – Operation – Aderlass – führten zu mehreren Festnahmen. Ein Österreichischer Sportler während einer Bluttransfusion festgenommen. In Erfurt stand die Praxis von Dr. Mark Schmidt im Zentrum. Hier wurden zahlreiche Unterlagen und Blutbeutel sicher gestellt, die nahe legen, dass seit Jahren viele Sportler aus unterschiedlichen Sportarten mit Hilfe dieser Arztpraxis Blutdoping betrieben haben. Die Razzien gehen auf Aussagen von Johannes Dürr zurück und finden in Zusammenarbeit mit der WADA statt. 27./28.2.2019:
sportschau.de: Neun Festnahmen nach Razzien in Zusammenhang mit der Ski-WM
WADA: WADA statement on police raids in Austria and Germany
kurier.at: Operation Aderlass: Wer geht noch ins Doping-Netz?
kurier.at: Die Dopingaffäre und der ÖSV: Wenn die Opferrolle System hat
SZ: Eine Kanüle im Arm, Dutzende Blutbeutel im Kühlschrank
br.de: So ist der Stand beim Doping-Skandal der Nordischen Ski-WM
Johannes Dürr im Interview über seine Erfahrungen nach dem Geständnis. 27.1.2019:
sportschau.de: Das vollständige Exklusiv-Interview mit Johannes Dürr
Bernard Sainz, über Jahrzehnte aktiver und berüchtigter Dopingunterstützer und Soigneur, bekannt als Dr. Mabuse, konnte in einer Berufungsverhandlung in Caen die Reduzierung seiner 9monatigen Gefängnisstrafe auf 12 Monate Gefängnis auf Bewährung sowie eine erhebliche Minderung der Geldstrafe erreichen. 27.2.2019:
L’Equipe: Dopage : sanction allégée pour Bernard Sainz en appel
Die IAAF erklärte weitere 21 russische Sportler/innen für 2019 zu neutralen Athleten. 21./25.2.2019:
IAAF: IAAF approves the application of 21 Russians to compete internationally as neutral athletes
Kobald scheint ein wirkungsvolles Dopingmittel zu sein. Es ist weit verbreitet, aber gesundheitlich gefährlich. Es ist schon verboten, doch ein Grenzwert ist noch nicht festgelegt, weshalb keine Sanktionen ausgesprochen werden können. Die WADA arbeitet daran. Zumindest in Deutschland werden Urinproben mit Kobaldspuren langzeitgelagert, damit sie sobald ein verbindlicher Grenzwert vorliegt, nachgetestet werden können. Auch im Skilanglauf ist es nicht unbekannt. 28.1./24.2.2019:
br.de: Wirkt wie Epo – neue Studie zu Kobalt alarmiert Dopingfahnder
zdf: Kobalt, das unterschätzte Dopingmittel
Wie ist der Stand im Falle Alex Schwazer? Ursprünglich war für den Hebst 2018 ein Ergebnis der Nachuntersuchungen seiner Urinproben angeordnet von der Bozener Staatsanwaltschaft erwartet worden, doch es blieb ruhig zu dem Fall. In einem Interview der Gazzetta dello Sport mit Schwazer erklärt der Sportler, dass die entscheidende Frage wohl die Konzentration der DNA in den Proben sei. Untersuchungen mit 100 Vergleichsproben anderer Personen, hätten gezeigt, dass sich die DNA-Konzentrationen über den vorliegenden langen Zeitraum von über 2 Jahren verringerten, sich die DNA-Konzentration von Schwazer in den vorliegenden Proben aber anders verhalte. Damit könnte der Vorwurf, die Urinproben seien manipuliert worden, an Glaubwürdigkeit gewinnen. Die abschließende Bewertung steht noch aus. 19.2.2019:
gazzetta.it: Schwazer, doping: „L’inchiesta dimostrerà che ero pulito“
Hintergrund spe15.fr: homas Capdevielle, mis en cause par Schwatzer, soutenu par l’AIU, 24.2.2019
doping-archiv.de: Fischetto, Schwazer und mehr
Die IAAF veröffentlicht sensible Sportlerinnen-Daten, die angeblich streng anonymisiert sind, sich jedoch mit anderen Dateien abgleichen lassen und so sicher Namen zuordnen lassen. 24.2.2019:sportschau.de: Datenskandal belegt ähnliche Fälle wie Semenya
sportschau.de: Data scandal exposes similar cases to Semenya
Prof. Hans-Joachim Teichler, emeritierter Sporthistoriker an der Universität Potsdam und Experte in DDR-Sportgeschichte im Interview zu der Diskussion um Dopingopfer und Doping im DDR-Sport. 24.2.2019:
DLF: War jeder Doper auch ein Dopingopfer?
Am 1.1.2019 startete ein europäisches ERASMUS-Doping-Präventionsprogramm in Kooperation mit UEFA und iNADO für den Amateur-Fußball, an dem sich 6 Länder beteiligen (Norwegen, Bulgarien. Litauen, Großbritannien, Griechenland, Belgien, ohne Deutschland). Das Programm gliedert sich in 4 Schritte und bezieht sich auf den Amateurfußball. 1. Evaluation der aktuellen Situation; 2. Erstellung von Bildungs- und Aktionsmaterialien; 3. Erstellung von Materialien für „Anti-Doping-Coaches“ (Anti-Doping-Botschafter); 4. wichtigster Punkt: Schaffung eines Anti-Doping-Verhaltenskodexes für den Amateur-Fußball (Amateur Grassroots Footbal).
ERASMUS+: ANTI-DOPING IN FOOTBALL
europaactive.eu: EuropeActive will promote Anti-doping in Football project among EU institutions , 14.2.2019
Johannes Dürrs Geständnis und seine Aussagen, wonach sein Umfeld und der Langsport allgemein ein Dopingproblem haben und er nicht als allein Schuldiger und Einzeltäter isoliert werden sollte, werden medial anlässlich der Ski-WM erneut aufbereitet und führen zu altbekannten und stereotypischen Reaktionen aus dem betroffenen Sport. Angeheizt wird die Diskussion auch durch viele offene Fragen die russischen Sportler/innen betreffend. 20./22./23.2.2019:
profil.at: Johannes Dürr und seine Dopinggeschichte: Der Weg zurück [Podcast]
stuttgarter-zeitung.de: Russlands Langläufer unter Verdacht; Was ist dran an den Doping-Vorwürfen?
nd: »Wir sägen uns die Füße ab«
sportschau.de: Angerer traurig über Doping-Generalverdacht im Langlauf
volksstimme.de: Peter Schlickenrieder Langlauf-Coach: „Doping ist eine Charakterfrage“
Vitaly Mutko wurde nun endgültig als Präsident der Russischen Fußball Union abgelöst und ist nun ohne offizielle Funktion innerhalb des Sports. 2016 musste er seinen Posten als Sportminister aufgegeben und wurde Vizeministerpräsident für Bauaufsicht und Regionen. 17./22.2.2019:
insidethegames.biz.com: Dyukov elected to replace Mutko as President of Russian Football Union
insidethegames.biz: Making out Mutko as his final sporting link is officially severed
Die externe Untersuchungskommission, die die Korruptions- und Dopingvorwürfe gegenüber dem Internationalen Biathlonverband IBU untersucht, hat jetzt eine Whistleblower-Platform eingerichtet. 21.2.2019:
DLF: Externe Kontroll-Kommission startet
Der spanische Pro Continental Radfahrer Ibai Salas, Burgos-BH, wurde 2018 in Spanien von der AEPSAD für 4 Jahre gesperrt wegen Auffälligkeiten im Biologischen Pass. Nun hob ein spanisches Gericht (Tribunal Administrativo del Deporte (TAD)) das sportgerichtliche Urteil auf mit der Begründung, die Passwerte seien kein ausreichender Beweis für Doping. Das Team war 2017 und 2018 von mehreren Dopingfällen betroffen.
Das Anti-Doping Tribunal der UCI erkannte demgegenüber im Februar die Werte des Biologischen Passes als ausreichend für die Begründung von Sanktionen an und sprach eine 4-Jahressperre aus für Jaime Roson Garcia, Moviestar. 15./18.2.2019:
cyclingweekly.com: Doping ban for Spanish Pro Continental rider overturned by court
UCI: UCI statement on Jaime Roson Garcia
Sebastian Coe, IAAF, im Interview. 17.2.2019:
DLF-Sportgespräch „Jeder Sportler muss wissen: Wer betrügt, wird erwischt“
Die Schweizer Mediziner Vereinigung FMH hat ihre Standesordnung geändert und insbsondere die Vorschriften im Umgang mit Doping und damit dopingrelevanten Medikamenten und Methoden dem WADA-Code angepasst. Die FMH strich insbesondere das Konzept des Medikamentenmissbrauchs, das seit 2002 für den Freizeitsport oder ungeregelte Wettbewerbe galt und erweiterte die Berücksichtigung der Dopinggesichtspunkte für alle Sporttreibenden. Ab sofort gilt auch das Konzept der gegenseitigen Aufklärungspflicht, d. h. die Ärzte müssen alle Patienten über die Auswirkungen und Risiken der Behandlungen auch unter Dopinggesichtspunkten aufklären und die Sporttreibende müssen den Arzt über ihre Teilnahme an einem Wettkampf informieren. Die Ärzte sind damit explizit in der Pflicht, sich mit dem Dopingreglement bekannt zu machen und bestimmte Vorschriften, wie Dokumentation der Beratung einzuhalten, sollte die Notwendigkeit bestehen, verbotene Medikamente zu verschreiben. 13./24.2.2019:
saez.ch: Revision der berufsethischen Regeln zum Doping
srf.ch: Ärzte müssen mit Patienten über Doping sprechen
‚Global Athlete‘ heißt eine neue international agierende Vereinigung von Athleten*innen, die sich für ein starkes Mitspracherecht der Athleten und einen sauberen und korruptionsfreien Sport einsetzen möchten, unabhängig von Verbänden. Organisator ist Radsportler Callum Skinner. Der ehemalige stellvertretende WADA-Direktor Rob Koehler leitet die Gruppe. Finanziert wird sie vorerst vor allem durch FairSport. Die Athleten Kommission des IOC hat sich kritisch und enttäuscht zu der Gründung geäußert. 13./14./21.2.2019:
Global Athlete: International Athlete-Led Movement Launches „to change
sport for the better and bring it into the 21st century“
AP: New athletes group formed to tackle doping in sports
Nordkoreas Anti-Doping-Komitee wurde als non-compliant eingestuft und vorläufig suspendiert. 13./14./15.2.2019:
cbc.ca: North Korea commits to ‚remedy‘ anti-doping issue
Dwain Chambers, britischer Sprinter, wurde anlässlich seines Comebacks nicht zu den Glasgow European Indoor Championships eingeladen. Grund sei sein Dopinggeständnis und seine Dopingsperre von 2006. Der Britische Leichtathletikverband hat eine entsprechend Klausel, die im erlaubt Athleten mit Dopingvergangenheit auszuschließen. Allerdings scheint dies nicht konsequent durchgehalten zu werden. 13.2.2019:
telegraph.co.uk: Dwain Chambers barred from competing at Birmingham Grand Prix due to doping past
IAAF-Präsident Sebastian Coe war Gast de Sportausschusses des Deutschen Bundestages und berichtete in einer nichtöffentlichen Sitzung über die Reformen des Verbandes. 13.21.2019:
bundestag.de: IAAF-Präsident spricht über Reformen
DLF: Sebastian Coe im Sportausschuss „Wir befinden uns in einem Prozess“
Die luxemburgische Anti-Doping-Agentur ALAD wird die Namen von Personen, gegen die ein Verfahren wegen Verstößen gegen das Anti-Doping-Reglement verstoßen haben, läuft, erst veröffentlichen, wenn ein Urteil vorliegt, dass den Verstoß feststellt. Begründet wird dies mit der Europäischen Datenschutzgrundverordnung und dem Recht auf Unschuldsvermutung. Die Vorgehensweisen sind auf europäischer und internationaler Ebene unterschiedlich, insbesondere Deutschland besteht weitgehend auf Nichtveröffentlichung der vollständigen Namen. 12./13.2.2019:
tageblatt.lu: Luxemburger Anti-Doping-Agentur: Keine Namen mehr nach positiven Dopingproben
Australien organisiert seine Anti-Doping- und Anti-Korruptionsstrukturen im Sport neu. Die verschiedenen bereits bestehenden Organisationen werden zusammen gelegt und sollen gemeinsam im Kampf gegen die Herausforderungen gestärkt werden. Insbesondere hofft man, dass Skandale wie der jüngste Cricket-Bestechungsskandal vermieden werden können. 12.2.2019:
sportsintegrityinitiative.com: Protecting the Integrity of Australian Sport
Aufgrund des McLaren-Reports wurden vom CAS in einem erstinstanzlichen Verfahren 12 russische Leichtathleten gesperrt. Die Dauer der Sperren liegt zwischen 2 und 8 Jahren. Dies bedeutet auch, dass der McLaren Report durchaus Relevanz für Sanktionierungen hat und Sportverbänden als Basis für Untersuchungen gelten kann. 1./12.2.2019:
insidethegames.biz: Olympic and world champions among Russian athletes banned after CAS ruling
Die laschen Antidoping-Reglements der USamerikanischen Profiligen werden häufig kritisiert, auch vor dem Hintergrund der heftigen Kritik, die von USADA und politischen Kreisen gerne an ausländischen Vorfällen, insbesondere an Russland, geäußert wird und jetzt zu einem Gesetz, dem Rodchenkov Act, führen könnte, das der USamerikanischen Justiz Zugriff auf internationale Sportveranstaltungen mit USamerikanischen Teilnehmern einschl. Sponsoren gewähren soll. Demgegenüber scheint es unmöglich, die Profiligen in den WADA-Code einzubinden. 4./10.2.2019:
USAtoday: Opinion: Super Bowl MVP Julian Edelman shouldn’t even have been playing in the game
Das Internationale Paralympische Komitee IPC hob mit Auflagen die Suspendierung des Russischen Paralympischen Komitees auf. Diese Entscheidung wurde jedoch gegen Empfehlungen der IPC-Taskforce getroffen. 8./10.2.2019:
IPC: IPC to lift Russia suspension
insidethegames.biz: IPC lift suspension of Russian Paralympic Committee
insidethegames.biz: IPC taskforce member publicly criticises decision to lift Russia suspension
Auf Zypern geht die öffentliche Auseinandersetzung zwischen der Fußballervereinigung (Pasp) und dem Club Alki weiter. Zwei Spieler des Clubs hatten bei der Polizei Anzeige erstattet, weil Ihnen vor einem Spiel mit Infusionen unbekannte Substanzen verabreicht wurden, die zu Herzproblemen geführt haben sollen. Der Club streitet jegliches Fehlverhalten ab, Pasp legt Untersuchungen vor, wonach es sich um Actovegin handeln soll, dass angeblich schon seit Jahren gegeben wurde. Nicht erwähnt wird, ob Anti-Doping-Instanzen eingeschaltet bzw. aktiv wurden. 7.2.2019:
cyprus-mail.com: Footballers’ association insist doping took place
Whistleblowing ist nicht gleich Wistleblowing. Die entsprechenden Plattformen bei Organisationen nehmen zu, doch vor allem wenn Datenleaks die Grundlage von Enthüllungen sind, wird die internationale und nationale Rechtslage schwierig und kann den Whistleblowern große Probleme mit Gefängnis und Zerstörung der Lebensgrundlagen einbringen. Entsprechende Fälle gibt es mittlerweile viele. Der Verantwortliche für die Fußball-Leaks, von denen viele große Zeitungen profitierten und noch profitieren, steht nun vor einer Auslieferung nach Portugal und Anklagen. 6.2.2019:
Der Präsident des Malaysischen Leichtathletikverbandes (MAF), Karim Ibrahim, wurde nun endgültig mit Unterstützung des CAS aus dem Vorstand des IAAF ausgeschlossen. Der Funktionär wurde bereits 2012 in Malaysia wegen Dopingvertuschungsmaßnahmen und Korruption verurteilt, doch das Urteil wurde gekippt und dem weiteren Aufstieg des Funktionärs lag nichts im Wege. 6.2.2019:
sportschau.de: Leichtathletik-Weltverband IAAF räumt auf
sportschau.de: Athletics official removed from IAAF Council
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wies den Einspruch Claudia Pechstein gegen dessen erstinstanzliches Urteil betreff Unabhängigkeit des Internationalen Sportgerichtshof CAS zurück und bestätigte damit dessen Unabhängigkeit. 5.2.2019:
zeit.de: Pechstein unterliegt mit Beschwerde über CAS
Wie unabhängig sind in Schweden die Anti-Doping-Strukturen? Der fall der Läuferin Meraf Bahta wirft Fragen auf. 4.2.2019:
sportschau.de: Verdacht der Dopingvertuschung
Über Doping im deutschen Radsport gab es in den letzten Jahren wenig zu berichten, doch es gibt Fälle. 2.2.2019:
Johannes Dürr spricht im Interview u.a. über seine Erfahrungen nachdem er seine Doping-Geschichte in der ARD öffentlich darlegte. 1.2.2019:
spiegel.de: Dürr „Es ist kein gutes Gefühl, als Verräter dargestellt zu werden“
Januar 2019
Drei europäische Kandidaten, alle Sportminister ihres Landes, haben sich für die Wahl des künftigen WADA-Präsidenten bereit erklärt. Der polnische Kandidat Witold Banka hat nun in einer internen Abstimmung der europäischen WADA-Gruppe CAHAMA deutlich vor der kämpferischen Linda Helleland und Philippe Muyters gewonnen. 30.1.2019:
Am 30.1. befasste sich der Sportausschuss in einer nichtöffentlichen Sitzung mit dem Schreiben und den in einem Dossier aufgeführten Vorwürfen von vier bekannten Anti-Doping-Kämpfern, in dem sie dem Doping-Opfer-Hilfeverein, insbes. auch der ehemaligen Vorsitzenden Ines Geipel, schwere Verfehlungen vorwerfen. Die Auseinandersetzungen eskalierten während der DOH-Jahresmitgliederversammlung an der auch der Anti-Doping-Preis 2018 vergeben wurde. Auch die Preisträger waren in die Kritik mit aufgenommen worden. Anlässlich der Sportausschusssitzung reagierten jetzt der neue Vorsitzende der DOH Michael Lehner und die FAZ. 29./30.1.2019:
bundestag.de: Streit um Dopingopfer-Hilfe
Die NADA hat eine Kooperation mit Sportradar beschlossen, um in Dopingfällen die Nachforschungen zu optimieren. 29.1.2019:
NADA: NADA und Sportradar vereinbaren Zusammenarbeit
Die Berlinger AG wird weiterhin Dopingkontrollflaschen produzieren und revidiert damit ihren Entschluss nach den festgestellten Problemen in den letzten Jahren, sich aus dem Herstellung zurück zu ziehen. Nach Aussage der WADA bleibt es Angelegenheit der Verbände, welche Flaschen die Verbände einsetzen möchten. 28./29.1.2019:
Berlinger: Berlinger Confirms Continued Production of Its Anti-doping Products
Kobald scheint ein wirkungsvolles Dopingmittel zu sein. Es ist schon verboten, doch ein Grenzwert ist noch nicht festgelegt. 28.1.2019:
br.de: Wirkt wie Epo – neue Studie zu Kobalt alarmiert Dopingfahnder
Widersprüchliche Aussagen über eine Dopingprobenentnahme beim chinesischen Schwimmstars Sun Yang. Die FINA nahm dies hin und sprach den Athleten frei, die WADA untersucht. 27./28.1.2019:
the times: Olympic champion Sun Yang abuses drug testers
FAZ: Der Mann mit dem Hammer und die Doping-Probe
Ivan Waddington, 2019:
My argument about the limtations of any policy based on biological testing is more fundamental and it is this: no matter how technically sophisticated and effectiv the analysis of urine and blood samples may become, and no matter how sophisticated the process of biological profiling may become – and also assuming that major problems involving corruption and lack of commitment to anti-doping among some anti-doping and federation officials (WADA, 2013) can also be overcome – such techniques will, by their very nature, remain inherently incapable of telling us anything at all about the social proesses which constrain and encourage and facilitate and conceal drug use in sport. … such tests can tell us nothing about the culture of doping, or about relationships between drug-using athletes, doctors, managers, coaches, drug suppliers, and others in the doping network. In other words, the results of thus tests – even where they are sucessful in identify individual drug-using athletes – can tell us nothig about those processes an understanding of which is essentiel for an understanding of drug use in sport. And without a proper understanding, the possibilities of effective control are minimal.David Howman, ehemaliger WADA-Generaldirektor und heute Leiter der IAAF Integrity Unit , fordert Änderungen im Anti-Doping-Kampf. Angesichts des hohen Aufwands mit geringem Ergebnis müssten die Abläufe einschl. der Nachweismethoden dringend überprüft werden. 26.1.2019:
spiegel.de: „Warum gibt es mehr Schutz im Sport als bei Mord?“
Hintergrund
WADA: REPORT TO WADA EXECUTIVE COMMITTEE on LACK OF EFFECTIVENESS OF TESTING PROGRAMS, 2012
Der Russische Leichtathletikverband zog seinen Einspruch vor dem CAS gegen seine Suspendierung durch die IAAF zurück. 25.1.2019:
insidethegames.biz: Russian Athletics Federation withdraw CAS appeal against IAAF suspension
Russische Ruderer haben auf Veranlassung des früheren Verbandspräsidenten Veniamin Bout im Juli 2018 Klage gegen Richard McLaren vor dem Ontario Superior Court of Justice auf 4,5 Mio $ Schadensersatz erhoben. McLaren wurde aber erst jetzt ein halbes Jahr später vom Kläger wie vorgeschrieben darüber informiert. Sie waren nach Veröffentlichung des Mc Laren Reports von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio ausgeschlossen worden. 23./24.1.2019:
sputniknews.com: Russian Athletes File Multi-Million Defamation Lawsuit Against McLaren
rt.com: ‘It’s about honor & dignity’: Russian athletes file $4.5mn lawsuit against McLaren
Die norwegische Sportministerin Linda Helleland hat mit einem 4-Punkte-Programm ihre Kandidatur zur WADA-Präsidentin formal eingereicht. 24.1.2019:
WADA-Chefermittler Günter Younger, erläutert in einem Interview mit der FAZ, die Gründe für die Verspätung, die letztlich auch für die WADA zwingend gewesen seien, um die weitere Auswertung juristisch abzusichern. Er äußert sich insgesamt positiv über die Zusammenarbeit mit den zuständigen russischen Stellen. 21.1.2019:
FAZ: Hunderte vertuschte Doping-Fälle in Moskau
doping-archiv.de: Zitate aus dem Interview
Reaktionen auf die WADA-Entscheidung zur RUSADA:
iNADO: iNADO offers WADA support following controversial decision
NADA: Nationale Anti-Doping Organisationen reagieren auf den Compliance-Status der RUSADA
Die RUSADA wird ihren compliance-Status unter Auflagen behalten. Das beschloss das WADA Executive Committee auf Empfehlung des Compliance Review Committees (CRC). Entscheidend wird sein, dass die erhaltenen Daten original sind, keine Manipulationen beinhalten und Russland die nach Prüfung der Unterlagen benötigten nicht manipulierten Proben zur Nachprüfung zur Verfügung stellt. 22.1.2019:
sportschau.de: Russlands Doping – noch immer mehr Fragen als Antworten
https://www.sportschau.de/doping/Russia-doping-more-questions-than-answers-100.html>sportschau.de: Russia doping saga still posing more questions than answers
Die IAAF vergab an 42 russische Athleten und Athletinnen für 2019 den neutralen Status, der es ihnen erlaubt, an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. 21./22.1.2019:
insidethegames.biz: IAAF grant neutral status for 42 Russian athletes in 2019
Reaktionen aus Österreich auf Johannes Dürrs Dopingangaben. 20.1.2019:
sportschau.de: Blutige Langlauf-Angelegenheiten
sportschau.de: Staatsanwalt: „Sehr bedeutsame Informationen“
Hintergrund doping-archiv.de: Österreich und Doping
Beispiel zu den unterschiedlichen Organisationsstrukturen der nationalen Anti-Doping-Organisationen: Die französische Agentur AFL hat zum 1.1.2019 Reformen eingeführt. Hierzu müsste erst das französische Gesetz geändert werden. Danach werden ab sofort alle Dopingverstöße nicht mehr von den Sportorganisationen, sondern von einer Kommission der AFLD bearbeitet. Zudem sollen die Verfahren verkürzt werden können. Auch die Rechtsprechung obliegt der AFL. In Deutschland wird diese von der NADO an das Deutsche Sportschiedsgericht weiter gegeben, sofern überhaupt die Verbände das Ergebnismanagement in die Hände der NADA gelegt haben. Ein weiterer Unterschied in der Organisation der Anti-Doping-Organisation besteht z.B. darin, dass das Anti-Doping-Labor, 2018 von Châtenay-Malabry nach Orsay umgezogen, zwar einer Universität angegliedert, aber Teil der AFLD ist. 20.1.2019:
spe15: Les nouvelles procédures anti-dopage de l’AFLD
Nationale Anti-Doping-Agenturen sind die Herzstücke des internationalen Antidopingkampfes. Eine Voraussetzung sollte sein, dass sie unabhängig agieren können. Wie solch eine Unabhängigkeit aber aussehen sollte, bleibt ungeklärt. Die NADO sind weltweit in unterschiedlichster Weise organisiert einschl. ihrer Finanzierung. 19.1.2019:
DLF: Wie unabhängig sind die nationalen Doping-Aufseher?
Im April 2018 hob der CAS die vom IOC verhängte Sperren in Folge der Sotchi-Affaire von 28 russischen Sportler*innen auf. Daraufhin erhob das IOC vor dem Schweizer Bundesgericht erst einmal nur in einem Fall, dem Langläufer Alexander Legkow, Einspruch. Dieser wurde jetzt zurückgewiesen. Das IOC verzichtet nun auf die Weiterverfolgung der anderen 27 Fälle. 18./19./21.1.2019:
IOC: IOC disappointed at decision of Swiss Federal Tribunal
sportschau.de: IOC verliert vor Schweizer Gericht – 28 russische Sportler freigesprochen
sportsintegritiyinitiative.com: IOC accused of hiding evidence that Russian athletes were not doping
Ist ein wirksamer Antidopingkampf nur möglich im Verzicht auf fundamentale Menschenrechte, mit totaler Kontrolle? Sportpsychologe Prof. Dr. Oliver Stoll spricht im Interview über die Dilemmata des Leistungssportsystems, in dem er selbst vor der Entscheidung stehen könnte, seine Arbeit innerhalb dieses Systems aufzugeben. Er betrachtet die Aussagen Johannes Dürrs als glaubwürdig. 17./18./20.1.2019:
Meinung: Er wäre nicht der erste, der aus Gründen eigener Glaubwürdigkeit und Integrität diesen Schritt zurück machte (drop out durch Doping). Oliver Stolls Antworten im zu lesenden Interview wirken so, als seien ihm die von Dürr geschilderten Bedingungen, in die Leistungssportler geraten, bislang nicht vertraut. Das entspräche dem altbekannten und von Seiten des Sports gerade wieder aktuellen Reaktionsmuster, wonach Geständnisse als neue, Erstaunen hervorrufende Erkenntnisse dargestellt werden. Dürr schildert nichts Neues, er beschreibt nur wieder, wie viele Sportler*innen und Kenner des Systems zuvor, die Mechanismen. die eine Dopingkarriere provozieren können und die längst Teil einer glaubwürdigen Dopingprävention sind bzw. sein sollten.
sportschau.de: „Stimmen Dürrs Aussagen, hat der Leistungssport ein Problem“
sportschau.de: Warum Sportler dopen
zu Reaktionen auf Dürrs Aussagensiehe hierzu auch folgenden Kommentar: SZ: All die schwarzen Schafe
Ex-Bobpilot Alexander Zubkov wurde zuletzt vom CAS für schuldig befunden, anlässlich der OS in Sotchi Urin manipuliert zu haben und zusammen mit drei anderen russischen Bobfahrern für je zwei Jahre gesperrt. Dennoch ist er Präsident des russischen Bobverbandes. Ein Moskauer Gericht hatte zudem in erster und zweiter Instanz geurteilt, dass Zubkov seine Medaillen behalten kann, da das CAS in Russland keine Relevanz habe. Das Russische Olympische Komitee forderte nun Zubkov auf, als Präsident des Bobverbandes RBF zurück zu treten. Wenn dieser sich weigert, droht die Suspendierung des Verbandes durch den Internationalen Bobverband IBSF.
Af Druck trat daraufhin Zubkov zumindest vorübergehend von seinem Amt zurück. 17./22.1.2019:
Die Übertragung der Daten des Moskauer Anti-Doping-Labors für die WADA ist abgeschlossen. 17./18.1.2019:
WADA: WADA successfully retrieves data from Moscow Laboratory
sportschau.de: McLaren: „Daten aus Moskau könnten Hunderte Dopingfälle offenlegen“
Der österreichische Langläufer Johannes Dürr wurde vor den OS in Sotchi positiv auf EPO getestet. Jetzt hat er seine Dopinggeschichte erzählt. Dabei gibt er Hinweise auf verbreitetes Doping im Skilanglauf, Spuren führen auch nach Deutschland. Namen nennt er keine, so dass das unterstützende Umfeld kaum fassbar ist. Der ÖSV dementiert jedenfalls jegliches Mitwissen und betont, dass das gesamte Betreuerumfeld bestens vom Verband zu Antidopingfragen geschult werde. 16./17./19.1.2019:
sportschau.de: Doping im Langlauf. Geheimsache Doping – der betrogene Betrüger
sportschau.de: Cross-Country Skiing. The Duped Cheat
sportschau.de: ÖSV-Sprecher: „Schwarze Schafe sind nie auszuschließen“
sportschau.de Die große Heuchelei
DLF: Doping-Ermittlungen nach ARD-Doku„Dass man so zu einem Fall kommt, ist eine Ausnahme“
Anfang Februar 2019 muss sich der ehemalige Arzt des Britischen Radsportverbands und des Teams Sky vor dem Britain’s General Medical Council (GMC) wegen illegaler Verschreibungspraktiken verantworten. 15./16.1.2019:
velonews.com: Former Team Sky doctor to face misconduct probe over doping claims
Anfang Februar 2019 muss sich der ehemalige Arzt des Britischen Radsportverbands und des Teams Sky vor dem Britain’s General Medical Council (GMC) wegen illegaler Verschreibungspraktiken verantworten. 15./16.1.2019:
velonews.com: Former Team Sky doctor to face misconduct probe over doping claims
Hintergrund doping-archiv.de: Team Sky und Doping
Der belgische Arzt Dr. Chris Mertens wurde wegen Verletzungen des Dopingreglements, explizit um Behandlungen mit Eigenblut-Ozontherapien, von dem Gericht in Leuven zu 6 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt (Belgien hat seit 1965 ein Anti-Doping-Gesetz). Die Angelegenheit war bekannt geworden, als Radrennfahrer Tom Meeusen Anfang des Jahres 2013 untersagt wurde, ein Rennen zu fahren, da er in Ermittlungen um Arzt Mertens, die 2012 begannen, eingebunden sei. Bei einer Hausdurchsuchung in der Arztpraxis wurden verschiedene Unterlagen, auch Patientendossiers, sicher gestellt. Auch der belgische Radsportverband war damals unter Druck geraten (live-radsport.ch, 7.1.2013). Im nun abgeschlossenen Gerichtsverfahren ging es um drei Anklagepunkte, die den Zeitraum zwischen dem 7. Januar 2009 und dem 2. Januar 2013 betrafen: die Anwendung von Ozontherapien, Injektionen mit Eisen- und Eiweißpräparaten und um Unterstützung von Sportlern bei der Umgehung des Dopingreglements. Zu den Patienten des Arztes gehörten 20 Sportler/innen, darunter die Radsportler Van Avermaet, Ben Hermans, Kevin Hulsmans, Bart Wellens, Tom Meeusen, Vincent Baestaens, Bert Jammaer und Rob Goris. 15.1.2019:
hln.be: Ozondokter krijgt zes maanden met uitstel
Die UCI wird erst ab dem 1.3.2019 das opiodhaltige Schmerzmittel Tramadol in Wettkämpfen verbieten, nicht schon ab dem 1.1. wie ursprünglich geplant. Tramadol ist bei uns nicht verschreibungspflichtig und soll insbesondere im Radsport häufig eingesetzt werden. Es hat einen negativen Einfluss auf das Fahrverhalten und kann abhängig machen. Die WADA untersucht noch ein mögliches Verbot.
Andere opioidhaltige Schmerzmittel sind längst zu einem großen Problem im Sport und Gesellschaften geworden. In den USA sind es Mittel wie Oxycodon und Fentanyl. Obwohl verschreibungspflichtig werden sie unkontrolliert verordnet und illegal hergestellt und vertrieben. Die Pharmaindustrie widersetzt sich seit Beginn der Markteinführung einer stärkeren Kontrolle, es ist ein Milliardendollarmarkt. Im Jahr 2011 wurde eine Untersuchung der Substance Abuse and Mental Health Services Administration (SAMHSA) über den Schmerzmittelmissbrauch in der NFL veröffentlicht. Danach litten nach dem Karriereende nicht wenige Sportler an einer Schmerzmittelabhängigkeit. Die Forscher plädierten an die Sportverantwortlichen, Präventionsprogramme zu entwickeln, doch aus der NFL kam nur die Antwort, die regelmäßig durchgeführten Drogentests würden ausreichen – allerdings sind diese Termine den Sportlern immer im Voraus bekannt. Eine Hilfe nach der Karriere existiert nicht. 15.1.2019:
UCI: Tramadol ban: All you need to know
cyclingnews: Tramadol ban to come into effect on March 1
ESPN: Painkiller misuse numbs NFL pain, 28.1.2011
Stimmen zum Stand der Causa WADA/Russland. 14./15.1.2019:
Die digitalen Möglichkeiten werden den Leistungssportsport entscheidend verändern. Vieles mutet wie Phantastereien an, doch angesichts dessen, was heute schon möglich ist, dürfte die zu erwartende Realität den heutigen Leistungssport und damit verbundenen Diskussionen als Peanuts erscheinen lassen. 13.1.2019:
DLF Sportgespräch: Sascha Schmidt „Die Frage ist, wie Fairness hergestellt werden kann“
Im November 2018 urteilte das höchste Moskauer Gericht, dass Bobfahrer Alexander Zubkov seine beiden Goldmedaillen von den OS in Sotchi behalten kann und damit das anderslautende CAS-Urteil für ungültig erklärte. Das IOC erhob Einspruch und verlor jetzt.
Derweil beklagt der Russische Bobverband den Verlust an Sponsoren aufgrund der Dopingvorfälle. 11./12.1.2019:
AP: Russian court says bobsledder can keep Olympic titles
Wie sicher sind die Dopingkontrollflaschen, in denen die Proben gelagert werden, zu verschließen? Diese Frage stellt sich erneut, nachdem ein norwegischer Sportler mit einem Video Probleme mit dem Verschließen einer Blutprobe aufzeichnete. 11.1.2019:
spiegel.de: Einmal kräftig gedreht, dann war das Ding offen
Ein weiterer Sportminister aus Europa zeigt Interesse an der Nachfolge von Craig Reedie als WADA-Präsident. Der flämische Sportminister Philippe Muyters wurde angeblich dazu überredet, sich nominieren zu lassen. Dabei scheint es vor allem darum zu gehen, eine Alternative zu Linda Helleand zu finden, die wohl vielen zu ‚radikal‘ agiert. Europa kann nur einen Kandidaten/eine Kandidatin nominieren. 10.1.2019:
insidethegames.biz: Flemish Sports Minister Muyters declares intention to stand for WADA President
Die WADA erlaubt das Einatmen von Sauerstoff, die FIS nicht. Die FIS aberkannte nun Stefan Luitz den Weltcupsieg in Beaver Creek-Rennen vom 2.12.2018, der vor dem Rennen mit Sauerstoff versorgt worden war. Die Teamleitung gab an, die FIS-Regelung nicht geknnt zu haben. Bekannt wurde der Verstoß aufgrund eines anonymen Hinweises. 7./10./14./15./28.12.2018/10.1.2019:
skionline.ski: DSV-Läufern droht nachträgliche Disqualifikation
SZ: Der Fall Luitz darf nicht bagatellisiert werden
spiegel.de: Ski-Weltverband will Luitz Sensationssieg aberkennen
sportschau.de: Deutscher Alpinchef will FIS-Disqualifikation nicht hinnehmen
DLF: Fall Luitz„Viele Leute haben geschlafen“
DLF: Luitz wehrt sich gegen Disqualifizierung nach Weltcup-Sieg
FIS: FIS Hearing Panel Ruling on Stefan Luitz Case
Die WADA griff die Diskussion um den Dopingtest des 90jährigen Radsportlers auf und betonte, sie arbeite an dem Komplex, doch einfach sei dies nicht zu lösen. Es sei ihr aber wichtig, nicht Sportler zu bestrafen, die unverschuldet positiv getestet würden aufgrund nationaler Gegebenheiten wie verbreitete Fleischkontaminationen und erlaubter Nahrungsergänzungsmitteln mit vielen und hohen Anteilen und Verunreinigungen verbotener Substanzen. Die WADA fordert die USADA auf, sich in den USA und vor allem bei der amerikanischen Nahrungsergänzungsmittel-Industrie verstärkt dafür einzusetzen, dass die breite Palette der Nahrungsergänzungsmittel dopingmittelfrei seien. 10.1.2019:
Hintergrund: Nahrungsergänzungsmittel haben in den USA eine lange Tradition und sind seit Jahrzehnten in der Gesamtgesellschaft weit verbreitet. Die größten Dopingskandale stehen damit in Verbindung. Hersteller, Trainer und Anti-Aging-Kliniken nutzten die Möglichkeiten. Der Markt ist höchst lukrativ.
Der Fall eines 90jährigen Radsportlers, der nach einem Weltrekord positiv auf Trenbolon getestet wurde, schlug weltweit hohe Wellen. Der Fahrer verlor seinen Rekord, wurde aber nur verwarnt und kann weiter starten. Die Ursache des Befundes konnte nicht geklärt werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist kontaminiertes Fleisch die Ursache, aber auch ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel könnte nicht völlig ausgeschlossen werden. Sicher sei, dass keine Absicht dahinter stand. Die USADA musste sich nach Bekanntwerden des Falles vieler Kritik stellen. Kontrollen von Sportlern in diesem hohen Alter werfen u.a. die Frage auf, ob der organisatorische und finanzielle Aufwand noch verhältnismäßig ist. Trevis Tygart verteidigt die Kontrolle damit, dass es sich um einen Weltrekord gehandelt habe, hier sei eine Kontrolle vorgesehen. Zudem setzte sich die USADA seit Längerem dafür ein, dass die WADA-Verbotsliste verschlankt werde und damit Fälle verunreinigter Nahrungsergänzungsmittel und Kontaminationen von Fleisch nicht mehr verfolgt würden und geringe Mengen verbotener Substanzen nicht mehr automatisch eine zu einer Sanktion führen würden. 8./9.1.2019:
nelonews.com: USADA CEO: 90-year-old’s world record triggered doping test
insidethegames.biz: USADA chief Tygart explains reasoning for test on 90-year-old amateur cyclist
AP: In shaming 90-year-old rider, anti-doping earns a black eye
Seit Oktober 2016 wurden zu 434 Fällen Hinweise bei der WADA-Hotline eingegangen. Die WADA selbst kann jedoch nur etwa 20% davon behandeln, da ihr die nötigen finanziellen und personellen Ressourcen fehlen. Die Hinweise werden an Polizeibehörden, Sportverbände oder Nationale Anti-Doping-Organisationen weitergeleitet. Doch lediglich zwei Ermittler sind vorhanden, um nach zu verfolgen, zu welchen Ergebnissen sie führten. 4./5./7.1.2019:
nd: Günter Younger »Der Betrug stört sie einfach«
sportsintegrityinitiative.com: WADA’s Intelligence & Investigations Department covering 20% of cases
Das WADA-Team, das unverrichteter Dinge aus Moskau zurück musste, erhält nun doch Zugang zu der Datenbank des Moskauer Labors. Die Sunday Times hatte zuerst davon berichtet. Dies wurde angeblich letzte Woche von Sportminister Pavel Kolobkov zugesichert. 6./7.1.2019:
The Sunday Times: Russia finally relents in doping stand-off
sid: Medien: Russland zu Übergabe von Labordaten bereit
WADA: WADA expert team to return to Moscow
Sollte die ungehinderte Übergabe der Daten tatsächlich erfolgen, wäre das für David Walsh der lang gewünschte Durchbruch für saubere Athlet*innen und die WADA, ungeachtet der vielen unwürdigen Hinhaltetaktiken im Vorfeld. Er gibt zu bedenken, dass Russland von vielen als das große Übel angesehen wird, aber der Westen/Großbritannien seine eigenen großen Skandale im Auge behalten sollte, die längst nicht alle aufgeklärt sind wie z.B. die Vorgänge rund um das Nike Oregon Project und rund um Team Sky und British Cycling, zu denen sich Anfang Februar Arzt Richard Freeman vor dem General Medical Council einer Anhörung stellen muss. 6.1.2019:
The Sunday Times: Justice looming for Russia after years of giving Wada the runaround
Nachdem die WADA-Kommission keinen Zugang zu den Daten im Moskauer Labor erhalten hat, werden die Forderungen der Kompromissbereitschaft der WADA und damit nach der erneuten Suspendierung der RUSADA laut. Das WADA-Exekutiv Komitee wird Mitte Januar darüber entscheiden. IOC-Präsident Bach sieht allerdings keinen Grund zum harten Handeln, Russland sei genug bestraft, daher werde das russische Olympische Komitee weiter zugelassen und damit auch die russischen Sportler*innen für die Olympischen Spiele 2020. 1./2./3./4./6./10.1.2019:
WADA: WADA update on extraction of Moscow Laboratory data and RUSADA compliance status
WADA: Statement from the WADA Athlete Committee on Russian Compliance situation
NADA: Statement from National Anti-Doping Organisations on Russia Compliance Deadline (Australia, Austria, Canada, Denmark, Finland, France, Germany, Ireland, Japan, Netherlands, New Zealand, Norway, Poland, Singapore, Sweden, and USA)
Sport Ireland: Sport Ireland Statement on Russia Compliance Deadline
UKAD: UKAD releases statement following Russia’s missed WADA deadline
BBC: Russian doping: Wada vice-president wants ‚rapid‘ action after deadline missed
BBC: Russian doping: Head of key Wada panel defends waiting to decide on next action
insidethegames.biz: Richard Pound: What’s really going on?
sportsintegrityinitiative.com: Another point of view* from Doug MacQuarrie, Chair of iNADO
Neujahrsmitteilung an die WADA-Stakeholder von Reedie und Niggli. 5.1.2019:
WADA: New Year Message to Stakeholders from WADA President and Director General
Ex-Radsportler Christophe Bassons, vor allem bekannt wegen seiner klaren Anti-Doping-Haltung während seiner aktiven Zeit in der Armstrong-Ära und von diesem damals öffentlich gemobbt, ist seit einigen Jahren in Frankeich eingebunden in den Doping-Kontrollprozess und in die Prävention. 2012 wurde ihm nach einem Amateurrennen, an dem er teilnahm, vorgeworfen, er habe sich einer Dopingkontrolle entzogen und wurde für vom Französischen Radsportverband FFC für ein Jahr gesperrt. In der Revision wurde die Sperre auf einen Monat verkürzt. Bassons ging vor Gericht und verklagte den Verband, der ihn von allen Vorwürfen frei sprach und den Verband zu einer Geldstrafe verurteilte. Daraufhin ging der FFC in Berufung und verlor, der zu zahlende Geldbetrag an Bassons wurde noch erhöht. 4./7.1.2019:
sport365.fr: Cyclisme – Justice : Bassons obtient gain de cause face à la Fédération Française
Le Monde: Dopage : Christophe Bassons blanchi par l’AFLD, 2.5.2013
FairSport, eine unabhängige Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Athletinnen und Athleten weltweit umfassend zu unterstützen, wenn sie gegen Korruption und Doping im Sport aussagen möchten, setzen sich für Linda Helleland in ihrem Wahlkampf zur WADA-Präsidentin ein. Neben juristischer, finanzieller Begleitung bietet FairSport auch Hilfe im Umgang mit den Medien und Hilfe bei der Lebensplanung an. Im Verein engagieren sich u.a. Claudia Böckel, Athletensprecherin, und Joseph de Pencier, iNADO-Mitbegründer. Helleland fordert seit Langem von der WADA ein konsequente Vorgehen gegen Russland und stellt sich offen gegen das Taktieren und Gemauschel der WADA-Spitze, insbesondere von Craig Reedie. 3.1.2019:
insidethegames.biz: FairSport give official backing to Helleland in race for WADA Presidency