doping-news Dezember / November / Oktober 2024
Dezember 2024
Die Einschätzungen der Härte der Dopingverfehlungen und deren Sanktionierungen, variieren teils erheblich. Das kann Zweifel wecken. 9.12.2024:
web.de: Doping-Experte Hajo Seppelt sieht Glaubwürdigkeit im Tennis gefährdet
November 2024
Die WADA veröffentlichte das Ergebnis einer Studie zu Möglichkeiten der Vereinheitlichung und Stärkung des Kampfes gegen Doping in Europa vor dem Hintergrund stark divergierender Voraussetzungen in den einzelnen Ländern. Die NADO in der EU besitzen häufig wenige bzw. ungenügende Möglichkeiten eigene Ermittlungen zusammen mit staatlichen Behörden zufriedenstellend durchzuführen. Die Studie wurde von der EU kofinanziert.29.11.2024:
The final objective of this study, which is part of WADA’s Intelligence and Investigation Capability and Capacity Building project, co-funded by the European Commission, is to identify the various means – legal, political, institutional, financial, etc. – that could be used to improve and strengthen the I&I capacities and capabilities of all the European stakeholders in the fight against doping, i.e. both the states and the NADOs. … To conclude, in addition to the difficulties and, in some cases, the obstacles to an effective fight against doping that have been identified, due to the heterogeneity of the I&I capabilities of the various European stakeholders in this field, it has been possible to determine several satisfactory legal frameworks and numerous avenues for improvement that have inspired the formulation of 23 final recommendations.
WADA: WADA publishes study following conclusion of its Anti-Doping Intelligence & Investigation Project in Europe
WADA-Studie: Building intelligence and investigation capabilities to better fight doping in sport in Europe
Ungefährlich ist das Herzmedikament Trimetazidin nicht. 29.11.2024:
Tagesspiegel: Umstrittenes Herzmedikament: Was steckt hinter dem Doping-Mittel Trimetazidin?
Die polnische Tennisspielerin Iga Świątek wurde wegen Trimetazidin (TMZ) von der ITIA für einen Monat gesperrt. Die Integrity Unit des Internationalen Tennis akzeptierte die Erklärung, die Ursache sei eine Verunreinigung eines Melatonin-Schlafmittels gewesen. 28.11.2024:
ITIA: Polish tennis player Iga Świątek accepts one-month suspension under Tennis Anti-Doping Programme
Reuters: Swiatek accepts one-month suspension after failing doping test, says ITIA
Causa China-WADA: Die USA hält die Gelder für die WADA zurück und fordert weitere Aufklärung und Transparenz in der Affaire.
The Biden administration is holding up the annual U.S. payment to the World Anti-Doping Agency to press the organization to make changes in the wake of revelations that it chose not to discipline elite Chinese swimmers who tested positive for a banned drug, according to two people briefed on the matter.
The White House has told the agency that it needed to have more accountability and transparency and that it must submit to a wide-ranging outside audit of its operations, which have come under intense scrutiny amid revelations that it took no action against China in a number of cases of suspected doping.
Led by Dr. Rahul Gupta, the director of the White House Office of National Drug Control Policy, the administration is also pushing for limits on the ability of the agency, known as WADA, to use American taxpayer dollars to sue U.S. institutions, like American antidoping authorities who were the target of a defamation lawsuit by WADA.
New York Times: Biden White House Holds Up U.S. Contribution to Anti-Doping Agency, 26.11.2024
Die UCI verlangt von der WADA eine Position zu der Anwendung von Kohlenmonoxid. Das Gas steht unter Verdachtt gute Dopingeigenschaften zu besitzen. 26.11.2024:
UCI: Annual UCI Women’s WorldTour and UCI WorldTour Seminar unites professional road cycling family in Nice
cyclingweekly: Cycling’s governing body calls for World Anti-Doping Agency to take position on carbon monoxide inhalation
cyclingnews: UCI calls on World Anti-Doping Agency to ‚take a position‘ on use of carbon monoxide inhalation
Entscheidungen zu Dopingfällen können sich lange hinziehen wie der Fall des russischen Biathleten Evgeny Ustyugov zeigt. 26.11.2024:
IBU: CAS rejects next Ustyugov appeal – Sochi medal reallocation delay
Ruhig war es in den letzten Wochen in den Medien zu der Causa China-WADA. Doch im Hintergrund scheinen sich ernstzunehmende Widerstände zu formieren. Die Kritik an der WADA scheint zu wachsen und sie vor große Probleme zu stellen. Da erstaunt ein Brief des Vorsitzenden des Sportausschusses des Dt. Bundestages Frank Ullrich, der anscheinend im Alleingang und im Widerspruch zu Kollegen und der NADA der WADA so etwas wie Absolution erteilte. 24.11.2024:
Sportschau: Führungskrise der WADA verschärft sich – Klage gegen USADA
Sportschau: WADA leadership crisis intensifies – Lawsuit against USADA
Causa China-WADA: Chinesische Erklärungsversuche zur Kontamination des Essens. 22.11.2024:
AP: Noodles and wine are the secret ingredients for a strange new twist in China’s doping saga
Die französische Ex-Radsportlerin steht wegen des Imports und des Besitzes verbotener Dopingmittel vor Gericht. Ihr wurde 2019 EPO nachgewiesen. Sie beschrieb den Druck, den ihr Manager Marc Bracke ausübte einschl. des Verlangens ihm intime Fotos zu überlassen. Bracke wurde 2021 für 3 Jahre gesperrt und nahm sich 2022 das Leben. 21.11.2024:
procaglinguk.com: Marion Sicot standing trial for doping import and possession charges after positive doping case
Unabsichtliches Doping ist möglich, sei es u.a. durch Unkenntnis, durch Berührungen und damit auch durch Böswilligkeit. Das Wissen darüber nimmt zu und erschwett einfache Urteilsfindungen. 2023 wurde seitens der WADA eine Arbeitsgruppe zur Erforschung dieser Möglichkeiten, die Taskforce on Unintentional Doping gegründet. Eine zweite Arbeitsphase beginnt 2025 mit der Aufforderung und Bitte an die Shakeholder der WADA, Informationen und Wissen zum Thema der AG mitzuteilen. 20./22.11.2024:
WADA: WADA provides update on the work of its Taskforce on Unintentional Doping
insidethegames.biz: WADA updates efforts on unintentional doping
Eine weitere Medaillengewinnerin des 1500m Laufes bei den OS in London 2012 verliert ihre Medaille wegen Dopings. Wobei sie schon mehrfach nachgerückt war. 20.11.2024:
spiegel.de: Eines der dreckigsten Rennen der Geschichte war noch schmutziger als gedacht
Die Doping-Affaire „Prova Limpa“ um das ehemalige portugiesische Rad-Team W52-FC Porto wird zur Zeit vor Gericht aufgearbeitet. 19.11.2024:
cyclinguptodate: „Thousands of euros sponsoring these doping practices“ – Former W52-FC Porto DS reveals team owner was financing huge doping ring
cyclinguptodate: news zur Affaire um das team W52-FC Porto
Was spricht für die Enhanced Games? Gibt es nachdenkenswerte Pro-Argumente? 19.11.2024:
watson: Vollgepumpt mit Steroiden – deshalb sehen Experten bei Doping-Spielen auch Vorteile
Die ITA veröffentlichte ihren Bericht zu den OS in Paris 2024. Danach wurden mehr als 10% der Athlet*innen in den 6 Monaten vor den Spielen nicht getestet, darunter 67 Medaillengewinner*innen. Besonders fielen Neuseeland, Australien auf, aber auch aus Frankreiich und Großbritannien errangen ungetestete Sportler*innen Medaillen. 15 kleiner Länder hatten überhaupt nicht getestet. Allerdings gab es zu den Spielen in Tokio signifikante Verbesserungen. Kritik an dem Bericht wird laut an den fehlenden Daten zu den durchgeführten Tests. Hier dürften schon aus Kostengründen etliche Länder nur ein eingeschränktes Testprogramm angewandt haben. 18./20.11.2024:
ITA: The ITA publishes final report on the testing of athletes ahead of the Olympic Games Paris 2024
>>> PARIS 2024 PRE-GAMES REPORT
Sportschau: Keine Doping-Kontrollen bei vielen Medaillengewinnern von Paris
swim.de: Zu wenig Kontrollen | Viele Schwimmerinnen und Schwimmer wurden vor Olympia nicht auf Doping getestet, 27.11.2024
50 Jahre Staatsplan/Staatsplanthema 14.25: Zusammenfassung der Veranstaltung des Vereins Doping-Opfer-Hilfe (DOH) zum Thema und dem warscheinlich vergeblichen Kampf schwer geschädigter Doping-Opfer für eine Rente. 17.11.2024:
FAZ: Schäden und Traumata in der Gegenwart
Die Komplexität und der Umgang mit dem Biologischen Pass in der Dopingbekämpfung war Thema eines Expertenworkshops der ITA. Viel steht in diesem Text der ITA nicht, er läst jedoch erkennen, wie vielfältig zu berücksichtigende Faktoren sein sollten um brauchbare Ergebnisse erhalten zu können.
Anmerkung: Es stellt sich mir die Frage nach der Praxistauglichkeit dieser Verfahren angesichts der extremen Vielfalt an Einflüssen, Gegebenheiten und Vernetzungen mit den damit verbundenen Interpretationsspielräumen. Mit Sicherheit ist die Gesamtheit des Biologishen Passes ein spannendes Betätigungsfeld für Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen, ob es einen fairen Umgang mit den Betroffenen garantien kann, bleibt offen.
ITA: Strengthening the Athlete Biological Passport (ABP): Leading experts unite at the ITA Science and Medical Workshop, 13.11.2024
Der kanadische Datenschutzbeauftragte gab bekannt, dass Kanada die WADA-Praxis des Umgangs mit biologischen Proben von Sportler/innen überprüfen wird. Zugrunde läge eine Beschwerde, die WADA würde gegen das kanadische Datenschutzgesetz verstoßen. 12.11.2024:
OPC: Privacy Commissioner announces investigation into World Anti-Doping Agency
AFP: WADA probed by Canadian officials over drug sample handling
Das spanische online-Magazin RELEVO veröffentlichte einen weiteren Fall der Zweifel aufwirft an einem korrekten Umgang der CELAD mit Doping-Verdachtsfällen. Fußballer Raúl de Tomás, Rayo Vallecano, wurde im Oktober 2017 auf Ostarin positiv getestet. Eine sorgfältige Prüfung, ob das von dem Spieler angegebene Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich die Ursache war und warum er nichts wusste von einer möglichen Kontamination, obwohl es sich laut CELAD selbst um ein umstrittenes Produkt handelte, fand nicht statt. Schnell wurde er als schuldlos eingestuft und lediglich mit einem Monat Sperre und einer kleinen Geldstrafe bedacht. Die Verantwortung wurde dem Ernährungsberater zugewiesen, was allerdings auch ohne Konsequeenzen blieb. 9.11.2024:
RELEVO: España cambió una sanción por dopaje de cuatro años a Raúl de Tomás por un mes y 3.000 euros
Der Jahresbericht der NADA Austria liegt vor: 8.11.2024:
Parlament Österreich: Jahresbericht 2023 der NADA Austria GmbH (III-60 d.B.)
parlament.gv.at: Sport: Leichter Rückgang bei Dopingproben 2023
Ergebnisse einer Studie zum Schmerzmittelkonsum im deutschen Spitzenhandball.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Thematik des Schmerzmittelkonsums im Handball komplex ist und umfassende Aufklärungs- und Präventionsstrategien erfordert. Die vorliegende Studie zeigt, dass es einen Bedarf an Informationen über die Risiken und Nebenwirkungen von Schmerzmitteln gibt, sowohl für die Spielerinnen und Spieler als auch für das Umfeld. Eine verstärkte Einbindung von Trainerinnen und Trainern sowie Ärztinnen und Ärzten in den Entscheidungsprozess kann helfen, einen nachhaltigeren und verantwortungsbewussteren Umgang mit Schmerzmitteln zu entwickeln. Letztlich sollten der Gesundheitsschutz und die langfristige Leistungsfähigkeit der Sportlerinnen und Sportler in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt werden. Durch gezielte Aufklärung und eine offene Diskussion über Schmerz und Schmerzmanagement könnte eine positive Veränderung von eingeübten Verhalten erreicht werden.“
BISp: Forschungsergebnisse zum Schmerzmitteleinsatz im Spitzenhandball, 7.11.2024
Kenias Probleme mit dem Hochleistungssport und vor allem den Problemen, mit denen sich kenianische Sportler*innen konfrontiert sehen, sind nicht mit Doping allein umschrieben. Die Möglichkeiten, die der Leistungssport bietet, lassen Sportler*innen hoffen , aber sie werden allein gelassen in einem Umfeld, in denen sie häufig Spielbälle darstellen für ein nationales und internationales Umfeld, in dem Machtmissbrauch, Geld, schnelle Erfolge und Konkurrenzkämpfe bestimmend sind. Hilfsstrukturen sind kaum vorhanden. 5./7.11.2024:
insidethegames: Kenya launches gender-based violence hotline for athletes
ouest france: Athlétisme. Décès, dépression, dopage : le revers de la médaille pour les athlètes kényans
spé15: Les coureuses du Kenya, victimes des violences conjugales et du dopage, 15.9.2024
Hierzu passt die Pro7-Doku ‚UNCOVERED. Rekord – verdächtig? Das Geschäft mit dem Marathon‘, in der deutlich die zynische Vermarktung kenianischer/afrikanischer Läufer*innen im für Veraanstalter lukrativen Marathon-Business dargestellt wird.
>>> Pro7/Joyn: UNCOVERED. Rekord – verdächtig? Das Geschäft mit dem Marathon.
Vicente Belda, berühmt berüchtigter Teamchef u.A. von Kelme, leugnet in ener Autobiografie und in einem Interview die vielfältigen gegen ihn vorgetragenen Dopingvorwürfe aus seinen aktiven Zeiten, auch zu den Vorwürfen im Rahmen der Operacion Ilex und zu Miguel Angel Lopez. Nun meldete sich ein ehemaliger Mechaniker des Teams Kelme und bezichtigt Belda der Lügen mittels Beispielen aus der damaligen Dopingpraxis. So seien z. B. alle Aussagen und Geständnisse von Jesús Manzano wahr. 3./4./7.11.2024:
MARCA: Vicente Belda: „Nunca he visto a un ciclista con una caja de medicamentos“
radsportaktuell: Belda: „Ich habe noch nie einen Radfahrer mit einer solchen Kiste voller Drogen gesehen“ – Vicente Belda über den wilden Doping-Fall der Kelme im Jahr 2000
radsportaktuell: INTERVIEW, Ehemaliger Kelme-Mechaniker schlägt gegen Vicente Belda zurück: „Sie haben alle gedopt, ich musste mit einer Kühlbox mit Blutbeuteln durch die Pyrenäen fahren“
Eine britische Umfrage zum Stellenwert des Sports in der britischen Bevölkerung erbrachte, dass Doping als Problem im Sport betrachtet wird. Eine Mehrheit ist für lebenslange Sperren im Dopingfall, allerdings ist das mehrheitlich die Meinung von sportinteressierten Personen über 60, jüngere befürworten eher zeitlich begrenzte Sperren. 7.11.2024:
YouGov: Doping and sport
YouGov: The YouGov Big Survey on Sports and the Olympics
Papa Massata Diacks Prozess in Paris mit Urteil im Jahr 2020, bestätigt im März 2023, muss wiederholt werden, das Urteil ist ungültig. Das entschied das französische Kassations-Gericht / la Cour de Cassation, welches Entscheidungen wegen formeller juristischer Mängel oder verfahrensrechtlicher Probleme aufheben kann. Dabei wurde die Schuld des Angeklagten nicht in Frage gestellt, es geht um die Begründung des Strafmaßes. 6./7.11.2024:
L’Equipe: Condamnation annulée pour Papa Massata Diack, qui sera rejugé dans l’affaire du dopage russe
insidethegames: Former IAAF chief Diack’s son to have retrial
6.11.2024: Anhörung im Rechtsausschuss des Dt. Bundestags zur Rehabilitierung politisch Verfolgter in der DDR. Der zu beratende Gesetzentwurf sieht bislang keine Berücksichtigung der Opfer des DDR-Zwangsdopings vor. Es gibt viele eindringliche Forderungen, auch seitens des Bundesrates dies zu ändern doch FDP-Justizminister Buschmann weigert sich auch aus finanziellen Gründen obwohl die damit verbundenen Summen vergleichsweise gering sind.
Meine Meinung: Es gibt andere lukrativere Einsparmöglichkeiten, die nicht zu Lasten leidender Menschen gehen. Die Nichtberücksichtigung schwer langzeitgeschädigter Opfer des Zwangsdopings ist beschämend. 5./6.11.2024:
Dt. Bundestag: Anhörung zur Rehabilitierung politisch Verfolgter in der DDR, Stellungnahmen
Anhörung in Bundestags-Mediathek und Artikel: Umfassende Kritik an Regierungsplänen für SED-Opfer
FAZ: Hilfe für DDR-Dopingopfer: „Es wäre ein Signal“
Kenias Engagement gegen Doping steht auf der Kippe. Seitens der Regierung wurde die finanzielle Unterstützung der Kenianischen Anti-Doping-Agentur ADAK drastisch gekürzt aufgrund der staatlichen Finanznotlage. Nun droht die non-compliant-Einstufung der ADAK durch die WADA. 26./27.10./3.11.20242024:
athletics illustrated: Anti-Doping Agency of Kenya, broke, unable to test its athletes
DLF: Der Anti-Doping Kampf in Kenia ist lahmgelegt
spé15: Les 2h09 de Ruth Chepnegetich mettent le Kenya sur la sellette
Oktober 2024
Das spanische online-Magazin Relevo befasste sich erneut mit den Unregelmäßigkeiten der spanischen Anti-Doping-Agentur CELAD, die Anfang des Jahres bekannt wurden und personelle Konsequenzen hatte. Die WADA musste sich damals äußern und kündigte in einem harschen Statement Konsequenzen an. Ihre eigene Rolle bzw. ihr Verhalten gab bereits 2023 Anlass zu Kritik. Relevo fragt nun 9 Monate später nach diesen ‚harten Konsequenzen‘, findet aber keine. Im Gegenteil, Das Magazin erhebt schwere Vorwürfe und wirft der Agentur, auch aufgrund neuer Informationen und Dokumente, Verschleppung, Vertuschung, Unfähigkeit und Abhängigkeit von Geldgebern vor. Eine nicht unerhebliche Rolle in dieser breit angelegten Affaire spielt auch die spanische Gesetzgebung in Relation zu der Einhaltung des WADA-Codes und hinsichtlich des Verhaltens, der Reaktionen der WADA. 29./30./31.10.2024:
relevo: Expediente WADA: La agencia mundial antidopaje mintió y aceptó que España guardara positivos por dopaje en un cajón
relevo: La agencia española mueve ficha y sanciona a Patrick Chinedu, ya retirado, con cuatro años por dopaje
relevo: Expediente Majida: salen a la luz los documentos que acreditan que se „cubrió“ un positivo ante la „flexibilidad“ de la Agencia Mundial Antidopaje
relevo: España, con 669.209 euros, noveno país en financiar a la Agencia Mundial Antidopaje
relevo: España cambió una sanción por dopaje de cuatro años a Raúl de Tomás por un mes y 3.000 euros
Guter Artikel des Deutschlandfunks zu den Hintergründen und dem gegenwärtigen Stands der Entschädigungsmöglichkeiten für DDR-Dopingopfer. Während der gegenwärtige Entwurf eines ‚Gesetzes zur Rehabilitation für Opfer der politischen Verfolgung der DDR‘, vorgelegt vom FDP-Justizministerium, die Dopingopfer nicht berücksichtigt, wurde mittlerweile ein bundesweiter Härtefallfonds geplant. IKEA beabsichtigt 6 Millionen Euro einzuzahlen, da der Konzern von der DDR-Haftzwangsarbeit profitierte. Aldi Süd und Aldi Nord, die ebnfalls entsprechend profitierten, sperren sich. 29./30.10.2024:
DLF: DDR-Sportsystem. Dopingopfer: Kampf um Anerkennung und Entschädigung
DLF: SED-Opfer-Fonds. Ikea will sechs Millionen Euro einzahlen, Audio !!
taz: Ikea zahlt in Härtefallfonds für SED-Opfer
mdr: Ikea zahlt in Härtefallfonds für SED-Opfer ein
Natron, genauer Natriumhydrogencarbonat, nicht verboten aber leistugsfördernd? Gerne eingenommen wird die herkömmliche Backzutat schon lange. 25./28.10.2024:
Telepolis: Doping aus der Küche? Warum Sportler jetzt Natron schlucken
spiegel.de: Ein Hausmittel erobert den Spitzensport
RennRad: Natron und der Effekt auf die sportliche Leistungsfähigkeit
Schneller: Sprinten, Kraft & Natron, 13.4.2024
Staunend sucht die Radsportwelt nach Erklärungen für die Leistungen Tadej Pogačars. Doping oder genetische Voraussetzungen, Training, Technik oder ein Mix? Vor allem der Verdacht von Doping oder die Möglichkeit wirkungsvoller Mixturen verschiedenartigster auch nicht verbotener Substanzen wie Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel erregt die Gemüter. `Besitzt er eine ‚Magische Box? Wird genauestes Wissen über Verschleierungsmöglichkeiten intensiv genutzt und werden Erfahrungen bekannter ehemaliger Doper gern angenommen? Der Spekulationen gibt es viel. Dass das gesamte Peloton und auch der sonstige Hochleistungssport ein Problem mit Übermedikation hat, ist jedoch unbestritten. 25./26.10.2024:
radiofrance: Cyclisme, des soupçons de dopage et des médicaments à foison
cyclingnews: Is an arsenal of legal medications and supplements replacing doping in pro cycling?
bicycling: How Far Is Too Far? The Troubling Normalization of “Legal Doping” in Cycling, 9.11.2024
Kohlenmonoxid ist giftig, doch in geringen Dosen inhaliert wird es mittlerweile im Radsport eingesetzt – zur Leistungssteigerung? Das wird geleugnet, doch die Stimmen mehren sich, dass diese Methode als Dopingmethode in die WADA-Verbotsliste aufgenommen werden müsste, denn die hierfür notwendigen Kriterien seien erfüllt. So könne sie z.B. das Höhentraining ersetzen und bei fehlerhafter Anwendung die Gesundheit stark gefährden. 25.10.22024:
TOUR: Kohlenmonoxid und Doping: Nur heiße Luft?
Die US-Ligen, insbesondere auch die NBA haben seit Jahrzehnten mit verbreitetem Drogenkonsum zu tun. In den 1980er Jahren waren es vor allem harte Drogen wie Kokain. Auch heute noch sind Drogen verbreitet, doch es sind vor allem opioidhaltige Schmerzmittel wie Fentanyl und verschiedene Mixturen – wie in der gesamten US-Gesellschaft. 23.10.2024:
the Guardian: ‘Drugs were everywhere’: the rise and fall of the NBA’s cocaine era
Vor 50 Jahren, am 23, Oktober 1974, wurde der Staatsplan / das Staatsplanthema 14.25 der DDR verabschiedet. Dem Kommentar von Arno Hecker, FAZ ist meiner Meinung nach nichts hinzuzufügen. 23.10.2023.
FAZ: Die letzte Chance für den Staat, 23.10.2024:
„Warum daran erinnern? Der Staatsplan ist längst Geschichte, der Glanz verblasst. Aber das Erbe blüht in manchen ehemaligen Sportlern – als Metastase. Und doch gibt es noch eine letzte Chance, den Opfern der Gewalt im Namen des Staates wenigstens die Hand zu reichen.
Über Jahrzehnte kämpft eine winzige Gruppe im Volk von 80 Millionen um eine Anerkennung über eine Einmalzahlung von 10.500 Euro hinaus für eine kleine Linderung ihrer Leiden. Die Kräfte schwinden, die Rückschläge rauben Lebensmut. Denn im Gesetzentwurf zum SED-Unrecht sollen Dopingopfer nach dem Willen der FDP nicht zum Kreis anspruchsberechtigter Personen zählen. Das wäre eine Schande.“
Vieles ist mittlerweile bekannt über das DDR-Dopingprogramm und vor allem auch über die Konsequenzen für Betroffene wie Verweigerer und Sportlerinnen und Sportler, die mit schweren gesundheitlichen Schäden zurecht kommen müssen. Auch wenn es im Westen, insbesondere auch in der BRD verbreitet Doping gab, unterschieden sich beiden Systeme erheblich. Am 23. Oktober 2024 jährt sich die Verabschiedung des Staatsplanthemas 14.25 zum 50. Mal. Doch noch immer wird Betroffenen eine ausreichende Entschädigung verwehrt. Auch der zur Zeit zur Beratung anstehende ‚Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitation für Opfer der politischen Verfolgung der DDR‘, vorgelegt vom FDP-Ministerium, berücksichtigt Dopinggeschädigte nicht. Allerdings gibt es Änderungswünsche, u. A. seitens der Justizminister der Länder und des Bundesrates. Während der ersten Anhörung im Bundestages sprachen sich auch die Koalitionspartner SPD und Bündnis90/Die Grünen für eine Berücksichtigung aus. Die Bundesregierung lehnt allerdings die Aufnahme der Dopinggeschädigten in das Gesetz ab.
>>> Zusammenfassung / Übersicht: Staatsplanthema 14.25, Bestandteil des Forschungsvorhabens „Komplex 08 / Sportkomplex“
Dt. Bundestag: Drucksache 20/13250 – Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung, 9.10.2024
Dt. Bundestag: SED-Opfer: Bundesregierung lehnt Bundesratsvorschläge ab , 14.10.2924
FAZ: Und nun die Lüge, 13.10.2024
Bündnis90/Die Grünen: Bessere Entschädigung. Unterstützung der Betroffenen von SED-Unrecht
Vor 15 Jahren begann Claudia Pechsteins Weg durch alle möglichen Gerichtsinstanzen in einem Dopingfall, der gekennzeichnet war durch sich widersprechende Expertenmeinungen und heftige öffentliche Auseinandersetzungen. Sie wurde gesperrt auch wenn später durch Regeländerung solch eine Sanktion nicht mehr möglich gewesen wäre. Schon 2012 klagte sie gegen die ISU auf Schadensersatz und Schmerzensgeld. Aber erst am 24.10.2024 wurde das Verfahren vor dem OLG München eröffnet. Ein Urteil gab es nicht, es wird ein finanzieller Vergleich angestrebt mit der Voraussetzung die ISU gibt eine Ehrenerklärung für Pechstein ab, die diese akzeptiert. 23./24./26.10.2024:
SZ: Das Finale im wohl längsten Dopingfall, den es je gab
Sportschau: Fall Pechstein: Die Pokerpartie hat begonnen
insidethegames.biz: Claudia Pechstein’s €8 million case against ISU continues
Fußballer Mario Vuskovic hat Klage vor dem Schweizer Bundesgericht gegen das CAS-Urteil eingereicht, das ihn mit einer 4-Jahressperre wegen EPO-Dopings belegte. Er bezweifelt die Richtigkeit der EPO-Analyse und widerspricht der Einschätzung der WADA-EPO-Experten. Das zugrunde gelegte Analyseverfahren wird schon seit Längerem von anderen Experten als zweifelhaft bewertet. 18./19.10.2024:
SZ: HSV-Profi Mario Vuskovic: In der Hand der Dopingdeuter
DLF: Journalist Kistner: „Eine Gefahr für den Weltsport“
Kontaminationen von Nahrungsmitteln wie von Fleisch oder Nahrungsergänzungsmitteln, und Übertragung von Dopingsubstanzen über Berührungen können gegeben sein. Durch moderne Analysemethoden sind damit auch sehr geringe Mengen im Körper nachweisbar, entsprechende Fälle werden immer häufiger bekannt. Unbeabsichtigtes Doping und auch böswillige Übertragungen sind möglich und müssen in die Beurteilungen einfließen. Doch wie können glaubwürdige Erklärungen gefunden werden? Wie aufwändig sind entsprechende Verfahren, welche Voraussetzungen, auch finanzielle, sind hierzu nötig? Lassen sich diese weltweit überhaupt vergleichen oder einrichten? Und wie groß bleiben letztlich dennoch subjektiv gefärbte Einschätzungen von Bedeutung für die ausgesprochenen Urteile? 17.10.2024:
SRF: Fortschritt in Doping-Erkennung: Fluch und Segen zugleich
Rheinische Post: Experte erklärt, wie glaubhaft versehentliches Doping ist, 30.9.2024
Es war einmal: Medikamenten- und Drogenkonsum im Leistungssport in den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine Normalität auch wenn bereits gelegentlich darüber spekuliert wurde. Skandalös? nicht wirklich. 18.10.2024:
taz: Wunderläufer Paavo Nurmi und Doping – Mehr als nur Sprudel
taz: Verfolgt und vergessen: Der Läufer Otto Peltzer, 16.2.2001
Interessante Erfahrungen des ehemaligen neuseeländischen Radsportlers Tony Atkins 2015 mit dem italienischen Amateur-Team T-Vb. Im Team herrschte eine Dopingmentalität, die Atkins dazu veranlasste zum Whistleblowing bei der UCI zu werden – mit Erfolg. 8.10.2024:
Cycling Weekly: I joined a cycling team, and unwittingly became a doping whistleblower
Die Dopingsperre des französischen Fußballers Paul Pogba wurde vom CAS von 4 Jahren auf 18 Monate reduziert. 7.10.2024:
CAS/TAS: THE COURT OF ARBITRATION FOR SPORT (CAS) CONFIRMS
THE ANTI-DOPING RULE VIOLATION COMMITTED BY PAUL POGBA
BUT REDUCES THE PERIOD OF INELIGIBILITY FROM 4 YEARS TO 18 MONTHS
Portrait des DDR-Gewichthebers Jürgen Cietzki und Dopingopfer. Jürgen Cietzki verstarb 2021 im Alter von 69 Jahren. 5.10.2024:
FAZ: Zum Tode verurteilt
Das Portrait der Autoren Angela Schmole und Jochen Staad erschien bereits 2023 in der Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat 51/2023:
>>> Ein Schwergewicht für die DDR
Der Schweizer Sportmediziner Roman Gähwiler warnt vor zu vielen Spielen im Fußball, vor einem übervollen Spielekalender. Für die Leistungsfähigkeit der Sportlerkörper gibt es Grenzen. Es drohen Verletzungen, Langzeitschäden aber auch psychische Überforderungsreaktionen. Medikamentenmissbrauch bis hin zu Doping können die Folge sein.
Dies ist ein uraltes Thema mit vielen negativen Beispielen über Jahrzehnte hinweg, doch es scheint sich nie etwas zu ändern, im Gegenteil sobald die finanziellen Interessen einer Sportart bestimmend werden. 1.10.2024:
watson: Sportarzt wegen Spielplan alarmiert: «Grosses Missbrauchspotenzial für Doping»