April 2019
Die deutsche NADA wird zukünftig in Reaktion auf die Erkenntnisse aus der Affaire Operation Aderlass direkt vor den Wettkämpfen Dopingtests durchführen. Im Radsport ist das bereits geschehen. 30.4./4./14.5.2019:
DLF: Dopingtests direkt vor dem Wettkampf
DLF: „Sobald es ans Blut geht, wird es fragwürdig“
SZ: Ärger um neue Doping-Kontrollen der Nada
Causa Russland: Die WADA erhielt die noch fehlenden Dopingproben aus dem Moskauer Labor zum Nachtesten. Sie korrespondieren mit den Daten, die der Wada bereits aus der Moskauer Datenbank vorliegen und zur Zeit ausgewertet werden. 30.4.2019:
WADA: WADA successfully retrieves samples from Moscow Laboratory
insidethegames.biz: WADA retrieves more than 2,200 samples from Moscow Laboratory
Operation Aderlass: Vor dem Landesgericht Innsbruck findet eine Verhandlung zwischen dem Österreichischen Skiverband ÖSV und Johannes Dürr statt. Der ÖSV klagte den Langläufer auf Unterlassung und Widerruf der Behauptungen, „der ÖSV dulde Doping stillschweigend, er verschließe die Augen davor und nehme Doping hin, solange sich der Dopende nicht erwischen lasse“. 26./29./30.4.2019:
tt.com: Zivilprozess ÖSV gegen Langläufer Dürr am Montag in Innsbruck
sportschau.de: Operation Aderlass: Dürr belastet Ex-Trainer Heigl
tirol.orf.at: Dürr bleibt bei Behauptungen gegen ÖSV
sportschau.de: Zähes Ringen zwischen ÖSV und Dürr – Urteil in spätestens acht Wochen
Wachstumshormone sind angeblich seit jahrzehnten weit verbreitet aber ihr Nachweis ist immer noch schwierig. So gibt es kaum Sportler*innen. die damit überführt wurden. 24.4.2019:
spe15.fr: Dopage : l’hormone de croissance, efficace et indétectable
David Howman kritisierte vor Kurzem harsch einen Stillstand der Dopingkontrollmethoden, des Kontrollkonzepts seit Jahrzehnten. Professor Peter van Eenoo, Leiter des Anti-Doping-Labors in Gent, widerspricht. 23.4.2019:
Reuters: Doping: Lab director hits back at ex-WADA head over testing criticism
Reuters: Doping: David Howman: Drug testing methods stuck in the 1970s, says former WADA head, 16.4.2019
Der Boxsport mit seinen verschiedenen konkurrierenden Verbänden ist nicht der WADA angeschlossen, feste Anti-Doping-Strukturen gibt es nicht. 2011 wurde daher die Voluntary Anti-Doping Association (Vada) gegründet, die für Box- und Mixed Martial Arts Dopingkontroll-Angebote auf freiwilliger Basis bereit hält. Verbände können mit der VADA Verträge abschließen aber auch Athletenkommissionen und Athlet*innen können sich zu diesem (Präventions-)Programm anschließen. Laut VADA sind 6 – 7% der durchgeführten Tests positiv. Das ist ein höheres Ergebnis als bei herkömmlichen Kontrollverfahren. Margeret Goodman, Präsidentin der VADA, vermutet im Boxen ähnliche Dopingstrukturen wie im früheren Radsport. 23.4./2.5.2019:
spiegel.de: Doping im Boxen „Das Problem ist deutlich größer, als viele glauben“
Whistleblower Grigori Rodtschenkow berichtete 2013 davon, dass er als Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors positive proben säubern sollte, sondern auch von einem Fall, bei dem Sportminister Nagornykh von ihm verlangte, einer Sportlerin eine positive Probe unter zu schieben. Wäre solch eine Manipulation heute immer noch möglich? Detlef Thieme, Leiter des Doping-Kontrolllabors Kreischa, kann dies nicht ausschließen, hält das aber für äußerst schwierig durchzufühen. 22.4.2019:
DLF: Russische Dopingmanipulation„So nicht mehr anwendbar aber nicht unmöglich“
Hintergrund doping-archiv.de: doping to lose
Operation Aderlass: Servicemann E. M. wurde in Österreich zusammen mit weiteren Personen vernommen. Er ist langjähriger guter Bekannter von Johannes Dürr und arbeitet zur Zeit für den schweizer Langläufer Dario Cologna, gegen den aber keine Vorwürfe existieren. Allerdings hatte er schon früher Servicemänner, die mit dem überführten Doper Johann Mühlegg arbeiteten. 19.4.2019:
NZZ: Der Servicemann von Dario Cologna ist offenbar verhört worden
#PCC2019-Conference:
– David Howmann, EX-WADA-Chef und nun Vorsitzender der Athletics Integrity Unit hält die aktuellen Dopingtestmethoden für antiquiert und dafür mitverantwortlich, dass kaum Dopingfälle entdeckt werden. Dies sei ihnen schon zu seiner Zeit mehrfach von Wissenschaftlern vorgeworfen worden, doch sie hätten mehr auf kriminalistische Ermittlungsmethoden konzentriert. 16.4.2019:
Reuters: Doping: Drug testing methods stuck in the 1970s, says former WADA head
– mehr Fragen als Antworten zum gegenwärtigen Anti-Doping-Kontollsystem:
sportsintegrityinitiative.com: PCC: Anti-doping is a self-sustaining bubble resistant to change, 17.4.2019
sportsintegritiyinitiative.com: PCC: One size no longer fits all, 18.4.2019
sportsintegrityinitiative.com: PCC: Athletes are disarmed in proving they are ‘clean’, 18.4.2019
Zahlen zu Dopingkontrollen, 16./19.4.2019:
BBC: Drug testing in sport: How does football compare to other team sports in England?
insidethegames.biz: FIS release details of 2018-2019 anti-doping test operations
Welche Rolle spielt Peter Schröcksnadel, langjähriger ÖSV-Präsident, wieviel Macht hat er auch über den Sport hinaus? Er scheint unantastbar, bleibt unbehelligt von den verschiedenen Affairen, auch kaum glaubwürdig ist, dass er nie etwas mitbekommen hat. 16.4.2019:
bluewin.ch: Sitzt «Napoleon» Schröcksnadel auch den diesen Skandal aus?
Die International Testing Unit ITA, initiiet vom IOC aber als unabhängig deklariert, kooperiert zunehmend mit NADO und Spotverbänden, bzw. muss dies, wie im Falle des IWF auf Druck des IOC, um nicht geperrt zu werden. Das wird nicht von allen positiv gesehen sondern der Verdacht kommt auf, dass damit das weltweite Doping-Kontrollsystem an Unabhängigkeit verliert. 15.4.2019:
sportsintegritiyinitiative.com: ITA denies that NADO agreements undermine anti-doping
Bei einer Polizeiaktion, durchgeführt in der Region Paris, Nizza, Bordeaux, Müllhausen, Belgien und Luxemburg wurde ein international agierender Dopinghändlerring (Anabolika), zerschlagen, der vor allem die Bodybuilderszene belieferte. Die Ermittlungen liefen seit 2016. um die 20 Personen wurden verhaftet. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Aktion vor allem durch die Inhaftierung von Eric Favre, prominenter Trainer und Eventveranstalter, der auch international bekannt war. Seine Firma stellt her und vertreibt Nahrungsergänzungsmittel und nicht verschreibungspflichtige, für Sportler interessante Arzneimittel, die großen Zulauf aus der Sportlerszene, insbesondere aus der Läuferszene hat. Neben Favre selbst wurden auch sein beiden Söhne und ein leitender Angestellte der Firma inhaftiert. 12./13.4.2019:
AFP: Dopage : démantèlement d’un réseau international dans le monde du culturisme
trails: Affaire Eric Favre – Le Team de trail « sous le choc »
leprogres.fr: Qui est Eric Favre, l’ambitieux patron du Laboratoire des 3 Chênes ?
insidethegames.biz: Arrests made in France over alleged drug trafficking operation
Zu Hinterfragen wären auch die Reaktionen des Französischen Leichtathlethikverbandes FFA und das Verhalten der AFLD (« Ifrane, c’est la catastrophe ! »-Ifrane ist katastrophal). Nachdem das Kontrolldebakel um Calvin bekannt wurde und die AFLD erklärte, dass Trainingsaufenthalte in Marrokko, insbesondere in Ifrane, den Verdacht erhärteten, dass hier Sportler*innen sich mit Doping auf Wettkämpfe vorbereiteten, verzichtete die FFA kurzfristig auf ein nationales Trainigslager in Ifrane. Hält sich die AFLD mit ihren Verdachtsmomenten zurück und informiert sie Verbände nie darüber? Wusste die FFA tatsächlich nichts von solchen Vermutungen? Entsprechende Trainingslager stehen immer im Verdacht für Kontrollen schwer erreichbar und für Dopingwillige interessant zu sein. Jetzt plötzlich kündigt der Verband Maßnahmen an und will Athleten die finanzielle Unterstütung für verdächtige Trainingslager verwehren. 9./10.4.2019:
Le Monde: Ifrane, inaccessible plaque tournante du dopage dans l’athlétisme
Die Affaire Clémence Calvin hat noch einen weiteren Aspekt. Am 22. März 2019 eröffnete die Marseiller Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die Athletin und ihr Umfeld wegen des Verdachts des Besitzes von Dopingmitteln. In Frankreich ist der Besitz und der Handel damit verboten, Eigendoping nicht. Ausgelöst wurde dies durch Pressemeldungen, dass es beim Pariser Halb-Marathons am 10. März keine Dopingkontrollen gab. Damit wurde auch Calvin, die die 5km mit einem französischen Rekord beendete, nicht kontrolliert. Doch bereits seit einem Jahr hatte die für den Dopingmittelhandel zuständige nationale Ermittlungsbehörde OCLAESP Clémence Calvin und ihren Partner und Trainer Samir Dahmani im Visier und versuchte ihnen den Besitz von Dopingmitteln nachzuweisen. Aktuell bestand der Verdacht, dass Samir Dahmani bei dem Flug zum Training nach Marokko EPO im Gepäck habe. IAU, IAAF, WADA und Interpol seien informiert gewesen. Eine Gepäckkontrolle fand jedoch nie statt, vielleicht auch weil IAU und OCLAESP hofften, längerfristig einen größeren Ring aufdecken zu können. Die Französische Antu-Doping-Agentur AFLD war anscheinend nicht informiert, so dass es zu den konkurrierenden Aktionen kam. Die Beziehungen zwischen AFLD und OCLAESP sind seit Längerem schwer gestört, eine Zusammenarbeit findet kaum noch statt. 12.4.2019:
L’Equipe: Une enquête judiciaire a été ouverte contre Clémence Calvin
Le Monde: Dopage : les gendarmes aux trousses de la marathonienne Clémence Calvin
spe15.fr: Révélations : sur les traces de Clémence Calvin , 27.4.2019
Clémence Calvin, französische Marathonläuferin, entzog sich am 27. März angeblich einer Dopingkontrolle in Marrakesch. Seit dem 1.1.2019 wurde sie bereits 24 mal kontrolliert, immer ohne positives Ergebnis. Nach ihren Aussagen wurde sie mit ihrem Sohn und ihrem Ehemann, ihr Trainer, auf der Straße von drei Personen hart angegangen woraufhin sie medizinische Hilfe für den Sohn benötigten. Die drei Personen waren Kontrolleure der Französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, die zur von Calvin angegebener Zeit, eine Kontrolle durchführen wollten. Die AFLD stellte zwei Vergehen fest, zum einen sei nicht wie angegeben zuhause gewesen, zum anderen habe sie sich später in einer Sporthalle, wo sie ihren Ehemann traf, durch Flucht mit Hilfe ihres Ehemanns der Kontrolle entzogen. Die Sportlerin wurde vorläufig suspendiert. Sie wehrte sich mit anwaltlicher Hilfe. Die Aussagen der AFLD-Kontrolleure und der Athletin gehen weit auseinander, selbst die Orte des Geschehens variieren, sicher scheint aber zu sein, das die Familie von den Kontrolleuren verfolgt wurde um „ihr mitzuteilen, dass sie eine Sperre von 4 Jahren riskiere“. Nach einer Anhörung vor dem Conseil d’État, oberstes französisches Verwaltungsgericht, wurde die Suspendierung von diesem Gericht aufgehoben, sodass Calvin beim Paris Marathon starten kann. In Marseille wurde aufgrund des französischen Anti-Doping-Gesetzes ein Ermittlungsverfahren gegen C. Calvin eröffnet und eine Hausdurchsuchung durchgeführt, Dopingmittel wurden nicht gefunden.
Bei der AFLD-Aktion handelte es sich um eine Zielkontrolle. Calvin war dadurch aufgefallen, dass sie zwei Wochen vor dem Paris-Marathon 13 unterschiedliche Aufenthaltsorte rund um Marrakesch angegeben hatte. Es handelte sich um einen sensiblen Zeitraum von zwei Wochen vor einem großen Sportevent, in dem Dopingkuren z.B. mit EPO mittels Mikrodosen durchgeführt werden können und das Nachweisfenster klein ist. Ein beliebter Ort, der in dieser Gegend von Leichtathleten für Trainingsaufenthalte genutzt wird, ist Ifrane. Der Französische Leichtathletikverband FFA reagierte und sagte ein in Ifrane geplantes nationales Trainingslager ab und empfiehlt jetzt den Sportler*innen, den Ort zu meiden. 9./10./12./13.4.2019:
spe15.fr: Clémence Calvin, suspendue à titre provisoire, dans une pagaille indescriptible
Le Monde: Ifrane, inaccessible plaque tournante du dopage dans l’athlétisme
Le Monde: Contrôle antidopage de Calvin : la marathonienne et l’AFLD opposent leurs deux versions
lefigaro.fr: Dopage: Clémence Calvin, en sursis, devrait pouvoir participer au marathon de Paris
AFP: Dopage: Aucun produit dopant trouvé lors de la perquisition du domicile de Clémence Calvin
insidethegames.biz: French marathon runner Calvin has provisional suspension lifted in doping case
Sportradar, eine internatiuonale Organisation, die ihre Dienste den verschiedensten Sporteinrichtungen anbietet und u.a. auch zu Korruption und Doping im Sport Untersuchungen vornimmt. Die Anti-Doping-Abteilung wendet sich auch an die Anti-Doping-Agenturen und -Laboren mit dem Ziel, damit intelligentere Zielkontrollen durchführen zu können um die extrem niedrige Überführungsrate zu verändern. Die Frage stellt sich, handelt es sich hier um sinnvolle Investitionen oder handelt sich auch um die Ausweitung einer lukrativen Anti-Doping-Industrie mit zusätzlichen neuen Möglichkeiten zulasten von Sportlern in dem ihre Persönlichkeitsrechte noch weiter eingeschränkt werden? 12.4.2019:
CH-Media: Mit Hightech gegen betrügende Sportler: Der Anti-Doping-Kampf nimmt Fahrt auf
Sebastian Coe wurde vom IAAF Ethics Board bescheinigt, nicht versucht zu haben, korruptes Verhalten im Falle der Russland-Affaire zu verschleiern. Der Britische Parlamentsausschuss, das Digital, Culture, Media and Sport committee, hatte im März letzten Jahres nach umfangreichen Untersuchungen festgestellt, Coe habe ein offensichtliches Interesse gezeigt, Dopingenthüllungen zu unterdrücken. Daraufhin beauftragte die IAAF ihr IAAF-Ethik-Komitee mit einer internen Untersuchung, deren Ergebnis jetzt Coe entlastete. 11.4.2019:
insidethegames.biz: IAAF clears Coe of misleading Parliament over knowledge of Russian doping
sportsintegrtiyinitiative.com: IAAF Ethics Board closes case against Sebastian Coe
Aus dem Archiv: Das Culture, Media and Sports Committee des Britischen Parlaments veröffentlichte einen Report zu seinen Anhörungen in Sachen Team Sky/British Caycling und IAAF/Sebastian Coe und Russland. Darin bestreiten die Parlamentarier die Glaubwürdigkeit der Aussagen, die seitens des Teams Sky gemacht wurden und unterstellen Dopingaussichten. Auch Sebatian Coes Aussagen zu seine angeblichen Unkenntnis der Korruption im IAAF werden als nicht glaubwürdig eingestuft. 2./5./6.3.2018:
parliament.uk: Report ‚Combatting doping in sport‘
dailymail: Sir Bradley Wiggins on cheating allegations: This is someone trying to smear me
the guardian: The Guardian view on drugs in sport: a deep corruption
spiegel.de: Schwere Doping-Vorwürfe gegen britische Sportler
Boxer Felix Sturm, 2016 positiv getestet auf ein Anabolikum, wurde sportrechtlich nicht sanktioniert. Er legte seinen WBA-Titel im Supermittelgewicht wegen einer angeblichen Ellenbogen-Verletzung nieder, woraufhin der Weltverband WBA keine Sperre aussprach und der Bund Deutscher Berufsboxer sich diesem Vorgehen anschloss. Die Kölner Staatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren nach dem Anti-Doping-Gesetz, stellte dies aber ein wegen fehlenden hinreichenden Tatverdachts. Nun nahm der Strafsenat das Verfahren wieder auf. Neben dem Verdacht auf Eigendoping besteht nun zusätzlich gegen Sturm ein „hinreichender Tatverdacht der vorsätzlichen Körperverletzung des Gegners“, wobei aus dem Presseartikel nicht hervor geht, was genau darunter konkret zu verstehen ist. Sturm befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft wegen eines Steuervergehens. 10.4.2019:
dpa: Dopingverfahren gegen Boxer Sturm eröffnet
Operation Aderlass: Die Landesärztekammer Thüringen hat ein Berufsrechtsverfahren gegen Arzt Mark Schmidt eingeleitet.
Die in Österreich festgenommene Helferin wurde nach München ausgeliefert. 4./7./10.4.2019:
mdr: Mutmaßliche Doping-Helferin an Deutschland ausgeliefert
mdr: Thüringer Ärztekammer eröffnet Verfahren gegen Mark Schmidt
Patrick Montel, Leichtathletik-Kommentator bei France Télévisions, sorgte für helle Aufregung unter Frankreichs Topathleten mit einem Facebook-Kommentar, mit dem er feststellte, dass immer nur der Athlet des Dopings bezichtet werde und die Konsequenzen zu tragen habe, Doping aber dem Leistungssportsystem innewohne und alle, einschließlich ihm selbst, von Höchstleistungen wie Rekorden profitieren würden. Montel wurde zu seinen Chefs zitiert und entschuldigte sich mittlerweile bei all den vielen Athleten, die sauber seien, er habe sich leider nicht korrekt ausgedrückt. Die Direktion des Senders distanzierte sich öffentlich von seinem Kommentator und untersagte ihm, an der Übertragung des Paris Marathon teilzunehmen. 9.4.2019:
Die Bundesregierung legte mit einem Jahr Verspätung ihren Sportbericht 2014 bis 2017 vor (Thema Doping Seiten 95ff). Das parlamentarische Beratungsverfahren hierzu wird in den nächsten Wochen stattfinden.
Deutscher Bundestag, Drucksache 19/9150, 4.4.2019: 14. Sportbericht der Bundesregierung
Operation Aderlass: Der deutsche Eisschnellläufer, der sich von Mark Schmidt dopen ließ, soll Robert Lehmann vom ESC Erfurt sein, der mittlerweile am Olympiastützpunkt Berlin als Trainer arbeitet. 10.4.2019:
mdr: Erfurter Ex-Eisschnellläufer Robert L. soll Kunde von Mark S. gewesen sein
Auf einem Workshop zu Thema neue Wege im Anti-Doping-Kampf, insbesondere das Kontrollsystem betreffend, fanden an der Humboldt Universität Berlin zum zweiten Male Sportgespräche unter Experten statt. Die Gespräche sollten aufbauen auf Ergebnissen des ersten Sportgesprächs 2018, die allerdings nicht öffentlich vorliegen. 4./7.4.3019
DLF: Neue Konzepte für den Kampf gegen Doping
tagesspiegel.de: Dopingbekämpfung: Muss künftig der Sportler seine Unschuld beweisen?, 11.4.2018
Gibt es Probleme mit dem ADAMS-System der WADA? Vor allem Gewichtheber beklagen, dass sie damit nicht wie gewünscht ihre Daten eingeben könnten und daraufhin zu Unrecht sanktioniert würden. Ausrede oder tatsächliches Problem? 6./9.4.2019:
Sinnvoll oder absurd? Paolo Guerrero, peruanischer Nationalfußballspieler wurde anlässlich eines WM-Qualifikationsspiels positiv auf einen Kokainmetaboliten getestet. Kokain ist außerhalb von Wettkämpfen erlaubt. Er wurde von der FIFA erst für ein Jahr, danach für 6 Monate gesperrt. Die WADA erhob Einspruch, auch mit dem Argument, die Reduktion sei erfolgt, um dem Spieler die Teilnahme an der WM zu gestatten. Das CAS erhöhte daraufhin auf 14 Monate. Guerrero klagte vor dem Schweizer Bundesgericht, welches die Sperre für die Zeit der WM aussetzte, aber danach die verbleibende Zeit wieder in Kraft setzte. Ein Urteil, das Erstaunen hervorrief, da so bislang noch nie da gewesen. Das gesamte Verfahren über die verschiedenen Instanzen war für alle Parteien zeit- und kostenintensiv und sicher nur möglich, da es sich um einen prominenten Sportler mit gutem finanziellem Hintergrund handelte. Alle beteiligten Parteien waren sich einig, dass Guerrero unbeabsichtigt einen kokahaltigen Tee zu sich genommen hatte. 5.4.2019:
sportsintegritiyinitiative.com: Coca tea anyone? The strange case of Paolo Guerrero…
Fallen Dopingvergehen von Freizeitsportlern unter den WADA-Code und müssen entsprechend sanktioniert werden? Diese Frage lässt die neuseeländische Anti-Doping-Agentur Drug Free Sport New Zealand (DFSNZ) jetzt vom CAS klären. Ein Freizeitsportler wurde im Zuge umfangreicher Ermittlungen um den Bezug von Clenbuterol beim Erwerb des Dopingmittels vom nationalen Sportgericht sanktioniert. 4.4.2019:
sportstribunal.org.nz: Sports Tribunal delivers decision on sanction in XYZ case
Interview mit Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt:
Fünf Sportarten stehen unter Verdacht. Fußball gehört nicht dazu. Sie haben einmal erklärt, Doping im Fußball bringe nichts. Eine These, die von Medizinerkollegen mehrfach widerlegt wurde…Moment. Es gibt keine Widerlegung. Im Fußball gibt es kein Doping, es gab auch keins. Seit Jahrzehnten nicht.
Warum müssen die Spieler dann zur Dopingkontrolle?
Das ist von der Wada, der Welt-Antidoping-Agentur, und von der Nada, der nationalen Agentur, so gefordert. Sie wollen kontrollieren, um zu sehen, dass das so ist und auch so bleibt.Warum bringt Doping im Fußball nichts?
Ich bin ja kein Experte. Ich muss ehrlich sagen, ich habe den Fehler gemacht, in einem Interview aufzuzählen, warum es nichts bringt, da hatte ich einen Faktor vergessen. Und dann wurde ich angegriffen. Aber: Ich bin kein Experte, das ist nicht mein Thema.
………………………………………….
Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt dürfte der bekannteste Sportarzt in Deutschland sein, insbesondere seine Rolle im Fußball ist international fasat schon legendär. Da verblüffft seine Unkenntnis zu Doping im Fußball, angeblich gab es seit Jahrzehnten kein Doping im Fußball. Allerdings wiederholt er sich (die Zeit, 25.4.2018, FAZ, 1.5.2018). 4.4.2019:
waz.de: „Je spektakulärer der Sturz, desto geringer der Schaden“
Hintergrund doping-archiv.de: Actovegin
doping-archiv.de: Dossier Doping im Fußball
Aus dem Archiv 2015:
Dr. Müller-Wohlfarth schmiss bei Bayern München hin, nachdem der Streit zwischen Trainer Guardiola und ihm eskalierte. Dem Trainer nach versagte der Arzt, weil er die vielen verletzten Spieler des Clubs nicht schnell genug wieder fit bekam. Dieses uralte Thema im Fußball war erst jüngst wieder heftiges Streitthema um Doping im Fußball rund um „Doc“ Armin Klümper. Auch „Doc“ Müller-Wohlfarth geriet immer wieder in den Dunstkreis des Dopings, ebenso wie Guardiola, der spanische Ärzte schätzt. Aber was können diese besser? Die turbomäßige Genesung von Sportlern, insbesondere von Fußballern, ist gegenwärtig auch in Frankreich ein Thema, hier ist von der wundersam schnellen Heilung David Luiz durch seinen russischen Physiotherapeuten die Rede. De Mondenard fragt, warum solche Wundermethoden nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht würden, schließlich könnte man damit u.a. der Gesellschaft erhebliche Gesundheitskosten ersparen.
Anmerkung: Welchen Stellenwert hat die Frage, warum so viele Fußballer verletzt sind? Was läuft hier schief? Auch hier wären Verdachtsmomente zu Dopingpraktiken zu diskutieren. 16.4.2015:
FAZ: Nicht nur Müller fortan ohne Wohlfahrt
dradio: Bittere Pillen für den FC Bayern
foot24.eu: PSG / David Luiz : dopage ou médecine légale ?
football365.ft: Le Dr Mondenard a des doutes concernant le cas David Luiz
Michael Ask, Vorsitzender der dänischen Anti-Doping-Agentur, wurde zum Vorsitzenden der iNADO gewählt. Herman Ram, Vorsitzender der niederländischen Agentur, ist sein Stellvertreter. 4.4.32019:
insidethegames.biz: Anti-Doping Denmark chief executive Ask elected chairman of iNADO
Ringer Peter Öhler war 2016 wegen des Verdachts auf eine Infusion mit über 50 ml vorläufig suspendiert worden. Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hob diese Sperre wieder auf, doch Öhler musste sich vor dem Amtsgericht Tuttlingen wegen verbotenen Eigendopings verantworten. Das Gericht sprach ihn jetzt von diesem Verdacht frei. 2.4.2019:
schwaebische.de: Ringer Peter Öhler wegen Dopings vor Gericht, 5.2.2019
schwaebische.de: Peter Öhler erringt Freispruch vor Gericht
Die Organisatoren der Marathonveranstaltungen von Boston, New York, Chicago, Tokio, London und Berlin versuchen mit einem intelligenteren Trainingskontrollsystem als bislang in Zusammenarbeit mit der Athletics Integrity United (AIU) Doping aufzuspüren. 2.4.2019:
Reuters: Doping – Marathon organisers invest heavily in ‚intelligent‘ testing
Causa Russland: Russland hat zur vollsten Zufriedenheit der WADA für Transparenz gesorgt und Unterstützung gewährt. 31.3./2.4.2019:
Journalist Jürgen Kalwa hat ein Hörbuch, auf deutsch, über Lance Armstrong mit zahlreichen Interviews veröffentlicht.
sonixstories.com, Jürgen Kalwa: Projekt 01 NICHTS ALS DIE WAHRHEIT – DER FALL LANCE ARMSTRONG
bod.de: Jürgen Kalwa, Nichts als die Wahrheit
DLF: Doping-Fall Lance Armstrong„Ein fast mafiaartiges Netzwerk“, 10.3.2019
Die Umstände warum Lance Armstrong 2009 in Australien zur Tour Down Under nach drei Jahren ein Comeback startete, waren bislang unklar. Nun wurde bekannt, dass er für seinen Start 1.5 Million Dollar vom Rennveranstalter erhalten hat, um das rennen zu promoten. 1./2.4.2019:
cyclingweekly.com: Lance Armstrong was paid $1.5million for 2009 Tour Down Under comeback
FAZ: Doper Armstrong kassierte Millionen-Gage
Das französische Sportministerium will die Doping-Präventionsmaßnahmen, insbesondere für den Amateur-Bereich, ausweiten. 29.3./1.4.2019:
MINISTÈRE DES SPORTS: SYNTHÈSE DU PLAN NATIONAL DE PRÉVENTION DU DOPAGE ET DES CONDUITES DOPANTES DANS LES ACTIVITÉS PHYSIQUES ET SPORTIVES 2019-2024
sports.gouv.fr: 19e colloque national « Pour un sport sans dopage »
lequipe.fr: Plus de prévention pour lutter contre le dopage en France
Wer sich in der DDR weigerte, sich anzupassen und unterzuordnen, hatte zwangsläufig mit Repressalien, Stasiüberwachung und beruflichen Einschränkungen bis hin zur Inhaftierung zu rechnen. Das betraf auch Sportler*innen und ihr Umfeld, die sich dem Dopingsystem nicht beugen wollten. Als nach der Wende deutlich wurde, dass Trainer und Ärzte des DDR-Dopingsystems mit offenen Armen weltweit empfangen wurden und neue Anstellungen erhielten, obwohl längst bekannt war, was in der ehemaligen DDR abgelaufen war, und Sportler*innen, die in das Dopingsystem integriert waren, ihre Karriere unbehelligt fortsetzen konnten, kam viel Kritik auf. Parallel dazu wurde das DDR-Dopingsystem offen gelegt und bekannt, welch gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen damit einher gingen. Gegenwärtig scheint ein Punkt erreicht zu sein, wo einige Personen, die sich mit Erfolg gegen die DDR-Repressalien und Dopingforderungen gestellt hatten, nicht mehr bereit sind, ehemalige DDR-Sportler*innen, die in das DDR-Dopingsystem eingebunden waren und heute aufgrund schwerer gesundheitlicher Probleme finanzielle Unterstützung erhalten, als Dopingopfer anzuerkennen. Dies legen auch die Auseinandersetzungen zwischen einst gemeinsam agierenden Anti-Doping-Protagonisten um die Doping-Opfer-Hilfe nahe. 1.4.2019:
März 2019
Es gibt zwar immer mehr Dopingkontrollen, aber die Quote der erwischten Sportler bleibt sehr tief. Ist der Spitzensport tatsächlich so sauber oder Ihre Möglichkeiten, Doper zu überführen, so klein?
Man möchte natürlich nicht zu viel hören über tiefe Quoten von positiven Tests. Was ich Ihnen verraten kann: Die Usada bekam im letzten Jahr rund 700 Hinweise zu mutmasslichem Doping. Die Konsequenz daraus waren 144 zielgerichtete Dopingtests. Aus diesen ergaben sich rund 10 Prozent positive Fälle, also eine deutlich höhere Rate als im Durchschnitt der Kontrollen. Es unterstreicht die Wichtigkeit von intelligenten und raffinierten Tests. Sie sind deutlich effizienter als normale Wettkampf- oder Trainingstests. Aber das Problem ist: Wenn man die traditionellen Kontrollen nicht mehr macht, dann fällt die Abschreckung weg. Wir hatten ein solches Beispiel in den Neunzigerjahren im Baseball. Als Konsequenz dopten damals rund 80 Prozent aller Spieler. Es ist also sehr schwierig, den wahren Wert von Dopingkontrollen in Zahlen zu messen.
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Travis Tygart, USADA, im Interview. 31.3.2019:
Drei britische Athleten trainieren bei USamerikanischen Trainern, die mit Doping in Verbindung stehen. Lance Braumann leitet die PURE Athletics training group in Clermont, Florida. Braumann ist Berater von adidas und verbüßte eine Gefängnissstrafe wegen Betrugs. Von ihm betreute Sportler wie Tyson Gay wurden wegen Dopings gesperrt. Trainer Jon Drummond wurde bereits für 8 Jahre wegen Besitzes von, Handel mit und Anwendung von Dopingmitteln gesperrt. Er soll weiter zusammen mit Braumann arbeiten. Der britische Leichtathletikverband UKA gibt die Verantwortung der Trainerwahl an die Sportler weiter, diese läge allein bei ihnen. Der Verband sei nur eine Stelle von vielen, die beratend zur Verfügung stehe. 29.3.2019:
Drei weitere Athleten/Athletinnen wurden durch Nachtests des Dopings bei den Olympischen Spielen 2012 in London überführt. 29.3.2019:
IOC: IOC sanctions three athletes for failing anti-doping tests at London 2012
Die IAAF erteilte fünf weiteren Sportler/innen die Erlaubnis, als neutrale Athleten zu starten. 28.3.2019:
IAAF: IAAF approves the application of five Russians to compete internationally as neutral athletes
Der Russische Leichtathletikverband wurde von der IAAF noch nicht wieder anerkannt. In ständiger Zusammenarbeit mit einer extra eingerichteten IAAF-Taskforce werden die laufenden Entwicklungen hinsichtlich der IAAF-Auflagen geprüft. Aktuell bleiben noch viele Fragen offen hinsichtlich der Weiterbeschäftigung von Trainern und anderen ehemaligen Staff-Mitgliedern, die vor 2015 aktiv waren und damit einer Neuaufstellung des Verbandes widersprechen. 11./28.3.2018:
IAAF: IAAF Council makes key decisions in Doha
sportsintegrityinitiative.com: RusAF reinstatement: a window into whether Russian sport has reformed
1IAAF TASKFORCE REPORT TO COUNCIL, 11 MARCH2019
Im Zuge der Aufdeckung des Russland-Doping-Skandals wurde bekannt, dass in Russland häufig mit Xenon manipuliert wurde. Das Edelgas kam daraufhin auf die WADA-Verbotsliste. Es scheint hochwirksam eine Leistungssteigerung bewirken zu können. Doch seitdem wurden keine Dopingfälle weltweit mehr bekannt. Es gibt ein einfaches Nachweisverfahren, das aber nicht auf der ständigen Testliste steht sondern der Nachweis muss gesondert angeordnet werden. 28.3.2019:
sportschau.de: Noch nicht entschärft – die Doping-Wunderwaffe Xenon
sportschau.de: xenon, the wonder weapon for dopers
Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zum DDR-Doping und den damit verbundenen Dopingopferzahlen und Entschädigungsleistungen vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Antidopingkämpfern und DOH. Die Antwort steht noch aus. 23.3.2019:
Dt. Bundestag: Hilfen des Bundes für Dopingopfer des DDR-Leistungssports
Sobald der Internationale Gewichtheberverband IWS sein Anti-Doping-Programm vollständig auf die ITA übertragen hat, steht der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris erst einmal nichts mehr im Wege. 26.3.2019:
Neun Monate nach ihrer Gründung hat die International Testing Agency ITA noch mit einigen Startschwierigkeiten und Akzeptanz zu kämpfen und kaum Erfolge vorzuweisen. Es gibt Vorbehalte gegenüber ihrer Unabhängigkeit, die ihr Hauptmerkmal sein soll und viele Organisationen haben wenig Interesse daran, ihr gesamtes Anti-Doping-Programm abzugeben. 25.3.2019:
Operation Aderlass: Der Polizist, der das Video veröffentlichte, auf der vor laufender Kamera während der Razzia eine Bluttransfusion erfolgte, wurde von der Staatsanwaltschaft angeklagt wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses und zu einer Geldstrafe verurteilt. 25./26.3./3.4.2019:
APA: Video von Doping-Razzia: Polizist von Staatsanwaltschaft angeklagt
derstandard.at: War es richtig, dass Medien das Dopingvideo gezeigt haben?
sportsintegrityinitiative.com: Officer charged over leak of Max Hauke video
tt.com: Doping-Video von Razzia verbreitet: Polizist zu Geldstrafe verurteilt
Operation Aderlass: Der LSB Thüringen erteilte bereits Ende der 90er Jahre der Praxis von Heidrun Schmidt eine Lizenz für sportmedizinische Tauglichkeitsprüfungen Jugendlicher. Diese Lizenz wurde auch weiterhin vergeben, nachdem Mark Schmidt mit seiner Arbeit beim Team Gerolsteiner unter Dopingverdacht geraten war. Die Lizenz bedeutet, dass Landessportverbände zwischen den lizenzierten Praxen wählen können. Der Thüringer Radsportverband wechselte erst 2015 zu der Schmidt-Praxis. Auch der Schwimm- und der Gewichtheberverband schickten häufiger junge Sportler*innen zur Untersuchung. 26.3.2019:
SZ: 55 000 Euro für die Erfurter Praxis, 5.3.2019
Um das Thema Dopingopfer, Dopingopferhilfe entwickelte sich in den letzten Monaten zwischen einst über Jahrzehnte gemeinsam kämpfenden Antidopingaktivisten ein erbitterter Streit, der in die Politik und die Öffentlichkeit getragen wurde. Die meisten Medien hielten sich zurück und schlachteten den Konflikt nicht aus. Unverständnis war häufig zwischen den Zeilen heraus zu lesen. Die Gefahr besteht, dass dieser Streit damit auch auf dem Rücken schwerkranker ehemaliger DDR-Athleten, die es häufig schwer hatten, als Dopingopfer anerkannt zu werden, ausgetragen wird. Der folgende Text ist ein Versuch, den Ursprüngen und Hintergründen des Konflikts auf die Spur zu kommen. 24.3.2019:
DLF: Von Zielen und Zerwürfnissen
Operation Aderlass: Ein deutscher Eisschnellläufer, Olympiateilnehmer, soll ebenfalls Dopingkunde von Mark Schmidt gewesen sein. 24.3.2019:
sportschau.de: Deutscher Olympiateilnehmer mutmaßlicher Kunde in Erfurt
sportschau.de: German Olympic participant alleged customer in Erfurt
Manche Beobachter, die der Behauptung eines Wandels im Radsport hin zu wenigr Doping skeptisch gegenüber stehen, sehen sich in ihrer Meinung durch die Affaire Operation Aderlass bestätigt. Einiges hat sich tatsächlich geändert, so äußern sich eine Reihe von Radsportlern offen kritisch. Doch es bleibt auch viel Unsicherheit zurück angesichts der offenbarten Mängel im Kontrollsystem und hinsichtlich der Relevanz des Biologischen Passes. Änderungsvorschläge sind breit gefächert und zeigen viel Ratlosigkeit, die sich auch in der Haltung und im Schweigen betroffener Verbände widerspiegelt. 23,3,2019:
NZZ: Redet endlich über Doping!
Operation Aderlass: Johannes Dürr präzisierte sein Aussagen über vorhandene Mitwisser seines Dopings und belastete den früheren Renndirektor für Skilanglauf und Biathlon im Österreichischen Skiverband (ÖSV), Markus Gandler, schwer. Unklar bleibt in diesem Artikel, wem gegenüber dies geschah. Die österreichische Staatsanwaltschaft dementierte solch eine Aussage. Bekanntgegeben wurde, dass nicht der Ironman auf Hawaii betroffen sei, sondern der jährlich stattfindende Marathon in Honolulu. 22.3.2019:
FAZ: Kronzeuge belastet Renndirektor
kleinezeitung.at: undeskriminalamt dementiert FAZ-Bericht: Dürr hat Gandler nie erwähnt
Ken Ilso, dänischer Fußballer beim A-Ligisten Adelaide United, wurde vorläufig suspendiert. Bei ihm wurde ein Kokain-Metabolit festgestellt. 22.3.2019:
Reuters: Adelaide United player provisionally banned for doping
Hintergrund doping-archiv.de: Dopingfälle im Fußball
Operation Aderlass: Die Staatsanwaltschaft München gab Einblicke in den aktuellen Stand der Ermittlungen. Danach wurde aus dem Umfeld des Arztes Mark Schmidt eine weitere Person verhaftet. Insgesamt zu 21 Sportlern*innen (einschließlich der bereits 9 bekannten) aus acht europäischen Ländern wird ermittelt, fünf Sportarten, drei davon Wintersportarten, sind betroffen. Seit 2011 bis zu den Razzien wurde eine dreistellige Anzahl von Bluttransfusionen verabreicht. Durchgeführt wurden diese in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südkorea und auf Hawaii. Pro Sportler*in wurden 15 bis 20 Transfusionen durchgeführt, pro Saison zahlten sie 4 000 bis 12 000 € an den Arzt. Medizinisch einwandfrei erfolgten die Transfusionen durch Laien nicht immer, die Sportler gingen hohe Gesundheitsrisiken ein. 20./22.3.2019:
sportschau.de: „Es liegt noch einiges vor uns“: Blutdoping-Affäre nimmt riesige Ausmaße an
Stuttgarter Nachrichten: Nur die Spitze des Eisbergs?
FAZ: Von Zufallstreffern und Blutschmuggel
SZ: Die Spur führt bis zu den Olympischen Spielen
kurier.at: Doping-Skandal: Wem jetzt das Wasser bis zum Halse reicht
Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft München wollte mit ihrer Pressekonferenz auf ihr 10jähriges Bestehen hinweisen und ihre Bilanz vorstellen. Das gelang jedoch, gemessen an der Presseresonanz, nur ungenügend, zu sehr stand das Thema Operation Aderlass im Vordergrund. 20.3.2019:
dpa: Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping: 7100 Verfahren
Seit 2001 gibt es in Thüringen eine unabhängige Expertenkommission zur Bekämpfung von Doping, seit 2003 eine Anti-Doping-Beratungsstelle an der Universität Jena, für die es drei Jahre staatliche finanzielle Unterstützung gab, danach scheiterte allerdings die gewünschte Finanzierung durch Drittmittel. 2018 wurde die Beratungsstelle geschlossen. Nachfragen nach Beratung scheint es in den vielen Jahren kaum gegeben zu haben, auch die Expertenkommission hatte laut dem Vorsitzenden nichts zu tun. Interesse habe es von keinerlei Seite gegeben. 20.3.2019:
TLZ: Thomas Hutt: „Kaum jemand hat sich für das Thema Doping interessiert“
Hintergrund doping-archiv.de: Vorstellung Thüringer Anti-Doping-Beratungsstelle
doping-archiv.de: Interview mit Prof. Holger Gabriel, Leiter Thüringer Anti-Doping-Beratungsstelle
Im Zuge ihrer Ermittlungen um Korruptionsvorgänge und den Dopingskandal innerhalb der früheren Funktionärs- und Trainercliquen der IAAF, erließ Frankreich zwei neue internationale Haftbefehle. Valentin Balakhnichev, Ex-Präsident des russischen Leichtathletikverbandes und Ex-Schatzmeister der IAAF sowie Alexei Melnikov, ehemaliger Cheftrainer der russischen Läufer. Die Ermittlungen in Frankreich bestehen seit 2015, u.a.steht Ex-Präsident Lamine Diack seit dieser Zeit unter Arrest. Nachdem in Russland keine entsprechenden Koruptionsverfahren eröffnet wurden, übernahm in Frankreich die Finanzstaatsanwaltschaft, le Procureur de la République Financier (PNF), die sich insbesondere mit Korrutionsvorgängen befasst, das Verfahren, da die IAAF verdächtige finanzielle Transaktionen in Frankreich tätigte. 19./23.3.2019:
insidethegames.biz: Duncan Mackay: All roads lead to Senegal in IOC corruption scandals
Es gab bereits einige Versuche von Doping-Geschädigten eine Rente zu erhalten. Nun planen der Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes und die Doping-Opfer-Hilfe Berlin (DOH) gemeinsam ein eiteren Versuch. 19.3.2019:
FAZ: Musterverfahren um Entschädigung
Hintergrund doping-archiv.de: Die Diskussion um eine DDR-Doping-Opfer-Rente
Interview mit Reyk Albrecht, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Ethikzentrums der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. 19.3.2019:
TA: Ethik-Experte zum Erfurter Dopingskandal: „Verlieren muss erlaubt sein“
Die Biathlon-WM ist vorbei ohne Razzien und Doping-Schlagzeilen, Operation-Aderlass hat noch keine deutschen Skisportler entlarvt und so ist der Deutsche Skiverband DSV beruhigt und atmet durch. Nun hat er aber erkannt, dass es Doping gibt und Doping den Verband ’schwer treffen‘ würde und daher will er in Zukunft Doping-Prävention mit Engagement betreiben. 18.3.2019:
Kelsey Erickson:
lt is worth noting that individual determinants are generaliy inconsistent across research studies whereas situational determinants tend to be more stable. Finally, environmental factors related to country and culture are thought to further influence whistleblowing behaviour. Within this, religion and historical factors have been deemed significant and experts therefore advise against generalising whistleblowing findings across cultural contexts.
…
The reality is that whistleblowing regularly involves significant social and economic costs for the whistleblower and can be a psychologically harrowing experience.
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Plattformen für Whistleblower im Sport haben Konjunktur. Kaum noch ein Verband oder Organisation, die keine eingerichtet haben. Anlässlich der geringen Erfolgsquote des herkömmlichen Kontrollsystems werden große Hoffnungen in das Whistleblowing gesetzt. Doch das ist für viele Menschen nicht einfach, Hürden gibt es eine Menge. Und ob Sicherheit und Anonymität tatsächlich gewährleistet werden können, bleibt fraglich. Damit solche Systeme wirkungsvoll etabliert sind, bleibt noch viel zu tun. Zu berücksichtigen sind vor allem auch kulturelle und soziale Unterschiede weltweit. 18.3.2019:
Hintergrund: Ein ausführlicher Artikel zum Thema bezogen auf den Radsport von Erickson ist zu finden in „Doping in Cycling, Fincoeur, Gleaves, Ohl“ : Blowing the whistle on doping in cycling.
Wilhelm Lilge, österreichischer Trainer und Anti-Doping-Experte fasste die wichtigsten Themen rund um die Operation Aderlass und Doping in Österreich zusammen und kommentiert pointiert. 17.3.2019:
Der CAS richtete ab 1.1.2019 eine unabhängige Anti-Doping-Abteilung ein, die Anti-Doping Division of the Court of Arbitration for Sport (CAS ADD), die dem IOC, internationalen olympischen Verbänden und anderen Signatoren des WADA-Codes anbietet, für sie die Doping-Verfahren und -Rechtsprechung in erster Instanz zu übernehmen. Früher gab es solch eine Einrichtung während Großveranstaltungen wie olympischer Spiele, um schnell Entscheidungen treffen zu können. Die Internationale Triathlon-Union ITU ist der erste Verband, der unterzeichnete. 17.3.2019:
Falsch positive Tests und positive Tests aufgrund kontaminierter Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sind nicht selten, werden aber nicht immer als solche erkannt und nachgewiesen, insbesondere dann, wenn die Athleten keine Möglichkeiten sehen, selbst den Nachweis zu erbringen. In diesem Zusammenhang kritikwürdig scheint, dass der WADA-Code zwar vorsieht, dass Dopingurteile mit Athletennamen veröffentlicht werden sollen, andererseits die Einstellung von Verfahren und Aufhebungen von Strafen nicht mitgeteilt werden müssen.
Hier zwei aktuelle Fälle nicht aufrechterhaltener Verfahren/Urteile mit untershiedlichem Verhalten der Anti-Doping-Agenturen. 16./18.3.2019:
Interview mit Martin Prinz, Autor der Dürr-Biografie, die er gemeinsam mit dem Sportler verfasste. Dürrs zweites Geständnis, wonach er in Vorbereitung seines Comebacks erneut zu Blutdoping griff, kam auch für Prinz völlig überraschend. 16.3.2019:
derstandard.de: Autor Martin Prinz: „Johannes hat da etwas vernichten müssen“
März 2019
Staatsanwalt Kai Gräber, München, anlässlich der Operation Aderlass über eine Kronzeugenregelung:
Aber die Kronzeugenregelung würde in meinen Augen eine Chance darstellen, dass die Strafverfolgungsbehörden eine schnellere Handhabe bekommen. Weil es nicht einfach ist, an solche Fälle im Hochleistungssport heranzukommen. Die Tage, in denen Autos mit einem Kofferraum voller Ampullen durch die Republik fahren, sind vorbei. Die Kronzeugenregelung ist ein wichtiges Instrument, welches noch fehlt. Was insofern auch ungerecht ist: Der Hintermann, der das gewerbsmäßig betreibt, der hat die Möglichkeit, sich eine Strafmilderung zu verschaffen, das ist im Strafgesetzbuch geregelt. Aber der Sportler nicht. Der Fall zeigt eigentlich, wie effektiv Doping-Ermittlung im Bereich der Strafverfolgung ist. Mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, ist es möglich, so eine Aktion durchzuführen. Weil man Informationsgewinnung betreiben kann, die solche erfolgreichen Aktionen erlauben. Es wäre wünschenswert, wenn Strafverfolger des Öfteren mal mit solchen Informationen versorgt werden. Weil man dann auch die Hintermänner heranziehen kann.
(FAZ, 3.3.2019)>>> Operation Aderlass
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Operation Aderlass: Die CDU scheint sich Gedanken zu machen über die Erweiterung des Deutschen Anti-Doping-Gesetzes um eine Kronzeugenregelung. 2015 lehnte die Bundesregierung dies noch ab. 13./16./21.3.2019:
sport.de: Nach Doping-Skandal: Bundestag prüft Kronzeugenregelung
DLF: „Wir müssen über eine Kronzeugenregelung sprechen“
FAZ: Das Glück des Staatsanwalts
Hintergrund doping-archiv.de: Dossier Deutsche Anti-Doping-Gesetzgebung: Kronzeugenregelung
Vermutlich ehemalige Angestellte der alten RUSADA arbeiten heute für ein privates Unternehmen, das Athleten gegen Bezahlung Dopingberatung anbietet. Zum einen geht es um Hilfe beim Verschleiern des Dopings, zum anderen um Tests mir denen festgestellt werden soll, wann und ob die Sportler wieder sauber sind. Margarita Pakhnotskaya von der RUSADA erklärte, dass Untersuchungen dahingehend laufen, ob auch der Verband selbst dieses Angebot nutzt und ob auch andere Sportarten und Verbände betroffen sind. 15.3.2019:
AP: Russian doping officers accused of warning athletes of surprise test
Der CAS sprach Skirennfahrer Stefan Luitz vom Verdacht des Dopings frei. Luitz hatte vor einem Weltcup-Rennen eine Behandlung mit Sauerstoff, die von der WADA nicht verboten war, erhalten. Die Regularien der FIS verboten diese jedoch, woraufhin der Athlet von der FIS seinen Weltcupsieg aberkannt bekam. Der CAS urteilte, dass im Falle von unterschiedlichen Regularien, die miteinander in Konflikt stehen, die WADA-Regel über der Verbandsregel steht und damit zu beachten ist. 15.3.2019:
CAS: ALPINE SKIING – The appeal of Stefan Luitz is upheld
dpa: Luitz bekommt Sieg zurück
Interview mit Hajo Seppelt. 15.3.2019:
donaukurier.de: Spielverderber
Bericht, Zusammenfassung des ersten Tages des WADA-Symposiums in Lausanne und Anliegen der Athleten. 13./14.3.2019:
sportsintegrityinitiative.com: WADA Symposium: Athletes make inroads into the WADA Code
Vor vier Jahren begann eine Studie über die Folgen des DDR-Dopings bei ehemaligen Athlet*innen an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Schwerin. Nun liegen erste Zwischenergebnisse vor. 14.3.2019:
NDR: Studie belegt: DDR-Dopingopfer leiden bis heute
dpa: Studie belegt: DDR-Dopingopfer erkranken häufiger
Drei Kandidaten, alle Sportminister ihres Landes, kämpfen noch um die Nachfolge von Craig Reedie als WADA-Präsident: aus Polen Sportminister Witold Ba?ka, aus der Dominikanischen Republik Marcos Diaz und die norwegische amtierende WADA-Vize-Präsidentin Linda Helleland. Helleland unterlag zwar in der Abstimmung um den europäischen Kandidaten, stellt sich aber dennoch zur Wahl. Die WADA-Satzung gibt vor, dass bei dieser Wahl der Präsident/die Präsidentin aus den Reihen der Politik kommen muss. 14.3.2019:
Causa Russland: Die WADA versucht die internationalen Sportverbände zu motivieren, sich an der Auswertung der großen Datenfülle zu beteiligen, die die WADA durch die Kopien der Datenbanken des russischen Anti-Doping-Labors erhalten hat. Unterstützung scheint wichtig und könnte einiges erleichtern und beschleunigen, doch bislang haben sich nur die IAAF und die IBU aufgrund der sie selbst betreffenden öffentlich gewordenen Skandale intensiv mit den russischen Vorgängen befasst. 14.3.2019:
Ivan Waddington, 2019:
My argument about the limtations of any policy based on biological testing is more fundamental and it is this: no matter how technically sophisticated and effectiv the analysis of urine and blood samples may become, and no matter how sophisticated the process of biological profiling may become – and also assuming that major problems involving corruption and lack of commitment to anti-doping among some anti-doping and federation officials (WADA, 2013) can also be overcome – such techniques will, by their very nature, remain inherently incapable of telling us anything at all about the social proesses which constrain and encourage and facilitate and conceal drug use in sport. … such tests can tell us nothing about the culture of doping, or about relationships between drug-using athletes, doctors, managers, coaches, drug suppliers, and others in the doping network. In other words, the results of thus tests – even where they are sucessful in identify individual drug-using athletes – can tell us nothig about those processes an understanding of which is essentiel for an understanding of drug use in sport. And without a proper understanding, the possibilities of effective control are minimal.
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Operation Aderlass: Die WADA konnte sieben Athleten mit auffälligen Blutparametern identifizieren, die dieser Affaire zuzuordnen sind. Einige Blutparameter, festgehalten im Biologischen Pass, sind verdächtig, andere legen Blutdoping sehr nahe. Sportler stehen mit solch auffälligen Blutparametern unter Beobachtung und besonderer Kontrolle, inwieweit das bei den in die Affaire verwickelten Athleten geschah und wie die betreffenden Verbände eingebunden waren, geht aus dem Artikel nicht hervor. 14.3.2019:
velonews: WADA says biological passport works despite latest scandal
Athleten-Vereinigungen:
– Offener Brief von Global Athlete. 13./14.3.2019:
Global Athlete: “One common theme stands out:
Athletes want an equal say with administrators on how sport is run and how it looks in the future”
– Presseerklärung von Athleten Deutschland e.V. und Interview mit Athletensprecherin Amelie Ebert. 8./12.3.2019:
SZ: Interview mit Amelie Ebert „Doping ist ein Systemproblem“
Die WADA hat eine Studie in Auftrag gegeben, die unter den Teilnehmer*innen der European Games 2019 in Minsk durchgeführt wird und herausfinden soll, wie die Einstellung zu Doping und dessen Verbreitung ist. Diese Studie ist Teil einer neuen Programms der Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Olympischen Komitees (EOC) und der WADA. 11./13.3.2019:
EOC: EOC INKS PARTNERSHIP WITH WADA IN DEFENCE OF CLEAN ATHLETES
Causa Russland: Vitali Stepanov fragt bei WADA-Präsident Reedie nach, weshalb seitens der WADA keine Schritte zu einer Sanktionierung von Yuri Nagornykh, der 2017 vom IOC zusammen mit Vitaly Mutko von der Teilnahme an Olympischen Spielen lebenslang ausgeschlossen wurde, unternommen wurden. Nagornykh wurde 2018 Präsidiumsmitglied des russischen Fußball Clubs Lokomotive Moskau. Die WADA wird an die FIFA herantreten. 10./13.3.2019:
Hajo Seppelt: Brief Vitaly Stepanov an Reedie
Hajo Seppelt: Antwort Craig Reedie
Hajo Seppelt: Antwort Vitaly Stepanov an Reedie, vollständiger Brief
Eine Gesetzesinitiative norwegischer Politiker will erreichen, dass diejenigen bestraft werden, die finanziell von Doping profitieren konnten. Ihnen sollte dieses Geld wieder entzogen werden. Auch sollen Veranstalter stärker gegen Doping in die Pflicht genommen werden. 12.3.2019:
Einblicke in die österreichische Sportwelt und deren Selbstverständnis, aber nicht nur in diese, die nicht ohne das journalistische Umfeld zu verstehen sind. 10./12.3.2019:
orf.at: IM ZENTRUM: Sp(r)itzensport – Geht’s nicht ohne Doping?
profil.at: „Ist das gut für den Sport?“
Operation Aderlass: weitere Entwicklungen und Aussagen. 11./12.3.2019:
orf.at: Hauke und Baldauf, Doping war ein „Riesenfehler“
aerztezeitung.de: Gericht beschließt Auslieferung mutmaßlicher Doping-Komplizen
sportschau.de: Wie bei der Mafia: Ermittlungen in Blutdopingaffäre vor entscheidender Phase
euronews: Estonia opens criminal case against ski coach over doping
AP: Kazakhstan comes to defense of skier arrested for doping
Causa Russland: Die IAAF bestätigt die Suspendierung des Russischen Leichtathletikverbandes RusAF. 11.3.2019:
IAAF: No change to Russian status in IAAF Council Meeting
Causa Russland: Die personnelle Erneuerung innerhalb der russischen Leichtathletik scheint in manchen Bereichen kaum Fortschritte zu machen, wie die weitere Anstellung des ehemaligen Cheftrainer Valentin Maslakov nahelegt. 10.3.2019:
sportschau.de: Russischer Cheftrainer aus Doping-Ära noch immer im Nationalteam
sportschau.de: Russian head coach from the doping era still involved in national team
Operation Aderlass: Sportgespräch des DLF mit Kai Gräber, Doping-Schwerpunktsstaatsanwaltchaft München. 10.3.2019:
DLF: „Die Dunkelziffer ist erheblich“
„Austria is a too small country to make good doping.“ Dieser Ausspruch Schröcknagels 2006 anlässlich der Turin-Affaire, bleibt unvergessen. Zumal die Personen, die damals die Fäden spannen, heute immer noch einflussreich mitspielen. Interessant die Zusammenstellung zu der hohen Zahl überführter Athleten und Sportirektor Gandler. 10.3.2019:
diepresse.com: Doping: Ein radikaler Kulturwechsel wäre angebracht
kurier.at: Olympia-Skandal: „Austria is a too small country“, 18.2.2016
Gespräch des LSB Thüringen mit Eltern deren Kinder in der Praxis Schmidt einer Leistungssport-Tauglichkeitsprüfung unterzogen wurden. Sinnvoll, naiv oder Augenwischerei? 9.3.2019:
DLF: „Die Eltern waren sehr erschrocken“
Humanplasma/Biathlon Taschler-Ferrari/Operation Aderlass – Letztlich scheinen die Beziehungen überschaubar. Johannes Dürr ist familiär verbunden mit Vater und Sohn Taschler, die im Biathlon Dopingspuren hinterließen, aber insbesondere Vater Gottlieb wohl noch immer viel Einfluss besitzt. So soll laut früheren Presseberichten Taschler seinem damaligen Schwiegersohn Dürr EPO-Mimetika beschafft haben. Insgesmt bleibt noch Einiges in den verschiedenen und doch zusammenhängenden Biathlon-Affairen im Dunkeln. 7./9.3.2019:
salto.bz: Winnebacher Vorspiel
Hintergrund: diepresse.com: Biathlon/Langlauf: Dürr-Schwiegervater im Visier der Doping-Ermittler, 12.12.2014
nzz:ch: Spitzenfunktionär auf der Anklagebank, 7.3.2016
tt.com: Daniel und Gottlieb Taschler sowie Arzt Ferrari verurteilt, 4.4.22017
tt.com/APA: Urteile gegen Arzt Ferrari und Biathlon-Funktionär annulliert, 24.6.2018
Das Auffliegen des Schmidt-Netzwerkes in Verbindung mit den alten Verbindungen und Affairen in Österreich lässt viele vermuten, dass österreichische Sportler*innen besonders gefährdet sind, zu dopen. Möglicherweise liegt dies auch an fehlenden Betreuungsstrukturen im nationalen Leistungssport. 8.3.2019:
derstandard.at: Doping-Hintergrund: Spritzennation statt Spitzennation
Operation Aderlass: Weitere Entwicklungen, Details und Gerüchte wie Dementierung eines Geständnisses, kasachischer Hintermann, italienische Mafia und ein gemietes Ferienhaus in Norwegen. 8.3.2019:
SZ: Lucky Luke und der General
kurier.at: DopingskandalDeutscher Doping-Arzt mietete in Lillehammer während Weltcups ein Haus
Einige Gedanken zur Aderlass-Affaire: Offener als in anderen Affairen wurde die langwährende und enge Vernetzung involvierter Strukturen länder- und verbandsübergreifend offen dargelegt. Der im Zentrum stehende Sportler Dürr muss jedoch, sicherlich auch aufgrund seiner widersprüchlichen und nur schwer zu vermittelnden Haltung, aber nicht nur, die Hauptlast in der öffentlichen Diskussion tragen, vor allem da ihm moralische Integrität abgesprochen wird. Das Dilemma in dem Dürr steckte, wurde nicht von ihm geschaffen, sondern erzählt viel über die Realität des Spitzensports und dürfte für viele Sportler*innen zur Falle geworden sein. Sie sind es, die in den meisten Fällen die unangenehmen Konsequenzen ausbaden müssen, weniger bis selten die anderen Sportakteure, die ebenfalls darin stecken können. Man kann sagen, dass das Dilemma im Spitzensport angelegt ist. Ohne umfassende Berücksichtigung entsprechender Analysen, die es gibt, und selbstkritischer Reflektionen mit hoher Transparenz des gesamten Akteursumfeldes, einschließlich der Sportfans und Zuschauer, wird die gegenwärtige Aufregung wieder wie so oft verpuffen und nichts wird sich ändern, vor allem nicht wenn es bei moralischer Entrüstung und eingleisigen Schuldzuweisungen bleibt. Leider ist alles andere anstrengend und macht Arbeit, ganz abgesehen von möglichem Machtverlust. 6./7./8.3.2019:
playthegame.org: Doping in Seefeld – It’s about intelligence
taz: Kein Schwarz-Weiß-Denken, bitte
sportsintegrityinitiative: The horror of the scapegoat
Die kommende Gewichtheber-WM wird wie geplant in Thailand stattfinden, während der nationale Verband sich selbst wegen vielen Dopingfällen suspendierte und keine Athlet*innen teilnehmen lässt. Dies gilt auch für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. 7.3.2019:
Die deutsche NADA beabsichtigt ihre Kontrollphilosophie etwas den neuesten Erkenntnissen anzupasseen und plant angeblich in Zukunft auch direkt vor Wettkämpfen kontrollieren zu lassen. 7.3.2019:
diepresse.com: Anti-Doping-Agentur zieht erste Konsequenzen aus Causa Seefeld
Operation Aderlass: Johannes Dürr, auf dessen Aussagen die aktuelle Doping-Affaire zurück geht, wurde verhaftet wegen Verdachts auf schweren Betrug und Sportbetrug. Er legte ein weiteres Geständnis ab, wonach er sich auch wieder 2018 in Vorbereitung auf sein Comeback mit Bluttransfusionen dopte. Das Blut war noch bei Mark Schmidt eingelagert. 7.3.2019:
sportschau.de: Langläufer Dürr festgenommen
sportshau.de: Johannes Dürr im Interview: Betrug bis zuletzt
Operation Aderlass / Humanplasma: Stefan Matschiner stand 2010 wegen seiner Dopingaktivitäten vor Gericht. Für die Anwendung von Blutdoping hatte er sich eine Blutzentrifuge aus dem Nachlass von Humanplasma angeschafft, die zwar erst konfisziert wurde, ihm aber nach dem Prozess zurück gegeben wurde. Mark Schmidt übernahm später diese Ausrüstung. 7.3.2019:
kurier.at: Warum Matschiner seine Doping-Zentrifuge zurück bekam
Operation Aderlass: Interview mit den beiden österreichischen Langläufern Max Hauke und Dominik Baldauf zu ihren Dopinggeschichten. 6.3.2019:
krone.at: Hauke und Baldauf packen aus: Das ganze Interview
David Howmann, Vorsitzender der Athletics Integrity Unit (AIU) der IAAF und Inhaber weiterer Ethik und Anti-Korruptionsposten, wurde in die Ethik-Kommision des Internationalen Tennisverbandes ITF berufen. 5.3.2019:
Der Nachweis von Blutdoping mittels Bluttransfusionen ist generell schon schwierig. Die jüngsten Fälle zeigen, dass durch intellligente Anwendungen dieser Nachweis kaum noch möglich ist, da im Blutpass keine auffälligen Schwankungen der Blutparameter mehr auftauchen. 5.3.2019:
radsport-news.com: So gut und so schlecht funktioniert der individuelle Blutpass
Operation Aderlass: Der estnische Ski-Langläufer Algo Kärp gesteht Doping in Verbindung mit Mark Schmidt. 5.3.2019:
sportschau.de: Weiterer Langläufer gesteht Eigenblutdoping
Interview mit dem Vorsitzenden des LSB Thüringen Stefan Hügel. 5.3.2019:
MDR: LSB-Chef Hügel: „Es ist die volle Katastrophe!“
Beim Betrachten des weiteren und näheren Umfeldes von Arzt Mark Schmidt stößt man auf viel altbekannte Namen und Strukturen sowohl in Deutschland wie auch in Österreich. Eine kleine, eng vernetzte Welt, die anscheinend Aufdeckung wenig fürchtete bzw. befürchten musste. 2./3./5./6.3.2019
DLF: Wie groß war der Einfluss des mutmaßlichen Dopingarztes?
FAZ: Im vereinigten Sport-Biotop
SZ: 55 000 Euro für die Erfurter Praxis
MDR: Doping-Affäre reicht offenbar bis zum Landessportbund Thüringen
sportschau.de: Mark Schmidt und sein Umfeld
sport inside: Ausgeprägte Betrugsmentalität
doping-archiv.de: Dr. Mark Schmidt
Stefan Matschiner, erfahrener Dopingnetzwerker, dessen Blutdopingausrüstung anscheinend bei Mark Schmidt gelandet war, dämpft die großen Erwartungen auf Aufdeckung zahlreicher Doper in verschiedenen Sportarten durch einen DNA-Abgleich der ca. 40 gefundenen Blutbeutel. Seiner Erfahrung nach gehören diese höchstens 10 Personen. Da diese aber nur ein Bruchteil der tatsächlichen Fälle ausmachen, sei davon auszugehen, dass sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern etliche weitere Dopingpraxen existieren. An anderer Stelle sprach er davon, dass wahrscheinlich, saisonbedingt, vor allem Wintersportler und Radsportler vertreten seien. 4./5.3.2019:
stuttgarter-zeitung.de: Ex-Doping-Dealer: „Leistungssport ist Heuchelei“
ORF TVthek: ZIB-2-Interview mit Stefan Matschiner
Robert Snodgrass, Mittelfeldspieler von Westham United, muss sich einem Verfahren stellen wegen Beschimpfung und Beleidigung von Doping-Kontrolleuren anlässlich einer Trainingskontrolle am 6. Februar 2019. 4.3.2019:
BBC: West Ham midfielder Robert Snodgrass charged by Football Association
Sie lebe hoch, die Nulltoleranz. Erklärungen der Verbände.
WADA: WADA statement on police raids in Austria and Germany
ÖSV: ÖSV-Präsident nimmt zu Dopingfällen Stellung
FIS: FIS Imposes Provisional Suspensions of Three Cross-Country Skiers
DOSB: Keine systematische Betreuung von Kaderathleten in beschuldigter Praxis
LSB: Doping-Affäre: LSB ist entsetzt und fordert Aufklärung
ÖRV-Stellungnahme Anti-Doping-Vergehen
Operation Aderlass: Der österreichische Radprofi Georg Preidler hat ebenfalls Blutdoping gestanden. 4.3.2019:
steiermark.orf.at: Doping: Geständnis auch von Radprofi Preidler
kleinezeitung.at: EigenblutdopingGeständnis von Radprofi Georg Preidler: „Ich habe gedopt“
Operation Aderlass: Der österreichische Radprofi Stefan Denifl soll ebenfalls zu den Kunden Schmidts gehört haben. Er habe mittlerweile ein Geständnis abgelegt. 3./5.3.2019:
kurier.at: Auch Tiroler Radprofi Denifl gestand Blutdoping
tt.com: Ermittler: Auch Lebensgefährtin von Radprofi Denifl wusste Bescheid
Operation Aderlass: Reaktionen und vorläufige Ergebnisse der Razzia. 1./2./3./5.3.2019:
sid: Fis bestätigt Namen der Langläufer
sportschau.de: Österreichischer Ski-Verband will Langlauf loswerden
err.ee: Doping scandal: Tammjärv comes clean, Veerpalus pull disappearing act
kleinezeitung.at: Festgenommene Sportler aus Estland gestehen Doping
SZ: Es gibt Parallelen zum Fuentes-System
welt.de: „Er hat mein Vertrauen missbraucht, auf das Perfideste“
sportschau.de: Blutige Geschäfte – die aktuellen Hintergründe der Doping-Razzia, Video
SZ: Spuren nach Tirol und Wien
Marcel Kittel: Gedanken zu Erfurt
Interview mit Hajo Seppelt zu den jüngsten Ereignissen um Erfurt und Ski-WM. 2.3.2019:
tt.com: Doping-Experte Seppelt: „Demut beim ÖSV wäre das Richtige“
Dr. Mark Schmidts Praxis war viele Jahre als „Sportmedizinische Untersuchungsstelle“ mit dem Landessportbund Thüringen (LSB) eng verwoben. Und ebenfalls seit vielen Jahren scheint Schmidt ein internationales Netzwerk aufgebaut zu haben. Er stand bereits früher unter Verdacht, Sportler beim Dopen zu unterstützen, ein Nachweis gelang aber nicht. 28.2./1./2.3.2019:
LSB Thüringen: Doping-Affäre: LSB ist entsetzt und fordert Aufklärung
SZ: Erfurter Praxis betreute auch viele deutsche Sportler
FAZ: Wie weit reicht der Doping-Skandal wirklich?
SZ: Der Arzt, der stets alles bestritt
Thüringer Allgemeine: Dopingskandal: Erfurter Sportmediziner bleibt in Haft
Thüringer Allgemeine: Präsident des Landessportbundes: „Wir müssen die Konsequenzen tragen“
Thüringer Allgemeine: Doping-Skandal um Erfurter Arzt erreicht völlig neue Dimension
orf.at: Coach stellte Kontakt zwischen Arzt und Esten her
DLF: Wie groß war der Einfluss des mutmaßlichen Dopingarztes?
Hintergrund DLF: Milram will sich von Sportmediziner Mark Schmidt trennen, 28.5.2009
Thüringer Allgemeine: 18.4.2013
Badiscche Zeitung: Staatsanwälte ermitteln gegen Sportmediziner , 16.5.2013
tagesspiegel.de: Viagra im Kulturbeutel, 8.8.2013
Russischen Sportler*innen ist es ab sofort veroten, alkoholische Getränke vor und während des Dopingkontrollprozesses zu trinken. Alkohol kann angeblich das Erkennen von Dopingmitteln verfälschen und kann Athleten aggressiv machen. Ein Verstoß wird mit einer Verwarnung geahndet. Insbesondere Leichtathleten sollen häufig Alkoholgetränke während Dopingkontrollen zu sich genommen haben. Der Internationale Eishockeyverband und die FIFA sollen bereits eine entsprechende Regelung haben. 1.3.2019:
TASS: Alcohol-free doping samples: RUSADA bans Russian athletes from drinking beer during tests
washington post: Hold that beer: Russian athletes no longer allowed a brew before doping tests
Der polnische Sportminister Witold Banka hat sich als Europas Kandidat für die WADA_Präsidentschaft durchgesetzt. Linda Helleland, Sportminissterin Norwegens, unterlag angeblich klar. Sie hat die deutlichste und kämpferischste Haltung in den letzten Monaten gezeigt und viel Zustimmung unter Kritikern des gegenwärtigen Anti-Doping-Regimes, aber auch sehr viel Gegenwind aus den Reihen des Sports und der Politik erfahren. 27.2./1.3.2019:
dpa: Pole Banka ist Europas Kandidat für das WADA-Präsidentenamt
insidethegames.biz: Council of Europe approve Ba?ka as WADA President candidate
Doping – Archiv – Dopinggeschichte – Dopinghistory – Dopingdokumente – Dopingprävention