August 2019
Pitcher Tyler Skaggs, Los Angeles Angels, starb Anfang Juli an einer Überdosis von opioidhaltigen Schmerzmitteln und Alkohol. Fentanyl und Oxicodon gehören zu den häufigsten Drogen in den USA. Auch Tramadol ist dazu zu rechnen, ein Schmerzmittel, das mittlerweile von der UCI verboten wurde aber noch nicht von der WADA. Auf den Markt gebracht wurden sie als Medikamente, die verschreibungspflichtig sind aber unkontrolliert verordnet werden und leicht frei erworben werden können. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein riesiger illegaler Herstellungs- und Vertriebsmarkt innerhalb der illegalen Drogenszene entwickelt. Große Drogenkartelle wie kleine Drogenringe hatten schnell, insbesondere Fentanyl betreffend, das Potential der neuen leicht herzustellenden Drogen entdeckt, der USamerikanische Markt wurde damit überschwemmt. Fentanyl wird auch gerne zu anderen Drogen wie Heroin und Kokain gemischt. Die Mittel sind in allen gesellschaftlichen Kreisen anzutreffen und kaum noch zu kontrollieren.
Die Pharmaindustrie widersetzte sich seit Beginn der Markteinführung einer stärkeren Kontrolle, es war und ist ein Milliardendollarmarkt. Geschätzt sterben jährlich über 31 000 Menschen an dem Missbrauch dieser Medikamente bzw. dieser Drogen. 30.8.2019:
Hintergrund: Im Jahr 2011 wurde eine Untersuchung der Substance Abuse and Mental Health Services Administration (SAMHSA) über den Schmerzmittelmissbrauch in der NFL veröffentlicht. Danach litten nach dem Karriereende nicht wenige Sportler an einer Schmerzmittelabhängigkeit. Die Forscher plädierten an die Sportverantwortlichen, Präventionsprogramme zu entwickeln, doch aus der NFL kam nur die Antwort, die regelmäßig durchgeführten Drogentests würden ausreichen – allerdings waren diese Termine den Sportlern immer im Voraus bekannt. Eine Hilfe nach der Karriere existiert nicht.
Es kam in den USA zu Klagen gegen die Vertriebspraktiken einiger Pharmaunternehmen mit ersten Verurteilungen.
ESPN: Painkiller misuse numbs NFL pain, 28.1.2011
CNN: Fentanyl is the deadliest drug in America, CDC confirms, 28.12.2018
DAZ.online: Wegen Opioid-Klage: Purdue Pharma zahlt 270 Millionen Dollar, 27.3.2019
FAZ: Eigentümerfamilie von Opioidkonzern überwies Geld in die Schweiz, 14.9.2019
Viktor Chegin, lebenslang gesperrter russischer Gehertrainer, hat eine Sicherheitsfirma gegründet, die für sein altes Trainingscamp eingesetzt wurde aufgrund staatlicher Verträge, die mittlerweile nach Aufdeckung der Beziehungen gekündigt wurden. 29.8.2019:
Reuters: Russian state sports facility says contract with banned coach voided after Reuters report
Die französische Justiz erweitet ihre Ermittlungen in Zusammenhang mit den ehemaligen IAAF-Verantwortlichen zu Korruption und Betrug aus und nimmt deren Marketing-Partner Athletics Management & Services (AMS) unter die Lupe. 28.8.2019:
sportsintegrtyinitiative.com: Spider’s web: French prosecutors further widen IAAF probe
Blitzlichter zur Dopingsituation in Kenia, 28.8./5.9.2019:
Al Jazeera: Al Jazeera uncovers doping among leading Kenyan athletes
dailysport.co.ke: Iten to host anti-doping crusade
sportsintegrityinitiative.com: Is Kenya keen to tackle EPO supply in Eldoret/Kapsabet?
US-Sprintstar Christian Coleman soll drei Missed Tests vorzuweisen haben, einen Fall bestreitet er. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass er seine Angaben im ADAMS-System erneuert hatte, dieses Update aber nicht registriert wurde und er zu Unrecht eines Dopingvergehens beschuldigt wird. Am 2.9. gab die USADA bekannt, dass das Verfahren eingestellt wurde, da das erste ADMS-Update Colemans mehr als 12 Monate vor dem 3. Missed Test stattfand, zudem war dieses fehlerhaft gewesen. 23./24./27.8./2.9.2019:
insidethgames.biz: Sprint ace Coleman facing ban for whereabouts failures, report alleges
sportsintegrityinitiative.com: Coleman, ‘whereabouts’, and the premature vilification of an athlete
USADA: Whereabouts Violation Case Against U.S. Track & Field Athlete Christian Coleman Withdrawn
sportsintegrityinitiative.com: Christian Coleman decision: a complex explanation
Die zahlreichen Doping-Nachanalysen und damit verbundenen Sperren wirbeln die Siegerlisten durcheinander und können nur unzureichend nachträglich Gerechtigkeit schaffen. 26./27.8.2019:
spiegel.de: Hochspringerin Friedrich erhält nachträglich Silbermedaille im Olympiastadion
SZ: Festakte mit Bittergeschmack
Ein blinder australischer Triathlet wurde gesperrt trotz negativen Tests, nachdem seinem Guide zwei Tage vor einem gemeinsamen Triathlon bei einem eigenen Wettkampf EPO nachgewiesen wurde. 26.8.2019:
smh.com.au: Australian triathlete banned after testing positive to EPO
Interview mit dem ehemaligen sehr erfolgreichen Schweizer Kugelstoßer Werner Günthör. 26.8.2019:
srf.ch: «Wenn man einmal der Böse ist, kann man nichts daran ändern»
Operation Aderlass: Der österreichische Skibergsteiger Gerhard Tritscher wurde wegen Dopings ab 2013 mit EPO, Wachstumshormon, Thymosin Beta 4 und Testosteron-Gel für 4 Jahre gesperrt. Er war im Rahmen der Ermittlungen um die Operation Aderlass überführt worden. 26.8.2019:
ÖADR: Verstoß gegen die Anti-Doping Bestimmungen, 26./27.8.2019
sport.orf.at: „Operation Aderlass“: Skibergsteiger vier Jahre gesperrt
skimo.at: Der Dopingfall Gerhard Tritscher
Das Land Thüringen und der Landessportbund Thüringen hielten am Wochenende ein Symposium „Doping und seine Folgen – Einsatz leistungssteigernder Mittel im Leistungssport der ehemaligen DDR und dessen Auswirkungen auf Betroffene heute“ ab. Dabei ging es auch um die Vorstellung gemeinsamer Hilfsangebote für DDR-Dopinggeschädigte. U.a. hat sich ein Netzwerk von bislang 19 Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen gebildet, das Betroffenen Beratung anbietet. 26.8.2019:
Thüringer Allgemeine: Thüringer Landessportbund betreut 20 DDR-Doping-Opfer
Interview mit Sebastian Coe, IAAF. 25.8.2019:
AP Interview: IAAF head Coe discusses Bolt, Coleman, Semenya
>>> Operation Aderlass: Ex-Radsprinter Alessandro Petacchi wurde für zwei Jahre gesperrt. Er soll aufgrund von Zeugenaussagen 2012 und 2013 Kunde von Arzt Mark Schmid gewesen sein. 24.8.2019:
UCI: UCI statement on Alessandro Petacchi
spiegel.de: Radsport-Star Petacchi für zwei Jahre gesperrt
In einigen Ländern Mittel- und Südamerikas ist im Radsport eine Dopingkultur fest verankert. Einfach und schnell lässt sich diese nicht ändern. Das kleine Land Costa Rica unternimmt Anstrengungen, aber ob nachhaltig Änderungen erreicht werden können, ist mehr als zweifelhaft. 8./23.8.2019:
VeloNews: Lifting the fog on Costa Rican doping controversies
AFP: Doping: the scourge of Colombia’s cycling talent production line
Die WADA suspendierte das indische Nationale Dopingtest-Laboratorium in Neu Delhi für 6 Monate. 22.8.2019:
WADA: WADA suspends accreditation of New Delhi Laboratory
Causa Russland: Die Beliebtheit vor Ort des lebenslang gesperrten Ex-Trainers Viktor Tschegin ist ein gutes Beispiel dafür, wie schwer es ist, Verhalten und Einstellungen zu ändern. 22.8.2019:
Die Gabe einer Tablette und die Behandlung mit einer Nadel während eines Fußballspiels von Martin Hinteregger, Frankfurter Eintracht, veranlasste die NADA zu Untersuchungen betreff möglicher Dopingvergehen. 20.8.2019:
SZ: Hinteregger muss zum Doping-Test
NADA: Hinteregger: Kein möglicher Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen
Eine Studie, finanziert von der WADA und der IAAF, erbrachte, dass 18% der Ausdauerathleten, die sowohl bei den Weltmeisterschaften 2011 als auch 2013 angetreten waren, wahrscheinlich Blutdoping betrieben haben. Diesen Schluss lassen die Auswertungen des Biologischen Passes zu. Dabei wurden große länderspezifische Unterschiede festgestellt. 19.8.2019:
spe15.fr: L’anti dopage mondial est inefficace
Hintergrund Sunday Times: The Doping Scandal, August 2015
Zwei prominente Dopingfälle der jüngsten Zeit: Erfolge im Anti-Doping-Kampf oder nicht? Schwere Dopingfälle mit Abschreckungscharakter oder Augenwischerei? Nicht durchschaubare Grauzonen mit viel Potenzial für Fehlurteile?
– Die 11fache kanadische Kanuweltmeisterin Laurence Vincent Lapointe wurde positiv auf Ligandrol getestet, eine den Selective Androgen Receptor Modulators (SARMs) zuzuordnende Substanz. Sie soll in Dopingkreisen immer beliebter werden und dazu vor allem in China illegal hergestellt und auf den Markt gebracht werden. Kontaminationen von Nahrungsergänzungsmitteln mit Ligandrol sind möglich, aber wohl nur, wenn diese mit illegalen Substanzen in Verbindung gebracht werden können. Vincent Lapointe behauptet nun fest, nur Nahrungsergänzungsmittel eingenommen zu haben, die ihr von offizieller Seite, sprich Verband, empfohlen worden waren. 20.8.2019:
cbc.ca: Canada’s Vincent Lapointe reveals she tested positive for muscle-building substance
ici.radio-canada.ca: Le ligandrol, une substance interdite et à la mode
– Der USamerikanische WM-Silbermedaillengewinner im Weitsprung Jarrion Lawson wurde für 4 Jahre gesperrt, nachdem bei ihm das anabole Steroid Epitrenbolon festgestellt wurde, das wie er behauptet, über den Verzehr von kontaminiertem Fleisch in seinen Körper gelangt sein soll. Lawson hat Einspruch gegen das Urteil vor dem CAS eingelegt.
athleticsweekly.com: Jarrion Lawson handed four-year ban, 2.6.2019
Die WADA erhob Einspruch gegen das FINA-Urteil von Schwimmer Sun Yang vor dem CAS, das diesen Fall nun öffentlich verhandeln wird – er wird erst der zweite öffentliche in der Geschichte des Internationalen Sportgerichtshofs sein. Der erste fand 1999 statt. Sun Yang, dreimaliger Olympiasieger, zerstörte angeblich während einer Auseinandersetzung mit Kontrolleuren eine Blutprobe. Er wurde dafür im Januar 2019 für 3 Monate gesperrt. Bereits 2014 wurde er wegen einer anderen Dopingsache nur für 3 Monate sanktioniert. Der Verdacht besteht, dass er von einflussreichen Stellen geschützt wird. Der Australier Mack Horton protestierte während einer Siegerehrung der WM gegen Yang und provozierte damit eine heftige öffentliche Diskussion. 20.8.2019:
insidethegames.biz: Sun Yang hearing at Court of Arbitration for Sport to be open to public
Hintergrund welt.de: Hortons Abrechnung zeigt Wirkung beim schluchzenden Sun Yang, 22.7.2019
theage.com: ‚Shame on us‘: US anti-doping chief says system failed Horton, 19.8.2019
Die Regierung Kenias plant lebenslange Sperren für Sportler*innen und ihr Umfeld im Falle von Dopingvergehen. 18.8.2019:
kbc.co.ke: Kenyan athletes who fail doping test to be handed lifetime bans-CS
Für die Dauer der Lagerung von Dopingproben gibt es keine einheitlichen Regeln. Die Spanne reicht von drei Monaten bis 10 Jahre. 17./21.8.2019:
insidethegames.biz: WADA urge major event organisers to store samples for longer
insidethegames.biz: David Owen: Getting social media and anti-doping right
Eklat bei DOH-Pressekonferenz. 15./16./17.8.2019:
tagesspiegel.de: Unwürdiger Ringkampf um die Doping-Deutungshoheit
tagesspiegel.de: Wie aus Verbündeten Feinde wurden
SZ: Bis der Aktenschrank wackelt
neues-deutschland.de: Früchte des Zorns
Die Fußball-Liga MLS der USA, die Major Soccer League, ist nicht wie andere nationale Fußballverbände organisiert und der FIFA angeschlossen. Das bezieht sich auch auf die Dopingregularien, die denen der NBA und der MLB entsprechen. Nun wurde Panamas EX-Nationalspieler Roman Torres wegen Dopings für 10 Spiele gesperrt. Sollte Torres wieder für Panama spielen oder für einen Club Panamas, würden die FIFA-Regeln, WADA-Regeln gelten. Unklar ist, wie sich die FIFA dann verhalten würde. 16.8.2019:
Aargauer Zeitung: Der Fussballer und die zwei Doping-Welten
Xinhua: Ex-Panama captain Torres given doping ban , 3.8.2019
Causa Russland: Der Internationale Gewichtheberverband IWF beschloss in Zusammenarbeit mit der International Testing Agency (ITA) die Verfahrenseröffnung gegen 5 plus 7 weitere russische Athleten aufgrund von Erkenntnissen des McLaren-Reports. 13./16.8.2019:
Was ist los mit dem französischen Anti-Doping-System? Wie unabhängig kann es agieren? In Frankreich sind Dopingermittlungen, Sanktionen und das Anti-Dopinglabor unter dem Dach der AFLD angesiedelt. Zum Teil wurde das System neu organisiert, wodurch es zwischen den existierenden landesweiten Anti-Doping-Strukturen zu Kompetenzänderungen kam hin zu noch mehr Zentralisierung, was nun heftige Konflikte zeitigt. Die Affaire Calvin offenbarte einige Probleme zumal es der Regierung noch nicht gelang, eine Verordnung zur Anpassung des Systems an den WADA-Code vom Dezember 2018 zu ratifizieren. 11./15.8.2019:
Libération: Antidopage français : un système en plein marasme
newsy-today.com: French anti-doping: a system in the doldrums
Libération: Quand l’antidopage français joue avec la loi
spe15.fr: L’affaire Clémence Calvin, des remous jusqu’au Parlement !
15 août 2019
Für Boxstar Mike Tyson bekennt heute locker, wie er während seiner aktiven Zeit mit dem Austausch seines Urins positive Befunde umgehen konnte. 8.8.2019:
mwn: Mike Tyson Reveals How He Escaped Anti-Doping Tests
Die Fragen zur Glaubwürdigkeit des Anti-Doping-Systems, die sich am Beispiel des Falles Benedikt Karus, einer von Vielen, stellen, werden auch von anderen Experten weltweit gestellt. Prof. Erik Boye, emeritierter Professor am Institut für Moleculare Biowissenschaften in Oslo, fasst sie, bezogen auf die weltweiten WADA-akkreditierten Labore, zusammen. 8.8.2019:
The Science of Sport: Guest article: Prof Erik Boye on the bias in power in anti-doping
Die Doping-Geschichte des deutschen Leichtathleten Benedikt Karus gehört zu den Fällen, die die Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Effektivität des gegenwärtigen Anti-Doping-Systems nähren und Perikles Simons Argumentation untermauern. 7.8.2019:
Schwarzwälder Bote: Die verlorene Ehre ?des ?Benedikt Karus
Basketballer Donell ‘DJ’ Cooper wurde für zwei Jahre wegen des Nachweises des Schwangerschaftshormons hCG gesperrt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie dieses Hormon in den Körper des Sportlers hätte gelangen können. Er könnte es in Verbindung mit Testosteron angewandt eingenommen oder den Testurin ausgetauscht haben, abgesehen davon, dass er Prostatakrebs erkrankt wäre. Das veröffentlichte Urteil macht keine Angaben hierzu. In den Mediennews wurden dies Testosteron-Variante jedoch nicht erwähnt sondern von Anfang an hieß es, Cooper habe seinen Urin mit dem seiner Freundin ausgetauscht, unwissend dass sie schwanger sei. Diese Nachricht war anscheinend so interessant, dass der Fall weltweit, durchaus mit gewisser Häme, aufgegriffen wurde. Eine zusätzliche Stigmatisierung, auch der Lebensgefährtin Coopers, störte offenbar nicht. 7.8.2019:
sportsintegrityinitiative.com: The vilification of DJ Cooper over a hCG positive
Die FIS änderte ihre Regeln bezüglich des Inhalierens von Sauerstoff, das von der WADA nicht verboten ist. Sie hält das Verbot aufrecht, verankert dieses jetzt aber in ihrer Internationalen Wettkampf-Ordnung. 7.8.2019:
fis-ski.com: Updated FIS Anti-Doping Rules
orf.at: FIS verankert Sauerstoff-Verbot in Wettkampfregeln
Dopingexperte Perikles Simon äußert sich mit scharfen Worten gegenüber dem bestehenden Anti-Doping-System und kritisiert insbesondere die deutschen Strukturen. Die angesprochene NADA und die Vorsitzende des Sportausschusses fühlen sich zu Unrecht angegriffen. 6.6.2019:
Stuttgarter Nachrichten: Experte: Der Antidopingkampf ist eine „Muppet Show“
n-tv.de: Doping-Experte attackiert die Nada
Dopingpraxis ohne Ärzte ist in weiten Teilen nicht denkbar, die Geschichte kennt >>> viele Namen, insbesondere auch in Deutschland Ost und West. Die beiden im Zuge der Operation Aderlass genannten Ärzte sind wahrscheinlich nur die Spitze eines Eisberges. Die Überführung und die Sanktionierung dieses Personenkreises scheint jedoch schwierig. 5.8.2019:
sportschau.de: Die Ethik der Doping-Ärzte
>>> Operation Aderlass: Die Untersuchungen in der Affaire haben, wie vermutet wird, dazu geführt, dass Sportler, die vom ÖSV-Extrainer Gerald Heigl, betreut werden, verstärkt kontrolliert wurden. So wurde dem österreichische Triathleten Florian Lienhardt, Sohn des bekannten, in den 1980er Jahren aktiven Radprofis Johann Lienhart, jüngst zweimal EPO nachgewiesen. 5.8.2019:
tri-mag.de: Österreichischer Top-Triathlet gesteht Doping-Vergehen
Nachdem die Lagerzeit von Dopingproben auf 10 Jahre erhöht wurde, wurden bis heute 65 Sportler/innen der OS 2008 und 60 der OS 2012 nachträglich des Dopings überführt. Allerdings werden Proben dann zerstört, wenn sie einen Dopingnachweis ermöglichten. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn es mittels unterschiedlicher Analysemethoden differierende Ergebnisse gibt und eventuell neue Methoden die Unschuld des Athleten nachweisen könnten. Entsprechende Fälle, in denen unterschiedliche Ergebnisse vor liegen, gibt es einige. Hier eine Zusammenfassung der Praxis nachträglicher Dopinganalysen des IOC. 5.8.2019:
iNADO-Vorsitzender Michael Ask, zuvor Leiter der dänischen Anti-Doping-Agentur, fordert die strenge Unabhängigkeit der WADA und des CAS von Sport und Politik. Die strikte Trennung von Exekutive, Legislative und Judikative sollte das Ziel sein im Anti-Doping-Kampf. Wie dies zu erreichen sein könnte, weiß er allerdings auch nicht. Anmerkung: Die von ihm beklagten Abhängigkeiten insbesondere auch finanzieller Art, finden sich in allen (?) nationalen Anti-Doping-Agenturen, vor allem auch europäischen. 2.8.2019:
playthegame.org: ‘WADA and CAS should be independent of both sport and politics’
Operation Aderlass: Ein weiterer deutscher Arzt, Ulrich Haegele, steht unter Verdacht, ab 2006 im ÖSV als Leitender Teamarzt Langlauf Dopingpraktiken unterstützt zu haben. Sowohl Johannes Dürr als auch Ex-Cheftrainer Gerald Heigl sollen ihn belastet haben. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel stellte den Arzt als ‚Aufräumer‘ nach der Turin-Affaire ein, entsprechende Qualifikationen hierfür sind jedoch von außen betrachtet nicht erkennbar. Der ÖSV gibt sich uninformiert, vor allem habe es kein Sonderbudget für Haegele, wie in der SZ behauptet, gegeben. 2./3.8.2019:
sportschau.de: Dopingvorwürfe: Razzia bei weiterem deutschen Arzt
kurier.at: Nach Doping-Razzia bei Ex-ÖSV-Arzt: Verband nimmt Stellung
Operation Aderlass: Mountainbikerin Christina Kollmann, bereits für 4 Jahre sportrechtlich gesperrt, und ihr Lebensgefährte wurden vom Landesgericht Ried u. a. wegen wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges und Blutdopings verurteilt. Kollmann erhielt eine Strafe von acht Monaten Haft auf Bewährung, ihr Lebensgefährte als Beitragstäter fünf Monate. 2.8.2019:
nachrichten.at: „Operation Aderlass“: Acht Monate bedingt für Mountainbikerin Kollmann
nachrichten.at: Blutdoping-Missbrauch: „Ich werde ein Tatsachengeständnis ablegen“, 26.7.2019
Wo steht der Anti-Dopingkampf? Macht er so wie er sich gegenwärtig darstellt, überhaupt Sinn? Hat sich trotz eines in Teilen sehr rigiden Dopingkontrollsystems und wie in Deutschland Schaffung eines Anti-Doping-Gesetzes irgendetwas an der Häufigkeit des Dopings geändert? Sind die vielfältigen Forderungen nach weiteren Verschärfungen und dem Ausbau des Systems tatsächlich zielführend oder nur sinnloser Aktionismus? Es gibt (gefühlsmäßig) viele Presseartikel zum Thema Doping, überwiegend werden bekannt gewordene Dopingfälle von Sportler*innen aufgegriffen und häufig mit Empörung kommentiert. Hin und wieder werden Klagen darüber laut, dass die dahinter stehenden Strukturen und Netzwerke nicht erfasst werden und das gesamte Anti-Doping-System mangelhaft bis sinnlos ist. Aber ernsthafte Infragestellungen mit entsprechenden Analysen sind selten in der Medienlandschaft. Es gibt sie, aber meist nur in Expertenkreisen ohne dass für Außenstehende nachvollziehbar ist, ob und wie diese Analysen und deren Ergebnisse aufgegriffen werden, ernsthaft diskutiert und ob sie in den entscheidungsrelevanten Systemen überhaupt beachtet werden. Kritik am und Entrüstung über Doping ist angesagt, aber Lösungswege werden öffentlich selten umfassend diskutiert. Warum? Sie könnten u.a. liebgewordene Empörungs- und Sündenbockmuster zerstören, sind komplex und damit schwer darzustellen und zu bewerten. Vor allem ist es anstrengend. Ein Kommentar. 1.8.2019:
spiegel.de: Doping im Sport Entscheidend ist aufm Podium
Hinweis, Literaturtipp zum Thema mit vielen Anregungen aber leider manchmal auch für das breite Publikum zu akademisch formuliert.
Das CAS entschied am 29.3.2019, dass auch Analysemethoden, die noch nicht von der WADA anerkannt wurden, in Dopingverfahren berücksichtigt werden können. Zur Entscheidung standen die Fälle zweier ukrainischer Sportler, denen mittels einer Blutserumanalyse der Missbrauch von Testosteron nachgewiesen wurde und die für 4 bzw. 8 Jahre gesperrt wurden. Es handelte sich um das erste Mal, dass Blutserum für Sanktionen herangezogen wurde. 1.8.2019:
lawinsport.com: Anti-doping: CAS accepts a new method to detect prohibited substances
Juli 2019
Im Laufe der gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Startberechtigung von Caster Semenya, die natürlicherweise einen sehr hohen Testosteronspiegel hat und deshalb von der IAAF aufgrund deren Hormonwerte-Regel von Wettkämpfen ausgeschlossen ist, gab es ein weiteres Urteil. Das Schweizer Bundesgericht befand, sie müsse medikamentös ihre Testosteronspiegel, da sie „biologisch männlichen Athleten mit weiblichen Geschlechtsidentitäten“ zuzuordnen sei. Diese Forderung eines „inversen Dopings“ stößt auf viel Widerspruch, der auch vom Weltärztebund vorgebracht wird. 30./31.7.2019:
NZZ: Warum sich der Sport schwertut mit intersexuellen Athletinnen wie Caster Semenya
Der australische Schwimmerin Shayna Jack wurde Ligandrol nachgewiesen, eine der SARMS-Gruppe zuzuordnende Substanz mit anaboler Wirkung, die in Deutschland nicht zugelassen ist. Die Sportlerin beruft sich nun auf ein kontaminiertes Nahrungsergänzungsmittel. 30.7.209:
NADA: Achtung vor Nahrungsergänzungsmitteln
Der mögliche Dopingfall der australischen Top-Schwimmerin Shayna Jack schlägt in Australien hohe Wellen. Warum wurde er nicht früher bekannt gegeben? Die AUSADA erklärt, da sie als eine der wenigen NADA weltweit juristisch wirksame Kompetenzen, sprich Ermittlungskompetenzen, habe, müsse sie nach den Dopinghinweisen verdeckt ermitteln können. 27./29./29./31.7./2.8.2019:
news.com.au: Swimming Australia accused of more cover-ups over Shayna Jack scandal
news.com.aau: Shayna Jack to meet with ASADA on Friday to begin desperate defence to save career
AAP: Australian Sports Anti-Doping Authority releases statement
theage.com.au: Ex-WADA boss challenges Australian secrecy on doping
insidethegames.biz: Pound criticises Australian hypocrisy over Jack’s failed drugs test
11 Premier League Fußballer fielen mit auffälligen Werten betreff Amphetaminen, Morphinen, Ritalin, einem Diuratikum oder Triamcinolon während der letzten drei Saisons auf. Gesperrt wurden sie nicht, da sie Medizinische Ausnahmegenehmigungen hatten oder die Substanzen über andere erlaubte Wege eingenommen hatten. 27.7.2019:
mirror.co.uk: Eleven Premier League footballers allowed to play despite testing positive for drugs
Operation Aderlass: Die österreichische Mountainbikerin Christina Kollmann-Forstner muss sich nach ihrer 4 Jahressperre wegen Blutdopings nun noch vor dem Landesgericht Ried wegen des Blutdopings und schweren gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. 26.7.2019:
nachrichten.at: Blutdoping-Missbrauch: „Ich werde ein Tatsachengeständnis ablegen“
Der Protest gegen den chinesischen Schwimmer Sun Yang erbrachte viel Zustimmung, vor allem ist viel von mündigen Sportlern die Rede, die sich gegen die FINA positionieren. Er zeigt aber auch Elemente von Selbstjustiz und wirft viele Fragen auf. 24./25./27.7.2019:
insidethegames.biz: David Owen: The destructive power of the podium protest
insidethegames.biz: Mike Rowbottom: The disturbing sound of athletes and officials out of harmony
sportsintegrityinitiative.com: Yang & Sakho: the fine line between mob justice and integrity
DLF: Weltschwimmverband verschärft Strafen für Proteste
SZ: Ein Dopingfall bei den lautesten Kritikern
Schwimm-WM Schwimm-WM
2016 wurde Mamadou Sakho, FC Liverpool, für 30 Tage gesperrt, da bei ihm der Fettburner Higenamin nachgewiesen worden war. Die WADA nahm allerdings das Mittel von ihrer Verbotsliste, so dass die Sperre wieder aufgehoben wurde. Sakho wurde wegen des Dopingvorwurfs nicht wie vorgesehen für das französische Nationalteam der EM nominiert zudem verpasste er das Europa-League-Finale 2016. Nun verklat er die WADA auf 14,5,Millionen Euro Schadensersatz: 25.7.2019:
spiegel.de: England-Profi Sakho verklagt die Wada auf Zahlung von 14 Millionen Euro
Operation Aderlass: Die Skilangläufer Max Hauke und Dominik Baldauf wurden je für vier Jahre gesperrt. 23.7.2019:
spiegel.de: Österreicher Baldauf und Hauke für vier Jahre gesperrt
Ein weiterer Topsportler wurde durch Nachtests von Proben der OS 2012 in London des Dopings überführt. 23.7.2019:
IOC: IOC sanctions one athlete for failing anti-doping tests at London 2012
Die FINA sieht sich Protesten einzelner Sportler gegen ihre Anti-Doping-Politik gegenüber, wobei sich die Proteste vor allem gegen einzelne Konkurrenten, aktuell gegen den Chinesen Sun Yang, richtet. Dieser konnte neuer Weltmeister werden trotz zweier möglicher Dopingvergehen in der Vergangenheit. 21.7.2019:
FAZ: Große Aufregung bei der Schwimm-WM
FAZ: Ein Gladiator gegen Doping
Hintergrund: Im September 2017 wurde in den USA unter Federführung des Trainers John Leonard eine alternativer Weltschwimmverband, die World Swimming Association, gegründet, der u.a. ein strenges Anti-Doping-Programm beführwortet. Wie ist dessen Stand heute, hat sie Mitglieder bekommen aus den Reihen der Athlen/Atletinnen und Trainer? Welche Rolle spielt der Verband, hat er Einfluss und Zukunft?
The World Swimming Association’
swimmingworldmagazine.com: World Swimming Association Constitution Ratified in Washington, 1.9.2017
DLF: Revolution gegen den Weltverband, 3.9.2017
Die Tour de France läuft und die Vermutungen, Verdächtigungen und das Misstrauen hinsichtlich möglicher Dopingpraxis haben Hochkonjunktur insbesondere in sozialen Medien, doch auch bekannte Kritiker warnen und suchen Gehör. 18./19.7.2019:
the times.co.uk: Tour de France: Cycling must never stop asking questions about doping
SZ: Ein Mittel für Bolzer und Kraxler
Chris Froome wurde nachträglich zum Sieger der Vuelta 2011 erklärt, nachdem der ursprüngliche Gewinner Juan José Cobo aufgrund auffälliger Befunde in seinem Blutpass nachträglich gesperrt wurde. 18.7.2018:
UCI: Suspension of Juan José Cobo Acebo confirmed
theguardian.com: ‚Better late than never‘: Chris Froome awarded 2011 Vuelta title after Cobo ban
dpa: Vuelta-Sieg 2011 zuerkannt – Froome profitiert vom Blutpass
Operation Viribus: Die Aktionen und Untersuchungen dauern an. Im Fokus stehen die Vertriebsstrukturen der illegalen Medikamente und damit insbesondere auch das Umfeld der Fitness- und Freizeitsportler, die die Mittel einnehmen. Strafbar in Deutschland ist die Einnahme, das Dopen nur für Leistungssportler, aber der Besitz, der Erwerb, der Handel und die Herstellung stehen unter Strafe, hier greift das deutsche Anti-Doping-Gesetz. Die Fülle der nun zu erwartenden Verfahren könnte für die deutsche Strafjustiz so manche neue Herausforderung mit sich bringen. 18.7.2ß10:
ito.de: Das Doping-Strafrecht erreicht Deutschlands Fitnessstudios
Die Internationale Biathlon Union will sich nach den Korruptions- und Dopingvorkommen der letzten Jahre eine unabhängige Integrity Unit schaffen, ähnlich der Athletics Integrity Unit (AIU) der IAAF. 15./17.7.2019:
IBU: International Biathlon Union gathers Members’ Feedback on Draft Constitution & Strategic Plan
Operation Aderlass: Die Ermittlungen gegen den österreichischen Skirennläufer Hannes Reichelt laufen weiter, auch wenn sich durch die Aussagen von Gerald Heigl keine neuen Verdachtsmomente ergeben haben. 17.7.2019:
nachrichten.at: Doping: Kein neuer Verdacht gegen Hannes Reichelt, aber Verfahren läuft
Operation Aderlass: Die Konsequenzen, die die in der Affaire um Arzt Mark Schmidt involvierten Personen in Deutschland zu erwarten haben, sind unklar. Das deutsche Anti-Doping-Gesetz greift erst ab 2016 und auch der WADA-Code beinhaltet eine Verjährungsfrist. 16.7.2019:
focus.de: Nach „Operation Aderlass“: Warum Doping-Sünder ohne Strafe davonkommen könnten
Die NADA und Athleten Deutschland e.V. wollen gemeinsam Konzept- und Umsetzungsansätze für „Unbedenklichkeits-Checks“ für Athletenbetreuer/-innen im Bereich Anti-Doping erarbeiten. 16.7.2019:
NADA: Gemeinsames Treffen von NADA und Athleten Deutschland
Die WADA veröffentlichte die letzten Entwürfe der WADA-Codes 2020, der Internationalen Standards und der Anti-Doping Charta der Athleten-Rechte. Im November werden deren endgültige Versionen verabschiedet. 15.7.2019:
WADA: WADA publishes latest draft versions of the 2021 Code and International Standards
Seit über einem Jahr verfolgt die USADA ein Pilotprogramm mit der Methode getrockneter Blutstropfen – Dried blood spot Tests (DBS) – , mit der die Kosten insbesondere der Langzeitlagerung von Dopingproben gesenkt werden könnten. Beteiligt daran haben sich bislang UFC und der USamerikanische Gewichtheberverband, der sein entsprechendes Testprogramm nun ausweitete. 15.7.2019:
USADA: Dried Blood Spot (DBS) Testing & the Potential for the ABP, 2018
USADA: Dried Blood Spot (DBS) Testing – Athlete Q & A
insidethegames.biz: USA Weightlifting and USADA continue pilot programme of new testing method
Welche Maßnahmen lassen sich aus den Ergebnissen der Operation Viribus und vieler früherer Studien und Erkenntnisse ableiten, um dem stetig wachsenden Medikamentenmissbrauch im Fitness und Breitensport entgegen zu wirken? 13./14.7.2019:
DLF: Mische Kläber „Es ist fünf nach zwölf“
DLF: Perikles Simon „Die Politik muss sich die Ärzte zur Brust nehmen“
Am Beispiel Tennis lässt sich aufzeigen, wie schwer es sein kann, durch die NADA verbandsunabhängige Dopingkontrollen durchzuführen. WADA-Code konform bestimmt ein Weltverband wie und ob kontrolliert wird. 12.7 2019:
Causa Russland: Der lebenslang gesperrte russische Leichtathletiktrainer Vladimir Kazarin gab zu, weiterhin als Trainer gearbeitet zu haben, da dies sein während des ganzen Lebens ausgeübter Beruf sei und er sich von den Leichtathletikfunktionären im Stich gelassen und wie Dreck behandelt gefühlt habe. 11.7.2019:
AP: Top Russian track coach admits to breaking lifetime doping ban
Causa Russland: Der CAS hob das vom IOC ausgesprochene lebenslange Verbot der Teilnahme an Olympischen Spielen für Vitaly Mutko mit der Begründung auf, das IOC habe keine Berechtigung zur Verhängung solcher Strafen. Mutko spielte eine große Rolle in der Dopingcausa Russland. 3./11./16./21.7.2019:
tas-cas.org: CAS 2017/A/5498 Vitaly Mutko v. IOC, ARBITRAL AWARD
insidethegames.biz: Mutko wins appeal at CAS against lifetime Olympic ban
insidethegames.biz: FairSport slams CAS decision to uphold Mutko appeal against lifetime Olympic ban
Operation puerto: Die WADA steht kurz vor Ende der Analysen und namentlichen Zuordnungen der Blutbeutel aus der Operation puerto 2006, die ihr nach langer Zeit zu Verfügung gestellt worden waren. Doch die achtjährige Verjährungsfrist endete bereits 2014, so dass gegenwärtig keine Möglichkeiten mehr gesehen werden, die Namen veröffentlichen zu können. Die Verzögerungen können vor allem Spanien angelastet werden, denn jahrelange Gerichtsverfahren und Verzögerungstaktiken verhinderten die Aufarbeitung der Affaire. Die italienische NADA (NADO Italia), die ebenfalls in Besitz der Blutproben ist, verzichtet aufgrund der Aussichtslosigkeit der Angelegenheit aus Kostengründen auf die Untersuchungen. 11.7.2019:
tageblatt.lu: Italiener ermitteln im Doping-Skandal nicht mehr weiter – aus Kostengründen
BBC: Operation Puerto: Spanish legal system ‚thwarted‘ anti-doping investigation, 26.9.2019
Hintergrund doping-archiv.de: Chronologie Operation puerto
Operation Viribus: Die Operation richtete sich vor allem gegen Dealer und Hersteller von Substanzen und Medikamenten, die im Hobby-/Freizeitsport konsumiert werden, vor allem im Fitness- und Bodybuildingumfeld. Hier steigt der Konsum seit Jahrzehnten stetig an. Im Interview spricht Mischa Kläber, Autor einiger Studien zu diesem Bereich und heute beim DOSB Ressortleiter Präventionspolitik und Gesundheitsmanagement, über die Ursachen und Motivationen. 9.7.2019:
taz: „Es geht um Identitätsarbeit“
Beispiel Schweiz 9.7.2019:
srf.ch: FOKUS: Doping – Grosse Gesundheitsrisiken für den «Traum-Body»
Hintergrund: Kläber: Muskeln per Mausklick
c4f: Veröffentlichungen Mischa Kläber: Medikamentenmissbrauch im Breitensport / Fitnessstudios
taz: „Sich zu dopen muss gelernt sein“, Interview auch zur Rolle von Ärzten und Apothekern 9.10.2009
Operation Aderlass: Gerald Heigl, ehemaliger ÖSV-Skilanglauftrainer, wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Er habe umfangreiche Aussagen gemacht, Verdunkelungsgefahr sei nicht mehr gegeben. „Der Verdächtige könne keine weiteren Absprachen mit von ihm unterstützten Sportlern vornehmen“, so die Staatsanwaltschaft. 9.7.2019:
sport.orf.at: Ex-ÖSV-Langlaufcoach wieder auf freiem Fuß
Die russische Antidoping-Agentur bemüht sich um Transparenz. 9.7.2019:
TASS: RUSADA reports over 100 cases of suspected anti-doping violations in first half of 2019
TASS: Russian Anti-Doping Agency receives 63 applications for TUE permits in first half of 2019
Forscher der Universität Granada befragten 1324 spanische Fußballer aus 88 Clubs nach ihrem Dopingverhalten und -wissen. 304 (23%) Personen spielten in der spanischen Profiliga (LFP), die überwiegende Mehrheit waren Amateure. 95% der Befragten kannten die WADA nicht, 97.4% wussten nichts von deren Verbotsliste. 5% gaben an, schon einmal selbst gedopt zu haben, 23.7% sagten, jemanden entsprechendes zu kennen. 8./9./13.7.2019:
sportsintegrtyinitiative.com: Spanish survey finds 95% of footballers unaware of WADA
Causa Russland: Interview mit WADA-Ermittler Günter Younger zu den Auswertungen der Moskauer Labordatenbank und -proben und den damit verbundenen Möglichkeiten, Dopingfälle sicher nachzuweisen. 8.7.2019:
spiegel.de: „Das Problem ist: Wir haben keine positiven Proben“
Operation Viribus: Internationale Dopingrazzien – gegen Dopingmittelproduktion und -handel: 33 Länder (europäische Länder, USA und Kolumbien), Interpol, das Joint Research Centre (JRC), das European Anti-Fraud Office (OLAF)und die WADA fanden zu einer gemeinsamen Operation – Operation Viribus – zusammen, die von Europol koordiniert wurde. 17 organisierte Dopinggruppen und 9 Untergrundlabore wurden aufgedeckt, 234 Personen verhaftet und 839 Verfahren eröffnet. Genauer betrachtet wurden auch insgesamt 1357 Dopingtests (Blut und Urin), die in einigen teilnehmenden Ländern bei Sportevents stattfanden. Es wurden 3,8 Millionen illegale Dopingsubstanzen, gefälschte Medikamente und Ergänzungsmittel sicher gestellt. 8./9./23.7.2019:
WADA: WADA statement on Operation Viribus
sport.orf.at: Wien Drehscheibe für riesiges Netzwerk
tagesschau.de: „Eine ziemlich große Nummer“
FAZ: Tonnenweise Stoff zum Nachdenken
cyprus-mail.com: Thousand of illegal meds seized in Cyprus as part of Europe-wide doping crackdown
Alle Jahre wieder zur Tour de France die gleichen Fragen nach der Sauberkeit der Fahrer, des Radsports. Spekulationen und viel Verdacht, aber Genaues ist nicht bekannt. Der Verdacht trifft aber auch das Dopingkontrollsystem, das nicht in der Lage ist, die wahre Situation zu erfassen, was letztlich zu Lasten der Sportler*innen geht. 5./6.7.2019:
sportschau.de: Doping – Seppelt über die Operation Aderlass und den Radsport
welt.de: Fahrer im Funkschatten
Dopingexperte Fabien Ohl, Verfasser mehrere Studien, organisiert an der Universität Lausanne einen mehrwöchigen online-Kurs zum Thema Doping mit dem Ziel, Verständnis für die Komplexität des Themas zu schaffen. Der Kurs beginnt heute am 6.7., man kann sich aber weiterhin anmelden und bekommt dann alle Unterlagen. 5.7.2019:
Unil: MOOC Dopage : sports, organisations et sciences
Unil: Dopage : Sports, Organisations et Sciences
Am Beispiel der Bluttransfusionen und des Höhentrainings im Vergleich lässt sich erkennen, wie schwierig Grenzziehungen zwischen Doping und erlaubten Methoden und Mitteln sein können. Die zum Teil erbitterte Diskussion darüber, ob Höhentraining verboten werden müsste ebenso wie z.B. Sauerstoffzelte, liegt noch nicht all zu viele Jahre zurück. Diese Grenzziehungen gestalten den Nachweis, vor allem aber das Verständnis und die Akzeptanz von Verboten schwierig. 6.7.2019:
mdr.de: Wo liegen die Grenzen des Dopings?
Bei einer Dopingrazzia wurde erstmals Follistatin sicher gestellt. Das Protein hat Einfluss auf das Muskelwachstum. Das Mittel befindet sich noch in der klinischen Prüfung und ist noch nicht frei gegeben. Es besteht die Gefahr irreversibler Schäden bei Einnahme. 4.7.2019:
Operation Aderlass: Drei mutmaßliche Helfer des Arztes Mark Schmidt, unter ihnen auch dessen Vater, wurden aus der Haft entlassen. Der Arzt und ein weiterer Helfer befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. 4.7.2019:
dpa: Doping-Skandal: Drei mutmaßliche Helfer aus Haft entlassen
Operation Aderlass: Der Österreichische Skiverband (ÖSV) trennt sich organisatorisch vom seiner Langlaufsparte, die zu einem eigenen Verein wird, der aber vom ÖSV finanziert wird. 3.7.2019:
sport.orf.at: ÖSV lagert Langlauf in Verein aus
Indien: Eine Reihe von Sportler*innen floh aus einem nationalen Leichtathletik-Trainingscamp, als Dopingtester für Trainingskontrollen eintrafen. Indien hat gemäß vieler Pressemitteilungen ein großes Dopingproblem, auch im Nachwuchsbereich. 3.7.2019:
sportscafe.in: Reports : Athletes escape AFI camp to evade doping tests
Die WADA stellte bei der Überprüfung der Daten aus dem Moskauer Anti-Doping-Labor 578 verdächtige Proben, die 298 Sportler*innen zuzuordnen sind, fest. Die Daten zu ersten 43 Athleten wurden an die zuständigen Sportverbände weiter gegeben. 2.7.2019:
WADA: WADA provides International Federations with first batch of cases in Russia investigation
Doping – Archiv – Dopinggeschichte – Dopinghistory – Dopingdokumente – Dopingprävention