doping-news Januar 2025 / Dezember / November 2024
Januar 2025
Die USA verweigerte vorerst die Zahlung ihren Jahresbeitrag an die WADA, in Großbritannien und Norwegen gab es Forderungen, sich dem anzuschließen. Die Existenz der WADA hängt aber von ausreichenden finanziellen Mitteln ab. Ist das gegenwärtige Finanzierungsmodell der WADA eines das Abhängigkeiten schafft und Erpressungen seitens der Geldgeber ermöglicht? Zur Zeit wird die Hälfte des Budgets von den Ländern, die andere Hälfte vom IOC gezahlt. Wie könnte ein Finanzierungsmodell aussehen, welches die Unabhängigkeit der WADA garantiert, gleichzeitig aber auch dafür sorgt, dass sie ihre Aufgaben compliance-treu, effektiv und nachprüfbar und damit transparent wahrnehmen und weiter entwickeln kann? Richard Vaughan und Catherine Ordway von der Universität Canbarra unterbreiten einen Vorschlag. 20.1.2025:
the conversation: The US has exposed the World Anti-Doping Agency’s precarious funding model
Eine Klage des belgischen Fußballklubs RFC Seraing vor dem Europäischen Gerichtshof gegen FIFA, UEFA und Belgischen Fußballverband hat zum Ziel die Verbindlichkeit von CAS-Schiedssprüchen aufzuheben und deren umfassende Überprüfbarkeit durch ordentlichen Gerichte in Mitgliedsstaaten zu ermöglichen. 17.1.2025:
EuGH: Sportschiedsgerichtsbarkeit: Nach Ansicht der Generalanwältin Ćapeta
müssen Schiedssprüche des Sportschiedsgerichts von nationalen
Gerichten umfassend überprüft werden können, um die Vereinbarkeit der
Regeln der FIFA mit dem Unionsrecht zu gewährleisten
FAZ: Druck auf CAS steigt
Bemerkenswertes Interview mit Michael Reinsch, FAZ-Sportjournalist im neuen Ruhestand. 16.1.2025:
LSB Berlin: „Der Sport sehnt sich nach Autorität“
Eine sportrechtliche Analyse des Sinner-Urteils auch im Vergleich zu ähnlichen Dopingfällen. Das Urteil könnte als Reverenzurteil für zukünftige ähnlich gelagerte Fälle dienen. Abzuwarten ist allerdings noch das CAS-Urteil im April. 15.1.2025:
LawInSport: Jannik Sinner doping case: Lessons from first instance decision
Causa China-WADA-USA: Großbritannien und Norwegen werden von Oppositionspolitkern aufgefordert, dem Beispiel der USA zu folgen, Beitragsgelder an die WADA zurück zu halten. Mit dabei die ehemalige WADA-Vizepräsidentin Linda Helleland. 15.1.2025:
The Guardian: UK and EU urged to follow US and block funding for World Anti-Doping Agency
Sind die Dopingfälle im Tennis der letzten Jahre vergleichbar und deuten Ungleichbahndlungen an oder spiegeln sie nur das komplexe Regelwerk mit den damit verbundenen Bewertungen wieder? 14.1.2025:
der Standard: Dopingfälle Sinner und Swiatek: Werden die Tennisstars geschont?
2018 wurde aufgedeckt, dass ein Berner Arzt und aktiver Triathlet (siehe bei SSI gesperrter Triathlet Daniel Weil) seit Langem mit Doping in Verbindung steht. Die Staatsanwaltschaft ermittelte. 2022 wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt. Parallel gab es Ermittlungen der zuständigen Schweizer NADA Antidoping Schweiz, heute Swiss Sport Integrity, die 2021 bei der Schweizer Disziplinarkammer (DK) die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens beantragte. Dieses Verfahren kam nicht voran, selbst die WADA zeigte sich unzufrieden. Die DK wurde vom Schweizer Sportgericht abgelöst. Im Januar 2025 gab es ein sportrechtliches Urteil: Der Arzt wurde zu einer 14-jährigen Sperre, betreff Aktivitäten im Sport, ab dem 27. Dezember 2021 und einer Geldstrafe über 14 000 Franken verurteilt. Zusätzlich muss er für 29 000 SF aufkommen. Seine Approbation als Arzt ist nicht betroffen. Im wurde die Abgabe von Testosteron, Wachstumshormonen sowie Tamoxifen an sogenannte «Sportfreunde» und weiteren Personen vorgeworfen sowie Versuche, einem Spitzensportler Erythropoetin und Testosteron zu verabreichen bzw. abzugeben. Er hatte sich auch selbst auch zur Leistungssteigerung mit diesen Medikamenten behandelt. Etliche Vorfälle und Vorwürfe waren verjährt. 13./16.1.2025:
swiss sport integrity: Das Schweizer Sportgericht hat einen Schweizer Arzt wegen mehrfachen Verstosses gegen das Doping-Statut zu einer 14-jährigen Sperre und einer Busse von 14’000 Franken verurteilt.
Sportschau: ARD-Recherche führt zu Rekordstrafe eines Schweizer Doping-Arztes
Republik: Geheimsache Doping: Berner Arzt verurteilt. Erstmals ist in der Schweiz ein Arzt wegen Dopingdelikten verurteilt worden. Seine Verbindungen zum russischen Staatsdoping waren nach Recherchen der Republik bekannt geworden. 4.11.2022
Sportschau: Geheimsache Doping – Das Olympiakomplott (Teil II) – u.a. Dktor M. , Bern. 16.7.2022
Der deutsche Bob-Anschieber Simon Wulff wurde am 7.12.24 positiv auf das Stimulanzmittel Methylhexanamin getestet, welches in Wettkämpfen verboten ist. 10.1.2025:
MDR: Bob-Anschieber Wulff positiv auf Stimulanzmittel getestet
Causa China-WADA-USA: Die USA verweigert vorerst die Zahlung des Jahresbeitrags für die WADA. Auslöser ist die Auseinandersetzung um den richtigen Umgang mit der Affaire um die chinesischen Schwimmer. Sie spiegelt jedoch weit tiefsitzendere Differenzen wider. 8./9./10.1.2025:
The Guardian: World Anti-Doping Agency faces crisis after US government withholds funding
USADA: Statement from USADA CEO Travis T. Tygart on the U.S. Government Withholding Payment to WADA
NYT: U.S. Funding Dispute With World Anti-Doping Agency Boils Over
sid: Streit der Doping-Bekämpfer eskaliert
Edwin Moses im Interview. Über seine Zeit bei der USADA während des Falls Armstrong sagt er: „Es war ein schwieriger, langwieriger Fall. Wir bekamen viele Hassmails und Morddrohungen, aber es hat die Art verändert, wie Leute die Dopingbekämpfung sehen. Niemand steht über dem Gesetz. Die meisten Menschen haben keine Ahnung, was hinter den Kulissen vor sich ging. Die Wahrheit hat letztlich gesiegt. Das war wichtig.“ 7.1.2025:
taz: Olympiasieger Edwin Moses -„Weil ich die Dinge anders sehe als viele Trainer“
Bewundernswert oder absurd? Hochleistungssport als Vorbild? 6.1.2025:
welt: Johannes Vetter – „Was im legalen Bereich möglich war, habe ich reingeballert. Das war hardcore“
Die ab 1.1.2025 gültige WADA-Verbotsliste ist omline. 1.12025:
WADA: WADA’s 2025 Prohibited List now in force
Dezember 2024
Doping im Tennis existiert seit Langen, wurde aber immer herunter gespielt und wohl vertuscht. Die mediale Aufmerksamkeit mit der hohen Aufgeregtheit, die den gegenwärtigen Dopingfällen zuteil wird, könnte vielleicht dazu führen, dass endlich das Dopingproblem auch im Tennis tiefgreifender betrachtet und aufgearbeitet wird. 29.12.2024:
DLF: ITIA unter Druck. Doping im Tennis: Alte Probleme, neue Skandale
Interview mit Fritz Sörgel, 29.12.2024:
FR: „Es gibt einen Wettbewerb um die blödeste Ausrede“
Ein weiterer Tennisstar wurde wegen Dopings suspendiert. Der Australier Max Purcell hatte eine verbotene Infusion erhalten. 23.12.2024:
the guardian: Max Purcell to miss Australian Open after accepting ban for anti-doping breach
Ergebnisse einer WADA-Studie zu den abschreckenden Effekten von Doping-Kontrollen. 18.12.2024:
WADA: WADA publishes data supporting a deterrent effect of testing
Der Ukrainer Mykhailo Mudryk, Fußballer bei Chelsea, wurde des Dopings mit Meldonium überführt. 17./18.12.2024:
inside world football: Chelsea’s Mudryk tests positive for doping
the conversation: Meldonium: the drug allegedly found in Mykhailo Mudryk’s doping test explained
Die WADA veröffentlichte eine Zusammenfassung der Stakeholder-Feedbacks zu den vorgelegten Überarbeitungsvorschlägen der internationalen Dopingtestverfahren. 16.12.2024:
WADA: WADA Strategic Testing Expert Advisory Group discusses stakeholders’ feedback on the first draft of the 2027 International Standard for Testing
Handballer Nils Kretschmer, Kapitän des TV Großwallstadt, steht unter Dopingverdacht. 12.12 2024:
BR24: TV Großwallstadt: Handballer Kretschmer unter Doping-Verdacht
Sportschau: Dopingverdacht: Großwallstadt trennt sich von Kretschmer, 23.12.2024
Unterdrückte die spanische Anti-Doping-Agentur CELAD Dopingfälle im Fußball zwischen 2017 und 2021? Hat sie das Reglement zur Erteilung von Medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUE) ncht eingehalten?10.12.2024:
Relevo: España „justificó“ todos los positivos por dopaje en fútbol durante cinco años
football espania: spanish-anti-doping-agency ignored 11 cases of positive results between 2017 and 2021
Die Einschätzungen der Härte der Dopingverfehlungen und deren Sanktionierungen, variieren teils erheblich. Das kann Zweifel wecken. 9.12.2024:
web.de: Doping-Experte Hajo Seppelt sieht Glaubwürdigkeit im Tennis gefährdet
Daniel Ressiot, Leiter der Emittlungsabteilung der Französischen Anti-Doping-Agentur AFLD wurde seitens der WADA seit April 2023 mit dem Verdacht an Dopinghandels-Aktivitäten beteiligt zu sein, beschuldigt. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelte entsprechend. Ein Informant benachricchtigte die ITA, die sich daraufhin an die WADA wandte. Die Anschuldigungen gehen auf die Affiare um Clémence Calvin (s.a. doping-news April 2019) zurück. Das Verfahren wurde jetzt eingestellt. 4./5./8.12.2024:
l’equipe: Rivalités et règlements de compte : enquête sur la guerre des indics de l’antidopage
AFLD: Réaction de l’AFLD aux investigations de l’Agence mondiale antidopage sur sa gestion des sources
Spe15: Damien Ressiot, cadre de l’AFLD, disculpé d’accusations de corruption
November 2024
Die WADA veröffentlichte das Ergebnis einer Studie zu Möglichkeiten der Vereinheitlichung und Stärkung des Kampfes gegen Doping in Europa vor dem Hintergrund stark divergierender Voraussetzungen in den einzelnen Ländern. Die NADO in der EU besitzen häufig wenige bzw. ungenügende Möglichkeiten eigene Ermittlungen zusammen mit staatlichen Behörden zufriedenstellend durchzuführen. Die Studie wurde von der EU cofinanziert.29.11.2024:
The final objective of this study, which is part of WADA’s Intelligence and Investigation Capability and Capacity Building project, co-funded by the European Commission, is to identify the various means – legal, political, institutional, financial, etc. – that could be used to improve and strengthen the I&I capacities and capabilities of all the European stakeholders in the fight against doping, i.e. both the states and the NADOs. … To conclude, in addition to the difficulties and, in some cases, the obstacles to an effective fight against doping that have been identified, due to the heterogeneity of the I&I capabilities of the various European stakeholders in this field, it has been possible to determine several satisfactory legal frameworks and numerous avenues for improvement that have inspired the formulation of 23 final recommendations.
WADA: WADA publishes study following conclusion of its Anti-Doping Intelligence & Investigation Project in Europe
WADA-Studie: Building intelligence and investigation capabilities to better fight doping in sport in Europe
Ungefährlich ist das Herzmedikament Trimetazidin nicht. 29.11.2024:
Tagesspiegel: Umstrittenes Herzmedikament: Was steckt hinter dem Doping-Mittel Trimetazidin?
Die polnische Tennisspielerin Iga Świątek wurde wegen Trimetazidin (TMZ) von der ITIA für einen Monat gesperrt. Die Integrity Unit des Internationalen Tennis akzeptierte die Erklärung, die Ursache sei eine Verunreinigung eines Melatonin-Schlafmittels gewesen. 28.11.2024:
ITIA: Polish tennis player Iga Świątek accepts one-month suspension under Tennis Anti-Doping Programme
Reuters: Swiatek accepts one-month suspension after failing doping test, says ITIA
Causa China-WADA: Die USA hält die Gelder für die WADA zurück und fordert weitere Aufklärung und Transparenz in der Affaire.
The Biden administration is holding up the annual U.S. payment to the World Anti-Doping Agency to press the organization to make changes in the wake of revelations that it chose not to discipline elite Chinese swimmers who tested positive for a banned drug, according to two people briefed on the matter.
The White House has told the agency that it needed to have more accountability and transparency and that it must submit to a wide-ranging outside audit of its operations, which have come under intense scrutiny amid revelations that it took no action against China in a number of cases of suspected doping.
Led by Dr. Rahul Gupta, the director of the White House Office of National Drug Control Policy, the administration is also pushing for limits on the ability of the agency, known as WADA, to use American taxpayer dollars to sue U.S. institutions, like American antidoping authorities who were the target of a defamation lawsuit by WADA.
New York Times: Biden White House Holds Up U.S. Contribution to Anti-Doping Agency, 26.11.2024
Die UCI verlangt von der WADA eine Position zu der Anwendung von Kohlenmonoxid. Das Gas steht unter Verdachtt gute Dopingeigenschaften zu besitzen. 26.11.2024:
UCI: Annual UCI Women’s WorldTour and UCI WorldTour Seminar unites professional road cycling family in Nice
cyclingweekly: Cycling’s governing body calls for World Anti-Doping Agency to take position on carbon monoxide inhalation
cyclingnews: UCI calls on World Anti-Doping Agency to ‚take a position‘ on use of carbon monoxide inhalation
Entscheidungen zu Dopingfällen können sich lange hinziehen wie der Fall des russischen Biathleten Evgeny Ustyugov zeigt. 26.11.2024:
IBU: CAS rejects next Ustyugov appeal – Sochi medal reallocation delay
Ruhig war es in den letzten Wochen in den Medien zu der Causa China-WADA. Doch im Hintergrund scheinen sich ernstzunehmende Widerstände zu formieren. Die Kritik an der WADA scheint zu wachsen und sie vor große Probleme zu stellen. Da erstaunt ein Brief des Vorsitzenden des Sportausschusses des Dt. Bundestages Frank Ullrich, der anscheinend im Alleingang und im Widerspruch zu Kollegen und der NADA der WADA so etwas wie Absolution erteilte. 24.11.2024:
Sportschau: Führungskrise der WADA verschärft sich – Klage gegen USADA
Sportschau: WADA leadership crisis intensifies – Lawsuit against USADA
Causa China-WADA: Chinesische Erklärungsversuche zur Kontamination des Essens. 22.11.2024:
AP: Noodles and wine are the secret ingredients for a strange new twist in China’s doping saga
Die französische Ex-Radsportlerin steht wegen des Imports und des Besitzes verbotener Dopingmittel vor Gericht. Ihr wurde 2019 EPO nachgewiesen. Sie beschrieb den Druck, den ihr Manager Marc Bracke ausübte einschl. des Verlangens ihm intime Fotos zu überlassen. Bracke wurde 2021 für 3 Jahre gesperrt und nahm sich 2022 das Leben. 21.11.2024:
procaglinguk.com: Marion Sicot standing trial for doping import and possession charges after positive doping case
Unabsichtliches Doping ist möglich, sei es u.a. durch Unkenntnis, durch Berührungen und damit auch durch Böswilligkeit. Das Wissen darüber nimmt zu und erschwett einfache Urteilsfindungen. 2023 wurde seitens der WADA eine Arbeitsgruppe zur Erforschung dieser Möglichkeiten, die Taskforce on Unintentional Doping gegründet. Eine zweite Arbeitsphase beginnt 2025 mit der Aufforderung und Bitte an die Shakeholder der WADA, Informationen und Wissen zum Thema der AG mitzuteilen. 20./22.11.2024:
WADA: WADA provides update on the work of its Taskforce on Unintentional Doping
insidethegames.biz: WADA updates efforts on unintentional doping
Eine weitere Medaillengewinnerin des 1500m Laufes bei den OS in London 2012 verliert ihre Medaille wegen Dopings. Wobei sie schon mehrfach nachgerückt war. 20.11.2024:
spiegel.de: Eines der dreckigsten Rennen der Geschichte war noch schmutziger als gedacht
Die Doping-Affaire „Prova Limpa“ um das ehemalige portugiesische Rad-Team W52-FC Porto wird zur Zeit vor Gericht aufgearbeitet. 19.11.2024:
cyclinguptodate: „Thousands of euros sponsoring these doping practices“ – Former W52-FC Porto DS reveals team owner was financing huge doping ring
cyclinguptodate: news zur Affaire um das team W52-FC Porto
Was spricht für die Enhanced Games? Gibt es nachdenkenswerte Pro-Argumente? 19.11.2024:
watson: Vollgepumpt mit Steroiden – deshalb sehen Experten bei Doping-Spielen auch Vorteile
Die ITA veröffentlichte ihren Bericht zu den OS in Paris 2024. Danach wurden mehr als 10% der Athlet*innen in den 6 Monaten vor den Spielen nicht getestet, darunter 67 Medaillengewinner*innen. Besonders fielen Neuseeland, Australien auf, aber auch aus Frankreiich und Großbritannien errangen ungetestete Sportler*innen Medaillen. 15 kleiner Länder hatten überhaupt nicht getestet. Allerdings gab es zu den Spielen in Tokio signifikante Verbesserungen. Kritik an dem Bericht wird laut an den fehlenden Daten zu den durchgeführten Tests. Hier dürften schon aus Kostengründen etliche Länder nur ein eingeschränktes Testprogramm angewandt haben. 18./20.11.2024:
ITA: The ITA publishes final report on the testing of athletes ahead of the Olympic Games Paris 2024
>>> PARIS 2024 PRE-GAMES REPORT
Sportschau: Keine Doping-Kontrollen bei vielen Medaillengewinnern von Paris
swim.de: Zu wenig Kontrollen | Viele Schwimmerinnen und Schwimmer wurden vor Olympia nicht auf Doping getestet, 27.11.2024
50 Jahre Staatsplan/Staatsplanthema 14.25: Zusammenfassung der Veranstaltung des Vereins Doping-Opfer-Hilfe (DOH) zum Thema und dem warscheinlich vergeblichen Kampf schwer geschädigter Doping-Opfer für eine Rente. 17.11.2024:
FAZ: Schäden und Traumata in der Gegenwart
Die Komplexität und der Umgang mit dem Biologischen Pass in der Dopingbekämpfung war Thema eines Expertenworkshops der ITA. Viel steht in diesem Text der ITA nicht, er läst jedoch erkennen, wie vielfältig zu berücksichtigende Faktoren sein sollten um brauchbare Ergebnisse erhalten zu können.
Anmerkung: Es stellt sich mir die Frage nach der Praxistauglichkeit dieser Verfahren angesichts der extremen Vielfalt an Einflüssen, Gegebenheiten und Vernetzungen mit den damit verbundenen Interpretationsspielräumen. Mit Sicherheit ist die Gesamtheit des Biologishen Passes ein spannendes Betätigungsfeld für Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen, ob es einen fairen Umgang mit den Betroffenen garantien kann, bleibt offen.
ITA: Strengthening the Athlete Biological Passport (ABP): Leading experts unite at the ITA Science and Medical Workshop, 13.11.2024
Der kanadische Datenschutzbeauftragte gab bekannt, dass Kanada die WADA-Praxis des Umgangs mit biologischen Proben von Sportler/innen überprüfen wird. Zugrunde läge eine Beschwerde, die WADA würde gegen das kanadische Datenschutzgesetz verstoßen. 12.11.2024:
OPC: Privacy Commissioner announces investigation into World Anti-Doping Agency
AFP: WADA probed by Canadian officials over drug sample handling
Das spanische online-Magazin RELEVO veröffentlichte einen weiteren Fall der Zweifel aufwirft an einem korrekten Umgang der CELAD mit Doping-Verdachtsfällen. Fußballer Raúl de Tomás, Rayo Vallecano, wurde im Oktober 2017 auf Ostarin positiv getestet. Eine sorgfältige Prüfung, ob das von dem Spieler angegebene Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich die Ursache war und warum er nichts wusste von einer möglichen Kontamination, obwohl es sich laut CELAD selbst um ein umstrittenes Produkt handelte, fand nicht statt. Schnell wurde er als schuldlos eingestuft und lediglich mit einem Monat Sperre und einer kleinen Geldstrafe bedacht. Die Verantwortung wurde dem Ernährungsberater zugewiesen, was allerdings auch ohne Konsequeenzen blieb. 9.11.2024:
RELEVO: España cambió una sanción por dopaje de cuatro años a Raúl de Tomás por un mes y 3.000 euros
Der Jahresbericht der NADA Austria liegt vor: 8.11.2024:
Parlament Österreich: Jahresbericht 2023 der NADA Austria GmbH (III-60 d.B.)
parlament.gv.at: Sport: Leichter Rückgang bei Dopingproben 2023
Ergebnisse einer Studie zum Schmerzmittelkonsum im deutschen Spitzenhandball.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Thematik des Schmerzmittelkonsums im Handball komplex ist und umfassende Aufklärungs- und Präventionsstrategien erfordert. Die vorliegende Studie zeigt, dass es einen Bedarf an Informationen über die Risiken und Nebenwirkungen von Schmerzmitteln gibt, sowohl für die Spielerinnen und Spieler als auch für das Umfeld. Eine verstärkte Einbindung von Trainerinnen und Trainern sowie Ärztinnen und Ärzten in den Entscheidungsprozess kann helfen, einen nachhaltigeren und verantwortungsbewussteren Umgang mit Schmerzmitteln zu entwickeln. Letztlich sollten der Gesundheitsschutz und die langfristige Leistungsfähigkeit der Sportlerinnen und Sportler in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt werden. Durch gezielte Aufklärung und eine offene Diskussion über Schmerz und Schmerzmanagement könnte eine positive Veränderung von eingeübten Verhalten erreicht werden.“
BISp: Forschungsergebnisse zum Schmerzmitteleinsatz im Spitzenhandball, 7.11.2024
Kenias Probleme mit dem Hochleistungssport und vor allem den Problemen, mit denen sich kenianische Sportler*innen konfrontiert sehen, sind nicht mit Doping allein umschrieben. Die Möglichkeiten, die der Leistungssport bietet, lassen Sportler*innen hoffen , aber sie werden allein gelassen in einem Umfeld, in denen sie häufig Spielbälle darstellen für ein nationales und internationales Umfeld, in dem Machtmissbrauch, Geld, schnelle Erfolge und Konkurrenzkämpfe bestimmend sind. Hilfsstrukturen sind kaum vorhanden. 5./7.11.2024:
insidethegames: Kenya launches gender-based violence hotline for athletes
ouest france: Athlétisme. Décès, dépression, dopage : le revers de la médaille pour les athlètes kényans
spé15: Les coureuses du Kenya, victimes des violences conjugales et du dopage, 15.9.2024
Hierzu passt die Pro7-Doku ‚UNCOVERED. Rekord – verdächtig? Das Geschäft mit dem Marathon‘, in der deutlich die zynische Vermarktung kenianischer/afrikanischer Läufer*innen im für Veraanstalter lukrativen Marathon-Business dargestellt wird.
>>> Pro7/Joyn: UNCOVERED. Rekord – verdächtig? Das Geschäft mit dem Marathon.
Vicente Belda, berühmt berüchtigter Teamchef u.A. von Kelme, leugnet in ener Autobiografie und in einem Interview die vielfältigen gegen ihn vorgetragenen Dopingvorwürfe aus seinen aktiven Zeiten, auch zu den Vorwürfen im Rahmen der Operacion Ilex und zu Miguel Angel Lopez. Nun meldete sich ein ehemaliger Mechaniker des Teams Kelme und bezichtigt Belda der Lügen mittels Beispielen aus der damaligen Dopingpraxis. So seien z. B. alle Aussagen und Geständnisse von Jesús Manzano wahr. 3./4./7.11.2024:
MARCA: Vicente Belda: „Nunca he visto a un ciclista con una caja de medicamentos“
radsportaktuell: Belda: „Ich habe noch nie einen Radfahrer mit einer solchen Kiste voller Drogen gesehen“ – Vicente Belda über den wilden Doping-Fall der Kelme im Jahr 2000
radsportaktuell: INTERVIEW, Ehemaliger Kelme-Mechaniker schlägt gegen Vicente Belda zurück: „Sie haben alle gedopt, ich musste mit einer Kühlbox mit Blutbeuteln durch die Pyrenäen fahren“
Eine britische Umfrage zum Stellenwert des Sports in der britischen Bevölkerung erbrachte, dass Doping als Problem im Sport betrachtet wird. Eine Mehrheit ist für lebenslange Sperren im Dopingfall, allerdings ist das mehrheitlich die Meinung von sportinteressierten Personen über 60, jüngere befürworten eher zeitlich begrenzte Sperren. 7.11.2024:
YouGov: Doping and sport
YouGov: The YouGov Big Survey on Sports and the Olympics
Papa Massata Diacks Prozess in Paris mit Urteil im Jahr 2020, bestätigt im März 2023, muss wiederholt werden, das Urteil ist ungültig. Das entschied das französische Kassations-Gericht / la Cour de Cassation, welches Entscheidungen wegen formeller juristischer Mängel oder verfahrensrechtlicher Probleme aufheben kann. Dabei wurde die Schuld des Angeklagten nicht in Frage gestellt, es geht um die Begründung des Strafmaßes. 6./7.11.2024:
L’Equipe: Condamnation annulée pour Papa Massata Diack, qui sera rejugé dans l’affaire du dopage russe
insidethegames: Former IAAF chief Diack’s son to have retrial
6.11.2024: Anhörung im Rechtsausschuss des Dt. Bundestags zur Rehabilitierung politisch Verfolgter in der DDR. Der zu beratende Gesetzentwurf sieht bislang keine Berücksichtigung der Opfer des DDR-Zwangsdopings vor. Es gibt viele eindringliche Forderungen, auch seitens des Bundesrates dies zu ändern doch FDP-Justizminister Buschmann weigert sich auch aus finanziellen Gründen obwohl die damit verbundenen Summen vergleichsweise gering sind.
Meine Meinung: Es gibt andere lukrativere Einsparmöglichkeiten, die nicht zu Lasten leidender Menschen gehen. Die Nichtberücksichtigung schwer langzeitgeschädigter Opfer des Zwangsdopings ist beschämend. 5./6.11.2024:
Dt. Bundestag: Anhörung zur Rehabilitierung politisch Verfolgter in der DDR, Stellungnahmen
Anhörung in Bundestags-Mediathek und Artikel: Umfassende Kritik an Regierungsplänen für SED-Opfer
FAZ: Hilfe für DDR-Dopingopfer: „Es wäre ein Signal“
Kenias Engagement gegen Doping steht auf der Kippe. Seitens der Regierung wurde die finanzielle Unterstützung der Kenianischen Anti-Doping-Agentur ADAK drastisch gekürzt aufgrund der staatlichen Finanznotlage. Nun droht die non-compliant-Einstufung der ADAK durch die WADA. 26./27.10./3.11.20242024:
athletics illustrated: Anti-Doping Agency of Kenya, broke, unable to test its athletes
DLF: Der Anti-Doping Kampf in Kenia ist lahmgelegt
spé15: Les 2h09 de Ruth Chepnegetich mettent le Kenya sur la sellette