Operación Puerto: Reaktionen und Gründe

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Operación Puerto – Reaktionen – Links

Der spanische Vize-Sportminister Albert Soler sieht keine Veranlassung der Politik sich weiter um die Fuentes-Affaire zu kümmern. Dies sei Vergangenheit und lediglich noch Sache der Justiz. Wichtig sei, dass gegenwärtig keine der bekannten spanischen Sportler dopen und das sei so, es gäbe keine positiven Kontrollen. Spanien sein führend im Antidoping-Kampf und nehme die Sache sehr ernst. 29./30. (?)2010:
ARD: Vize-Sportminister Albert Soler im Interview
ARD: Die Affäre Fuentes

Der Radsport in Spanien steht vor dem Ende. Sponsoren sind kaum noch zu finden. 9.7.2007:
die Welt: Spanier haben die zweifelhaftesten Blutwerte

Alessandro Donati, Italiens renomiertester Antidoping-Experte sieht die Fahrer in der Fuentes-Affaire allein gelassen und letztlich dazu bestimmt, den Kopf hinzuhalten für Dinge, die ihren Ursprung im (Rad)sportsystem haben. Weder das Coni noch die UCI hätten großes Interesse an einer umfassenden Aufklärung. Er unterstellt der UCI, von dem Fuentes-Netzwerk gewusst zu haben. 15.5.2007:
die Welt

Der spanische Sportstaatssekretär Jaime Lissavetzky findet Bassos Geständnis mutig, er hätte gezeigt, dass er nicht nur ein großer Champion sei, sondern auch jemand, der Verantwortung übernähme. Der Politiker erklärte, dass Spanien bei der WADA angefragt habe, ob der Antidoping-Code eine Strafreduktion für Sportler zulasse, die in die Operacion Puerto verquickt sind, denn je eher die Affaire beendet wäre, ums so besser sei dies aus sportlicher Sicht für den Radsport und die Fahrer. 8.5.2007: tsr.ch

Beim Team Discovery Channel zeigt man sich überrascht, enttäuscht und traurig über das Geständnis Bassos. Das hätte man von dem Fahrer, der doch letztes Jahr freigesprochen wurde, nicht erwartet. 8.5.2007: cn

Prudhomme (ASO), Mc Quaid (UCI) und Lefevere (AIGCP) haben eine Allianz gebildet, um gemeinsam das Dopingproblem in den Griff zu bekommen, 4.5.2007: zdf, cn

Christian Prudhomme (ASO) hat Gespräche mit den Teams aufgenommen und darum gebeten, keine Fahrer zur Tour zu schicken, die in die Affaire Puerto verwickelt sind. Discovery Channel hat noch nicht reagiert. Prudhomme erwartet ein gemeischaftliches Vorgehen aller und hofft auf ein entsprechendes Mitgehen des Giro-Veranstalters. Ein Ausschluss der betroffenen Fahrer bei anderen ASO-Rennen war bislang nicht gegeben wegen fehlender Absprachemöglichkeiten. Sie hätten aber Johan Bruyneel et Bill Stapleton von DC klar gesagt, dass Bassos Start beim Flèche Wallonne nicht gut für den Radsport sei. Grundsätzlich hofft er, dass alle Parteien, Organisationen, Teams, Sponsoren, Rennveranstalter sich ihrer Verantwortung bewusst seien und gemeinsam handelten. Unterstützung erhielt er bislang von Eric Boyer (Cofidis), Jean-René Bernaudeau (Bouygues Telecom), Marc Madiot (Française des Jeux), Vincent Lavenu (AG2R), Luuc Eisenga (T-Mobile), Marc Biver (Astana) und Hans-Michael Holczer (Gerolsteiner). 20.4.2007: l’Equipe, « Le Tour ne sera pas souillé ». ARD, l’Equipe

Der BDR hat auf seiner Bundeshauptversammlung auch neue Vorgaben für den Anti-Doping-Kampf beschlossen. So wird ein Chaperon-System (Begleiter) für Kontrollen eingeführt, Fahrer, gegen die ein Verdacht vorliegt oder die sich noch in einem Verfahren befinden, sollen keine Startberechtigung erhalten und die Dopingprävention soll effektiviert werden, 12.4.2007: BDR

Sánchez Montesino, spanischer Rad-Verbandspräsident, sieht seine Hände gebunden bez. Operacion Puerto und weist im Übrigen alle Schuld an der Dopingproblematik weit von sich. Als hauptsächliche Quelle des Übels sieht er die Mediziner, 1.3.2007:
GAZ: „Ich kann doch nichts machen ohne schlüssige Beweise“

Jörg Jaksche dementiert Vorwürfe und sieht keinen Grund sich von Manolo Saiz zu distanzieren, 1.2007: Procycling

Jörg Jaksche dementiert alle Vorwürfe, 14.12.2006: radsport-aktiv

Alberto Contador, erster Zeuge im Prozess, dementiert Verbindungen zu Fuentes, 13.12.2006: NC:  «Manolo Saiz nunca me ha incitado a nada»

Pound und MyQuaid sind sich einig, es liegen genügend Beweise vor, um gegen Fahrer in der Affaire Puerto aktiv werden zu können. Pound meint, die Verbände hätten zu früh das Handtuch geworfen. Tygart von der USADA dagegen sieht ohne weitere Kooperation der spanischen Behörden wenig Möglichkeiten. Sandro Donati sieht ebenfalls die Sache im Sand verlaufen, sieht jedoch (sarkastisch) einen Fortschritt darin, dass heute in Spanien überhaupt über Doping gesprochen wird, 11.11.2006: NYT:  Full-Blown Drug Scandal Seems to Have Fizzled

Rechtsanwalt Siegfried Fröhlich, Spezialist für Sportrechtsfragen, glaubt daran, dass es zu Verfahren in der Affaire Puerto kommen wird, wundert sich aber über die fortbestehende ProTour-Lizenz von Manolo Saiz, 8.11.2006:
Radsport Aktiv: „Ullrich wird wahrscheinlich bestraft“

Pat McQuaid rät Continantal-Teams davon ab, in die Affaire verwickelte Fahrer einzustellen, da die UCI auf jeden Fall weiter ermitteln wird, 21.10.2006:
cn: UCI questions value of teams hiring riders under suspension cloud 

Jens Voigt fordert bessere Tests, verteidigt CSC und greift Jesus Manzano an, 4.9.2006:
die Welt: „Wir brauchen bessere Tests“

Lothar Heinrich, T-Mobile-Teamarzt, spricht in einem Interview über seine beruflichen und persönlichen Konsequenzen aus dem Skandal und auch über seine Haltung gegenüber Jan Ullrich. 18.8.2006:
SZ:  „Meine Arbeit ist Teamarzt, nicht Dopingkommissar“

Die deutschen Radsportfunktionäre und sonstigen Verantwortlichen an hoher Stelle scheinen sich einig im Kampf gegen Doping und beschlossen einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, 31.7.2006:
SZ: Revolution unter deutscher Flagge

Allan Davis beteuert seine Unschuld und erklärt sich zu einem DNA-Test bereit.
cyclingnews:  Davis and four others not implicated in Operacion Puerto-Wants UCI to let him race again

Die Debatte um ein deutsches Antidopinggestz lebt wieder auf:
SZ: „Es kann klappen. Wenn die Leute wollen“

Jan Ullrich gibt an, nie betrogen zu haben und dass er ein neues Team suche.
SZ: „Es ist menschenunwürdig, wenn ich einen Gentest abgeben muss“

Rudolf Scharping, BDR, verspricht ein härteres Vorgehen:
inforadio: Scharping fordert schärfere Doping-Gesetze

Jens Voigt, Fahrersprecher, gibt sich überrascht und fordert den genetischen Fingerabdruck für alle Fahrer:
SZ: „Das ist aber frech!“

T-Mobile muss aktiv werden, doch es schmerzt:
TAZ: Von den Socken

Dr. Heinrich zu der Wahl der Trainigsplaner:
NZZ:  «Ferrari und Cecchini machen hervorragende Trainingspläne»

Olaf Ludwig über die weiter Haltung der Teamleitung:
BZ: „Wir lassen uns die Blutwerte geben“

T- Mobile bekennt, dass einige Fahrer Kunden von Ferrari und Cecchini sind:
SZ: Die Verwunderung wächst

und sorgt dafür, dass diese Verbindungen gekappt werden sollen:
T-Mobile: Frommert bestätigt Kontakte zu Ferrari

Alberto Contador erklärt sich für unschuldig:
marca: Carta abierta del corredor del Astaná-Würth Alberto Contador

Vincent Lavenu zur Suspendierung von Mancebo, 30.6.2006:
l’Equipe: «Tout n’est pas réglé»

Bjarne Riis zur Suspendierung von Basso, 30.6.2006:
l’Equipe: Bjärne Riis fait face

Warum?

Es wäre zu kurz gegriffen, alle Schuld den Athleten zu geben, oft haben sie kaum eine Chance, wenn sie weitermachen möchten, zudem hat die Dopingmentalität weite Teile des gesamten Sportbereiches erfasst, nicht nur den Hochleistungssport.
NZZ: Wer dopt, weiss sich in bester Gesellschaft
TAZ: „Ein gefräßiges Monster“
SZ: Man muss es sich leisten können, zu verlieren

Zu wenige Kontrollen, ungenügende staatliche Gesetze, willige Ärzte, Wegschauen der Verbände u.a. und die ‚Bigotterie der Öffentlichkeit‘- die Ursachenpalette ist komplex, 23.7.2006:
FR: Die unstillbare Sucht nach neuen Helden gebiert Betrüger

Sylvia Schenk sieht viele Gründe, die Doping im Radsport begünstigen und fordert kompromisslose Transparenz:
Sylvia Schenk über Jan Ullrich und Doping im Radsport allgemein

Eufemiano Fuentes u. a. über seine Einschätzung seines Tuns, für ihn ist das alles kein Doping:
SZ: Die nächste Explosion steht bevor

Spaniens Staatssekretär für Sport, Jaime Lissavetzky über die Entwicklungen, die zu der Möglichkeit des Duchgreifens geführt haben:
>>> „Die Pharmaindustrie hat uns verklagt“